Formelsammlung Felder und Komponenten II von Stephan Senn, D-ITET Inhaltsverzeichnis Einteilung der Wellen ............................................................................................... 3 TEM-Wellen: Transversal Elektro-Magnetische Wellen ...................................................... 3 TE-Wellen oder H-Wellen: Transversal Elektrische Wellen................................................. 3 TM-Wellen oder E-Wellen: Transversal Magnetische Wellen ............................................. 3 Ebene Wellen ............................................................................................................ 3 Allgemein ............................................................................................................................... 3 Helmholtzgleichungen ........................................................................................................... 4 Wellenwiderstand................................................................................................................... 4 Charakteristische Parameter für die Ausbreitung der Wellen ................................................ 4 Skineffekt ............................................................................................................................... 5 Verlusttangens........................................................................................................................ 5 Widerstand eines Leiters ........................................................................................................ 5 Polarisation............................................................................................................................. 5 Polarisation und Phasordarstellung ........................................................................................ 6 Mittlere Leistungsdichte......................................................................................................... 6 Reflexion und Transmission.................................................................................... 6 Reflexionskoeffizient ............................................................................................................. 7 Transmissionskoeffizient ....................................................................................................... 7 Zusammenhang zwischen T und Γ......................................................................................... 7 Stehwellenverhältnis .............................................................................................................. 7 Verschiebung des Reflexionskoeffizienten............................................................................ 7 Reflexion und Transmission bei mehreren Schichten............................................................ 8 Allgemeines Verfahren .......................................................................................................... 9 Orte der Maxima und Minima der stehenden Welle bestimmen ......................................... 10 Einfallsebene einer Welle..................................................................................................... 10 Parallele Polarisation: TEy-Welle......................................................................................... 11 Senkrechte Polarisation: TMy-Welle.................................................................................... 11 Geometrische Optik.............................................................................................................. 11 Totalreflexion ....................................................................................................................... 12 Brewster-Winkel .................................................................................................................. 12 Tensoren ............................................................................................................................... 12 Leitungstheorie....................................................................................................... 13 Charakteristische Impedanz ................................................................................................. 13 Leitungsersatzschaltbild ....................................................................................................... 13 Ausbreitung von Strom und Spannung auf der Leitung....................................................... 13 Spezialfälle fehlangepasster Leitungen................................................................................ 15 Leistungsanpassung.............................................................................................................. 15 Stephan Senn, D-ITET -1- 19.10.2004 Orte der Spannungsmaxima und Spannungsminima bestimmen ......................................... 16 Leistungsfluss entlang einer Leitung.................................................................................... 16 Reflexionsverluste................................................................................................................ 17 Einfügungsverluste............................................................................................................... 17 Smith Chart ............................................................................................................. 17 Normierung der Impedanzen und Admittanzen ................................................................... 17 Eigenschaften des Smith Charts........................................................................................... 17 Impedanz einzeichnen .......................................................................................................... 18 Das Black-Magic-Design ..................................................................................................... 18 SWR bestimmen................................................................................................................... 18 Impedanz in Admittanz wandeln – und umgekehrt ............................................................. 18 Eingangs- und Ausgangsimpedanz bestimmen.................................................................... 18 Tipps und Tricks aus der Praxis ........................................................................................... 19 Verlustbehaftete Leitungen ................................................................................... 20 Ersatzschaltbild .................................................................................................................... 20 Leitungsgleichungen ............................................................................................................ 20 Leitungsbetrachtungen bei geringen Verlusten.................................................................... 20 Hohlleiter ................................................................................................................. 21 Monomode und Multimode.................................................................................................. 21 Ausbreitung .......................................................................................................................... 21 Rechteckhohlleiter................................................................................................................ 21 Rundhohlleiter...................................................................................................................... 25 Dielektrische Wellenleiter ...................................................................................... 27 Schichtwellenleiter ............................................................................................................... 27 Faserwellenleiter .................................................................................................................. 27 Antennen ................................................................................................................. 28 Aufbau einer Antenne .......................................................................................................... 28 Richtdiagramm ..................................................................................................................... 28 Sende- und Empfangscharateristik....................................................................................... 28 Antennenparameter .............................................................................................................. 28 Der Hertzsche Dipol............................................................................................................. 29 Konstanten.............................................................................................................. 30 Quellenverzeichnis................................................................................................. 30 Stephan Senn, D-ITET -2- 19.10.2004 Einteilung der Wellen TEM-Wellen: Transversal Elektro-Magnetische Wellen Wenn die z-Achse die Ausbreitungsrichtung beschreibt, dann gilt: • Es gibt keine Feldkomponenten in Ausbreitungsrichtung: E z = H z = 0 . G G • E- und H-Feld stehen senkrecht aufeinander: E ⊥ H . TE-Wellen oder H-Wellen: Transversal Elektrische Wellen Wenn die z-Achse die Ausbreitungsrichtung beschreibt, dann gilt: • Ez = 0 • Hz ≠ 0 Weiter gilt: • Es gibt also Feldkomponenten in Ausbreitungsrichtung. • E- und H-Feld stehen nicht senkrecht aufeinander. TM-Wellen oder E-Wellen: Transversal Magnetische Wellen Wenn die z-Achse die Ausbreitungsrichtung beschreibt, dann gilt: • Ez ≠ 0 • Hz = 0 Weiter gilt: • Es gibt also Feldkomponenten in Ausbreitungsrichtung. • E- und H-Feld stehen nicht senkrecht aufeinander. Ebene Wellen Ebene Wellen sind TEM-Wellen, bei denen sämtliche Ableitungen transversal1 zur Ausbreitungsrichtung verschwinden. Das E- und H-Feld zusammen mit dem Wellenvektor k bildet ein Rechtssystem. G G G E E = Z w H × ez G 1 G G H= ez × E Zw k ( ( ) ) H Allgemein v = f ⋅λ 1 k= 2π λ = ω ⋅ εµ senkrecht zur Ausbreitungsrichtung Stephan Senn, D-ITET -3- 19.10.2004 Helmholtzgleichungen FürG die Ausbreitung der E- und H-Felder gilt: G 2 ∆H = − k H G G ∆E = −k 2 E Man erhält dann z.B. für die folgenden Helmholtzgleichungen folgende Lösung: ∂2 H y = −k 2 H y Î E x = E0 + ⋅ e − jkz + E0 − ⋅ e + jkz ∂z 2 ∂2 E x = −k 2 E x Î H y = H 0 + ⋅ e − jkz + H 0 − ⋅ e + jkz 2 ∂z Wellenwiderstand Zw = E 0+ E 0− jωµ = − = + − σ + jωε H0 H0 Im verlustlosen Fall ( σ = 0 ) gilt: Zw = µ µr = Z w0 ⋅ ε εr Für gute Dielektrika ( σ ωε ) gilt: µ σ 3 σ2 ⋅ 1 + j − ⋅ 2 2 Zw ≈ 2ωε 8 ω ε ε Für gute Leiter ( σ ωε ) gilt: jωµ Zw ≈ σ Charakteristische Parameter für die Ausbreitung der Wellen k = − jωµ (σ + jωε ) = β − jα 2 1 σ 1+ ≥0 − α = ω µε 1 2 ωε β = ω µε 2 1 σ 1 + >0 + 1 2 ωε Np in m rad in m Im verlustlosen Fall ( σ = 0 ) gilt: k=β α =0 β = ω εµ Stephan Senn, D-ITET -4- 19.10.2004 Für gute Dielektrika ( σ ωε ) gilt: σ σ2 k ≈ ω µε ⋅ 1 − j + 2 2 2ωε 8ω ε α≈ σ 2 µ ε σ2 β ≈ ω µε ⋅ 1 + 2 2 8ω ε Für gute Leiter ( σ ωε ) gilt: k ≈ jωµσ α=β ≈ ωµσ 2 Skineffekt Die Eindringtiefe oder Skintiefer der Welle berechnet sich wie folgt: 1 δ= α Für gute Leiter ( σ ωε ) gilt: 2 δ≈ ωµσ Verlusttangens G G Leitungsstromdichte: J c = σ E G G Verschiebungsstromdichte: J d = jωε E G Jc σ = tan(θ ) G = J d ωε Widerstand eines Leiters l σA • Bei Gleichstrom: RDC = • Bei Wechselstrom: RAC = mit dem Querschnitt A l σδω Polarisation Gegeben seien die folgenden E- und H-Felder: G G G E = E1+ cos(ω t − β z )ex + E2+ cos(ω t − β z + ϕ )e y G E+ G E+ G H = 1 cos(ω t − β z )e y − 2 cos(ω t − β z + ϕ )ex Zw Zw Man beachte, dass das elektrische Feld die Polarisationsrichtung angibt. Stephan Senn, D-ITET -5- 19.10.2004 Lineare Polarisation Für ϕ = 0° sind die Felder linear polarisiert. Die Amplituden E1 und E2 müssen nicht gleich gross sein. Zirkulare Polarisation Für ϕ = ±90° und E1+ = E2+ sind die Felder zirkular polarisiert. Für den Drehsinn gilt nun: • ϕ = +90° : linksdrehend; im Gegenuhrzeigersinn; Left-Hand Circular Polarisation (LHCP) • ϕ = −90° : rechtsdrehend; im Uhrzeigersinn; Right-Hand Circular Polarisation (RHCP) Elliptisch polarisierte Welle Dies ist der allgemeine Fall. Für ϕ ≠ 0° und E1+ ≠ E2+ sind die Felder elliptisch polarisiert. Man beachte, dass jede elliptisch polarisierte Welle durch die Superposition von zwei orthogonalen, linear polarisierten, ebenen Wellen dargestellt werden kann. Polarisation und Phasordarstellung Gegeben seien die folgenden E- und H-Felder in Phasordarstellung: G G G G G E = E1+ ex e − jkz + E2+ e y e − jkz = E1+ ex e − jkz + jϕ1 + E2+ e y e − jkz + jϕ 2 G E+ G E1+ G − jkz + jϕ E2+ G − jkz + jϕ E+ G 1 2 − H = 1 e y e − jkz − 2 ex e − jkz = ey e ex e Zw Zw Zw Zw Man bildet zunächst den Realteil des E-Felds der Welle. Anschliessend bestimmt man die Polarisation des Realteils. Lineare Polarisation Für ϕ1 = ϕ 2 ist die Welle linear polarisiert. Zirkulare Polarisation Für ϕ1 = ϕ 2 ± 90° und E1+ = E2+ ist die Welle zirkular polarisiert. Elliptische Polarisation Im allgemeinen Fall ist die Welle elliptisch polarisiert. Mittlere Leistungsdichte G G G 1 Sav = Re E × H * 2 { } Reflexion und Transmission Für die Amplituden gilt: • E1+ : Amplitude der einfallenden Welle • E1− : Amplitude der reflektierten Welle • E2+ : Amplitude der transmittierten Welle Stephan Senn, D-ITET -6- 19.10.2004 Für die Richtung der Feldkomponenten gilt: Einfallende Welle: G E1i = Ee − jkz ⋅ ex H1i = E − jkz G e ⋅ ey Z w1 Reflektierte Welle: G ΓE jkz G E1r = ΓEe jkz ⋅ ex H1r = − e ⋅ ey Z w1 Transmittierte Welle: G TE − jkz G E2t = TEe − jkz ⋅ ex H 2t = e ⋅ ey Z w1 Reflexionskoeffizient Γ= E1− Z w 2 − Z w1 = E1+ Z w 2 + Z w1 0 ≤ Γ ≤1 Transmissionskoeffizient T= E2+ 2Z w2 = + E1 Z w 2 + Z w1 0≤ T ≤2 Zusammenhang zwischen T und Γ T = 1+ Γ Man beachte, dass im allgemeinen T und Γ komplex sind. Stehwellenverhältnis SWR = Emax 1 + Γ = Emin 1 − Γ Γ= SWR − 1 SWR + 1 1 ≤ SWR < ∞ Für das Stehwellenverhältnis in [dB] gilt: SWRdB = 20log10 ( SWR ) Verschiebung des Reflexionskoeffizienten Für die einfallende Welle gilt: G E i = E + e − jkz ⋅ ex Für die reflektierte Welle gilt: G E r = E − e jkz ⋅ ex Der Reflexionskoeffizient ΓL wird nun um d nach links verschoben. Es gilt: Stephan Senn, D-ITET -7- 19.10.2004 einfallende Welle ΓL = E− E+ Verschiebung der einfallenden Welle nach links: e + jkd Verschiebung der reflektierten Welle nach rechts: e − jkd Damit gilt: reflektierte Welle Γ= d E − ⋅ e − jkd = Γ L ⋅ e −2 jkd E + ⋅ ⋅e + jkd Die Verschiebung des Reflexionskoeffizienten um d nach rechts verläuft analog dazu und liefert: − jkd Verschiebung der einfallenden Welle nach rechts: e + jkd Verschiebung der reflektierten Welle nach links: e Damit gilt: Γ= E − ⋅ e + jkd = Γ L ⋅ e +2 jkd + − jkd E ⋅ ⋅e Die Verschiebungsrichtungen der Wellen sind jeweils so gerichtet, dass die Struktur der superponierten stehenden Welle erhalten bleibt. Reflexion und Transmission bei mehreren Schichten Betrachtet man mehrere hintereinanderliegende Schichten, so erweist sich die Berechnung des Reflexions- und des Transmissionskoeffizienten als schwieriger. Denn an jeder Grenzschicht tritt Reflexion und Transmission auf. Trift nun eine Welle, die im Medium 1 verläuft, an die Grenzschicht zum Medium 2, so wird ein Teil der Welle reflektiert und der andere Teil transmittiert. Die transmittierte Welle wird an der Grenzschicht zum Medium 3 wiederum reflektiert und transmittiert. Die reflektierte Welle läuft zurück zur Grenzschicht zum Medium 1 und wird dort wieder reflektiert und transmittiert. Dieser Prozess setzt sich solange fort, bis der Grad der Reflexion gegen null abgeklungen ist. Vorgehen zur Bestimmung des Reflexionskoeffizienten bei z=-d- Um den Betrag und die Phase des Reflexionskoeffizienten bei z = −d − zu bestimmen, bedient man sich folgendem Verfahren: Stephan Senn, D-ITET -8- 19.10.2004 1. Koordinatensystem so auslegen, dass z = 0 bei der hintersten Grenzschicht liegt (Grenzschicht zwischen Medium 2 und 3). 2. Reflexionskoeffizient Γin ( z = 0− ) bei z = 0− berechnen: Z − Z w2 Γin ( z = 0− ) = w3 Z w3 + Z w 2 3. Reflexionskoeffizient nach z = −d + transformieren: Γin ( z = −d + ) = Γin ( z = 0− ) ⋅ e − j 2 β2d 4. Scheinbarer Wellenwiderstand Z in ( z = − d + ) an der Grenzschicht z = −d berechnen. Man tut nun so, als ob nur zwei Medien vorhanden wären, indem der Wellenwiderstand des Medium 3 im Wellenwiderstand Z in ( z = − d + ) eingerechnet ist. 1 + Γin ( z = d + ) 1 + Γin ( z = 0− ) ⋅ e − j 2 β2d = Z ⋅ w2 1 − Γin ( z = d + ) 1 − Γin ( z = 0− ) ⋅ e − j 2 β2d Dabei wurde die Formel für den Reflexionskoeffizienten umgestellt: 1+ Γ Z in = Z w 2 ⋅ 1− Γ 5. Aus diesem scheinbaren Wellenwiderstand Z in ( z = − d + ) lässt sich nun ein scheinbarer Z in ( z = −d + ) = Z w 2 ⋅ Reflexionskoeffizient Γin ( z = − d − ) berechnen. Γin ( z = − d − ) = Z in ( z = − d + ) − Z w1 Γ12 + Γ 23e − j 2 β2d = Z in ( z = − d + ) + Z w1 1 + Γ12 Γ 23e − j 2 β2d Nun lässt sich die reflektierte Welle an der Grenzschicht z = −d eindeutig bestimmen. Allgemeines Verfahren Um den Reflexions- und Transmissionsfaktor an jeder beliebigen Stelle anzugeben, bedient man sich folgendem Verfahren: 1. Man berechnet die Reflexions- und Transmissionsfaktoren zwischen den Medien. Es gilt also: Z − Z w2 Z − Z w1 Γ 23 = w3 Γ12 = w 2 Γ 21 = −Γ12 Γ32 = −Γ 23 Z w3 + Z w 2 Z w 2 + Z w1 T23 = 1 + Γ 23 T32 = 1 + Γ 32 = 1 − Γ 23 T12 = 1 + Γ12 T21 = 1 + Γ 21 = 1 − Γ12 2. Nun betrachtet man den Verlauf der Welle durch die Medien. An der Grenze zwischen zwei Medien tritt jeweils Reflexion und Transmission auf. In den Medien ergibt sich eine Phasenverschiebung der Welle um e − jβ d . Für die Reflexionsfaktor an der Stelle z = −d − erhält man dann: Γin = Γ12 + T12 ⋅ e − jβ2d ⋅ Γ 23 ⋅ e − jβ2d ⋅ T21 + ... Γin = Γ12 + (1 + Γ12 )(1 + Γ 21 ) ⋅ e −2 jβ2d ⋅ Γ 23 + (1 + Γ12 )(1 + Γ 21 ) ⋅ e −4 jβ2d ⋅ Γ 223 ⋅ Γ 21 + ... ∞ 2 Γin = Γ12 + (1 − Γ12 ) ⋅ e−2 jβ2d ⋅ Γ23 ⋅ ∑ ( Γ23 ⋅ Γ21 ⋅ e−2 jβ2d ) n n =0 2 Γin = Γ12 + (1 − Γ12 ) ⋅ e−2 jβ2d ⋅ Γ23 ⋅ Stephan Senn, D-ITET 1 Γ12 + e −2 jβ2d ⋅ Γ 23 = 1 − Γ 23 ⋅ Γ 21 ⋅ e −2 jβ2d 1 + Γ 23 ⋅ Γ12 ⋅ e −2 jβ2d -9- 19.10.2004 Medium 1 Medium 2 Medium 3 d Orte der Maxima und Minima der stehenden Welle bestimmen Es gilt: E ( z = −d ) j (ϕ12 − 2 β d min ) = 1 + Γ12 e + E1 −1 min Medium 1 E ( z = −d ) j (ϕ12 − 2 β d max ) = 1 + Γ12 e + E1 +1 max |E| Medium 2 z dmax dmin dmin bezeichnet den Abstand von der Grenzfläche der Medien 1 und 2 zum ersten Minimum des E-Felds der stehenden Welle. dmax bezeichnet den Abstand von der Grenzfläche der Medien 1 und 2 zum ersten Maximum des E-Felds der stehenden Welle. Damit gilt: Γ L = Γ L ⋅ e jϕ L d min =[ϕ L + (2n − 1)π ] λ 4π d max =[ϕ L + 2nπ ] λ 4π mit n ∈ ` Für den Abstand der Maxima bzw. der Minima gilt: l= λ 2 Einfallsebene einer Welle Die Einfallsebene ist wie folgt definiert: Flächennormale Ausbreitungsrichtung der Welle Stephan Senn, D-ITET Einfallsebene -10- 19.10.2004 Parallele Polarisation: TEy-Welle Diese Eigenschaften gelten nur im verlustlosen Fall ( σ = 0 ). Bei der parallelen Polarisation ist der elektrische Feldvektor parallel zur Einfallsebene. Man bezeichnet diese Art von Wellen auch Transversal Elektrisch bezüglich der y-Richtung; kurz TEy-Welle2. Für den Transmissions- sowie für den Reflexionskoeffizienten gilt: Γ= Z w 2 cos(ϕ t ) − Z w1 cos(ϕ i ) Z w 2 cos(ϕ t ) + Z w1 cos(ϕ i ) T= 2 Z w 2 cos(ϕ i ) Z w 2 cos(ϕ t ) + Z w1 cos(ϕ i ) cos(ϕ t ) 1+ Γ = T ⋅ cos(ϕ i ) Senkrechte Polarisation: TMy-Welle Diese Eigenschaften gelten nur im verlustlosen Fall ( σ = 0 ). Bei der senkrechten Polarisation ist der elektrische Feldvektor senkrecht zur Einfallsebene. (Der magnetische Feldvektor ist nun parallel zur Einfallsebene.) Man bezeichnet diese Art von Wellen auch Transversal Magnetisch bezüglich der y-Richtung; kurz TMy-Welle3. Für den Transmissions- sowie für den Reflexionskoeffizienten gilt: Z cos(ϕ i ) − Z w1 cos(ϕ t ) Γ = w2 Z w 2 cos(ϕ i ) + Z w1 cos(ϕ t ) T= 2 Z w 2 cos(ϕ i ) Z w 2 cos(ϕ i ) + Z w1 cos(ϕ t ) 1+ Γ = T Geometrische Optik Auch bei schräg einfallenden ebenen Wellen gelten die Gesetze der geometrischen Optik: sin(ϕ i ) k2 = = sin(ϕ t ) k1 µ2ε 2 µ1ε1 • Gesetz von Snellius: • Einfallswinkel gleich Ausfallswinkel: ϕ i = ϕ r • Brechungsindex: n = ε r 2 3 TE-Wellen können auch transversal zu einer anderen Richtung sein. TM-Wellen können auch transversal zu einer anderen Richtung sein. Stephan Senn, D-ITET -11- 19.10.2004 Totalreflexion Mit ϕ t = 90° folgt für das Brechungsgesetz: sin(ϕ c ) = µ2ε 2 µ1ε1 k2 = k1 Der Winkel ϕc wird kritischer Winkel oder Totalreflexionswinkel genannt. Brewster-Winkel Bei parallel polarisierten TEy-Wellen kann es vorkommen, dass bei einem bestimmten Winkel der Reflexionskoeffizient null wird. Für den Winkel ϕB gilt: Z w21 cos(ϕ B ) = Z w2 2 cos(ϕ t ) sin(ϕ B ) = µ2ε1 µ1ε 2 ( ) ε1 ε2 −1 2 −1 Tensoren BGei anisotropen Materialien gilt: I G G I G D = ε 0ε r ⋅ E , B = µ0 µr ⋅ H ε11 ε12 ε13 µ11 µ12 µ13 I ε r = ε 21 ε 22 ε 23 , µ r = µ21 µ22 µ23 ε µ 31 ε 32 ε 33 31 µ32 µ33 Die Permittivitätsmatrix ε und Permeabilitätsmatrix µ sind Tensoren und haben meistens Diagonalgestalt. Es gilt also: ε x 0 0 µx 0 0 I I ε r = 0 ε y 0 , µ r = 0 µ y 0 0 0 ε 0 0 µ z z I Für die elektromagnetischen Wellen gilt dann: • Die Reflexions- und Transmissionskoeffizienten müssen für jede Richtung separat berechnet werden, da die Wellenwiderstände richtungsabhängig sind. • Man beachte, dass auch die Ausbreitungskonstante von der Richtung abhängig ist. Für jede Richtung ergibt sich eine separate Ausbreitungskonstante. • Die Reflexions- und Transmissionskoeffizienten sowie die Ausbreitungskonstante wird durch die Richtung des E-Feldes (zusammen mit dem zugehörigen H-Feld) festgelegt. Beispiel Eine Welle breite sich in +z-Richtung in einem Medium 1 mit isotropem Material aus und treffe auf ein Medium 2 mit anisotropem Material. Die Permittivität des Mediums 2 sei ein Tensor und die Permeabilität sei isotrop, also unabhängig von der Richtung. Es gilt dann: • Einfallende Welle: G G E x+ e y − jk1z E y+ ex − jk1z − jk1z − jk1z i i +G +G E1 = E x ex ⋅ e + E y ey ⋅ e ⋅e − ⋅e H1 = Z w1 Z w1 • Reflektierte Welle: G G Γ x E x+ e y jk1z Γ y E y+ ex jk1z jk1z jk1 z r r +G +G E1 = Γ x E x ex ⋅ e + Γ y E y e y ⋅ e ⋅e + ⋅e H1 = − Z w1 Z w1 Stephan Senn, D-ITET -12- 19.10.2004 • Transmittierte Welle: G G − jk z E2t = Tx E x+ ex ⋅ e − jk2 x z + Ty E y+ e y ⋅ e 2 y H = t 2 G Tx E x+ e y Z w1 ⋅e − jk2 x z − G Ty E y+ ex Z w1 ⋅e − jk2 y z Leitungstheorie Gemeinsam ist allen Leitungsformen, dass sich auf ihnen eine TEM-Welle ausbreiten kann. Es gelten folgende Einschränkungen: • Das Ausbreitungsmedium ist homogen. • Der Leiter wird als ideal vorausgesetzt. • Die Wellenlänge der TEM-Welle ist klein im Vergleich zu den Querabmessungen. Charakteristische Impedanz Z0 = U ε L' = Zw = Zw µ I C' Z0 = L' C' L ' C ' = µε Leitungsersatzschaltbild Ausbreitung von Strom und Spannung auf der Leitung Im Zeitbereich gilt: ∂ 2U ( z, t ) ∂ 2U ( z , t ) = L'C ' ∂z 2 ∂t 2 ∂ 2 I ( z, t ) ∂ 2 I ( z, t ) L C = ' ' ∂z 2 ∂t 2 Im Frequenzbereich (Phasorenschreibweise) gilt: ∂ 2U ( z ) = −ω 2 L ' C ' U ( z ) 2 ∂z 2 ∂ I ( z) = −ω 2 L ' C ' I ( z ) 2 ∂z Stephan Senn, D-ITET -13- 19.10.2004 Für die Ausbreitungsgeschwindigkeit und die Ausbreitungskonstante4 gilt dann: ω 2π f 2π 1 β = ω L'C ' = = = v= v λf λ L 'C ' Für die allgemeine Lösung gilt dann: U ( z ) = U 0+ e − jβ z + U 0− e jβ z U 0+ − jβ z U 0− jβ z I ( z) = e − e Z0 Z0 Für den Reflexionsfaktor gilt dann: U −e jβ z U − Γ( z ) = +0 − jβ z = 0+ ⋅ e j 2 β z U0 e U0 Damit gilt: U ( z ) = U 0+ e − jβ z [1 + Γ( z )] Z ( z) = U ( z) 1 + Γ( z ) = Z0 I ( z) 1 − Γ( z ) U 0+ − jβ z e [1 − Γ( z )] Z0 Γ( z ) = Z 2 ( z ) − Z1 ( z ) Z 2 ( z ) + Z1 ( z ) I ( z) = Für das Stehwellenverhältnis gilt: U 1+ Γ SWR − 1 SWR = max = Γ= SWR + 1 U min 1 − Γ 1 ≤ SWR < ∞ Für das Stehwellenverhältnis in [dB] gilt: SWRdB = 20log10 ( SWR ) Allgemein gilt: Es gelten die genau gleichen Gesetze wie bei der Reflexion und bei der Transmission von elektromagnetischen Wellen. Für eine einfache Leitungsanordnung bestehend aus einer Generatorspannung UG, einer Last ZL, einer Generatorimpedanz Zin und einer Leitung mit der charakteristischen Impedanz Z0 und der Länge l gilt: UG Z0 U 0+ = U ( z ) = U 0+ e − jβ z [1 + Γ( z )] ( ZG + Z 0 ) (1 − Γ L ΓG e − j 2 β l ) U min = 1 U G (1 − Γ L 2 ) U max = 1 U G (1 + Γ L 2 ) Am Eingang (Generator) einer Leitungsanordnung der Länge d mit Last ZL liegt folgende Impedanz an: Zin (−d ) = Z0 Z L + jZ0 tan( β d ) Z0 + jZ L tan( β d ) 4 Im allgemeinen besteht ein Unterschied zwischen der Ausbreitungskonstante von elektromagnetischen Wellen und derjenigen bei der Ausbreitung von Strom und Spannung auf einer Leitung. Stephan Senn, D-ITET -14- 19.10.2004 Bei einer kurzgeschlossenen Leitung ( Z L = 0 ) gilt dann: Zin (−d ) = jZ0 tan ( β d ) Bei einer offenen Leitung ( Z L → ∞ ) gilt dann: Z in ( −d ) = − j Z0 tan ( β d ) Spezialfälle fehlangepasster Leitungen • λ/2-Transformator: l = λ 2 Z in = Z L • λ/4-Transformator: l = λ 4 Z in = Z 02 ZL Leistungsanpassung Um die Leitungsverluste durch Reflexionen auf der Leitung zu minimieren, muss die Leitung angepasst werden. Dies geschieht wie folgt: 1. Zuerst überlegt man sich, welche Parameter der Leitung man verändern kann: z.B. charakteristische Impedanz der Leitung, Leitungslänge, Länge von Stichleitungen, usw.. 2. Die Schaltung wird nun soweit vereinfacht, dass nur noch eine Ersatzimpedanz übrig bleibt (z.B. Eingangs- oder Ausgangsimpedanz). 3. Nun wird die gewünschte Impedanzanpassungen vorgenommen: z.B. Z G = Z in , Z L = Z out , usw.. ZG Für die nachfolgenden Leistungsbetrachtungen gilt: Z in = Rin + jX in , Z G = RG + jX G Pin = 1 Z in 2 UG 2 ( Z in + Z G ) 2 UG Zin Iin Last an Leitung angepasst Es gilt: Z in ≠ Z G , Z L = Z 0 Für die eingespiesene Leistung gilt dann: 1 Z0 2 Pin = U G 2 ( Z 0 + RG ) 2 + X G2 Generator an Leitung angepasst Es gilt: Z in = Z G , Z L ≠ Z 0 Für die eingespiesene Leistung gilt dann: 1 RG 2 Pin = U G 2 2 4( RG + X G2 ) Stephan Senn, D-ITET -15- 19.10.2004 Maximaler Leistungstransfer Zin = ZG Es gilt das fundamentale Gesetz: Für die eingespiesene Leistung gilt dann: 1 2 1 Pin = U G 2 4 RG * Orte der Spannungsmaxima und Spannungsminima bestimmen Es gilt: U ( z = −d ) ϕ L − 2 β d min ) = 1 + Γ L ej ( + U0 −1 min Leitung U ( z = −d ) j (ϕ L − 2 β d max ) = 1 + Γ L e U 0+ +1 max Last |U| dmin bezeichnet den Abstand von der Last zum ersten Spannungsminimum. dmax bezeichnet den Abstand von der Last zum ersten Spannungsmaximum. z dmax dmin Damit gilt: Γ L = Γ L ⋅ e jϕ L d min =[ϕ L + (2n − 1)π ] λ 4π d max =[ϕ L + 2nπ ] λ 4π mit n ∈ ` Für den Abstand der Spannungsminima und der Spannungsmaxima gilt: l= λ 2 Leistungsfluss entlang einer Leitung Für die mittlere Leistung gilt: 1 P( z ) = Re {U ( z ) I * ( z )} 2 Daraus folgt: + 1 U0 P( z ) = 2 Z0 2 (1 − Γ ) = P 2 + − P− Es resultiert ein mittlerer Leistungsfluss in +z- und in –z-Richtung: + 1 U0 P = 2 Z0 2 2 + P− = Γ P+ Am Anfang und am Ende der Leitung berechnet sich die Leistung wie folgt: ( Pin = Pin+ 1 − Γin 2 ) ( PL = PL+ 1 − Γ L Stephan Senn, D-ITET 2 ) -16- 19.10.2004 Reflexionsverluste P+ Lr = 10log − = −20log Γ P in [dB] Einfügungsverluste P Ub I = 20log b = 10 log b Ua Ia Pa Der Index b bezeichnet den Parameter vor dem Einfügen eines Zweitors; der Index a nach dem Einfügen. Li = 20 log Smith Chart Normierung der Impedanzen und Admittanzen Jede Impedanz wird mit Hilfe der charakteristischen Impedanz der Leitung normiert: Z ( z ) 1 + Γ( z ) = = R + jX Z ( z ) = Z0 1 − Γ( z ) R : Widerstand X : Reaktanz Das Smith-Chart kann als Impedanz- als auch als Admittanzchart verwendet werden: Y ( z ) 1 − Γ( z ) Y ( z ) = = = G + jB Y0 1 + Γ( z ) G : Leitwert B : Suszeptanz Eigenschaften des Smith Charts Horizontale Kreise: Widerstandskreise Vertikale Kreise: Reaktanzkreise Bei Admittanzen gilt: Horizontale Kreise: Leitwertkreise Vertikale Kreise: Suszeptanzkreise Es handelt sich hier um eine Möbiustransformation. Bei Admittanzen gilt: Positive Suszeptanzwerte repräsentieren kapazitive Elemente und negative Werte repräsentieren induktive Elemente. Stephan Senn, D-ITET -17- 19.10.2004 Impedanz einzeichnen 1. 2. 3. 4. Impedanz normieren. Widerstandskreis suchen. Reaktanzkreis suchen. Hier muss das Vorzeichen beachtet werden! Schnittpunkt bestimmen. Das Black-Magic-Design Für die untere Skala beim Black-Magic-Design gilt: SWR in [dB] ablesen Reflexionskoeffizient ablesen Transmissionskoeffizient ablesen SWR bestimmen 1. Kreis um den Anpassungspunkt bei 1 mit dem Radius zum eingezeichneten Impedanzpunkt. 2. Der Schnitt mit der realen Achse (rechts vom Anpassungspunkt) ergibt das Stehwellenverhältnis. 3. Optional kann das Stehwellenverhältnis auch in [dB] mit Hilfe der untenstehenden Skala angegeben werden. Impedanz in Admittanz wandeln – und umgekehrt Um eine normierte Impedanz in eine normierte Admittanz umzuwandeln, muss eine Punktspiegelung (hier beim Anpassungspunkt) durchgeführt werden. Eingangs- und Ausgangsimpedanz bestimmen Um die Impedanz am Generator / Last einer Schaltung zu bestimmen, muss die Last- / Generatorimpedanz transformiert werden. Dies lässt sich im Smith Chart wie folgt realisieren: 1. Distanz d = l / λ ermitteln. 2. Richtung wählen: Last → Generator oder Generator → Last. 3. Impedanz mit Hilfe der Randskalen drehen. Der Radius der Impedanz bleibt dabei unverändert. Nur der Winkel der Impedanz ändert sich. Stephan Senn, D-ITET -18- 19.10.2004 Z d = l /λ Z’ Tipps und Tricks aus der Praxis Aus Messungen erhält man meist folgende Informationen über den Verlauf der Spannung: • Stehwellenverhältnis SWR • Abstand l der Spannungsmaxima oder der Spannungsminima • Abstand d (von der Last ZL) zum ersten Spannungsminimum Es gilt dann: l= λ 2 Mit Hilfe des Smith-Charts folgt dann: • Aus dem Stehwellenverhältnis SWR kann der Betrag des Reflexions- und Transmissionskoeffizienten herausgelesen werden. • Man schlägt nun um den Mittelpunkt des Smith-Charts einen Kreis mit dem Radius SWR. • Nun kann die Phasenverschiebung der Lastimpedanz ZL bestimmt werden. Dazu wird im Smith-Chart mit Hilfe des Abstands d vom Nullpunkt aus d/λ zur Last hin gedreht. Der Schnittpunkt des SWR-Kreises mit dem Radius zum ermittelten Drehpunkt ergibt die mit der charakteristischen Impedanz Z0 normierte Lastimpedanz ZL.5 • Ausgehend von der Last ZL kann die Phasenverschiebung des Reflexions- und des Transmissionskoeffizienten am Rand des Smith-Charts abgelesen werden. 5 Der Betrag der Spannung ist dann am kleinsten, wenn der Imaginärteil null wird. Deshalb wird vom Nullpunkt aus gedreht. Stephan Senn, D-ITET -19- 19.10.2004 Verlustbehaftete Leitungen Ersatzschaltbild Leitungsgleichungen Das DGL-System lautet: ∂ 2U ( z ) = Z ' Y 'U ( z ) ∂z 2 ∂2 I ( z) = Z 'Y ' I ( z) ∂z 2 mit Z ' = R '+ jω L ' und Y ' = G '+ jω C ' Die Lösungs lautet: U ( z ) = U 0+ e −α z e − jβ z + U 0− eα z e j β z I ( z) = mit Z 0 = Z' Y' U 0+ −α z − jβ z U 0− α z jβ z e e − e e Z0 Z0 Weiter gilt: Z ' Y ' = γ 2 = ( R '+ jω L ')(G '+ jω C ') = (α + j β ) 2 Leitungsbetrachtungen bei geringen Verlusten Es gilt: R ' ω L ' , G ' ω C ' Damit gilt: 1 R' α ≈ + G ' Z0 β ≈ ω L ' C ' 2 Z0 Z0 ≈ L' C' für ω Stephan Senn, D-ITET 1 R' G' − 2 L ' C ' -20- 19.10.2004 Hohlleiter Monomode und Multimode • • Monomode: Nur ein Mode ist ausbreitungsfähig. Multimode: Mehrere Moden sind ausbreitungsfähig. Ausbreitung Mit der geführten Wellenlänge λgef resultiert die Phasengeschwindigkeit: vPhase = λgef f Weiter gilt: 2 mπ mit β = ω 2εµ − , m∈` β a Es gilt: λgef > λ0 → vPhase > c λgef = 2π Für die Gruppengeschwindigkeit gilt: vPhase ⋅ vGruppe = c 2 Rechteckhohlleiter a: Breite b: Höhe Normierung: a = 2b Die Ausbreitung der Wellen erfolgt in Richtung der z-Achse. Ausbreitung der Moden Die Randbedingungen lauten: • Das tangentiale E-Feld ist null, da auf der Oberfläche des Hohlleiters kein Strom fliesst. Es gilt also: Ex = 0 für y = 0, b Ey = 0 für x = 0, a • Die Ableitung der tangentialen H-Feld-Komponente H z in Richtung normal zur Grenzfläche ist null. Es gilt also: ∂H z = 0 für x = 0, a ∂x ∂H z = 0 für y = 0, b ∂y Stephan Senn, D-ITET -21- 19.10.2004 Für die TE-Wellen (TE-Moden) gilt: ∆H z + k 2 H z = 0 Ez = 0 mπ x nπ y − jβmn z H z ( x, y , z ) = H 0 cos cos e a b mit m, n ∈ ` 0 Für die TM-Wellen (TM-Moden) gilt: ∆E z + k 2 E z = 0 Hz = 0 mπ x nπ y − jβmn z E z ( x, y , z ) = E0 sin sin e a b mit m, n ∈ ` 0 Für k gilt: k 2 = ω 2εµ = k x2 + k y2 + k z2 = kc2 + β 2 mit kc2 = k x2 + k y2 und β = k z Für die restlichen Feldkomponenten gilt: j ∂E ∂H z j ∂E ∂H z E x = − 2 β mn z + ωµ H x = 2 ωε z − β mn kcmn ∂x ∂y kcmn ∂y ∂x Ey = j ∂E ∂H z − β mn z + ωµ k ∂y ∂x 2 cmn Hy = − j ∂E ∂H z ωε z + β mn k ∂x ∂y 2 cmn Cutoff-Frequenz f cmn = 1 2 µε 2 m n + a b 2 Grundmode Der Grundmode ist der TE10-Mode. Die niedrigste Grenzfrequenz des Rechteckhohlleiters beträgt deshalb fc10. Der Monomodebereich ergibt sich dann als Frequenzbereich zwischen der Grenzfrequenz des TE10-Mode und dem Mode mit der zweitkleinsten Frequenz. Anmerkung: Die Moden TM01 und TM10 gibt es nicht. Ausbreitung und Dämpfung eines Modes Für die Ausbreitungskonstante gilt: 2 2 mπ nπ β mn = k − − a b Somit gilt: • β ≥ 0 : Der Mode ist ausbreitungsfähig. • β < 0 : Der Mode ist nur beschränkt ausbreitungsfähig, da er gedämpft wird. Die Exponentialfunktion ist dann nicht mehr komplex, sondern reell. 2 Stephan Senn, D-ITET -22- 19.10.2004 Der Grundmode TE10 π x − jβ10 z G ⋅ ez H z ( x, y , z ) = H 0 ⋅ cos ⋅e a jβ a π x − jβ10 z G ⋅ ex H x ( x, y , z ) = 10 ⋅ H 0 ⋅ sin ⋅e π a jωµ a π x − jβ10 z G ⋅ E0 ⋅ sin ⋅ ey E y ( x, y , z ) = − ⋅e π a Ex = Ez = H y = 0 Stephan Senn, D-ITET -23- λc = 2a 10 f c10 = 1 2a µε 19.10.2004 Eigenschaften Stephan Senn, D-ITET -24- 19.10.2004 Rundhohlleiter a: Radius Ausbreitung der Moden Für die Ausbreitung der TE-Wellen (TE-Moden) gilt: H z ( r, ϕ , z ) = H 0' [ A sin( mϕ ) + B cos( mϕ )]J m ( kc r )e − jβmn z mit der J-Besselfunktion, A, B ∈ \ Für die Ausbreitung der TM-Wellen (TM-Moden) gilt: E z ( r, ϕ , z ) = E0' [ A sin( mϕ ) + B cos( mϕ )]J m ( kc r )e − jβmn z mit der J-Besselfunktion, A, B ∈ \ Weiter gilt: β mn = k 2 − kc2 mn kcmn = p 'mn (für TEmn) a kcmn = pmn (für TMmn) a Grundmode Der Grundmode ist der TE11-Mode mit p’11 = 1.841. Die nächst höhere Grenzfrequenz gehört dem TM01-Mode mit p01 = 2.405. Cutoff-Frequenz p 'mn (für TEmn) f cmn = 2π a µε Stephan Senn, D-ITET f cmn = pmn (für TMmn) 2π a µε -25- 19.10.2004 Eigenschaften Stephan Senn, D-ITET -26- 19.10.2004 Dielektrische Wellenleiter Schichtwellenleiter Faserwellenleiter Schichtwellenleiter Cutoff-Frequenz mc0 fc = 4h ε r − 1 mit m ∈ ` 0 Faserwellenleiter Brechzahldifferenz n −n ∆n = 1 2 n1 Numerische Apertur Unter einem kleineren Winkel θmax ist keine Einkopplung des Lichts möglich. NA = sin(θ max ) = n12 − n22 Cutoff-Frequenz der Moden TE01 und TM01 1 2.405 fc ≈ 2π a ε 0 µ0 (ε r1 − ε r 2 ) Grundmode Der Mode HE11 ist der Grundmode mit der Cutoff-Frequenz null. Normalisierte Frequenz ν 2π a 2 ν= n1 − n22 λ0 Für ν < 2.405 kann sich nur der Grundmode (HE11) ausbreiten. Es handelt sich in diesem Fall um eine Monomodefaser. Im anderen Fall handelt es sich um eine Multimodefaser. Stephan Senn, D-ITET -27- 19.10.2004 Antennen Aufbau einer Antenne Anpassglied Leitung Verstärker Antenne Richtdiagramm Sende- und Empfangscharateristik Es gilt das fundamentale Gesetz: Sendecharakteristik = Empfangscharakteristik Antennenparameter Antennenwirkungsgrad P η = rad P P: eingespeiste Leistung Prad: abgestrahlte Leistung Richtfaktor (Directivity) S P D = max mit Sav = rad Sav 4π Gewinn (Gain) G =η ⋅ D Strahlungswiderstand Rs Prad I = Rs ⋅ 2 2 Stephan Senn, D-ITET -28- 19.10.2004 Der Hertzsche Dipol Antennenfeld Es gilt: l: Länge der Antenne r: Abstand von der Antenne (Radius) Für die nicht verschindenden Feldkomponenten gilt: Il e − jk0r Er = (1 + jk0 r ) cos(θ ) 2π jωε 0 r 3 Eθ = Il e − jk0r (1 + jk0 r − k02 r 2 ) sin(θ ) 4π jωε 0 r 3 Hϕ = Il e − jk0r (1 + jk0 r ) sin(θ ) 4π r 3 Weiter gilt: Il p=− 4π jωε 0 Z w0 = µ0 ε0 k0 = ω µ0ε 0 Im Fernfeld gilt: r λ0 Er = 0 e − jk0r sin(θ ) r − jk0 r E 2 1 e sin(θ ) = θ H ϕ = pk0 Z w0 r Z w0 Eθ = pk02 Im Nahfeld gilt: λ0 r l e − jk0r cos(θ ) r3 e − jk0r Eθ = − p 3 sin(θ ) r jk e − jk0r Hϕ = − p 0 2 sin(θ ) Z w0 r E r = −2 p Antennenparameter • Strahlungsleistung: 2 • 2 I Z w0π l Prad = 3 λ0 Strahlungsdichte: 1 S (θ ) = r 2 ℜ{Eθ Hϕ* } 2 Stephan Senn, D-ITET -29- 19.10.2004 • Maximale Strahlungsdichte: 2 Smax I Z w0 l = 8 λ0 2 Konstanten ε 0 = 8.854 ⋅ 10−12 Z w0 = F m µ0 = 4π ⋅ 10−7 H m c = 2.9979 ⋅ 108 m s µ0 ≈ 120πΩ ≈ 377Ω ε0 Quellenverzeichnis Der Stoff und die Bilder sind dem Skript ‚Felder und Komponenten II’ von Prof. Dr. R. Vahldieck und Dr. P. Lechtmann sowie den Vorlesunsfolien von Dr. P. Lechtmann entnommen. Stephan Senn, D-ITET -30- 19.10.2004