Prof. Dr.-Ing. Norbert Eisenhauer Hochschule Karlsruhe Technik und Wirtschaft Postfach 2440 76012 Karlsruhe Tel. und Fax: 0721/925-2619 - Email: [email protected] Impuls Kontrollvolumen, Stützkraft Schneidet man eine Stromröhre an zwei Stellen senkrecht zur Strömung durch und führt den Schnitt weiter zwischen Wasser und Stromröhrenwand, so wird ein Kontrollvolumen (KV) freigelegt (Bild 1). Gleichzeitig werden wie in der technischen Mechanik Normal-, also Druckkräfte, und Schubkräfte freigelegt. Bei bei strömenden Medien werden zusätzlich an den Ein- und Austrittsflächen die Impulskräfte Fi freigelegt. Die Impulskraft an der Eintrittsfläche (‚Impulskraft ein’) wirkt in Fließrichtung, an der Austrittsfläche (‚Impuls aus’) wirkt sie entgegen der Fließrichtung. Impulskraft und Druckkraft bilden die Stützkraft an der Ein- und Austrittsfläche. A2 Q Fi,2 p2 Q = const Æ A1.v1= A2.v2 G Schwarz: Kontrollvolumen (KV) Rot: Druck- und Impulskräfte an der Eintrittsund Austrittsfläche Blau: Eigengewicht des KV A1 Q Fi,1 p1 Nicht dargestellt: Reibungskräfte auf Stromröhrenmantel, da oft vernachlässigbar. Druckkräfte auf Stromröhrenmantel, da sie i.d.R. Ergebnis des Impulssatzes sind. Bild 1: Kontrollvolumen Impulskraft Nach dem zweiten Newton’schen Gesetz ist die Kraft F auf einen Körper gleich seiner Impulsänderung. F= dJ dt Prof. Dr.-Ing. Norbert Eisenhauer Hochschule Karlsruhe Technik und Wirtschaft Postfach 2440 76012 Karlsruhe Tel. und Fax: 0721/925-2619 - Email: [email protected] Wegen J = m.v folgt. F= d(mv) dv dm = m⋅ +v dt dt dt Betrachtet man die Strömungsverhältnisse z.B. an der Eintrittsseite, so ist bei einer stationären Strömung dort dv/dt=0. Der erste Term auf der rechten Seite verschwindet. Die differenzielle Masse dm kann auch über das differenzielle Volumen dV ausgedrückt werden, da dm = ρ.dV ist. dV ist gleich dem Volumen, das in einer Zeiteinheit durch den Eintrittsquerschnitt strömt, d.h. dV=A.ds, wobei ds=v.dt ist. Mit diesen Ansätzen folgt für die Impulskraft Fi: dm dV ds v ⋅ dt = v⋅ρ ⋅ = ρ ⋅v⋅A⋅ = ρ ⋅v⋅A⋅ dt dt dt dt Fi = ρ ⋅ A ⋅ v ² = ρ ⋅ Q ⋅ v Fi = v ⋅ Die Impulskraft hängt somit vom Durchfluss und der Fließgeschwindigkeit ab. Impulssatz Der Impulssatz Kontrollvolumen. in der Hydromechanik ∑F = 0 → F x beschreibt das Kräftegleichgewicht am = 0; Fy = 0; Fz = 0 Bei richtiger Wahl des KV (Ein- und Austrittsquerschnitte sollten in Bereiche mit hydrostatischer Druckverteilung und bekannter Geschwindigkeit gelegt werden) sind die Stützkräfte S an den Ein- und Austrittsflächen bekannt, so dass der Impulssatz als Ergebnis jene Kräfte liefert, die am Mantel des Kontrollvolumens und ggf. im Inneren der Strömung (z.B. Eigengewicht) angreifen: F = ∑ Si