12. Symphoniekonzert S a is on 2012 20 13 Andris Nelsons Dirigent o r ts w e c h s e l . 12. Symphoniekonzert Saison 2012 2013 Andris Nelsons Dirigent Besuchen Sie den Ort, an dem Automobilbau zu einer perfekten Komposition wird: die Gläserne Manufaktur von Volkswagen in Dresden. w w w.g l a e s e r n e m a n u fa k t u r . d e PA R T N E R D E R S TA AT S K A P E L L E D R E S D E N S onntag 7.7.13 11 U hr montag 8 .7.13 2 0 U hr dienstag 9.7.13 2 0 U hr | S emperoper D resden 12. Symphoniekonzert Andris Nelsons Dirigent PROGR A MM Joseph Haydn (17 3 2–18 0 9) Symphonie Nr. 90 C-Dur Hob. I:90 1. Adagio – Allegro assai 2. Andante 3. Menuet – Trio 4. Finale. Allegro assai P a use Dmitri Schostakowitsch (19 0 6 –19 7 5) Symphonie Nr. 5 d-Moll op. 47 1. Moderato 2. Allegretto 3. Largo 4. Allegro non troppo Musik mit doppeltem Boden Eine »schöpferische Antwort auf eine berechtigte Kritik« schrieb der öffentlich gemaßregelte Dmitri Schostakowitsch angeblich mit seiner fünf­ ten Symphonie, deren Jubelfinale gleichwohl nicht zu trauen ist … Ähnlich hintersinnig komponierte in der Musikgeschichte zuvor vielleicht nur der von Schostakowitsch verehrte Joseph Haydn, dessen Symphonie Nr. 90 Andris Nelsons an den Beginn seines lang erwarteten Kapelldebüts stellt. a m 9. Ju l i 2 013 um 2 0 . 0 5 U hr Li v e - Übertr ag un g au f M D R F I GA R O und M D R K l a ssik Kosten lose Konzertein f ü hrun g en j e w ei l s 4 5 M inuten vor B e g inn I m O pernke l l er der S emperoper 2 3 12. SYMPHONIEKONZERT Andris Nelsons Dirigent E r ist ein »hingebungsvoller Klangformer«, schwärmte die Süddeut­ sche Zeitung über Andris Nelsons, dessen Dirigat sie in drei mar­ kanten Worten zusammenfasste: »Charmant. Packend. Phänomenal«. »Nelsons trägt neue Perspektiven in jede Musik, der er sich wid­ met«, resümierte auch das britische Opera Magazine begeistert. Der Lette, erstmals am Pult der Sächsischen Staatskapelle zu Gast, ist zwei­ fellos einer der meistgefragten jungen Dirigenten, sowohl im Konzertsaal als auch in der Oper. Als Music Director des City of Birmingham Symphony Or­ chestra leitet er seit 2008 eines der bedeutenden internationalen Orchester, am Beginn der Saison 2014 / 2015 wird er das gleiche Amt auch beim Boston Symphony Orchestra als Nachfolger von James Levine antreten. Im Rahmen ausgedehnter weltweiter Tourneen gastierte Andris Nel­ sons mit dem City of Birmingham Symphony Orchestra in den großen Musik­ zentren, u.a. in Wien, Berlin, Paris und Madrid, beim Lucerne Festival, den BBC Proms und jüngst auch bei den Dresdner Musikfestspielen. Daneben wird er in den kommenden Jahren seine Zusammenarbeit mit Orchestern wie den Berliner und Wiener Philharmonikern, dem Koninklijk Concertgebouw­ orkest Amsterdam, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Gewand­hausorchester Leipzig und New York Philharmonic fortsetzen. Regel­ mäßig am Pult erleben kann ihn auch das Opernpublikum in Covent Garden, der MET und der Wiener Staatsoper. Nicht zu vergessen die Wagner-Gemeinde auf dem »Grünen Hügel« in Bayreuth, auf dem der 34-Jährige im Sommer wie­ der den von Hans Neuenfels inszenierten »Lohengrin« dirigiert, der 2010 unter seiner musikalischen Leitung Premiere feierte. Gemeinsam mit dem City of Birmingham Symphony Orchestra erarbeitet Andris Nelsons eine Gesamtaufnahme der Orchesterwerke Tschaikowskys und Richard Strauss’ für das Label ORFEO. Über die Hälfte von Nelsons’ bisherigen Einspielungen wurde mit dem »Preis der Deutschen Schallplattenkritik« aus­ gezeichnet. 2011 erhielt er den »ECHO Klassik« in der Kategorie »Dirigent des Jahres«. Für audio­v isuelle Aufnahmen besteht ein Exklusivvertrag mit UNITEL, als neueste Veröffentlichung erschien eine DVD mit Brittens »War Requiem«. 1978 als Kind einer Musikerfamilie in Riga geboren, begann Andris Nelsons seine Karriere als Trompeter im Orchester der Lettischen National­ oper, bevor er Dirigieren studierte. Maßgeblich gefördert wurde er durch seinen Landsmann und Mentor Mariss Jansons. Von 2006 bis 2009 wirkte Nelsons als Chef­d irigent der Nordwestdeutschen Philharmonie in Herford, von 2003 bis 2007 war er Musikalischer Leiter der Lettischen Nationaloper. 4 5 12. SYMPHONIEKONZERT Joseph Haydn Getau f t 1. A P R I L 17 3 2 (* wa hrs c hein l i c h 31. M ä rz 17 3 2) I N R O H R AU bei B ru c k a n der Leith a , N I E D E R Ö S T E R R E I C H † 31. M A I 18 0 9 I N W I E N Feine Pointen, grosser Effekt Joseph Haydns »siebte Pariser Symphonie« Z Symphonie Nr. 90 C-Dur Hob. I:90 1. Adagio – Allegro assai 2. Andante 3. Menuet – Trio 4. Finale. Allegro assai E ntstehun g B E setzun g Sommer 1788 Flöte, 2 Oboen, 2 Fagotte, 2 Hörner, 2 Trompeten, Pauken, Streicher Widmun g (en) »Concert de la Loge Olympique« und Fürst Kraft Ernst zu Oettin­ gen-Wallerstein Ver l ag Haydn-Mozart Presse, Salzburg (Universal Edition, Wien) U r au f f ü hrun g in der Konzertsaison 1788/1789 in Paris durch das Orchester der Loge Olympique in der Salle des Gardes im Palais des Tuileries 6 7 Dauer ca. 25 Minuten wischen den großen Zyklen der »Pariser« und der »Londoner Symphonien« komponierte Joseph Haydn fünf Symphonien, die im Konzertsaal heute meist nur ein Schattendasein führen. Ledig­ lich die erste und die letzte dieser Gruppe haben es zu einiger Popularität gebracht: die Nr. 88 in G-Dur und die sogenannte »Oxford-Symphonie« Nr. 92. Den mittleren dagegen begegnet man so gut wie nie in den Konzertprogrammen, am seltensten der C-Dur-Symphonie Nr. 90. Der Kritiker und Musikschriftsteller Richard Freed nannte sie anlässlich einer Aufführung in Washington 2003 das »Aschenputtel« unter den Haydn-Sym­ phonien und fügte mit feiner Ironie hinzu: »Zuhörer, die diesem Werk zum ersten Mal begegnen, werden in der Musik nichts finden, was diese Vernach­ lässigung rechtfertigt, ja ihr Vergnügen daran wird noch durch das Gefühl gesteigert, eine glückliche Entdeckung gemacht zu haben.« Wollte man dem üblichen Drang nach Beinamen nachgeben, müsste man die Symphonie Nr. 90 die »siebte Pariser Symphonie« nennen, denn tatsächlich komponierte sie Haydn zusammen mit ihren Schwesterwerken Nr. 91 und 92 für dasselbe Orchester in der französischen Hauptstadt, für das auch seine sechs früheren »Pariser Symphonien« bestimmt waren: für das »Concert de la Loge Olympique«. Dass ausgerechnet eine Freimaurer­ loge ein großes Orchester mit eigener Konzertreihe unterhielt, muss im Paris der Aufklärung nicht verwundern. Profimusiker mischten sich hier zwanglos mit adligen »Amateuren« in einem Klangkörper von beachtli­ chen Dimen­sionen und standesgemäßem Äußeren: Man konzertierte in hell­blauen Röcken mit silbernen Bordüren, den Degen an der Seite. Das Orchester war nicht nur eine Augenweide, sondern auch sein Klang muss außerordentlich kraftvoll gewesen sein. Alleine die Geigengruppe umfasste 40 Musiker, die Bässe waren in Pariser Manier so stark wie nur möglich besetzt, und von der Qualität der Solobläser kann man sich anhand von Haydns Symphonien leicht überzeugen. 12. SYMPHONIEKONZERT Selbstverständlich wurde Haydns Fantasie durch die Vorstellung eines so großen und reich besetzten Orchesters beflügelt, zumal ein prominenter Konzertmeister über die Qualität der Ausführungen wachte. Es war der auf Guadeloupe geborene farbige Geiger Joseph Bologne, auch bekannt als Chevalier de Saint-George, Fechtkünstler, Abenteurer und selbst Kom­ ponist bedeutender Symphonien und Violinkonzerte. Unter seiner Leitung spielten immerhin so prominente Musiker wie Luigi Cherubini im Orches­ ter. Sie alle hatten 1785 und 1786 am sensationellen Erfolg der ersten sechs »Pariser Symphonien« Haydns mitgewirkt. Deshalb zögerten SaintGeorge und seine Musiker keinen Moment, als es 1788 darum ging, einen zweiten Auftrag an Haydn zu erteilen. Formell wurde er vom Großmeister der Loge Olympique ausgesprochen, von Claude-François-Marie Rigoley, Comte d’Ogny. Er war der Sohn des königlichen Generalintendanten der französischen Post und ein leidenschaftlicher Musiksammler. Ihm sandte Haydn Ende 1788 die drei neuen Symphonien zu, und zwar in Form der handschriftlichen Partituren, die der Comte d’Ogny in seine private Musik­ sammlung aufnahm. Weder der Graf noch der Komponist konnten voraussehen, dass die bevorstehende Konzertsaison die letzte des »Concert de la Loge Olympique« sein würde. Mit dem Ausbruch der Französischen Revolution waren auch die Tage dieses adligen Liebhaberorchesters gezählt, zumal der Comte d’Ogny bereits im Oktober 1790, im Alter von nur 34 Jahren, starb. Haydns Symphonie Nr. 90 erlebte ihre Uraufführung also wenige Monate vor dem Sturm auf die Bastille. Je nach Perspektive kann man sie als glorreichen Abgesang auf das Ancien Régime und seinen gelehrten »Witz« oder als Vorahnung der kommenden revolutionären Wirren hören. Von Paris bis Wallerstein und Wien » M eine S pr ac he v ersteht m a n dur c h die g a nze We lt« : Joseph H aydn , Ö lg em ä l de von Christi a n Ludw i g S eeh a s (17 8 5) 8 9 An einem kleinen Hof in Südwestdeutschland wurde die Symphonie schon wenige Monate später unter weniger angespannten Bedingungen aufge­ führt. Fürst Kraft Ernst zu Oettingen-Wallerstein verfügte dank seines Kapellmeisters Antonio Rosetti und einer Reihe anderer exzellenter musi­ kalischer Kräfte über eines der in dieser Zeit meistgerühmten Orchester Deutschlands, das auf Haydns Musik geradezu spezialisiert war. Im Janu­ ar 1788 bestellte der Fürst aus dem Schwäbischen bei dem verehrten Meis­ ter in Wien drei neue Symphonien, die er exklusiv zu besitzen wünschte (»die aber außer mir Niemand besitzen solle«). Haydn erfüllte diesen Wunsch Ende 1789 durch Übersendung der drei Symphonien Nr. 90 bis 92, die damals längst in Paris zur Uraufführung gelangt waren, ohne dass es Fürst Kraft Ernst hätte ahnen können. Als Besteller hatte er normalerweise Anspruch auf die auto­g rafen, d.h. vom Komponisten selbst geschriebenen 12. SYMPHONIEKONZERT Partituren, er erhielt aber nur hand­ schriftliches Orches­termaterial, was Haydn nach einer Beschwerde des Fürsten mit einer Ausrede entschul­ digte: Ein Augenleiden habe ihn so gequält, dass seine Partituren gänzlich unleserlich seien und er deshalb nur Stimmenabschriften nach Wallerstein habe schicken können (Haydns Brief im Wortlaut auf S. 14 / 15). Der wahre Grund war natürlich, dass Haydns Partituren der drei Symphonien längst im Pariser Archiv des Comte d’Ogny F ü rst K r a f t E rnst zu O ettin g en lagen. Das makellos geschriebene Wa l l erstein , Ö lg em ä l de von Autograf der Nr. 90 wie auch ih­ P hi l ipp Friedri c h von H ets c h (17 94) rer Schwesterwerke beweist, dass Haydn schlicht eine Notlüge benutzte, um die drei neuen Symphonien – wie so oft – an zwei Besteller gleichzeitig verkaufen zu können. Die Bezahlung aus Wallerstein, eine goldene Schnupftabaksdose mit 50 Dukaten gefüllt, fiel immerhin wesentlich bescheidener aus als das Pariser Honorar. 1791 verkaufte Haydn die Rechte an den drei Symphonien dann auch noch an seinen Wiener Hauptverleger Artaria. Ende 1791 erschienen sie in Wien in gedruckten Orchesterstimmen – übrigens wenige Tage vor dem Tod Wolfgang Amadeus Mozarts, der diese Symphonien vermutlich nicht mehr Der musikliebende und ab 1773 regierende Fürst Kraft Ernst zu Oet­ tingen-Wallerstein (1748-1802), der an seinem Hof ein ausgezeichne­ tes Orchester unterhielt, trug einen umfangreichen Bestand von Mu­ sikhandschriften und -drucken in seiner Bibliothek zusammen, ein­ schließlich zahlreicher Werke von Haydn, da dieser, so seine Worte, »der größte Synfonist ist und ich für seine Musick ganz eingenommen bin«. Auch mit Mozart, den er 1770 in Rom kennengelernt und der ihn 1777 im Zuge einer Reise nach Paris besucht hatte, stand Fürst Kraft Ernst in Kontakt. Haydn, der den Fürsten als »hohen Gönner und Ken­ ner der Ton Kunst« schätzte, weilte 1790 auf der ersten seiner beiden London-Reisen an dessen Hof und leitete vermutlich eigene Musik bei der Hofkapelle, über deren »Präcision« er sich sehr lobend äußerte. Wenige Jahre zuvor hatte Beethoven in Wallerstein Station gemacht. 10 11 S c h loss Wa l l erstein , Gem ä l de (um 17 3 0) Im sogenannten »Grünen Haus« links im Vordergrund, im Fachwerkstil gehalten, dürfte sich der Konzertsaal befunden haben, in dem die Wallersteiner Hofkapelle die Werke Haydns und Mozarts, der Mannheimer Schule und der eigenen Kapellmitglieder spielte. Das gesamte Gebäudeensemble wurde Anfang des 19. Jahrhunderts zu der bis heute bestehenden Schlossanlage erweitert und überbaut. Gelegen ist das fürstliche Schloss im Markt Wallerstein in Bayerisch-Schwaben nahe der Grenze zu Franken. gehört hat. Der Haydn-Forschung waren lange Zeit neben Artarias Druck nur die Stimmenabschriften aus Wallerstein bekannt, nicht die nach Paris ge­ sandten Autografen, die mittlerweile auf Bibliotheken in Wien und den USA verstreut waren. Deshalb machte der Haydn-Forscher Jens Peter Larsen den Vorschlag, die drei Symphonien als »Wallerstein-Symphonien« zu bezeich­ nen, obwohl es sich ganz zweifelsfrei um »Pariser Symphonien« handelt. Symphonie der »Kürzest-Motive« So komplex die Entstehungsgeschichte und Quellenlage der Sympho­ nie Nr. 90 ist, so wenig braucht sie, was ihre musikalische Faktur betrifft, den Vergleich mit den früheren »Pariser Symphonien« Haydns zu scheuen. Komponiert im Sommer 1788, ist sie fast zeitgleich mit Mozarts »JupiterSymphonie« entstanden, erinnert in ihrem Aufbau aber eher an Mozarts große Es-Dur-Symphonie KV 543 aus derselben Zeit. Eine langsame Einleitung geht dem ersten Allegro im schnellen Dreiertakt voran. Beide Teile sind thematisch miteinander verbunden: Die tastenden Staccato-Achtel zu Beginn der Einleitung münden in repetierte 12. SYMPHONIEKONZERT Achtel und eine simple Kadenzformel. Diese Floskel verwandelt sich nach einer Fermate unversehens in das Hauptthema des Allegro. Wie so oft hat Haydn hier von einer geistreichen Doppeldeutigkeit Gebrauch gemacht: Ein eigentlich schließender Gedanke verwandelt sich in ein eröffnendes Thema. Ständig spielt der Satz mit dieser doppelten Natur des Hauptthemas, dem Öffnen und Schließen. Dazwischen dienen die wiederholten Staccato-Achtel als thematisches Material, genau wie der schwungvolle zweite Hauptgedan­ ke des Satzes mit seiner einprägsamen Flötenmelodie. Soli für die Flöte und die erste Oboe durchziehen diese Symphonie wie ein roter Faden und ver­ weisen auf die Qualität der Solobläser in den Pariser Orchestern. Wie der Kopfsatz, so zeigen auch die übrigen drei Sätze Haydn auf der Suche nach dem »Kürzest-Motiv«. Im Andante, dem zweiten Satz, be­ steht es aus ganzen sechs Tönen in F-Dur: von der Quint abwärts zur Terz und wieder zurück (c-a-c), dann vom Leitton in der Tiefe über die Quart erneut zur Terz (e-b-a). Was Haydn aus diesem simplen Motiv entwickelt, weckt Bewunderung: In zwei Variationen und einer Coda wird es klang­ schön gesteigert, aber auch zweimal von einem düsteren f-Moll-Thema des vollen Orchesters abgelöst. Die schönste Episode ist das große Flötensolo in der ersten Variation des F-Dur-Themas, das einem Pariser Flötenvirtuosen zugedacht war, wahrscheinlich François Devienne, der im Orchester der Loge Olympique die Soloflöte übernahm. In der zweiten Variation spielt ein solistisches Violoncello das Thema zu bewegten Triolen der Geigen. Beson­ ders originell sind in diesem Satz die Rückleitungen zum F-Dur-Thema nach den beiden f-Moll-Episoden, wenn die Motive quasi zerfleddern und die Musik in merkwürdige Staccato-Noten zerfällt. Das Menuett an dritter Stelle klingt weniger nach Paris als nach den Wiener Redoutensälen, in denen sich um 1790 hemmungslos eine frühe Walzerleidenschaft breitmachte – dank der »Teutschen Tänze«, der Ahn­ herren des Wiener Walzers. Auch dieses Haydn-Menuett zeigt den typischen Walzerduktus, verbunden mit feiner motivischer Arbeit im Hauptteil und einem rustikalen Oboensolo im Trio. Dem Finale müsste man eigentlich ein Warnschild voranstellen: »Nicht zu früh klatschen!« Haydn hat sein Pariser Publikum hier nämlich in eine heimtückische Falle gelockt: Das Thema ist ein Rigaudon, ein in Paris besonders beliebter Tanz, der wieder nur aus zwei »Kürzest-Motiven« besteht (c-g-e und gebrochener Septakkord). Diese Motive hat Haydn nach allen Regeln der Kunst in einem ausführlichen Sonatensatz verarbeitet, der nach Durchführung und Reprise einem glänzenden C-Dur-Schluss zustrebt. Unweigerlich provoziert dieser Schluss stürmischen Applaus, um sich nach vier Takten Generalpause jedoch plötzlich als Scheinschluss zu entpuppen. Die Streicher stimmen das Thema schüchtern in Des-Dur wieder an, die Oboe reagiert irritiert mit einem Marschrhythmus, das Fagott wirft weiner­ 12 13 Pa ris und die T ui l erien aus der Vo g e l perspekti v e (1615), S ta dtp l a n von M atth äus M eri a n dem Ä lteren (15 9 3 -16 5 0), ko loriert, M a sssta b c a . 1 : 7. 0 0 0 liche Chromatik ins Geschehen ein, bis endlich C-Dur wieder erreicht wird. Die Oboe spielt das Thema, die Flöte seine Umkehrung, das volle Orchester den Marschrhythmus – Pointe über Pointe, bis Haydn den Reigen dieses Finales endlich geschlossen hat. Alles an diesem glänzenden Schluss deutet auf ein großes Orchester und auf ein öffentliches Konzert hin. Es fand 1789 in den Pariser Tuilerien statt, in denen Haydns Symphonie Nr. 90 ihre sicher umjubelte Premiere feierte. K a r l B öhmer 12. SYMPHONIEKONZERT Brief Joseph Haydns an den Wallersteinischen Hofagenten Ferdinand von Müller, Wien [Estoras (Esterházy), den 29. November 1789] Hoch und Wohl gebohrner Sonders HochzuverEhrender Herr v. Müller! Ich hätte vermög meiner Schuldigkeit stat der Copiatur [Stimmenabschrif­ ten] die Spartitur [Partitur] deren Sinfonien [Nr. 90 bis 92] einschicken sollen. Allein, da ich fast den ganzen Somer hindurch solche hefftige Augen schmerzen hatte, daß ich leyder ganz ausser stand ware eine Reine Spart zu machen, so ware demnach gezwungen diese 3 unleserliche Sinfonien (wo­ von beyliegende, als die beste von denen dreyen, zum Muster dient) durch einen meiner Compositions schüller in meinem zimer und nachhero durch verschiedene Copisten (damit mir dieselben nicht entfremd werden) ab­ schreiben zu lassen. Aus dieser unleserlichen Spart kann ein Kenner auf die übrige schliessen, es ist für dissmahl nicht meine schuld, dan ich bin von Jugend auf gewohnt, die reinsten Spartituren zu schreiben. Solte demnach an den überschickten Sinfonien ein oder andere Notte versezt seyn, so lasse ich den dortigen H. Concert Meister höflichst ersuchen, mir dieselbe also­ gleich schriftlich anzuzaigen, wofür ich die genaueste Verbesserung ein­ schücken werde. Ich lasse demnach den Durchlauchtigsten Fürsten dissfals unterthänigst um Vergebung bitten: solten aber Höchst dieselbe immediate eine Spart verlangen, so werd ich diese (zwar mit sehr vieler mühe, indem ich von denen Augen schmerzen noch nicht ganz befreyet bin) Sr Durchl. gehorsamt übermachen. Der Beyfall von dem allergnädigsten Fürsten über 14 15 diese 3 Sinfonien ist für mich die grösste aufmunterung, und wird es seyn bis an die letzten Täge meines lebens, ich wünschte mir das Portrait von Höchst demselben nur in schatten Riss zu haben, ich bin ein besonderer Liebhaber der grossen Geister. Liebster Herr Müller (die alte bekantschafft erdreist mich dieses ausdrucks) Sie werden die Gnade für mich haben und mich hierinfals bey dem gnädigs­ ten Fürsten der Wahrheit gemäss entschuldigen. Bin übrigens mit vorzüglichster Hochachtung Meines Hoch und Wohl gebohren ganz gehorsamster diener Joseph Haydn mppria Welche »unleserliche Spart« Haydn als Beleg seinem Brief beigegeben hatte, ist nicht bekannt. Seine Erklärung fiel offenbar zur Zufriedenheit von Fürst Kraft Ernst zu Oettingen-Wallerstein aus, der kurze Zeit später bereits seinen Wiener Hofagenten ersuchte, einen neuen Auftrag an Haydn zu vergeben: Er möge »an Haiden schreiben, ob er sich entschließen kann, 3 Simphonien wieder zu machen und sie mit den Sparten hiehero zu brin­ gen«. Zu einer Komposition der besagten Symphonien kam es nicht mehr. 12. SYMPHONIEKONZERT Dmitri Schostakowitsch * 2 5 . S eptember 19 0 6 in S t. P etersbur g † 9. Au g ust 19 7 5 in M osk au Symphonie Nr. 5 d-Moll op. 47 1. Moderato 2. Allegretto 3. Largo 4. Allegro non troppo E ntstehun g BESETZUNG zwischen 18. April und 20. Juli 1937 in Leningrad Piccolo, 2 Flöten, 2 Oboen, Klarinette in Es, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, Kontrafagott, 4 Hörner, 3 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba, Pauken, Schlagzeug, 2 Harfen, Celesta, Klavier, Streicher U r au f f ü hrun g am 21. November 1937 im Großen Saal der Leningrader Philharmonie (Leningrader Philharmoniker, Dirigent: Jewgeni Mrawinski) V E R LAG Musikverlag Hans Sikorski, Hamburg DAU E R ca. 45 Minuten 16 17 »Jubel unter Drohungen« dmitri SCHOSTAKOWITSCHS Fünfte Symphonie A m Anfang standen Aufbruch und Hoffnung: Mit dem Sensa­ tionserfolg seiner ersten Symphonie, der Abschlussarbeit am Leningrader Konservatorium, hatte Dmitri Schostakowitsch 1925 mit einem Mal die internationale Komponistenszene betreten. Beflügelt von der Aufbruchstimmung in der damals noch jungen Sowjetunion, komponierte er in den folgenden Jahren Werke wie die Gogol-Oper »Die Nase« oder das erste Klavierkonzert, die seinen Ruf, der führende Jungkomponist des Landes zu sein, festigten. Die Urauf­ führung seiner zweiten Oper »Lady Macbeth von Mzensk« im Januar 1934 knüpfte an diese Erfolge an, stellte sie sogar noch in den Schatten: Schon nach kurzer Zeit verzeichnete die Oper allein in Moskau und Leningrad 190 Aufführungen; auch in London, Prag, Zürich und New York wurde sie begeistert aufgenommen. Dann kam der große Einschnitt. Am 28. Januar 1936, Schostakowitsch arbeitete gerade an seiner vierten Symphonie, erschien in der »Prawda« völlig unerwartet der Artikel »Chaos statt Musik«, der die »Lady Macbeth« auf das Schärfste verurteilte. Als »primitiv«, »kleinbürgerlich« und »vulgär« wurde die Musik darin bezeichnet, sie sei »formalistisch« (d.h. durch westliche Strömungen be­ einflusst) und entspreche nicht den Forderungen des »Sozialistischen Rea­ lismus« nach einer volksnahen Kunst. Doch damit nicht genug: Zehn Tage später wurde ein zweiter Artikel veröffentlicht, der Schostakowitschs Musik erneut anprangerte. Der Komponist, als Staatsfeind diffamiert, schwebte fortan in Lebensgefahr. Viele Künstler und Intellektuelle, darunter zwei sei­ ner engsten Freunde – der Regisseur Wsewolod Meyerhold und Marschall Tuchatschewski – hatten ähnliche Angriffe nicht überlebt. Sie waren von Stalin, der die beiden »Prawda«-Artikel vermutlich selbst lanciert hatte, ein­ fach »liquidiert« worden. 12. SYMPHONIEKONZERT Was konnte Schostakowitsch tun, »Babel erzählt, dass Schostakoum einem solchen Schicksal zu witsch Selbstmord begehen wollte. entgehen? Wie konnte er gleich­ Stalin bestellte ihn jedoch zu sich zeitig sich selber und seiner Kunst und tröstete ihn mit den Worten, treu bleiben? Er wählte einen nicht er müsse das, was die Zeitungen ungefährlichen Ausweg, eine Stra­ schreiben, nicht so schwer nehtegie des Taktierens. Nach außen men – er solle verreisen und – verhin legte er, wenn nötig, systemkon­ suchen, Volkslieder zu studieren.« forme Lippenbekenntnisse ab. Nur einem kleinen Kreis von Freunden Aus dem Tagebuch des offenbarte er seine wahren An­ Schriftstellers Ervin Sinkó sichten. Diesen Balanceakt reali­ vom 17. Februar 1936 sierte er auch in seinen Kompositi­ onen, die häufig auf verschiedenen Ebenen zu hören sind: auf einer vorder­ gründig angepassten, die mit den Idealen des »Sozia­l istischen Realismus« übereinzustimmen scheint. Und auf einer verborgenen, hintergründigen, in der genau diese Dinge wieder in Frage gestellt, die stalinistische Willkür und Gewaltherrschaft angeprangert werden. Diese Taktik war Schostako­ witschs einziger Ausweg – sie hatte aber zur Folge, dass seine Werke auch im Ausland »falsch« verstanden wurden. So galt Schostakowitsch im Westen häufig als zwar begabter, aber linientreuer Vorzeigekomponist. Erst das Bekanntwerden seiner »Memoiren«, die der Musikwissenschaftler Solomon Wolkow 1979 – posthum – unter dem Titel »Zeugenaussage« veröffentlichte (und deren Authentizität von den Sowjetgrößen lange bestritten wurde), gab Einblick in seine wahre Situation. Das Bild der Person Schostakowitsch und seiner Werke musste revidiert werden. »Schöpferische Antwort auf eine berechtigte Kritik«? Ta ktieren z w is c hen Leben und Tod : D mitri S c hosta ko w its c h in den 194 0 er Ja hren 18 19 Nach der öffentlichen Maßregelung im Jahre 1936 zog Schostakowitsch seine vierte Symphonie, in der er den eingeschlagenen »formalistischen« Weg fortgesetzt hatte, noch bei den Proben zurück. Das Werk wanderte »in die Schublade« und wurde erst 25 Jahre später, 1961, uraufgeführt (zwei Jahre später fand die Deutsche Erstaufführung mit der Staatskapelle in Dresden unter Kirill Kondraschin statt). Schostakowitsch erhielt eine neue Chance, eine Möglichkeit zur Neuorientierung. 1937 komponierte er seine fünfte Symphonie, deren Uraufführung im November des Jahres mit großer Spannung erwartet wurde. Wie würde er auf die Kritik reagieren, würde er dem Druck standhalten? Diejenigen, die sich ein endgültiges Ende von Schostako­w itschs Karriere erhofft hatten, wurden enttäuscht: Die Sym­ phonie wurde vom Publikum enthusiastisch gefeiert, die Aufführung glich einem Triumph. Schostakowitsch war mit einem Mal rehabilitiert. 12. SYMPHONIEKONZERT Als eine »praktische schöpferische Antwort eines sowjetischen Künstlers auf eine berechtigte Kritik« bezeichnete Schostakowitsch die Symphonie offiziell, als ein Werk, das um das »Werden einer Persönlichkeit« kreise, »die durch Prüfungen gegangen ist«. Tatsächlich vollzog er mit der Fünften eine stilistische Wandlung hin zu einer spätromantischen Musiksprache, die weitgehend der Tonalität verhaftet ist. Auch der klassische (an Beethoven angelehnte) Verlauf »Durch Nacht zum Licht« orientiert sich an der Tradi­ tion – und entsprach gleichzeitig den optimistischen Maximen der sowje­ tischen Kunstästhetik. Hinter dieser »Fassade« sprach Schostakowitsch aber eine ganz andere Sprache, leistete auf seine Weise verborgenen Widerstand. Denn: »Es gab nichts zum Jubeln«, wie er später in der »Zeugenaussage« bekannte. »Was in der Fünften vorgeht, sollte meiner Meinung nach jedem klar sein. Der Jubel ist unter Drohungen erzwungen wie in ›Boris Godunow‹. So, als schlage man uns mit einem Knüppel und verlange dazu: ›Jubeln sollt ihr, jubeln sollt ihr!‹« Klagegesang, Parodie und Schlussapotheose Die Doppeldeutigkeit des Werkes wird, bei »wissendem Hören«, bereits in den Anfangstakten deutlich: Der erste Satz beginnt mit einem energischen Motiv der Streicher, das schon wenig später zur bloßen Begleitfigur absinkt, Melancholie macht sich breit. Darüber stimmen die Violinen einen innigen Klagegesang an, das Hauptthema des Satzes. Lichter gibt sich das spätere Seitenthema, das die Violinen über einer pochenden Begleitung entfalten. Doch was passiert in der Durchführung? Hier werden die Themen mit un­ gewöhnlicher Härte gegeneinandergeführt, der Klagegesang des Beginns erscheint zur fratzenhaften Marsch-Parodie verzerrt! Es dauert eine ganze Weile, bis sich das aufgewühlte Orchester beruhigen kann und ganz am Ende in eine klangliche Gegenwelt übergeht: eine »Utopie«, die in den Stim­ men der Solovioline, Harfe und Celesta aufscheint. Freundlich, geradezu volkstümlich gibt sich das folgende Scherzo, dessen Ländler-Thematik an Gustav Mahler gemahnt. Aber auch die Brüchig­ keit der Strukturen, das Abrutschen ins Triviale erinnert an Mahler – und sollte zu denken geben. Weshalb zum Beispiel stimmen die Hörner hier ein naiv-sentimentales Operettenlied an (»Im Weißen Rößl am Wolfgangsee«), und wieso gerät die Musik immer wieder »aus dem Takt«? Die offizielle Kritik bezeichnete den Satz als einen »Reigen schwungvoller Tanzmusik« … Das Largo an dritter Stelle ist vermutlich der »ehrlichste« Satz der Symphonie. Schostakowitsch verzichtet auf die Blechbläser und lässt die Streicher einen Gesang von Trauer und Sehnsucht anstimmen, eine Musik von wundersamer Schönheit. Wie im ersten Satz werden die beiden Haupt­ themen auch hier in der Mitte zu einem gewaltigen Ausbruch gesteigert, 20 21 Je w g eni M r aw inski , U r au f f ü hrun g s D iri g ent der F ü n f ten , und D mitri S c hosta ko w its c h (19 37 ) 1938 trat Mrawinski als Dirigent an die Spitze der Leningrader Philharmoniker (heute St. Petersburger Philharmoniker) und füllte das Chefamt bis zu seinem Tod 1988 aus (von 1942 bis 1960 teilte er sich die Leitung mit Kurt Sanderling, dem späteren Chefdirigenten der Staatskapelle Dresden). Die von Mrawinski dirigierte Uraufführung von Schostakowitschs Fünfter markierte den Auftakt einer jahrzehntelangen künstlerischen Zusammenarbeit zwischen ihm und dem drei Jahre jüngeren Komponisten. Zu den Werken Schostako­ witschs, die er am Dirigentenpult aus der Taufe hob, zählen die Symphonien Nr. 6, 8 (die Mrawinski gewidmet ist), 9, 10 und 12, das Violinkonzert Nr. 1 (Solist: David Oistrach), das Oratorium »Das Lied von den Wäldern« oder auch das Violoncellokonzert Nr. 1 (Solist: Mstislaw Rostropowitsch). 12. SYMPHONIEKONZERT einer jähen Anklage – und sinken Es ist bewundernswert, daß ein danach wieder in sich zusammen, und derselbe Mensch diese beiden die Klänge einer utopischen Gegen­ Werke schreiben konnte – die 4., welt zurücklassend. eine ideell übersättigte Symphonie, Der Erfolg der Symphonie kraftvoll über den Rand hinausgründet sich vor allem auf den »op­ drängend in einem Übermaß an timistischen« Finalsatz, der aber Gefühl (…). Und die 5. – in der es auch den gröbsten Missdeutungen nicht eine einzige leere Stelle gibt, ausgesetzt war. »Entschlossenheit« kein einziger Strich umsonst geerkannten die Sowjetkritiker in führt ist, eine in seltener Weise verden Posaunenrufen des Beginns – haltene klassisch akkurate Musik, und überhörten die brachiale Ge­ ungeachtet ihrer ganzen inneren walt dieser Musik, die zunächst Energie. Die Seele der Musik vereint ganz auf die Streicher verzichtet. beide Werke. Das spätere Seitenthema wurde als »Hymnus auf den geläuterten Benjamin Britten über Menschen« gedeutet. Doch damit Dmitri Schostakowitsch, 1966 ist der Satz nicht zu Ende: Nach einer langen »Ruhepause« kommt es zum endgültigen Durchbruch, der wohl als Schlussapotheose gemeint ist. Oder doch nicht? Das Hauptthema wird in einem nicht enden wollenden Riesencrescendo gesteigert, eine gewaltige Blechbläserhymne, zu der die übrigen Instrumente in puren Wiederholungen »erstarren«, eine bloße Staffage abgeben. Der Musikologe und Schriftsteller Marcus Imbsweiler nannte dies ein »absurdes Zuviel; nicht anders als die sich emporschraubende, zum Zerreißen überdrehte Trompetenfanfare oder der Lärm des Schlagwerks (Triangelwirbel, Pauken). Ist dieser schleppend laute, gehemmte, schrille, archaisierte Schluss eine Apotheose?« Die Zuhörer der Leningrader Uraufführung waren begeistert und auch ergriffen, viele sollen geweint haben. Haben sie die unterschwellige Botschaft des Werkes verstanden, seinen unter äußerem Druck erzwun­ genen Optimismus? Genau diesen Druck, eine an die stalinistischen Normen angepasste Musik zu schreiben, hat Schostakowitsch in der Sym­ phonie in Töne gefasst; die Komposition ist ein Spiegel seines Dilemmas als Künstler und Mensch. Und dass ihm dieses Spiel auf verschiedenen Ebenen so meisterhaft gelang, bewahrte ihn letztlich auch vor dem Ge­ sichtsverlust. D ­ amit bleibt am Ende nur die Frage nach der Einfältigkeit der Sowjetgrößen: Haben sie die Doppelbödigkeit der Musik wirklich überhört, sich von der »Fassade« blenden lassen? In der »Zeugenaussage« fand Schostakowitsch für die Bedeutung des Finales deutliche Worte: »Das ist doch keine Apotheose. Man muss schon ein kompletter Trottel sein, um das nicht zu hören.« 22 23 S c hosta ko w its c h mit B en ja min B ritten , 19 67 Die beiden großen Persönlichkeiten begegneten einander erstmals 1960 in London, wenige Monate nach Schostakowitschs erstem Aufenthalt in Gohrisch in der Sächsischen Schweiz. Bei dieser Gelegenheit stellte der russische Komponist seinem britischen Kollegen den Cellisten Mstislaw Rostropowitsch und dessen Gattin, die Sopranistin Galina Wischnews­kaja, vor, die fortan auch zu Brittens engem Freundeskreis gehörten. Schostakowitsch und Britten bewunderten sich und suchten regen Austausch, was vor dem Hintergrund des Kalten Krieges und der sprachlichen Barrieren umso bemerkenswerter ist. Britten kann als der einzige Künstlerfreund Schostako­w itschs im Westen gelten. Anlässlich des 100. Geburts­tags des englischen Komponisten in diesem Jahr rückt die außergewöhnliche Freundschaft zwischen ihm und Schostakowitsch in den Mittelpunkt der bevorstehenden 4. Internationalen Schostakowitsch Tage in Gohrisch vom 27. bis 29. September 2013, bei denen neben der Sächsischen Staatskapelle u.a. die Cellistin ­Natalia Gutmann, der Pianist Igor Levit, die Bratschistin Tatjana Masurenko, das Vocal Concert Dresden und das Dresdner Streichquartett zu erleben sind. Werke von Schos­ takowitsch und Britten stehen ebenso auf dem Festivalprogramm wie eine Uraufführung von Krzysztof Meyer und eine filmische Deutsche Erstaufführung. Tobi a s N ieders c h l ag 12. SYMPHONIEKONZERT schostakowitschs fünfte in den Erinnerungen von Galina Wischnewskaja U nd so kam es, daß Schostakowitsch einen Monat nach der »Lady Macbeth«-Premiere am Bolschoi einen vernichtenden, überaus hämischen Artikel lesen mußte, der unter dem Titel »Chaos statt Musik« am 28. Januar 1936 in der »Prawda« er­ schien (…) Im ideologischen Kampf der Partei war Schostako­ witsch der erste Musiker, dem man einen Stoß versetzte. Daß es für ihn und sein Gewissen als Künstler um einen Kampf auf Leben und Tod ging, war ihm durchaus bewußt. Denn wenn in der »Prawda« ein Artikel dieser Art erscheint, so kommt das in der Sowjetunion der öffentlichen Aufforderung gleich: schlagt ihn, macht ihn nieder, reißt ihn in Stücke! Ist das Opfer dann als Volksfeind abgestempelt, kann eine charakterlose Bande von Kriechern daraus Nutzen ziehen und mit offener Unterstützung der Parteiführung Karriere machen. Ein Sturz aus solcher Höhe ist immer schmerzhaft und war es auch für Schostakowitsch, den dieser erste Schlag der Regierung auch darum hart getroffen hatte, weil es nie zuvor mit den obersten Stellen zu Konfron­ tationen gekommen war. Doch steckte er die »Kritik« nicht ein, gab sich weder als reumütiger Sünder noch tat er, was alle von ihm erwarteten: öf­ fentlich zu der Kritik Stellung nehmen. Sowjetische Musikwissenschaftler, die Schostakowitschs Publikationen heute steinchenweise zusammentragen, mögen es auch weiterhin versuchen: Sie finden kein Wort aus jener Zeit. Zwei Jahre lang hat er Schweigen bewahrt – ein heroisches Schweigen, ein symbolischer Akt des Widerstands gegen ein Regime, dem er die Gefolg­ schaft verweigerte. Nur sehr wenige wären damals imstande gewesen, es ihm gleichzutun. Erst am 21. November 1937 hat er das Schweigen gebrochen und mit der Fünften Symphonie seine Meinung kundgetan: mit einem Meisterwerk, das in der Leningrader Philharmonie aufgeführt wurde und das, wie Dmitri Dmitrijewitsch uns sagte, als autobiographisches Werk zu verstehen sei. 24 25 Freunds c h a f t l i c he B a nde : G a l in a Wis c hne w sk a ja ( 2 .v. r .) mit I rin a und D mitri S c hosta ko w its c h und B en ja min B ritten Als bedeutendste russische Sopranistin ihrer Zeit gefeiert und auf dem Höhe­ punkt des Kalten Krieges auch auf den westlichen Bühnen ein Star, galt die bekennende »Anti-Kommunistin« Galina Wischnewskaja als »Künstlerin mit aufrechter Haltung«, sie war, so Der Spiegel, »gleichzeitig Dissidentin und Aushängeschild« des sowjetischen Kulturbetriebs. Nach jahrelangen Restriktionen verließ die »Maria Callas des Bolschoi«, wie sie in der Öffentlichkeit genannt wurde, 1974 mit ihrem Mann Mstislaw Rostropowitsch die Sowjetunion, 1978 wurde beiden bis zur politischen Wende in ihrer Heimat die sowjetische Staatsbürgerschaft entzogen. Benjamin Britten hatte die Sängerin bei der Komposition des Sopranparts seines »War Requiem« vor Augen, Schostakowitsch widmete ihr u.a. seinen Liederzyklus »Satiren« op. 109 und die Sieben Romanzen nach Worten von Alexander Blok op. 127. In ihrer Autobiografie »Galina« geht die Künstlerin, die im vergangenen Jahr verstarb, in eindrücklichen Schilderungen auf Leben und Werk Schostakowitschs ein. Kein Schriftsteller, kein Maler könnte als Zeuge seiner Zeit mutiger und leidenschaftlicher über die Geschehnisse jener Jahre berichten, als Schos­ takowitsch es in dieser Musik tut, die uns als Zuhörer seine Kämpfe und Leiden miterleben läßt. Die Fünfte Symphonie war ein Wendepunkt, nicht nur innerhalb seines künstlerischen Schaffens, sondern auch in seiner Einstellung, seinen Anschauungen als Russe. Mit der Fünften ist Schosta­ kowitsch zum Chronisten unseres Landes und der Geschichte Sowjetruß­ lands geworden. 12. SYMPHONIEKONZERT Nein, Schostakowitsch beging keinen Verrat an seiner Kunst, er kroch nicht zu Kreuze. Er gehörte nicht zu denen, die sich in aller Öffentlichkeit an die Brust schlugen und versicherten, künftig brave und mittelmäßige Sozialistische Realis­ ten zu sein. Andererseits aber hat er seine künstlerische Position auch nie in der Öffentlichkeit verteidigt, er wußte zu gut, daß dies in jenen Terrorjahren der Bitte, ihn zu erle­ digen, gleichgekommen wäre. Er wußte, daß er nicht das Recht hatte, sein Leben dem unersättlichen Mo­ G a l in a Wis c hne w sk a ja und loch auszuliefern, bevor er nicht all M stis l aw R ostropo w its c h , 19 6 5 das ausgeführt hatte, wozu er von Gott ausersehen war. Um das verwirklichen zu können und um den ganzen Kämpfen zu entgehen, fand er den einzig möglichen Ausweg: die Lüge. Er konnte lügen, wenn es um die Erhaltung seiner künstlerischen Freiheit ging. Bevor die Fünfte Symphonie aufgeführt werden durfte, mußte sie der Leningrader Partei vorgeführt werden. Ein paar Dutzend ausgemachter Trottel hatten sich eingefunden, um das Werk eines Genies zu begutachten, Einwände vorzubringen, ihn zu maßregeln, ihm überhaupt erst beizubrin­ gen, wie man komponiert. Aus ihren Fängen mußte Schostakowitsch das Neugeborene retten — was ihm mit dem simpelsten Täuschungsmanöver auch gelang: Er brauchte nichts weiter zu tun, als sein Werk mit anderen Worten und Begriffen zu belegen, er brauchte vor den Leuten der Partei nur zu behaupten, der gewaltige Komplex menschlicher Leidenschaften und das ganze Leid, das doch in jeder Note seiner Musik aufklingt, sei in Wirklich­ keit heiter und optimistisch. Schon waren sie’s zufrieden und zogen ab. Und die Fünfte Symphonie, vor ihrem Zugriff bewahrt, erklang in der ganzen Welt und kündete, geschrieben mit dem Herzblut eines Zeitgenossen, vom Leiden Rußlands. Ja, er hatte eine Möglichkeit gefunden, in diesem Land zu leben und zu arbeiten. 1940 schreibt er (in: Schostakowitsch über sich und seine Zeit, Moskau 1980): Ich weiß noch genau, wie sehr ich mich freute, daß meine eben fertiggestellte Fünfte Symphonie vor Mitgliedern der Leningrader Partei aufgeführt wurde. Ich möchte daher meinem Wunsch Ausdruck geben, daß 26 27 zeitgenössische Kompositionen häufiger vor der Partei zu Gehör gebracht werden. Unsere Partei hat ja die Entwicklung des gesamten musikalischen Lebens in diesem Land aufmerksam verfolgt, was ich selbst im Lauf meiner künstlerischen Entwicklung erkannt und vielfach erfahren habe. [Bei diesen Sätzen kann ich seine Stimme buchstäblich hören. Wieviel Hohn und Verachtung steckt doch im Tonfall seiner Worte!] Ich habe den Menschen und das menschliche Leiden ins Zentrum meiner Komposition gestellt und die tragischen, spannungsgeladenen Passagen der ersten Sätze erst im Finale auf eine heitere, optimistische Ebene transponiert und zur Auflösung gebracht. In diesem »heiteren, optimistischen« Finale, in diesem Schmettern der Trompeten und dem endlos wiederholten A, das sich wie ein Nagel ins Ge­ hirn hämmert – in diesem Finale taucht das Bild des geschändeten Rußland auf, das, von seinen eigenen Söhnen entweiht, sich in Todesqualen windet, das, ans Kreuz geschlagen, in Todesnöten aufschreit und die bittere Wahr­ heit beklagt, die eigene Schändung überleben zu müssen. Die Fünfte wurde zu einem ungeheuren Erfolg. Es gab nicht einen Zuhörer, der nicht erkannt hätte, daß sie für ihn und über ihn geschrieben worden war. Schreiend und Beifall klatschend erhob sich alles von den Plät­ zen. Eine halbe Stunde lang dauerte der Applaus, der die Liebe zu und die Solidarität mit dem Komponisten zum Ausdruck brachte. Auch die Freude schwang mit, daß ein großes Talent nicht zugrunde gegangen, sondern zu einem Giganten angewachsen war, dessen Musik titanische Größe erreicht hatte. Dmitri Schostakowitsch war damals noch jung, erst dreißig, doch war er aus dem Kampf mit dem Drachen schon als Sieger hervorgegangen, hatte jeden Stoß der Partei mit seinen Waffen, seinem Werk, pariert. Damals aber lernte er auch, sich hinter einer Maske zu verbergen. Zeitlebens hat er sie nicht abgelegt. Als die Partei gegen Schostakowitsch ausholte, stand sicher nicht die Absicht dahinter, ihn endgültig zu erledigen, was ihr durchaus möglich gewesen wäre. Sorgfältig geplante, gezielte Kampagnen sehen anders aus – dies hier war eher eine Episode am Rande, ein Scharmützel vor dem Hinter­ grund des eigentlichen Kampfgeschehens, des allgemeinen Terrors. Aus: Galina Wischnewskaja: Galina, Bergisch Gladbach 1986, S. 196-199. 12. SYMPHONIEKONZERT 12. Symphoniekonzert 2012 | 2013 Orchesterbesetzung 1. Violinen Yuki Manuela Janke 1. Konzertmeisterin Michael Eckoldt Thomas Meining Federico Kasik Jörg Kettmann Barbara Meining Susanne Branny Martina Groth Wieland Heinze Henrik Woll Anja Krauß Annika Thiel Roland Knauth Sae Shimabara Franz Schubert Renate Peuckert 2. Violinen Reinhard Krauß Konzertmeister Frank Other Annette Thiem Holger Grohs Stephan Drechsel Jens Metzner Ulrike Scobel Olaf-Torsten Spies Alexander Ernst Mechthild von Ryssel Emanuel Held Paige Kearl Ting Hsuan Hu Nemanja Bugarcic* Bratschen Gerd Grötzschel* S o lo Andreas Schreiber Stephan Pätzold Michael Horwath Ulrich Milatz Ralf Dietze Wolfgang Grabner Ekaterina Zubkova** Friedemann Hecker*** Florian Kapitza* Eckbert Reuter* Heiner Stolle* Violoncelli Simon Kalbhenn S o lo Martin Jungnickel Uwe Kroggel Claudio Corbach* Bernward Gruner Johann-Christoph Schulze Jakob Andert Anke Heyn Matthias Wilde Ines Altmann* Flöten Uwe Voigt S o lo Jürgen Umbreit Lars Zobel Oboen Tuba Céline Moinet S o lo Elisabeth Grümmer** Robert Oberaigner* Egbert Esterl Jan Seifert Bernhard Schmidt S o lo Robert Langbein S o lo Andreas Langosch Julius Rönnebeck Klaus Gayer Viktor Spáth S o lo Peter Lohse Sven Barnkoth S o lo Schlagzeug Hörner Trompeten S o lo S o lo Fagotte Thomas Eberhardt Torsten Näther* Andreas Börtitz Hans-Werner Liemen Pauken Klarinetten Kontrabässe Florian Gmelin* S o lo Martin Knauer Petr Popelka Helmut Branny Christoph Bechstein Fred Weiche Johannes Nalepa Marco-Vieri Giovenzana** Posaunen Sabine Kittel S o lo Cordula Bräuer Jens-Jörg Becker Frank Behsing Dirk Reinhold Stefan Seidl Jakob Eschenburg** Harfen Astrid von Brück Aline Khouri** S o lo Celesta Keiko Iwabuchi Klavier Clemens Posselt * a l s G a st ** a l s Ak a demist/ in *** A l s substitut/ in 28 29 12. SYMPHONIEKONZERT Vorschau Kammermusik der Sächsischen Staatskapelle Dresden Gegründet 1854 als Tonkünstler-Verein zu Dresden Verantwortlich: Friedwart Christian Dittmann, Ulrike Scobel und Christoph Bechstein 4. Aufführungsabend D onnerstag 11.7.13 2 0 U hr S emperoper D resden David Afkham Dirigent Andreas Kißling Flöte Witold Lutosławski Trauermusik für Streichorchester in memoriam Béla Bartók 2013 . 9 . 9 2 2 7. – T A N R INTE E L A N IO H C S T I W O K A T S O H C S TA G E H C S I R GOH 4. , R L E V IT S D E N , E K I, IG O ROWS CONCERT DR U J IL L HA N , M IC L M E R , V O C A E N U .V.A . A M T Y PA IA G U RESD N ATA L R E N K O , T O N S K A P E L L E D E A AT ASU T -TA G E .D S M H E C A S H N IT IS C TAT J A AKOW T SÄCHS S O H .S C WWW Carl Philipp Emanuel Bach Flötenkonzert G-Dur Wq 169 Franz Schubert Symphonie Nr. 4 c-Moll D 417 »Tragische« Eröffnung der Saison 2013/2014 der Sächsischen Staatskapelle durch das Gustav Mahler Jugendorchester M ontag 2 6 . 8 .13 2 0 U hr S emperoper D resden Phillipe Jordan Dirigent Jean-Yves Thibaudet Klavier Richard Wagner Ouvertüre zu »Rienzi« Maurice Ravel Klavierkonzert G-Dur Dmitri Schostakowitsch Symphonie Nr. 5 d-Moll op. 47 12. SYMPHONIEKONZERT I mpressum Sächsische Staatskapelle Dresden Künstlerische Leitung/ Orchesterdirektion Sächsische Staatskapelle Dresden Chefdirigent Christian Thielemann Spielzeit 2012|2013 H er aus g eber Sächsische Staatstheater – Semperoper Dresden © Juni 2013 R eda ktion Dr. Torsten Blaich Gesta ltun g und L ayout schech.net Strategie. Kommunikation. Design. D ru c k Katrin Schirrmeister Juliane Stansch Persönliche Referentinnen von Christian Thielemann Jan Nast Orchesterdirektor Tobias Niederschlag Konzertdramaturg, Künstlerische Planung Dr. Torsten Blaich Programmheftredaktion, Konzerteinführungen Union Druckerei Dresden GmbH Matthias Claudi PR und Marketing Anzei g en v ertrieb Agnes Monreal Assistentin des Orchesterdirektors EVENT MODULE DRESDEN GmbH i.A. der Moderne Zeiten Medien GmbH Telefon: 0351/25 00 670 e-Mail: [email protected] www.kulturwerbung-dresden.de B i l dn ac h w eis Marco Borggreve (S. 4); Matthäus Merian der Ältere: LE PLAN DE LA VILLE, CITE, VNIVER­ SITE ET FAVX-BOVRGS DE PARIS AVEC LA DESCRIPTION DE SON ANTIQVITE ET SINGV­ LIARITES, 1615 (S. 13); Natalja Walerewna Lukjanowa: Dmitri Dmitrijewitsch Schosta­ kowitsch, Berlin 1982 (S. 18, 21); Internatio­ nale Schostakowitsch Tage Gohrisch (S. 23); Galina Wischnewskaja: Galina, Bergisch Glad­ bach 1986 (S. 25); Stanley Wolfson (S. 26). Der Abdruck des Bildes von Joseph Haydn (S. 8) erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Staatlichen Museums Schwerin. Für die Be­ reitsstellung und Abdruckgenehmigung der Bildnisse von Fürst Kraft Ernst zu OettingenWallerstein (S. 10) und von Schloss Waller­ stein (S. 11) ist dem Fürstlichen Haus Oettin­ gen-Wallerstein herzlich zu danken. T e x tn ac h w eis Die Einführungstexte von Prof. Dr. Karl Böhmer und Tobias Niederschlag sind Originalbeiträge für die Publikationen der Sächsischen Staats­ kapelle Dresden. Der Text von Tobias Nieder­ schlag erschien erstmals in den Heften zu den Konzerten der Sächsischen Staatskapelle am 22./23./24. Oktober 2006. 32 Christian Thielemann Chefdirigent Staatskapelle li e Sarah Niebergall Orchesterdisponentin Matthias Gries Orchesterinspizient Agnes Thiel Mathias Ludewig Dieter Rettig Notenbibliothek Neues Abo! Urheber, die nicht ermittelt oder erreicht werden konnten, werden wegen nachträglicher Rechtsabgeltung um Nachricht gebeten. Private Bild- und Tonaufnahmen sind aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet. Fast alle Konzerte der kommenden Saison sind schon jetzt ausverkauft. Und Sie haben noch keine Tickets? Erstmals bieten wir ein 12er-Abonnement an, das alle Symphoniekonzerte der Sächsischen Staatskapelle umfasst. Damit verpassen Sie kein Konzert, sitzen auf den besten Plätzen und sind das ganze Jahr über Stammgast in der Semperoper. Dieses Abonnement wird exklusiv über die Facebook-Seite der Staatskapelle vertrieben. Weitere Infos finden Sie unter: w w w.faceb o o k .co m / sta at sk a p elle.d r e sd en w w w. sta atsk a pe l l e - dresden . de PA R T N E R D E R S TA AT S K A P E L L E D R E S D E N 4 MF