Übersicht Dekohärenz • Unterschied zwischen Superposition und Gemisch • Probleme mit klassischen Zuständen in der Quantenmechanik • Dekohärenz I) durch Streuung II) durch Ankopplung von Oszillatoren 06. Dezember 2002 Wolfgang Bührer 2 Probleme in der Quantenmechanik Superposition - Gemisch • Superposition: Feste Phasenbeziehung zwischen Zuständen • Warum offensichtlich keine Superposition von „Cat-States“ in der makroskopischen Welt wie z.B: • Beispiel Spin: σz-Messung an a) Ergebnis: Dichtematrix: b) 50-50 klassisches Gemisch aus Ergebnis: Dichtematrix: • Wie ist der Messprozess erklärbar? Sind zwei Dynamiken zur Beschreibung notwendig? 3 4 1 Dekohärenz - Streuung „Lösung:“ Dekohärenz • • Makroskopische Objekte streuen ständig Licht: Information über Aussehen etc. • Allg. Streuung: Zerstören der Phasenbeziehung zwischen einzelnen Zuständen in einer ausgezeichneten Basis ⇔ Verschwinden der Außerdiagonalelemente der Dichtematrix • Verlust an Informationen an ein angekoppeltes System • Irreversibilität (Konsequenz aus der Größe des Systems Umwelt) • Reduzierte Dichtematrix des Objekts: • Annahmen: 1) Ww ist translationsinvariant 2) Rückstoß vernachlässigbar 3) es strahlen viele Teilchen ein 4) eingehende Teilchen: Gemisch aus Impulseigenzuständen • Zeitentwicklung der Dichtematrix: Mehrere Modelle für die Beschreibung der Dekohärenz: I) Kontinuierliche Streuung II) Ankopplung von Oszillatormoden 5 • Photon löst |x-x‘| hervorragend auf. λPhot ¿ |x-x‘| 6 Beispiel: Streuung an Atom Æ exponentieller Abfall dieser Elemente • Photon löst |x-x‘| nicht auf λPhot À |x-x‘| • Beschreibung: für festgehaltenes p und Photonenfluss Nv/V gilt: • Wirkung auf Dichteoperator des Atoms: Æ ebenfalls exponentieller Abfall Æ Abfall abhängig vom Abstand der Zustände • n-fache Anwendung liefert in den Außerdiagonalelementen: • |x-x‘| = 0 Æ keine Änderung des Matrixelements 7 8 2 Der Messprozess Größenordnungen der Dekohärenz Λ in cm-2s-1 10 µm Staubpartik el Freies Elektron • Verschränkung des Messapparates mit dem System: BowlingKugel • Hamilton-Operator: 300 K „Luft“ 1013mbar 1031 1037 1045 300 K „Luft“ im LaborVakuum 1018 1023 1031 Sonnenlicht auf der Erde 101 1020 1028 300 K Photonen 100 1019 1027 HintergrundRadioaktivität 10-4 1015 1023 Kosmische Hintergrundstrahlung 10-10 106 1017 Solare Neutrinos 10-15 101 1013 • Zeitentwicklung des Gesamtsystems: • Dichteoperator • Für bestimmte Zeiten gelte: somit: Zahlen von 1993 nach Tegmark 9 Beispiel: 2-Niveau-Systeme Æ ein echtes klassisches Gemisch! • Probleme: zeitlich nicht stabil keine Reduktion auf einen Zustand Zeigerbasis nicht fixiert 10 Die Zeigerbasis • System & Meßapparat: • Zeitabhängiger Zustand • Hamilton-Operator • Basistransformation in System A: • Entwicklung des Startzustandes: • Endzustand: • Für gewünschter Zustand • Aber Zeigerbasis nicht fixiert Æ Zeigerbasis nicht fixiert! 11 12 3 Auszeichnung der Zeigerbasis Zeitliche Stabilisierung • Ankopplung von k Systemen: • Lösung: Ankopplung an ein weiteres System: Annahme: Zeitskala der Ww mit der Umwelt klein gegen Ww System-Messapparat. • Zeitentwicklung von Φ0 • Analoge Rechnung und Wahl von • Rechnen ergibt: • Auf S und A reduzierte Dichtematrix Æ Basis des Zeigersystems ist ausgezeichnet! • Problem: Zeitliche Stabilität nicht gegeben. 13 14 Collapse and Revival • Faktor z(t) in den Außerdiagonalelementen: • Ankoppeln von 5 Systemen: • Unter Berücksichtigung beliebiger Anfangszustände in den Ek erhält man: • Ankoppeln von 15 Systemen: • Wir erhalten Dekohärenz in einer ausgezeichneten Basis Æ wir erhalten ein klassisches Gemisch • Ankoppeln von 50 Systemen: • Aber kein Kollaps in einen bestimmten Zustand. 15 16 4 Zusammenfassung • Makroskopische Objekte koppeln an die Umwelt, daher werden Superpositionen schnell zerstört. • Dekohärenz durch Streuung (Lokalisierung): Geschwindigkeit der Dekohärenz abhängig vom Abstand der Zustände • Ankopplung an „kleine“ Umwelt führt zu Collapse and Revival • Nach wie vor ist das Problem des „Kollapses“ der Wellenfunktion ungelöst 17 5