Zusammenfassung Wasserstoffatom - Institut für Physikalische Chemie

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Einführung in die Quantenmechanik & Molekülspektroskopie
Ach ja ...
• 2ter Teil der Vorlesung
Prof. Dr. Tobias Hertel
Lehrstuhl II für Physikalische Chemie
Institut für Physikalische und Theoretische Chemie
Raum 123
Tel.: 0931 318 6300
e-mail: [email protected]
• Sprechzeiten
Montags 13:00-17:00 Uhr (spontan)
Sonst (jederzeit nach Vereinbarung oder einfach auf
gut Glück vorbeischauen)
• Skripte, Übungen etc
Wie gehabt auf Fischer’s Webseiten ... bitte noch bis
Sonntag um Geduld.
1
Einführung in die Quantenmechanik & Molekülspektroskopie
Zusammenfassung Wasserstoffatom
• Empirisch hat man folgenden Zusammenhang zwischen Frequenzen des Wasserstoffatoms gefunden
ν̃ = RH
!
1
1
− 2
2
n1
n2
"
ν̃ − Frequenz in cm−1
RH − Rydbergkonstante
RH = 109 737.31568525(84) cm−1
n1
= 1, 2, 3, ...
n2
= n1 , n1 + 1, n1 + 2, n1 + 3, ...
• Damit lassen sich alle experimentell beobachteten Wasserstoffbanden beschreiben
• Lyman (n1=1), Balmer (n1=2), Paschen (n1=3), Bracket (n1=4), Pfund (n1=5), Humphrey (n1=6), ...
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Einführung in die Quantenmechanik & Molekülspektroskopie
Zusammenfassung Wasserstoffatom
• Wasserstoffartige Systeme sind H, He+, Li2+, etc.
• Für diese Einelektronensysteme lässt sich die Schrödingergleichung exakt lösen.
• Die Hamiltonfunktion für die Gesamtenergie von Elektron (e) und Kern (N) ist:
H=−
!2 2
!2
Ze2
∇e −
∇2N −
2me
2mN
4π"0 |#re − #rN |
• Die Subskripte e und N der Laplace-Operatoren deuten dabei an, dass diese nur auf die Elektron
bzw. Kernkoordinaten angewendet werden.
• Nach Separation der Schwerpunktbewegung (Center of Mass -> CM) vereinfacht sich dies im CM
System zu:
H=−
!2 2
Ze2
∇ −
2µ
4π"0 r
µ=
me mN
me + mN
• wobei r sich jetzt auf den Abstand des Elektrons mit reduzierter Masse ! zum Schwerpunkt bezieht
• Für ein sich um ein Proton bewegendes Elektron ist die reduzierte Masse praktisch gleich der Masse
des Elektrons selber:
µ=
me mP
≈ 0.9994 me
me + mp
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Einführung in die Quantenmechanik & Molekülspektroskopie
Zusammenfassung Wasserstoffatom
• Aufgrund des Zentralsymmetrischen Coulombpotenzials eignen sich Kugelkoordinaten zur
Behandlung des Wassstoffproblems am besten. Wellenfunktionen können in einen Radial und
Winkelabhängigen Teil aufteilen.
Ψ(θ, φ, r) = R(r)Y (θ, φ)
HΨ = EΨ
• Somit lassen sich radial und winkelabhängige Differentialgleichungen separieren und wir erhalten aus
der Schrödingergleichung die zwei Differentialeichungen
Radialteil:
Winkelteil:
! 2" 2
#
$
!
d
2 d
−
+
+ Veff R(r) = ER(r)
2µ dr2
r dr
!
"
1 ∂2
1 ∂
∂
+
sin θ
Y = l(l + 1)Y
sin θ ∂θ
∂θ
sin2 θ ∂φ2
Veff = −
Ze2
l(l + 1)!2
+
4π"0 r
2µr2
! "# $
Zentrifugalbarriere
• Die Lösungen der letzteren kennen wir schon: Kugelflächenfunktionen
Yl ml (θ, φ)
• Mit den Quantenzahlen
Drehimpulsquantenzahl
l
=
magnetische Quantenzahl
ml
=
0, 1, 2, ...n − 1
0, ±1, ±2, ... ± l
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Einführung in die Quantenmechanik & Molekülspektroskopie
Zusammenfassung Wasserstoffatom
• Effektives Potential und
Drehimpulsbarriere
• Die Drehimpulsbarriere verhindert, dass
sich Elektronen zu sehr in der Nähe des
Kerns aufhalten da das Effektive
Potenzial dort sehr stark repulsiv ist.
Veff = −
Ze2
l(l + 1)!2
+
4π"0 r
2µr2
! "# $
Zentrifugalbarriere
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Einführung in die Quantenmechanik & Molekülspektroskopie
Zusammenfassung Wasserstoffatom
• Die Eigenenergien der Radialgleichung hängen ausschließlich von der Hauptquantenzahl n ab.
Achtung: in Mehrelektronenatomen wird die sich daraus ergebende Entartung bzgl. der n möglichen
Werte der Drehimpulsquantenzahl l aufgehoben.
En = −
Z 2 µe4 1
32π 2 "20 !2 n2
n = 1, 2, 3, ...
En
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Einführung in die Quantenmechanik & Molekülspektroskopie
Wasserstoffatom
• Die Eigenfunktionen der Radialgleichung hängen von der Hauptquantenzahl n UND der
Drehimulsquantenzahl l ab.
% ρ &l
Rn l (r) = Nn l
Ln l e−ρ/2n
!"#$ n !"#$
Normierungskonstante
dimensionslose
Radialkoordinate
ρ=
Bohrscher Atomradius
a0 =
Laguerrepolynome
2Zr
a0
4π"20
= 52.9 pm
me e2
• s-Wellenfunktionen haben als einzige eine
endliche Aufenthaltswahrscheinlichkeit am Kern.
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Einführung in die Quantenmechanik & Molekülspektroskopie
Wasserstoffatom
• Die Radiale Wahrscheinlichkeitsdichte gibt die Wahrscheinlichkeit an ein Elektron in einem
Bestimmten Abstand zum Kern zu finden.
Pnl (r) = r2 |Rnl (r)|2
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Einführung in die Quantenmechanik & Molekülspektroskopie
Wasserstoffatom
• p-Orbitale
- Aus Kombination komplexer Wellenfunktionen erhalten wir reelle Funktionen px, py, pz.
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Einführung in die Quantenmechanik & Molekülspektroskopie
Wasserstoffatom
• d-Orbitale
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Einführung in die Quantenmechanik & Molekülspektroskopie
Wasserstoffatom
• Quantenzahlen
• Hauptquantenzahl:
n
1
2
3
4
5
...
spektrosk. Notation
K
L
M
N
O
...
l
0
1
2
3
...
n-1
spektrosk. Notation
s
p
d
f
...
...
ml
0
±1
±2
±3
...
±l
• Drehimpulsquantenzahl:
• Magnetische Quantenzahl:
• Spin:
• Entartung:
ms
2
n−1
!
±1/2
(2l + 1) = 2n2
l=0
• Auswahlregeln für Optische Übergänge:
∆l = ±1
∆ml = 0, ±1
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Einführung in die Quantenmechanik & Molekülspektroskopie
Mehrelektronenatome
• Das Pauli’sche Ausschlussprinzip (oder einfach Pauli-Prinzip)
besagt:
“Die Wellenfunktion eines Systems mit Spin 1/2 Teilchen
(Fermionen) muss total antisymmetrisch sein!”
• Da die Gesamtwellenfunktion aus einer Spinkomponente und
einer Ortswellenfunktion besteht muss lediglich einer der beiden
Teile antisymmetrisch sein.
Ψtotal = ΨOrbit × χSpin
ΨS,total = ΨOrbit (symmetr) × χS (antisymmetr.)
!
"#
$ !
"#
$
Ortswellenfunktion
Spinwellenfunktion
ΨT,total = ΨOrbit (antisymmetr) × χT (symmetr.)
• Dabei heissen die Spinwellenfunktionen ! χS und
bzw. Triplettfunktionen
χT Singulett6
Einführung in die Quantenmechanik & Molekülspektroskopie
Mehrelektronenatome
• Symmetrische bzw. antisymmetrische Ortswellenfunktionen für eine Zweielektronensystem können
z.B. so aussehen.
Ψ±
atom (r1 , r2 ) =
1
√ [ψA (r1 )ψB (r2 ) ± ψA (r2 )ψB (r1 )]
2
• Für “+” haben wir eine symmetrische WF
1
√ [ψA (r2 )ψB (r1 ) + ψA (r1 )ψB (r2 )]
2
= (+1)Ψ+
atom (r1 , r2 )
Ψ+
atom (r2 , r1 ) =
und für “-” eine antisymmetrische.
1
√ [ψA (r2 )ψB (r1 ) − ψA (r1 )ψB (r2 )]
2
= (−1)Ψ−
atom (r1 , r2 )
Ψ−
atom (r2 , r1 ) =
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Einführung in die Quantenmechanik & Molekülspektroskopie
Mehrelektronenatome
• Singulett und Triplett Spinfunktionen entsprechen
parallelen bzw. antiparallelen Spins mit dem
Gesamtspin 0 bzw. 1.
Singulett
Energie
• Elektronen in Spin Tripletts bleiben aufgrund der rein
Quantenmechanischen Austauschwechselwirkung
weiter voneinander entfernt, stossen sich demnach
weniger stark ab und liegen daher energetisch
unterhalb der entsprechenden Singulettzustände.
Triplett
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Einführung in die Quantenmechanik & Molekülspektroskopie
Mehrelektronenatome
• Die entsprechen symmetrisierten Wellenfunktionen sehen so aus:
2 Elektronen Spinwellenfunktion
ms
s
χT (1, 2) = χ↑ (1)χ↑ (2)
+1
1
T
1
χT (1, 2) = √ [χ↑ (1)χ↓ (2) + χ↓ (1)χ↑ (2)]
2
0
1
T
χT (1, 2) = χ↓ (1)χ↓ (2)
-1
1
T
0
0
S
1
χS (1, 2) = √ [χ↑ (1)χ↓ (2) − χ↓ (1)χ↑ (2)]
2
s!
-!
ms ! - !
Triplett
(symmetrisch)
Singulett
(antisymmetrisch)
Spin der beiden Elektronen
z-Komponente des Gesamtspins
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Einführung in die Quantenmechanik & Molekülspektroskopie
Mehrelektronenatome
• Spin Singulett Zustände sind energetisch niedriger als Spin Tripletts
Energie
Singulett
e2
VCoulomb (!r1 , !r2 ) =
4π#0 |!r1 − !r2 |
Triplett
• Dies kann man auf die Quantenmechanische Austauschwechselwirkung zurückführen.
1
Einführung in die Quantenmechanik & Molekülspektroskopie
Mehrelektronenatome
• Die Aufhebung der l-Entartung aufgrund von Abschirmung in Mehrelektronenatomen führt zur
folgenden Energiereihenfolge der Atomorbitale
1s → 2s → 2p → 3s → 3p → 4s → 3d → 4p → 5s → 4d → 5p → 6s
Wasserstoffatom
Mehrelektronenatom
• Dies wird im Aufbauprinzip genutzt um die Elektronenkonfiguration von Atomen zu bestimmen.
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Einführung in die Quantenmechanik & Molekülspektroskopie
Mehrelektronenatome
• Bei Mehrelektronensystemen muss man Bahndrehimpulse und Spins aller Valenzelektronen addieren.
• Wir benutzen dazu die Elektronenkonfiguration und berechnen den Gesamtbahndrehimpuls der
Valenzelektronen nach der Clebsch-Gordan Serie
L = |l1 − l2 |, |l1 − l2 + 1|, ...|l1 + l2 |
• Daraus ergibt sich die spektroskopische Notation
L
0
1
2
3
4
...
S
P
D
F
G
...
• Der Gesamtdrehimpuls ergibt sich dann daraus mit Hilfe des Gesamtspins S der auf dieselbe Weise
berechnet wurde.
J = |L − S|, |L − S + 1|, ...L + S
3
Einführung in die Quantenmechanik & Molekülspektroskopie
Mehrelektronenatome
• Bestimmung der Termsymbole
- Schreibe die Eletronenkonfiguration auf, vernachlässige abgeschlossene Schalen
- koppel Bahndrehimpulse und Elektronenspins separat um gesamt L und gesamt S zu ermitteln
- koppel L und S, um die möglichen Werte des Gesamtdrehimpulses J zu ermitteln
- Notiere die Terme
2S+1
{L}J
- Für fast gefüllte Orbitale wie 2p5 behandele den fehlenden Platz zur geschlossenen Schale 2p6
wie ein einzelnes Elektron
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Einführung in die Quantenmechanik & Molekülspektroskopie
Mehrelektronenatome
• Hundsche Regeln
1. Der Zustand mit maximalem Spin ist der günstigste.
2. Bei gleichem Spin ist der Zustand mit maximalem Bahndrehimpuls am günstigsten.
3. sind L und S gleich, so gilt für Grundzustände:
a) bei weniger als halbgefüllter Schale ist der Zustand mit dem kleinsten J der günstigste
b) bei mehr als halbgefüllter Schale ist der Zustand mit dem größten J der günstigste
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