93 Impulssatz Wichtige Gesetzmäßigkeit zur Berechnung strömungstechnischer Fragestellungen. Immer erforderlich ist es bei der Anwendung, einen sinnvollen Kontrollraum zu verwenden, an dessen Grenzen die Strömungsgrößen bekannt sind bzw. ermittelt werden sollen. Hierbei werden auch äußere Kräfte, die auf den Kontrollraum wirken, mit eingeschlossen. Grundlage des Impulssatzes der Fluide ist der Impuls für einen massebehafteten Körper ( = Summe aus n - Massepunkten; siehe [3]). Fester Körper der Masse m mit Geschwindigkeit c(s). Definition: Impuls ( Bewegungsgröße) I m*c m kg * s Impulskraft FI ist die zeitliche Impulsänderung, also FI DI kg * m I N dt s*s DI I I * dm * dc m c Totale Impulsänderung DI: Mit I m*c wird I c; m Somit DI c * dm m * dc I m c Nach dem Massenerhaltungsprinzip m = const. ist dm = 0 Es wird DI m * dc und somit DI dc FI I m* m* a dt dt Gleichzeitig gilt das Newtonsche Gesetz bewegter Massen 94 n F i m*a . 1 Die Kräfte werden hierbei positiv in c-Richtung und negativ entgegen c-Richtung gezählt. Damit erhält man für stationär bewegte Massen: n FI I Fi m * a 1 Impulskraft am Körper ist gleich der resultierenden äußeren Kraft und gleich der d’Alembertschen Trägheitskraft. Fluidelement dm, das sich mit c(s) stationär durch den Kontrollraum bewegt. Der Bewegungsvorgang des Massenelements dm entlang Stromlinie von 1 nach 2 in Abb. wird durch die am Element wirkende resultierende Kraft dF (differentielle Kraft) hervorgerufen. dF kann das Resultat verschiedener äußerer Kräfte (Druck, Gewicht, Wandkraft,...) sein. Es gilt das Newtonsche Gesetz "Lex secunda" (äußere Kraft = Masse * Beschleunigung), also am Element dm: dF dm * a mit a Dc . dt Wenn bei eindimensionaler Strömung c = c(s,t), dann wird die Gesamtgeschwindigkeitsänderung nach dem „Totalen Differential“: Dc c c * ds * dt s t = dc t const + dc s const partielle Differentiale Somit: Dc c ds c * dt s dt t c c ds dF dm * * ; t s dt Im Fall „stationärer Strömung“ wird c 0 , da c f ( t ) . t 95 Abb. Skizze zur Herleitung des Impulssatzes in der Fluiddynamik c ds dm c dF dm * * * * ds s dt dt s =m dc t const * dc dF m Mit *V m * dc dF * V dF: Resultierende differentielle äußere Kraft am Masseelement dm. 1. Auswertungsmöglichkeit: Die gesamte, längs eines Strömungsbereichs 1 2 auf das strömende Fluid ausgeübte resultierende, äußere Kraft (aus verschiedenen äußeren Kräften bestehend) ergibt sich aus der Integration über dem Strömungsbereich 96 2 2 * dc F dF * V 1 1 * c c F *V 2 1 F Fi Summe aller äußeren Kräfte Komponentendarstellung: n x-Richtung: * c c F *V 2x 1x ix 1 Hinweis: Die Vorzeichen von c 2 x , c1x und Fix richten sich nach den gewählten Koordinatenrichtungen. * c c F *V 2y 1y iy n y-Richtung: 1 Hinweis: Die Vorzeichen von c 2 y , c 1y und Fiy richten sich nach den gewählten Koordinatenrichtungen. 2. Auswertungsmöglichkeit: Unbestimmte Integration I * V * dc d F d F I *c C FI * V Für c = 0 ist I = 0 und damit FI 0 . C=0 *c m *c FI I * V Somit Die Impulskräfte FI sind am Kontrollvolumen wie äußere Kräfte einzutragen, und zwar immer wie folgt. 97 Eintritt (Stelle 1): FI 1 in c1-Richtung Austritt (Stelle 2): FI 2 entgegen Am Kontrollvolumen dann bilden: n x-Richtung F i,x 0 1 n y-Richtung F i, y 1 0 c2-Richtung auf die Kontrollflächen