Grundgesetze des elektrostatischen Feldes

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Eugen Schäfer
Halbleiterphysik / Grundgesetze
1
Elektromagnetisches Feld
Maxwellsche Gleichungen
Induktionsgesetz
i
i
∫ E d s = − ∫ B dA
rot E = − B
Durchflutungsgesetz
i
i
∫ H ds = ∫ (S + D )dA
rot H = S + D
Quelle des dielektrischen Feldes
div D = r
∫ D dA = ∫ r dV
Quellenfreiheit des magnetischen Feldes
div B = 0
∫ B dA = 0
Einfluss der Materie
D = eE
B = mH
e = e0 er
m = m0 mr
S = gE
D
Physikalische Größen
dielektrische Verschiebung oder elektrische Flussdichte
r
g
e
elektrische Feldstärke
magnetische Feldstärke
magnetische Induktion
Stromdichte
elektrische Ladung
elektrische Leitfähigkeit
Permitivität
e = e0 er
e0
Dielektrizitätskonstante
e0 =
er
m
m0
relative Permitivität
mr
relative Permeabilität
E
H
B
S
Einheiten
As m2
Vm
A /m
Vs/m2
A /m2
As
A/Vm
As Vm
10 − 9 As
36 p Vm
-
m = m0 mr
m0 = 4p ⋅ 10−7 Vs Am
Permeabilität
Induktionskonstante
Vs Am
-
Vektoroperationen
Die Größen A( x, y , z ) und B( x, y , z ) sind in den folgenden Definitionen und Rechenregeln beliebige
Skalarfelder und A( x, y , z ) und B( x, y , z ) beliebige Vektorfelder.
Gradient
0 ‰A
0 ‰A
0 ‰A
+y
+z
grad A = x
‰x
‰y
‰z
Divergenz
‰
‰
‰
div A =
Ax +
Ay +
Az
‰x
‰y
‰z
Rotation
‰Ay 
‰ Az 
‰ Ax 
0  ‰A
0  ‰ Ax
0  ‰Ay
rot A = x  z −
−
+z 
−
+y 


‰z 
‰x 
‰y 
 ‰z
 ‰y
 ‰x
Rechenregeln
Skalarer Laplace-Operator
17.12.2004
1.8.2004
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Halbleiterphysik / Grundgesetze
2
‰2 A ‰2 A ‰2 A
+
+
‰ x 2 ‰ y 2 ‰z 2
rot(grad A) = 0
div(grad A) =
div (rot A) = 0
grad( A + B ) = grad A + grad B
grad( A B ) = A grad B + B grad A
div( A + B ) = div A + div B
div( A B ) = B grad A + A div B
rot( A B ) = (grad A) × B + A rot B
Elektrostatisches Feld
Elektrische Ladung, elektrische Feldstärke und dielektrische Verschiebung
0 ‰j
0 ‰j
0 ‰j
E = − grad j
grad j = x
+y
+z
‰x
‰y
‰z
U = ∫ Eds
E = x Ex + y E y + z Ez
D = eE
e = e0 er
0
Q = ∫ r dV =
0
10− 9 As
9 ⋅ 4π Vm
‰Dx ‰Dy ‰Dz
+
+
div D =
‰x
‰y
‰z
2
2
‰ j ‰ j ‰2 j
div grad j = 2 +
+
‰x
‰ y 2 ‰z 2
div D = r
div grad j = −
0
r
e
∫ DdA
0
e0 =
0
D
Physikalische Größen
dielektrische Verschiebung oder elektrische Flussdichte
E
elektrische Feldstärke
j
r
e
e0
er
elektrisches Potential
Ladungsdichte
U
Q
q
V
A
W
F
s
Permitivität
0
D = x Dx + y Dy + z Dz
Einheiten
As m
2
Vm
V
As m3
e = e0 er
As Vm
Dielektrizitätskonstante oder Influenzkonstante
As Vm
relative Permitivität
-
elektrische Spannung
elektrische Ladung
neutrale Elementarladung
Volumen
Fläche
Energie
Kraft
Weg
.V
As
m3
m2
VAs
N
m
Elektrische Ladung, elektrische Feldstärke und dielektrische Verschiebung im Halbleiter
Zur Untersuchung der Geschehnisse an der Grenze zwischen unterschiedlich dotierten Bereichen
in einem Halbleiter geht man von einem langgestreckten, quaderförmigen Halbleiterkristall aus, der
von einem Ende aus bis zur Mitte p-dotiert und vom anderen Ende bis zur Mitte n-dotiert ist.
Beiderseits der Grenze entsteht durch die Ionisation der Akzeptoren einerseits und der Donatoren
andererseits und der daraus resultierenden elektrischen Feldstärke ein von beweglichen
Ladungsträgern freier Raum. Die elektrische Feldstärke in der Raumladungszone lässt sich in
folgender Weise berechnen.
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1.8.2004
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3
∫ D dA = Q
Q = ∫ r dV
∫ D dA = ∫ r dV
r
∫ E dA = ∫ e e dV
0 r
In der Betrachtung des p/n-Übergangs in der Festkörperphysik kann das Geschen auf eine
Koordinatenrichtung beschränkt werden. Die x-Achse des Koordinatensystems steht auf der
Grenzfläche zwischen p- und n-dotiertem Gebiet senkrecht und weist vom p-Gebiet in das nGebiet. Der Feldstärkevektor E ist parallel zur x-Achse und in seiner Richtung von der Polarität
der Ladung abhängig. Der Flächenvektor d A weist in die Richtung der positiven x-Achse. Die
elektrische Feldstärke E ist über den Querschnitt A des Halbleiterkristalls konstant. Bei konstanter
Ladungsdichte r ergibt sich für das elektrische Potential j( x ) und die elektrische Feldstärke
E ( x ) folgender Verlauf in x-Richtung.
1 r
d V = A dx
E ( x ) = ∫ dV
A e
r
r
dx = x + c 1
e
e
r x2
− c 1x + c 2
j( x ) = − ∫ E ( x )dx = −
e 2
E( x ) = ∫
c 1 = E ( x )x = 0
c 2 = j( x )x =0
Der Elementarladung q kann über die Coulombkraft F die Energie W zugeordnet werden.
F = qE
W = ∫ F ds = q ∫ E ds = −q j
Wenn das Geschehen auf eine Koordinatenachse beschränkt wird, erhält man
W ( x ) = −q j( x ) .
Elektrisches Strömungsfeld
Elektrische Feldstromdichte im Strömungsfeld
Der elektrische Feldstrom entsteht im Halbleiter durch die Bewegung von positiven und negativen
Ladungen auf Grund eines elektrischen Feldes. Die Feldstromdichte SF setzt sich aus den
Strömungen der positiven SFa und der negativen Ladungen SFb zusammen.
SFb = − rb v b
v b = − mb E
SFa = ra v a
v a = ma E
(
)
SF = SFb + SFa = gb + ga E
rb = q n
ra = q p
(
g = q n mb + p ma
)
gb = q n mb
ga = qp ma
SFb = gbE
SFa = gaE
SF = g E
A/m
S
Physikalische Größen
elektrische Feldstromdichte der Elektronen
elektrische Feldstromdichte der Defektelektronen
SF
elektrische Feldstromdichte
A/m2
rb
Ladungsdichte der negativen Ladungen
As/m3
ra
Ladungsdichte der positiven Ladungen
As/m3
e
Elementarladung
e = 1,602 ⋅ 10-19 As
neutrale Elementarladung
q=e
Ladungsträgerdichte der negativen Ladungen
Ladungsträgerdichte der positiven Ladungen
Geschwindigkeit der Elektronen
As
b
F
S
a
F
q
n
p
vb
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Einheiten
2
A/m2
1/m3
1/m3
m/s
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4
m/s
mb
Geschwindigkeit der Defektelektronen
Beweglichkeit der Elektronen
ma
Beweglichkeit der Defektelektronen
m2/Vs
gb
elektrische Leitfähigkeit für Elektronen
A/Vm
ga
g
elektrische Leitfähigkeit für Defektelektronen
A/Vm
elektrische Leitfähigkeit
elektrische Feldstärke
A/Vm
V/m
va
E
m2/Vs
Elektrische Diffusionsstromdichte
Durch die Diffusion von Ladungsträgern in Halbleitern entsteht ein Teilchenstrom, der nach dem 1.
Fickschen Gesetz vom Gradienten der Ladungsträgerdichte abhängt und der infolge der
Bewegung der Ladungsträger und damit der Ladungen einen elektrischen Strom darstellt. Der
Gradient zeigt in die Richtung des größten jeweiligen Feldanstiegs. Die Diffusion kann je nach
Verteilung der positiven bzw. negativen Ladungsdichte den Feldstrom unterstützen oder hemmen.
0 ‰n
0 ‰n
0 ‰n
b
s Db = −Ddif
grad n
grad n = x
n = fn ( x, y , z )
+y
+z
‰x
‰x
‰y
0 ‰p
0 ‰p
0 ‰p
a
grad p = x
p = fp ( x, y , z )
s Da = −Ddif
grad p
+y
+z
‰x
‰y
‰z
b
b
SDb = −q sDb = q Ddif
grad n = Ddif
grad rb
rb = q n
a
a
SDa = q sDa = −q Ddif
grad p = −Ddif
grad ra
ra = q p
Physikalische Größen
Teilchenstromdichte der Elektronen
Einheiten
1/ m2 s
sDa
Teilchenstromdichte der Defektelektronen
1/ m2 s
b
Ddif
Diffusionskonstante der Elektronen
m2 / s
a
Ddif
Diffusionskonstante der Defektelektronen
m2 / s
SDb
Diffusionsstromdichte der Elektronen
A /m2
SDa
gradn
grad p
Diffusionsstromdichte der Defektelektronen
A /m2
Gradient der Ladungsträgerdichte der Elektronen
Gradient der Ladungsträgerdichte der Defektelektronen
Gradient der Ladungsdichte der Elektronen
1/m 4
1/m 4
As/m4
s
b
D
grad rb
grad ra Gradient der Ladungsdichte der Defektelektronen
As/m4
Gesamtstromdichte
Die Gesamtstromdichte S setzt sich vektoriell aus den Stromdichten der negativen Ladungsträger
S b und der positiven Ladungsträger S a zusammen.
b
S b = SFb + SDb = gbE + Ddif
grad rb
a
S a = SFa + SDa = gaE − Ddif
grad ra
S = Sb + S a
b
S
Sa
S
Physikalische Größen
Stromdichte der negativen Ladungen
Stromdichte der positiven Ladungen
Gesamtstromdichte
Einheiten
2
A /m
A /m2
A /m2
Ladungsdichten und Verschiebungsströme in Leitern und Halbleitern
In der folgenden Betrachtung wird bei der elektrischen Ladung kein Unterschied zwischen
Donatoren und Akzeptoren gemacht. Auch der Diffusionsstrom bleibt unbeachtet. Nach den
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5
Maxwellschen Gleichungen ist die Ladung r mit der dielektrischen Verschiebung D in der
folgenden Weise verknüpft.
div D = r
Für die zeitliche Ableitung ergibt sich die folgende Beziehung,
i
i
div D = r
Das Durchflutungsgesetz macht eine Aussage über den Zusammenhang zwischen der
elektrischen Strömung und dem sie umgebenden Magnetfeld. Die Strömung setzt sich zusammen
i
aus Feldstrom S und Verschiebungsstrom D . Die Diffusion bleibt erst einmal unberücksichtigt.
i
rot H = S + D
Um die zeitliche Ladungsdichte in die Betrachtung mit einbeziehen zu können, wird die Divergenz
des Vektorfeldes gebildet, wobei man vom Vektorfeld zum skalaren Feld gelangt.
i


div rot H = div  S + D 


Die Rechenregel der Vektorrechnung
(
)
(
)
div rot H = 0
führt zu einer Differentialgleichung, aus der das zeitliche Verhalten der Ladungsdichte r(t ) an
einer beliebigen Stelle des Halbleiters berechnet werden kann, wenn sie zur Zeit t = 0 bekannt ist.
i


div  S + D  = 0


i
i
div S = − div D = − r
0 ‰A
0 ‰A
0 ‰A
grad A = x
+y
+z
‰x
‰y
‰z
S = gE
D = eE
i
g
div D = − r
e
e i
r(t ) = r(t )
g
Die Lösung der Differentialgleichung durch Trennung der Variablen und nach Einführung der
Anfangsbedingung zur Zeit t = 0 sowie der Zeitkonstanten
t=
e
g
lautet
r(t ) = rt=0 e-t/ t
Wird die Diffusion in die Betrachtung mit einbezogen, ergibt sich der zeitliche und örtliche Verlauf
der Ladungsdichte. Die Ableitung der entsprechenden Berechnung erfolgt in ähnlicher Weise wie
im vorigen Fall ohne Berücksichtigung der Diffusion. Die Diffusionskonstante trägt die Bezeichnung
DDiff , ohne zunächst die Ladungsträgerart näher zu bezeichnen.
div D = r
i
i
div D = r
i


div  S + D  = 0


Die Stromdichte S beinhaltet nun den Diffusionsstrom. Bei der Diffusionskonstanten Ddif wird hier
kein Unterschied gemacht ob sie für Donatoren oder Akzeptoren Gültigkeit hat. Formal gilt sie für
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Halbleiterphysik / Grundgesetze
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positive Ladungsteilchen.
S = g E − Ddif grad r
 i

div  D + g E − Ddif grad r  = 0


i
div D +
g
div D − Ddif div ( grad r) = 0
e
Wenn man sich innerhalb des Halbleiters auf das Geschehen in Richtung der x-Achse beschränkt,
ergibt sich die folgende partielle Differentialgleichung zweiter Ordnung.
‰2r ( x, t ) g
‰r ( x, t )
D
− r ( x, t ) −
=0
2
e
‰t
‰x
Geht man von einem stationären Verhalten der Ladungsträger aus, wird also die zeitliche
Änderung der Ladungsdichte ausgeschlossen, ergibt sich die folgende Differentialgleichung.
‰2 r ( x ) g
D
− r( x ) = 0
e
‰x 2
Bleibt am Eingang des Diffusionsbereiches die Konzentration der Ladungen (zwangsweise)
konstant, lässt sich das Problem des örtlichen und zeitlichen Verhaltens der Ladungsdichten in der
folgender Weise lösen.
‰2 r ( x, t ) ‰r ( x, t )
D
−
=0
‰t
‰x 2
Es ergibt sich ein Ausdruck für die Wanderungsgeschwindigkeit der Diffusionsfront. Für die Lösung
der Differentialgleichung kann ein vereinfachender Ansatz gemacht werden. Es wird
vorausgesetzt, dass die Ladungsträgerdichte vom Koordinatenursprung x = 0 und der
Ortskoordinate x linear bis auf Null abnimmt.
Bei der Betrachtung des p/n-Übergangs wird die Behandlung der Ladungsdichten und
Verschiebungsströme wieder aufgenommen.
Translation
F = ma
dv
a=
dt
p = mv
dp d
F=
= ( mv )
dt d
P = Fv
W = ∫ Pdt = ∫ Fv dt
W = ∫ mv dv
W = ∫ F ds
m v2
2
Physikalische Größen
Kraft
W =
F
P
Leistung
W
Energie
v
a
m
p
t
Geschwindigkeit
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N
N m s oder W
Nm oder VAs
ms
Einheiten
1N = 1kg m s2
1W = 1VA
1Nm = 1VAs = 1kgm2 s 2
m s2
kg
kgm s
s
Beschleunigung
Masse
Impuls
Zeit
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s
Halbleiterphysik / Grundgesetze
Weg
7
m
Rotation
M = Je
J = ∫ r 2 dm
dw
dt
L = Jw
w = 2pf
dL d
M=
= (Jw)
d t dt
P = Mw
W = ∫ P dt = ∫ M w dt
e=
J w2 L2
=
2
2J
Physikalische Größen
Drehmoment
W = ∫ J w dw =
M
P
Einheiten
Nm
Nm s oder W
Leistung
W
J
Energie
Trägheitsmoment
N m oder VAs
w, w
e
Winkelgeschwindigkeit
Winkelbeschleunigung
1s
L, L
t
f
Drehimpuls
Zeit
Frequenz
kg m2 s
s
Hz
1W = 1VA
1Nm = 1VAs = 1kgm2 s 2
kg m2
1 s2
1Hz = 1/ s
Magnetisches Moment
Eine Ladung Q, die sich mit der Geschwindigkeit v im Magnetfeld mit der Flussdichte B bewegt
erfährt die Lorentzkraft
F = Qv × B
Die Geschwindigkeit v zeigt in die Richtung der Bewegung der positiven Ladung. Ein mit dem
Strom I durchflossener Leiter mit der Länge l erfährt im Magnetfeld mit der Flussdichte B die
Lorenzkraft
F = Il × B
Der gerichtete Weg l zeigt in die Richtung der Bewegung der positiven Ladungsträger, also in die
Richtung des elektrischen Stromes.
Eine stromdurchflossene und drehbar gelagerte Rechteckspule mit dem Radius r erfährt in einem
magnetischen Feld infolge der Lorentzkraft ein Drehmoment von
Mmech = 2 r × F
(
Mmech = 2 I r × l × B
)
r ⊥l
l ⊥B
Mit dem Entwicklungssatz der Vektorrechnung ergibt sich daraus
Mmech = 2 I r × l × B .
(
)
In diese Beziehung kann die von der Leiterschleife aufgespannte Fläche als Vektor A eingeführt
werden. Der Flächenvektor steht auf der Fläche senkrecht.
A= 2r ×l
Mmech = I A × B
Durch die Einführung des magnetischen Moments
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Halbleiterphysik / Grundgesetze
8
Mmagn = I A
lässt sich das mechanische Moment in der Form
Mmech = Mmagn × B
schreiben.
Das magnetische Moment eines kreisenden Elektrons im Wasserstoffatom wird durch den Strom
bestimmt, der durch die Bewegung des Elektrons hervorgerufen wird. Mit der Frequenz f, der
Umlaufzeit T, der Winkelgeschwindigkeit w und der Winkelgeschwindigkeit v kann der Strom I in
folgender Weise ausgedrückt werden.
1
f =
T
w = 2pf
v = wr
e
e2prf
ewr
ev
I = − = −e f = −
=−
=−
T
2 pr
2pr
2pr
Die durch die Elektronenbahn aufgespannte Fläche hat folgende Größe.
pr
r ×v
A=
v
Für das magnetische Moment ergibt sich somit
Mmagn = IA
e
r ×v
2
e
= − r 2w
2
Mmagn = −
Mmagn
Drehachse
B
v
Nordpol
l
A
F
M magn
F
Suedpol
r
I
Drehspule
M mech
Magnetisches Moment
Mmech
Physikalische Größen
mechanisches Moment
Nm
Mmagn
magnetisches Moment
Am2
I
A
T
f
elektrischer Strom
Flächenvektor
Umlaufzeit
Frequenz
Kreisfrequenz
Geschwindigkeit
A
m2
s
1s
1s
ms
w
v
17.12.2004
1.8.2004
Einheiten
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Halbleiterphysik / Grundgesetze
9
Atomeigenschaften
Relative Atommasse
Bei der Betrachtung des elektrischen Geschehens in Halbleitern spielt das Massenwirkungsgesetz
mit seinen atomaren und molekularen Problemen eine Rolle.
Die relative Atommasse des chemischen Grundstoffes X beträgt
mAtom ( X )
Ar ( X ) =
.
Ar( 126 C ) = 12
12
(1/12)mAtom ( 6 C )
Die relative Atommasse eines Stoffes ist der Faktor, um den die Masse eines Atoms dieses Stoffes
X größer ist als ein Zwölftel der Masse eines Kohlenstoffatoms des Nuklids 126 C (12 Massenzahl
des Isotops, 6 Ordnungszahl).
Relative Molekülmasse
Bei der relativen Molekülmasse Mr (Y ) ist Y das Molekül der Verbindung (Y ) , für das der
Relativwert bestimmt werden soll.
mMolekül (Y )
Mr (Y ) =
(1/12)mAtom ( 126 C )
Stoffmenge
Mit der Basisgröße Stoffmenge
nmol ( X )
[DIN 32625] wird die Quantität einer Stoffportion auf der Grundlage der Anzahl der darin
enthaltenen Teilchen bestimmter Art angegeben. Die Einheit der Stoffmenge ist das Mol
(Grundeinheit) mit der Einheitenbezeichnung : mol. Das Mol ist die Stoffmenge eines Systems, das
aus ebensoviel Einzelteilchen besteht, wie Atome in 0,012 kg des Kohlenstoffnuklids 126C enthalten
sind. Bei der Verwendung der Einheit mol müssen die Einzelteilchen spezifiziert sein und können
Atome, Moleküle, Ionen, oder Elektronen sein.
Molare Masse
Die molare Masse Mmol ( X ) [DIN 32625] eines Stoffes ist der Quotient aus der Masse m ( X ) und
der Stoffmenge nmol ( X ) dieses Stoffes.
m(X )
g
g
Mmol ( 126 C ) = A r( 126 C )
= 12
mol
mol
nmol ( X )
Die molare Masse bezieht die Masse eines Stoffes m ( X ) auf seine Stoffmenge nmol ( X ) . Die
Einheit der molaren Masse ist: kg / mol
Mmol ( X ) =
Avogadrozahl
Die Avogadrozahl oder Avogadrosche Konstante beträgt
N A = 6,023 ⋅ 1023
Die Avogadrozahl gibt die Anzahl der Teilchen in einem Mol eines Stoffes an.
Atomare Masseneinheit
Die atomare Masseneinheit u lässt sich aus einem Zwölftel der Masse eines Mols Kohlenstoff
ermitteln (oder der Masse eines Mols Wasserstoff) ermitteln. Die Anzahl der Teilchen pro Mol ist
durch die Avogadrozahl gegeben.
Mmol ( 126 C ) ⋅ nmol ( 126 C )
1
1u =
⋅
NA
A r( 126 C )
1u = 1,66057 ⋅ 10- 27 kg
Konzentration
Die Konzentration des Stoffes X ist die auf das Volumen V(X) bezogene Stoffmenge nmol ( X ) .
17.12.2004
1.8.2004
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c( X ) =
Halbleiterphysik / Grundgesetze
10
nmol ( X )
V(X )
Teilchendichte
n ( X ) = NA c( X ) =
N A nmol ( X )
V(X )
Massenwirkungsgesetz
In einem chemischen System stellt sich bei einem im chemischen Sinne umkehrbaren Vorgang
infolge der Dissoziations- und Rekombinationsvorgänge zwangsläufig ein Gleichgewicht ein.
Handelt es sich um ein System mit zwei Reaktionspartnern [A] und [B], die eine chemische
Verbindung [C] eingehen können, so existieren in dem System, nachdem sich das Gleichgewicht
eingestellt hat, die beiden Reaktionsteilnehmer [A] und [B] sowie die Verbindung [C] in einem
bestimmten festen Mengenverhältnis.
[ A] + [B ] →← [C ]
Druck-, Temperatur- und Mengenänderungen der an der Reaktion beteiligten Stoffe können dieses
Gleichgewicht verschieben. Das chemische System passt sich durch Änderung der Zerfalls- und
Vereinigungsprozesse der neuen Situation an. Z.B. führt eine Wärmezufuhr und damit
Temperatursteigerung zu einer Vermehrung der Zerfallsprozesse, wodurch Energie verbraucht
wird. Schließlich stellt sich eine neue Ausgewogenheit ein.
Das Gleichgewicht in einem chemischen System ist ohnehin nicht als Ruhezustand zu verstehen.
Vielmehr laufen Bildung und Auflösung des Reaktionsproduktes ständig nebeneinander her. Im
Gleichgewicht zerfallen genau so viele Verbindungen wie aufgebaut werden. Die
Rekombinationsrate RR[ A] des Stoffes [A] und die Rekombinationsrate RR[B] des Stoffes [B] sowie
die Dissoziationsrate RD[C] des Stoffes [C] sind den zugehörigen Konzentrationen c[ A] des Stoffes
[A], c[B] des Stoffes [B] und c[C] der Verbindung [C] proportional, sofern sich Druck, Temperatur
und die Menge der Teilchen nicht durch äußere Einflüsse ändern.
Das Massenwirkungsgesetz lässt sich demgemäß durch folgende mathematische Beziehungen
ausdrücken, wobei die Faktoren k[ A] , k[B] und k[C] die Proportionalität ausdrücken.
Für die Dissoziation gilt
RD[C] = c[C]k[C]
und für die Rekombination
RR[ A,B] = c[ A]k[ A] = c[B]k[B] .
Da an dem Rekombinationsprozess die Stoffe [A] und [B] beteiligt sind, muss der
Proportionalitätsfaktor k[ A] auch von der Konzentration c[B] des Stoffes [B] abhängen.
k[ A] = k[ A,B]c[B]
Das Gleiche gilt auch für den Proportionalitätsfaktor k[B] .
k[B] = k[ A,B]c[ A] .
Somit ergibt sich für die Rekombinationsrate
RR[ A,B] = k[ A,B]c[ A]c[B]
Die Rekombinationsrate RR[ A,B] muss zwangsläufig gleich der Dissoziationsrate RD[C] sein.
RR[ A,B] = RD[C]
Das führt zu folgender Beziehung
c[ A]c[B]
k[ C ]
=
= k ( DW ,T ) .
c[C]
k[ A,B]
Durch die Abhängigkeiten
k[C] = f ( DW ,T )
und
17.12.2004
1.8.2004
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Halbleiterphysik / Grundgesetze
11
k[ A,B] = f (T )
ist die Proportionalitätskonstante k von der Dissoziationsenergie DW und der Temperatur T
abhängig, die sich im Gleichgewichtszustand natürlich nicht ändern.
Das Massenwirkungsgesetz kann nicht nur auf Teilchendichten n ( X ) von Stoffen in chemischen
Systemen angewandt werden sondern auch auf Ladungsträgerdichten, d.h. auf Elektronendichten
und Defektelektronendichten in Halbleitersystemen.
Die Teilchenkonzentration c[ A] entspricht dann z.B. der Elektronendichte n, die
Teilchenkonzentration c[B] der Defektelektronendichte p und die Teilchenkonzentration c[C] der
Dichte der unaufgebrochenen oder neutralen Verbindungen Nneut .Für die elektrische Leitfähigkeit
sind die frei beweglichen Elektronen und Defektelektronen zuständig.
np
= k ( DW ,T )
Nneut
Die Dichte der neutralen Verbindungen Nneut kann als konstant angesehen werden und wird mit
der Proportionalitätskonstanten k zu einer weiteren Konstanten k i zusammengefasst.
n p = ki ( DW ,T )
In einem reinen Halbleiter oder Intrinsic-Halbleiter treten gleich viele Elektronen und
Defektelektronen auf.
n = p = ni
n i2 = k i( DW ,T )
n p = n 2i
Die Intrinsicdichte n i ist nicht nur auf den Fall n = p beschränkt. In der Gleichgewichtsbedingung
Dissoziationsrate = Rekombinationsrate
ist nämlich die Gleichheit der Ladungsträgerdichten keineswegs Voraussetzung. Halbleiter können
mit Donatoren oder Akzeptoren oder mit beiden dotiert werden. Dotierte Halbleiter enthalten neben
dem Intrinsicmaterial z.B. Silizium (4-wertig) als Donatoren Phosphor oder Arsen (5-wertig) oder
Indium (3-wertig). Diese Zusatzstoffe verändern entscheidend die Ladungsträgerdichte und deren
Art. Auch in diesem Fall ist das Massenwirkungsgesetz anwendbar. Für die
Ladungsträgerkonzentrationen gilt auch im Falle der Dotierung mit Donatoren und/oder Akzeptoren
n p = n 2i ,
wobei je nach Art der Dotierung die Elektronendichte oder die Defektelektronendichte überwiegt.
Durch die Dotierung kommt es zu einer Verschiebung des Ladungsgleichgewichts des
eigenleitenden Halbleitermaterials.
17.12.2004
1.8.2004
Grundgesetze.doc
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