27. Juni 2016 Nr.: 25/2016 INHALT BUGA und IGA sind wichtige Werbeträger für deutsche Gärtner 2 350 Teilnehmer beim Ausstellerinformationstag zur IGA Berlin 2017 Kompetenzzentrum für Angewandte Mykologie und Umweltstudien eröffnet in Mönchengladbach 3 BDC-Vorsitzender Michael Schattenberg begrüßt enge Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis Historischer Moment - Verschmelzung der beiden nordrhein-westfälischen Gartenbauverbände zum Landesverband Gartenbau Nordrhein-Westfalen e.V. 4 Einstimmige Voten in Bochum Bayerischer Löwe für BGV-Präsident Roland Albert 4 Aktuelle politische Meldungen Patentschutz in der Pflanzenzüchtung 5 ZVG-Vorstand fordert in seinem Positionspapier eine Beschränkung des Patentschutzes auf technische Erfindungen 5 Großbritanniens Austritt aus der EU ZVG mit Sorge um Zukunft der europäischen Landwirtschaft Politische Meldungen der letzten Woche 5 ZVG begrüßt Einigung der Koalitionsspitzen zur Erbschafts- und Schenkungssteuerreform Besonderheiten der gartenbaulichen Betriebe müssen auch im Gesetzgebungsverfahren weiter berücksichtigt werden 6 ZVG: „Pflanzenschutzdebatte muss auf sachlicher Ebene weitergeführt werden“ Lückenindikation für Pflanzenschutzmittel bleibt große Herausforderung für den Gartenbau 7 Gärtnerinnen und Gärtner liefern bienenfreundliche Pflanzen ZVG engagiert sich aktiv für den Bienenschutz 7 Zierpflanzenforschung muss erhalten bleiben ZVG kritisiert Entscheidung, den IGZ-Standort Erfurt abzuwickeln BUGA und IGA sind wichtige Werbeträger für deutsche Gärtner 350 Teilnehmer beim Ausstellerinformationstag zur IGA Berlin 2017 27. Juni 2016 Infodienst des Zentralverbandes Gartenbau e.V. (ZVG) Seite 2 (DBG/ ZVG) Traditionell ein Jahr vor einer Bundes- oder internationalen Gartenschau findet das Treffen der Aussteller auf der jeweils bundes- oder internationalen Gartenschau statt. Dieses Jahr trafen sich 350 Gärtner dazu in Berlin: diejenigen, die schon gepflanzt hatten, und diejenigen, die sich noch für freie Areale/Ausstellungmöglichkeiten interessierten. Anlass war die Internationale Gartenausstellung (IGA) in Berlin, die am 13. April 2017 im Stadtteil Marzahn-Hellersdorf ihre Pforten öffnen wird. Die Vertreter der gärtnerischen Sparten, des Gala-Bau und der Garten- und Landschaftsarchitekten waren der Einladung der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft (DBG) gefolgt. Inzwischen ist der Ausstellerinformationstag (AIT) zum Branchentreffen avanciert. Hier tauscht man sich über Züchtungen aus. Hier trifft man Kollegen, die kooperierend mit allen Gewerken Themengärten gestalten, oder mehrstellige Mustergräber für das Ausstellungsareal Grabgestaltung und Denkmal bepflanzen. Hier wird auch diskutiert, wie man während der Laufzeit der Gartenschau seinen Auftritt werblich nutzen kann bzw. in welchen regionalen Netzwerken oder Printmedien mit der IGA geworben werden kann. In der Alten Börse begrüßten Jochen Sandner, Geschäftsführer der Deutschen BundesgartenschauGesellschaft mbH (DBG), Staatssekretär der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Christian Gaebler, der zugleich Vorsitzender des Aufsichtsrates der IGA Berlin 2017 ist, und Jürgen Mertz, Präsident des Zentralverbandes Gartenbau (ZVG) e.V. Gärtner, Floristen, Züchter und Pflanzenexperten. „Die große Resonanz der Aussteller zeigt den herausragenden Stellenwert der Gartenschauen für den Berufsstand. Gleichzeitig sind sie ein perfektes Instrument der Werbung für mehr Grün in unseren Städten und Kommunen“, so erklärt Jürgen Mertz in seiner Rede. Renate Behrmann, Ausstellungsbevollmächtigte, präsentierte das Gelände und wies auf mögliche Chancen für weitere interessierte Aussteller hin. Bevor das IGA-Team die künftigen Ausstellerinnen und Aussteller über das Gelände führte, stellte IGA-Geschäftsführerin Katharina Langsch das Konzept der ersten Internationalen Gartenausstellung in der Hauptstadt vor. Sie war überrascht über die große Zahl der Teilnehmer: „Die Resonanz der Pflanzplaner und Gärtner an der IGA knapp ein Jahr vorher ist überwältigend. Sie zeigt uns einmal mehr die große Bedeutung Berlins auch bei der „grünen“ Branche und lässt ahnen, dass wir hier im nächsten Jahr ein wirklich spannendes Gartenfestival in der Metropole erwarten dürfen“, so Langsch. Auch wenn das Wetter nicht immer mitspielte, die Ausstellungsflächen waren in einem sehr guten Zustand. Für diese Gartenschau wurde früh gepflanzt und so ist 2017 ein besonders üppiges Ergebnis zu erwarten. Sandner meinte: „Die rekordverdächtige Zahl der Teilnehmenden zeigt, von welcher Bedeutung die Gartenschauen sin. Für den „grünen“ Berufsstand sind sie ein einzigartiges Schaufenster, um einem Millionenpublikum die Qualität und Vielfalt ihrer gärtnerischen Erzeugnisse zu präsentieren.“ Kompetenzzentrum für Angewandte Mykologie und Umweltstudien eröffnet in Mönchengladbach BDC-Vorsitzender Michael Schattenberg begrüßt enge Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis (BDC/ZVG) Mit der Eröffnung des „Kompetenzzentrums für angewandte Mykologie und Umweltstudien“ (KAMU) ging an der Hochschule Niederrhein, Mönchengladbach, ein langgehegter Wunsch in Erfüllung. „Endlich gibt es in Deutschland wieder eine Institution, die sich aus wissenschaftlicher Sicht mit Pilzen beschäftigt“, freute sich Michael Schattenberg, Vorsitzender des Bund Deutscher Champignon- und 27. Juni 2016 Infodienst des Zentralverbandes Gartenbau e.V. (ZVG) Seite 3 Kulturpilzanbauer e. V. (BDC) im Zentralverband Gartenbau e. V. (ZVG). „Ein enger Kontakt von Wissenschaft und Praxis ist als Innovationstreiber für unsere Betriebe von elementarer Bedeutung“. Erste Kontakte zwischen BDC und KAMU konnten bereits auf der Jahrestagung in Potsdam geknüpft werden. „Partner für anwendungsorientierte Forschungen werden immer gesucht“, wie Prof. Dr. Hans-Henning von Grünberg, Präsident der Hochschule, bei der Eröffnungsfeier betonte. Wie groß die Vielfalt der Pilze ist und welche Rolle sie zum Beispiel als Proteinquelle für die menschliche Ernährung in der Zukunft spielen könnten, zeigte Prof. Dr. Georg Wittich, Dekan der Hochschule, auf. „Das Feld der Pilz-Forschung ist bislang nur marginal ausgereizt“, erklärte er. Prof. Dr. Jan I. Lelley, dessen starkes Engagement maßgeblich zu den Aktivitäten in Mönchengladbach beigetragen hat, zeigte auf, dass Pilze in Zukunft auch dabei helfen könnten, unerwünschte Stoffe im Boden wie zum Beispiel Öl, abzubauen. Prof. Dr. Sabine Ellinger gehört zum KAMU-Team. Die Ökotrophologin beschäftigt sich mit Pilzen aus dem Blickwinkel der Ernährung. Speisepilze sind aus ihrer Sicht in Zukunft auch deshalb so wichtig für uns, weil sie wenig Energie enthalten. „Bereits heute ist ein Drittel der Erwachsenen zu dick“, erklärte sie. Pilze sind aber ein sehr guter Vitamin-D-Lieferant – vor allem in der kalten Jahreszeit fehlt es vielen Menschen an diesem wichtigen Vitamin, das der Körper nur sehr eingeschränkt selbst bilden kann, wenn es an Licht mangelt. Darüber hinaus enthalten Pilze wichtige sekundäre Inhaltsstoffe, die dabei helfen, den Insulinspiegel zu senken. Außerdem haben sie zumindest eine lindernde Wirkung bei Rheuma und Gicht. Prof. Reinhard Hambitzer beschäftigt sich als Chemiker mit Pilzen. Er möchte unter anderem untersuchen wieviel Selen im Champignon bioverfügbar, also für uns Menschen aufzunehmen, ist. Selen ist ein wichtiger Baustein in unserem Organismus. Es ist aber im Boden in vielen Regionen nur eingeschränkt vorhanden. Doktorandin Miriam Sari stellte anschließend ihre wissenschaftlichen Arbeiten in Form einer Posterschau vor. Dies bot die Möglichkeit mit vielen der zahlreichen und sehr interessierten Besucher aus Praxis, Forschung und Zuliefererbetrieben ins Gespräch zu kommen. Bildunterschrift/ Download: Foto BDC Von links: Miriam Sari, Prof. Dr. Sabine Ellinger, Prof. Dr. Reinhard Hambitzer, Prof. Dr. Jan I. Lelley, Prof. Dr. Dr. Alexander Prange, Prof. Dr. Francois Krier, Prof. Dr. Hans-Hennig von Grünberg und Prof. Dr. Georg Wittich. www.g-net.de/files/download/informationsdienst/2016/Bilder/pd25_zvg_KAMU.JPG Historischer Moment - Nordrhein-westfälische Gartenbauverbände verschmelzen zum Landesverband Gartenbau Nordrhein-Westfalen e.V. Einstimmige Voten in Bochum (LVG R/WL /ZVG) Mit nur einer Enthaltung stimmten am 22. Juni die Delegierten der beiden Landesverbände Gartenbau Rheinland (LVG R) und Westfalen-Lippe (LVG WL) in Bochum der Auflösung ihrer Verbände zu und machten damit den Weg frei für die Gründung des Landesverbandes Gartenbau Nordrhein-Westfalen e. V. Das Gartenbauland Nummer 1 in Deutschland hat damit jetzt einen neuen starken Landesverband. „Das ist ein historischer Moment für den Gartenbau in NRW und in Deutschland“, bestätigte Eva Kähler-Theuerkauf, die neue Präsidentin des Verbandes. 27. Juni 2016 Infodienst des Zentralverbandes Gartenbau e.V. (ZVG) Seite 4 Die Weitsicht, aber auch der anhaltende Strukturwandel im Gartenbau waren nur einige Gründe für den angestoßenen Verschmelzungsprozess der beiden Verbände in NRW. „Hauptziel war es die politische Einflussnahme durch die Verschmelzung zu stärken. Die Stärken eines großen Verbandes wirken nach innen und nach außen. Die Leistungsfähigkeit des Verbandes wird dadurch langfristig gesichert. Um diese Leistungsfähigkeit zu erhalten, ist eine Mindestzahl von Mitgliedern erforderlich, die ohne eine Verschmelzung auf lange Sicht gefährdet wäre“, so Präsidentin Eva Kähler-Theuerkauf. Zum neuen Landesverband Gartenbau Nordrhein-Westfalen e.V.: Die Verschmelzung zum neuen Landesverband Gartenbau Nordrhein-Westfalen e.V. findet rückwirkend zum 1. Januar 2016 statt und wird nach dem Eintrag in das Vereinsregister juristisch wirksam. Der neue Verband präsentiert sich dann mit neuem Corporate Design. Die Betreuung der Mitglieder erfolgt auch künftig über die beiden Geschäftsstellen in Dortmund und Köln. Der neue Verband wird dann einen stabilen Mitgliederstamm von insgesamt rund 2.700 ordentlichen Mitgliedern, 2 korporativen Mitgliedern sowie rund 400 außerordentlichen Mitgliedern haben und zukünftig in 32 Gartenbau Kreisverbänden organisiert sein. Eva Kähler-Theuerkauf, Kempen, ist die erste Präsidentin des Verbandes. Sie wird unterstützt von den Vizepräsidenten Helmut Rüskamp, Dülmen, Fritz Mölders, Duisburg und Antonius Brinkmann, Oelde, der auch das Amt des Schatzmeisters innehat. Im Präsidium sind alle Fachverbände mit ihren Vorsitzenden und einer weiteren Person vertreten. Der neue Verband beheimatet die Fachrichtungen Zierpflanzenbau, Einzelhandelsgärtner, Gemüsebau, Baumschulen und Friedhofsgartenbau sowie den Garten-und Landschaftsbau. Bildunterschrift/ Download: Foto LVG R/WL Gut 300 Gärtner aus Nordrhein-Westfalen bestätigen ihre einstimmige Entscheidung mit „Daumen hoch“. www.g-net.de/files/download/informationsdienst/2016/Bilder/pd25_zvg_Fusion.jpg Bayerischer Löwe für BGV-Präsident Roland Albert (ZVG/BGV) Es sind Personen und Persönlichkeiten, die den Bayerischen Gärtnerei-Verband (BGV) durch die Jahrzehnte „lebten“. Mit viel ehrenamtlichen Einsatz, mit Verzicht auf Freizeit und Zeit mit der Familie, prägen sie die Erfolgsgeschichte des BGV von der Gärtnerfamilie vor Ort, auf Bezirks- und Landesebene. Eine dieser Personen ist Roland Albert. Mit überzeugenden 93,2 Prozent für weitere vier Jahre zum BGVPräsidenten gewählt. Staatsminister des Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Helmut Brunner gratulierte Roland Albert zur Wiederwahl und zeichnete ihn mit dem Bayerischen Löwen aus. Damit würdigte er seine jahrzehntelange Arbeit und herausragenden Verdienste. Albert trage „authentisch und mit Weitblick maßgeblich dazu bei, den Belangen der Gärtner in Politik und Gesellschaft Gehör zu verschaffen. Unverstellt, glaubwürdig, geradeaus.“ Mit seiner Begeisterung, seinem Engagement und seiner Leidenschaft für den Gärtnerberuf und die gärtnerische Branche war Albert die treibende Kraft bei der Gründung der Landesvereinigung Gartenbau Bayern. Bildunterschrift/ Download: Foto BGV Im Beisein der Deutschen Blumenfee Alexandra Berchtenbreiter überreichte Helmut Brunner, Bayerischer Staatsminister des Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten den Bayerischen Löwen aus Porzellan an Roland Albert, Präsident des Bayerischen Gärtnerei-Verbands e.V. www.g-net.de/files/download/informationsdienst/2016/Bilder/pd25_zvg_Ehrung_Roland_Albert.jpg Aktuelle politische Meldungen 27. Juni 2016 Infodienst des Zentralverbandes Gartenbau e.V. (ZVG) Seite 5 Patentschutz in der Pflanzenzüchtung ZVG-Vorstand fordert in seinem Positionspapier eine Beschränkung des Patentschutzes auf technische Erfindungen (ZVG) Neue, innovative Pflanzensorten bilden die Grundlage für Pflanzenzüchtung im Gartenbau. Der Sortenschutz ist ein wichtiges und effektives System im Spannungsfeld zwischen Schutz und Zugang zu genetischem Material sowie den Rechten von Züchtern und Produzenten. Für technische Erfindungen in der Pflanzenzüchtung steht dieser jedoch nicht zur Verfügung, dafür ist ein angemessener Schutz im Patentrecht notwendig. Da der Patentschutz deutlich restriktiver als der Sortenschutz ist, mussten für die Schnittstelle zwischen Sorten- und Patentschutz besondere Regelungen geschaffen werden. Mit der Biopatentrichtlinie hat die EU eine Grundlage dafür geschaffen. Die Praxis zeigt allerdings, dass diese nicht ausreichend ist. Immer wieder werden Patente erteilt, die den Grundlagen des Sortenschutzes widersprechen. Mit der Reform des nationalen Patentgesetzes hat der deutsche Gesetzgeber bereits Klarheit in der Begrenzung des Patentschutzes auf technische Erfindungen geschaffen. Der ZVG fordert die Bundesregierung dazu auf, sich nun auch für eine entsprechende europaweit einheitliche Regelung einzusetzen. Ein ausgewogenes und innovationsfreundliches Schutzrechtssystem in der Pflanzenzüchtung müsse gewährleistet sein. Das Positionspapier finden Sie unter folgendem Link: www.g-net.de/files/download/Position_ZVG_Patentschutz_in_der_Pflanzenzuechtung.pdf Großbritanniens Austritt aus der EU ZVG mit Sorge um Zukunft der europäischen Landwirtschaft Die EU und insbesondere das am stärksten vergemeinschaftete Politikfeld – die EU-Agrarpolitik – haben mit dem Votum der Briten am 23.06.2016 einen schweren Schlag zu verkraften. ZVG-Präsident Jürgen Mertz zeigte sich angesichts des Wahlausganges besorgt: „Mit Großbritannien als Mitgliedstaat der EU verlieren wir nicht nur einen gewissenhaften und innovativen Mitstreiter für Themen des Gartenbaus und der Agrarpolitik auf europäischer Ebene. Wir verlieren ebenso einen Partner der Europäischen Gemeinschaft, der unsere Werte teilt.“ Noch sind viele Auswirkungen des Votums nicht abzuschätzen. Dennoch steht bereits fest, dass die europäische Idee der Einigung und Gemeinschaft durch die Abstimmung Schaden genommen hat. Auch die Folgen des Austritts Großbritanniens für den deutschen Gartenbau sind noch nicht absehbar. Bekannt ist, dass Großbritannien ein weniger bedeutender Absatzmarkt für deutsches Obst und Gemüse ist, dennoch stieg der Export im Umsatz von 2014 zu 2015 stark an. Beim Export von deutschen Zierpflanzen auf den britischen Markt war der Umsatz bereits seit Jahren leicht rückläufig gewesen. Infrage steht, welche konkreten Auswirkungen der Austritt auch auf den politischen Prozess, insbesondere bei der Agrar- und Umweltpolitik, mit sich bringen wird. Großbritannien galt als realistischer Verhandlungspartner und vertrat die Position einer wettbewerbsorientierten Landwirtschaftspolitik. Auch beim Thema Pflanzen- und Umweltschutz wird Deutschland im EU-Rat einen verlässlichen Partner verlieren. Stimmen anderer Mitgliedstaaten werden entsprechend der neuen Stimmgewichtungen an Kraft gewinnen. Politische Meldungen der letzten Woche 27. Juni 2016 Infodienst des Zentralverbandes Gartenbau e.V. (ZVG) Seite 6 ZVG begrüßt Einigung der Koalitionsspitzen zur Erbschafts- und Schenkungssteuerreform Besonderheiten der gartenbaulichen Betriebe müssen auch im Gesetzgebungsverfahren weiter berücksichtigt werden (ZVG) Der Zentralverband Gartenbau e. V. (ZVG) begrüßt die gestrige Einigung der Koalitionsspitzen zur Reform der Erbschafts- und Schenkungssteuer. Die vom Bundesverfassungsgericht gesetzte Übergangsfrist läuft demnächst ab, doch erst nach einem abgeschlossenen Gesetzgebungsverfahren herrscht für die Betriebe Klarheit über die neuen steuerlichen Rahmenbedingungen. Auch zukünftig sollen Unternehmen mit bis zu fünf Beschäftigten von der Lohnsummenprüfung für die Erbschafts- und Schenkungssteuer verschont werden. Damit wurde einer Forderung des ZVG zumindest teilweise Rechnung getragen. In den bisherigen Entwürfen war dies nur für Betriebe mit bis zu drei Beschäftigten vorgesehen. Bei der Ermittlung der Beschäftigtenzahl im Falle einer Lohnsteuerprüfung sollen auch künftig die Saisonarbeitskräfte unberücksichtigt bleiben. Im anderen Falle hätte dies für die einzelnen Betriebe erhebliche erbsteuerliche Konsequenzen. Hintergrund für die Ermittlung der Beschäftigungszahl bei Berücksichtigung der Saisonarbeitskräfte: Zwei identische Betriebe widmen sich dem Erdbeeranbau. Beide Betriebe haben jeweils drei feste Mitarbeiter und bis zu 200 Saisonarbeitskräfte in der Saison. In Betrieb A tritt der Erbfall in der Saison, im Mai ein, in Betrieb B hingegen im November. Betrieb A würden nach Ermittlung der Beschäftigungszahl 203 Mitarbeiter berücksichtigt, Betrieb B hingegen nur drei. Ursache dafür ist, dass die Zahl der Beschäftigten im Erbfall, das heißt zum Zeitpunkt des Todes ermittelt wird. ZVG: „Pflanzenschutzdebatte muss auf sachlicher Ebene weitergeführt werden“ Lückenindikation für Pflanzenschutzmittel bleibt große Herausforderung für den Gartenbau (ZVG) Anlässlich des Halbzeitworkshops zum Nationalen Aktionsplan Pflanzenschutz (NAP), der vom 14. bis 16. Juni 2016 in Potsdam stattfand, verweist der Zentralverband Gartenbau e. V. (ZVG) auf die Notwendigkeit von Pflanzenschutzmitteln. Ein wichtiges Ziel des Nationalen Aktionsplans Pflanzenschutz (NAP) sei es, nach wie vor in 80 Prozent aller relevanten Anwendungsgebiete mindestens drei Wirkstoffe zur Verfügung zu haben. Dies darf nicht aus den Augen verloren werden. Große Herausforderungen bestünden in Bezug auf die Lückenindikationen für den Gemüse- und Obstbau. Aus diesem Grund engagiert sich der Berufsstand intensiv am Verbundvorhaben Lückenindikationen und trägt damit zur Zielerreichung des NAP bei. „Pflanzenschutzmittel müssen immer nach dem Prinzip `so wenig wie möglich, so viel wie nötig´ genutzt werden. Dies gilt auch für den Gartenbau. Bedauerlicherweise gibt es derzeit eine deutliche Schieflage hinsichtlich der Wahrnehmung von Nutzen und Risiken von Pflanzenschutzmitteln in unserer Gesellschaft. Zur Versachlichung der Diskussionen bedarf es auch im Rahmen des NAP einer intensiveren Kommunikation zum gezielten Pflanzenschutzmitteleinsatz“, so Bertram Fleischer, Generalsekretär des ZVG. Gärtnerinnen und Gärtner liefern bienenfreundliche Pflanzen ZVG engagiert sich aktiv für den Bienenschutz (ZVG) Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) lud gestern Experten zur Fachtagung „Bienen in der Kulturlandschaft“ ein um Diskussionen zu Ernährung und Gesundheit der Insekten anzuregen. 27. Juni 2016 Infodienst des Zentralverbandes Gartenbau e.V. (ZVG) Seite 7 Bienenschutz aktiv zu begleiten, bedeutet für den Zentralverband Gartenbau e. V. (ZVG) zum einen, die Öffentlichkeit gezielt auf den Bienenschutz aufmerksam zu machen, zum anderen aber auch das Nahrungsangebot für Bienen zu erhöhen, um Ernteverluste durch fehlende Bestäubung zu vermeiden. Einen Beitrag zum Bienenschutz kann jeder Hobbygärtner auch auf Balkon, Terrasse oder im Garten mit der richtigen Auswahl bienenfreundlicher Pflanzen oder der Aufstellung sogenannter Insektenhotels leisten. Fachkundig beraten Gärtnerinnen und Gärtner in mehr als 16.500 Einzelhandelsgärtnereien dazu. Gemeinsam mit dem BMEL und den Partnerverbänden hat der ZVG die branchenübergreifende Kampagne „Bienen füttern“ im letzten Jahr ins Leben gerufen. Kunden werden durch Informationsmaterial zu bienen- und schmetterlingsfreundlichen Pflanzen informiert. Bertram Fleischer, Generalsekretär des ZVG, erklärt dazu: „Vielfach leiden Bienen unter einem mangelnden Nahrungsangebot, was zu erheblichem Krankheitsbefall der Bienenvölker führen kann. Deswegen ist es wichtig, in privatem und öffentlichem Grün bienenfreundliche Pflanzen einzusetzen.“ Seit Jahren setzt sich der ZVG für grüne Städte und Gemeinden ein. Nektarreiche Stauden für die Bepflanzung von Verkehrsinseln oder auch Friedhöfen zu nutzen, ist dabei nur eine von vielen Strategien. In diesem Zusammenhang begrüßt der ZVG das politische Engagement der Bundesregierung im aktuellen Weißbuchprozess „Stadtgrün“. Zierpflanzenforschung muss erhalten bleiben ZVG kritisiert Entscheidung, den IGZ-Standort Erfurt abzuwickeln Heute hat die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern das Aus für den Standort Erfurt des Leibniz-Instituts für Gemüse- und Zierpflanzenbau Erfurt/ Großbeeren beschlossen. Der Zentralverband Gartenbau e. V. (ZVG) kritisiert die Entscheidung als nicht nachvollziehbar. „Die Argumente, die der Senat der Leibniz-Gemeinschaft und dem Bundesforschungsministerium in den vergangenen Monaten vorgebracht haben, sind für uns aber in keiner Weise nachvollziehbar. Aus der Evaluation des Instituts lassen sie sich jedenfalls nicht ablesen“, kommentiert der ZVG-Generalsekretär Bertram Fleischer die Entscheidung der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern (GWK). Mit der Entscheidung zur Abwicklung des IGZ-Standortes Erfurt erleidet die Gartenbauforschung einmal mehr einen Aderlass, der mittlerweile an die Substanz geht. Hier werde, so Fleischer weiter, ohne Not ein Forschungsinstitut zerschlagen, welches für die anwendungsorientierte Zierpflanzen- und die Gemüsebauforschung einzigartig und von herausragender Bedeutung sei. Gerade die kleinen und mittelständischen, familiengeführten Gartenbaubetriebe ohne eigene Forschung sind auf den Transfer von Innovationen aus der Wissenschaft in die Praxis angewiesen. Nur so können sie dem immer stärker werdenden Wettbewerbsdruck standhalten. In vielen Forschungskooperationen hat das IGZ Erfurt, z. B. bei Fragen der Pflanzenvermehrung und -züchtung, wesentlich zum Know-howTransfer in die Praxis beigetragen. „Der Berufsstand erwartet jetzt, dass das Land Brandenburg den Gemüsebaustandort in Großbeeren weiterhin unterstützt und an dessen Zukunftssicherung mitarbeitet. Darüber hinaus fordern wir, dass sich das Land Thüringen und das Bundeslandwirtschaftsministerium auf eine Lösung für den Erhalt des IGZ-Erfurt außerhalb der Leibniz-Gemeinschaft einigen“, erklärt Fleischer abschließend. „Das ist nicht nur für die Zierpflanzenforschung in Deutschland wichtig, sondern auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Erfurt, von deren Arbeit wir überzeugt sind“. 27. Juni 2016 Infodienst des Zentralverbandes Gartenbau e.V. (ZVG) Seite 8 Wir freuen uns über den Abdruck unserer Artikel in Ihren Medien und bitten um einen entsprechenden Quellenverweis sowie Zusendung eines Belegexemplars. Die hier zum Download zur Verfügung gestellten Bilder unterliegen dem Schutz des Urheberrechts. Der Zentralverband Gartenbau e.V. stellt sie Journalisten ausschließlich für publizistische Zwecke und im Rahmen des Presse- und Urheberrechts kostenfrei zur Verfügung. 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