Politische Unterstützungsfunktion

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Fachverein Politikwissenschaft
Prüfungsvorbereitungstutorat
Kernkompetenz Politische Ökonomie
FS15
Sepp Marty & Alfie Sutter
03.06.2015
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Inhaltsübersicht
1. Mikroökonomische Grundkonzepte
2. Gleichgewichtskonzepte
3. Marktmodell
4. Marktmodell im politischen Kontext
5. Demokratietheorie
6. Bürokratietheorie
7. Theorie der Interessengruppen
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Mikroökonomische Grundkonzepte
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Titel der Präsentation, Autor
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Grundkonzepte
Homo oeconomicus: eigennützig (inkl. altruistische Motive)
Rational: - Systematisches & vorhersehbares Verhalten
- Nutzenmaximierer
 eigennützige, rational handelnde Individuen mit vorhersagbarem
Verhalten
Methodischer Individualismus:
1) Wir können Präferenzen/Nutzenfunktionen aufstellen
2) Wir können vom Verhalten einzelner Individuen auf das Verhalten von
Gruppen schliessen  Aggregation
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Nutzenfunktionen und Indifferenzkurven
Grundannahmen zur Nutzenfunktion
1) Nutzen nimmt zu mit höherer Gütermenge
„Je mehr, desto besser“ oder U’(x)>0
2) Grenznutzen nimmt mit zunehmender Gütermenge ab
„Sinkender Grenznutzen“ oder U’’(x)<0
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Nutzenfunktionen und Indifferenzkurven
Präferenzordnung zeigt uns welche Güterbündel bevorzugt werden
Güterbündel X(Bier, Vodka) X1 ≻ X2 ≻ X3
Nutzenfunktion repräsentiert eine Präferenzordnung
Nutzenfunktion U(B,V) = BV
X1 = (5, 3) liefert einen Nutzen von U(5, 3) = 15
X2 = (2, 4) liefert einen Nutzen von U(2, 4) = 8
X3 = (2, 1) liefert einen Nutzen von U(2, 1) = 2
 X1 ≻ X2 ≻ X3
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Nutzenfunktionen und Indifferenzkurven
Individuum ist indifferent zwischen zwei Güterbündeln, wenn sie den
gleichen Nutzen erbringen.
Indifferenzkurve zeigt alle möglichen Güterbündel, welche den gleichen
Nutzen erbringen.
Budget schränkt die Handlung des Individuums ein.
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Nutzenfunktionen und Indifferenzkurven
03.06.2015
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Budgetbeschränkung
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Nutzenfunktionen und Indifferenzkurven
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Gleichgewichtskonzepte
03.06.2015
Titel der Präsentation, Autor
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Gleichgewicht
Gleichgewicht als Ergebnis von nutzenmaximierendem Verhalten
Mindestens zwei Akteure
Gleichgewicht als relativ stabiler „Ruhezustand“
Typisches Beispiel: Marktgleichgewicht
Gleichgewichtskonzepte helfen uns zu verstehen, wie es zu diesen
Gleichgewichten kommt.
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Gleichgewicht
Paretoeffizienz: Keiner kann besser gestellt werden, ohne dass ein anderer
schlechter gestellt wird.
Paretoverbesserung: Mindestens eine Person wird besser gestellt, ohne
dass eine andere schlechter gestellt wird.
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GG in dominanten Strategien
Eine Strategie ist dominant, wenn sie unabhängig vom Verhalten eines
anderen Akteurs bevorzugt wird.
Wenn beide Akteure eine dominante Strategie haben, resultiert daraus ein
Gleichgewicht in dominanten Strategien.
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Nash-GG
Es gibt nicht immer dominante Strategien  Wahl der Strategie hängt vom
Verhalten des anderen Akteurs ab
Bei gegebener Strategie des einen Akteurs, ist die Strategie des anderen
optimal.
Als Folge dieses Verhaltens kommt es zu Nash-Gleichgewichten, bei denen
keiner der Beteiligten einen Anreiz zu einer Abweichung hat.
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Nash-GG
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Nash-GG
Finden von Nash-GG durch Eliminierung von dominierten Strategien
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Sequenzielle Spiele
Andere Darstellungsform der Spieltheorie: Spielbaum (extensive Form)
Klare Zuweisung des «Erstentscheiders»  Reaktion möglich
Durch Rückwärtsinduktion finden wir das teilspielperfekte Gleichgewicht
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Sequenzielle Spiele
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Sequenzielle Spiele
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Sequenzielle Spiele
Unter der Voraussetzung der vollständigen Information (ich weiss, wie hoch
die Auszahlungen sind), sind unglaubwürdige Drohungen erkennbar.
 Drohung wird beim anderen Spieler keine Wirkung erzielen
03.06.2015
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Öffentliche Güter
- Nichtrivalität
- Nichtausschliessbarkeit
Beispiel: Klimaschutz
Aktion (A) oder keine Aktion (K)
Gesamtkosten: 14
Nutzen NGO1: 20
Nutzen NHO2: 10
 Trittbrettfahrer-Problem
Lösung: Koordination
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Marktmodell
03.06.2015
Titel der Präsentation, Autor
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Marktmodell
Wir übertragen nun das Gleichgewichtskonzept auf den Markt.
Spieler: Anbieter und Nachfrager
Strategien: Menge und Preis (unendlich viele Strategiemöglichkeiten)
Gleichgewicht bei p*/x* = Marktgleichgewicht
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Nachfrage
Nachfrager sind Nutzenmaximierer
max U(x1,x2)
Beschränkung durch Budget
B = x1p1+x2p2
Budgetgerade:
x1 = B/p1 - (p2/p1)x2
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Nachfrage
Optimalitätsbedingung:
Steigung der Indifferenzkurve = Steigung der Budgetgeraden
oder
Grenzrate der Substitution = Preisverhältnis
MUx2/MUx1 = (p2/p1)
MRSx1/x2 = p2/p1
Nebenbedingung: Budgetbeschränkung
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Nachfrage
Beispiel:
U(x1,x2) = x11/2x21/2
B = 900
p1 = 5
p2 = 10
Welche Güterkombination wird nachgefragt?
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Angebot
Analog zur Nachfrageseite
x1 und x2 sind Inputfaktoren, mit denen ein gewisses Produktionsniveau
erreicht werden kann.
Isoquante: Alle möglichen Faktorkombinationen,
welche denselben Output erbringen
Isokostenlinie: Alle möglichen Faktorkombinationen,
welche dieselben Kosten verursachen
Umgekehrt zur Nachfrage wird nun versucht bei gegebenem Output die
Kosten zu minimieren
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Angebot
Optimalitätsbedingung:
Steigung der Isoquante = Steigung der Isokostenlinie (Faktorpreisverhältnis)
MPx2/MPx1 = (p2/p1)
MRTSx1/x2 = p2/p1
Nebenbedingung: Produktionsfunktion
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Angebot
Gewinnmaximierung
Gewinn = Erlös – Kosten (geg. Kostenoptimum)
Π = R(x1) – C(x1)
R(x1)=x1p1 (angenommen vollkommener Wettbewerb)
Optimalitätsbedingung:
Grenzerlös = Grenzkosten
MRx1 = MCx1
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Angebot
Anbieter werden Kosten minimieren
Die Kostenfunktion beschreibt, wie die minimale Kosten aller möglichen
optimaler Outputmengen erreicht werden können.
Anbieter werden Gewinn maximieren
Der Gewinnmaximierung wird unter Berücksichtigung
der Kostenfunktion durch die Festsetzung der optimalen Outputmenge erzielt.
Dort, wo die Differenz zwischen
Erlös und Kosten am grössten ist.
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Marktmodell
Die individuellen Nachfrage- und Angebotsfunktionen aller Marktteilnehmer
wird aggregiert zur Gesamtnachfrage bzw. Gesamtangebot
Ganz einfach durch das Summieren der einzelnen Nachfrage- und
Angebotsfunktionen (in Abhängigkeit des Preises p)
Wir erhalten dadurch das Marktgleichgewicht
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Marktmodell im politischen Kontext
03.06.2015
Titel der Präsentation, Autor
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Marktmodell im politischen Kontext
oder Politikmodell im marktwirtschaftlichen Kontext?
Wir betrachten nun politische Akteure mithilfe der Annahmen und
Mechanismen des Marktmodells
Politische Akteure sind auch Nutzen- bzw. Gewinnmaximierer
Wähler, Politiker/Parteien, Bürokraten, Interessengruppen
Die Überlegungen und Vorgehensweise ist dieselbe wie zuvor im
Marktmodell
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Marktmodell im politischen Kontext
Allerdings gibt es einige Besonderheiten
Häufig herrscht im politischen Kontext kein vollkommener Wettbewerb,
sondern Monopol (Regierung) oder Duopol (Zweiparteiensystem)
 Marktverhalten ändert sich!
Während bei vollkommenem Wettbewerb sich der Grenzerlös durch die
Konkurrenz der Vielzahl an Anbieter dem Preis angleicht, ist dies beim
Mono-/Duopol nicht mehr der Fall.
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Marktmodell im politischen Kontext
Monopolist wird einen Preis wählen, der bei gegebener Nachfragefunktion
den Gewinn maximiert.
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Marktmodell im politischen Kontext
Weitere Besonderheit: öffentliche Güter
 Unterschiedliche Aggregation der Nachfrage: private vs. öffentliche Güter
03.06.2015
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Fachverein Politikwissenschaft
Marktmodell im politischen Kontext
Effizienzfragen
Wann sprechen wir im politischen Kontext von Effizienz?
Politische Effizienz: politische Akteure erreichen höchstmöglichen Nutzen bzw.
Gewinn bei gegebenen Kosten
Gesamtwirtschaftliche Effizienz: Grösstmöglicher gesamtwirtschaftlicher Nutzen bei
gegebenen gesamtwirtschaftlichen Kosten
Häufig ein trade-off zwischen den beiden Effizienzarten
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Demokratietheorie
03.06.2015
Titel der Präsentation, Autor
Seite 39
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Demokratische Entscheidungsverfahren
• Mehrheitsregel
• Summenregel
• Punktwahlverfahren
• Zustimmungsregel
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Mehrheitsregel
• Einfache Mehrheit
• Vorteile
• Jede Person hat eine Stimme (demokratisches Ideal)
• Hohe Legitimität
• Geringer Zeitaufwand
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Mehrheitsregel
• Einfache Mehrheit
• Nachteile
• Ergebnis ist i.d.R. keine Paretoverbesserung
• Ausbeutung von Minderheiten (Wenn es immer die gleiche
Minderheit ist)
• Fehlende Berücksichtigung der Präferenzintensitäten
• Entscheidung ist nicht immer eindeutig
• Agenda-Setting Power des Wahlvorsitzes
• Möglichkeit des strategischen Wählens
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Fehlende Berücksichtigung von
Präferenzintensitäten
Person
Nutzen
Person
Nutzen
A
-5
A
1
B
1
B
-10
C
1
C
1
Gesamt
-3
-8
Wird ein Projekt nicht realisiert, haben alle einen Nutzen von 0.
03.06.2015
Seite 43
Fachverein Politikwissenschaft
Fehlende Berücksichtigung von
Präferenzintensitäten
Person
Nutzen
Person
Nutzen
A
-5
A
1
B
1
B
-10
C
1
C
1
Gesamt
-3
-8
Es wird nach der einfachen Mehrheitsregel abgestimmt.
=> Beide Projekte werden realisiert, obwohl der Gesamtnutzen beide
Male negativ ist. => Unbefriedigendes Ergebnis
03.06.2015
Seite 44
Fachverein Politikwissenschaft
Fehlende Berücksichtigung von
Präferenzintensitäten
Person
Nutzen
Person
Nutzen
A
-5
A
1
B
1
B
-10
C
1
C
1
Gesamt
-3
-8
• Erinnerung: Ausgleichzahlungen können zu einer
Paretoverbesserung führen, wenn der Gesamtnutzen der
Alternative positiv ist!!!!
• Hier ist das nicht gegeben (Gesamtnutzen = negativ)
• -> keine Paretoverbesserung
03.06.2015
Seite 45
Fachverein Politikwissenschaft
Fehlende Berücksichtigung von
Präferenzintensitäten
Person
Nutzen
Person
Nutzen
A
-5
A
1
B
1
B
-10
C
1
C
1
Gesamt
-3
-8
• Lösung: Logrolling -> A und B sprechen sich ab und wählen
strategisch (d.h. sie geben ihre Präferenzen nicht ehrlich mit ihrer
Stimme wieder, sondern so, dass sie ihren Nutzen maximieren
03.06.2015
Seite 46
Fachverein Politikwissenschaft
Fehlende Berücksichtigung von
Präferenzintensitäten
Person
Nutzen
Person
Nutzen
A
-5
A
1
B
1
B
-10
C
1
C
1
Gesamt
-3
-8
• Lösung: Logrolling
• Fall schwarz: C stimmt gegen das Projekt
• Fall blau: A stimmt gegen das Projekt
• Ergebnis: Beide stellen sich besser
03.06.2015
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Fachverein Politikwissenschaft
Entscheidungen sind nicht immer eindeutig
Condorcet Paradox (1785): Zyklische Mehrheiten.
1 gegen 1:
A vs. B : A
A vs. C : C
B vs. C : B
In jeder Gegenüberstellung einen anderen
Gewinner = Zyklische Mehrheiten.
03.06.2015
A>B>C>A
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Entscheidungen sind nicht immer eindeutig
Condorcet Paradox (1785): Zyklische Mehrheiten.
1 gegen 1:
A vs. B : A
A vs. C : C
B vs. C : B
In jeder Gegenüberstellung einen anderen
Gewinner = Zyklische Mehrheiten.
=> Kein Condorcet-Winner
03.06.2015
Condorcet Winner =
Alternative, welche die
meisten
Gegenüberstellungen
gewinnt
Seite 49
Fachverein Politikwissenschaft
Entscheidungen sind nicht immer eindeutig
Condorcet Paradox (1785): Zyklische Mehrheiten.
1 gegen 1:
A vs. B : A
A vs. C : C
B vs. C : B
In jeder Gegenüberstellung einen anderen
Gewinner = Zyklische Mehrheiten.
Konsequenz:
Agenda-Setting Power des
Wahlvorstands
=> Kein Condorcet-Winner
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Entscheidungen sind nicht immer eindeutig
Unmöglichkeitstheorem von Arrow (1951)
Bei ordinalen Präferenzen gibt es KEIN ABSTIMMUNGVERFAHREN, dass
gleichzeitig folgende vier Bedingungen erfüllt
1. Unbegrenzter Bereich der Präferenzordnung
2. Keine Diktaturen (keiner bestimmt allein)
3. Pareto Bedingung (Führt eine Alternative zu einer Paretoverbesserung,
wird sie vorgezogen)
4. Unabhängigkeit irrelevanter Alternative
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Fachverein Politikwissenschaft
Mehrheitsregeln
Punktwahl: Jeder hat die gleiche Zahl von Punkten und kann sie auf die
Alternativen verteilen. Die Alternative mit den meisten Punkten gewinnt.
Rangsummenregel: Alle ordnen den Alternativen einen Rang zu. Die
Alternative mit der TIEFSTEN Rangsumme gewinnt.
• Vorteile:
• Präferenzintensitäten können geäussert werden.
• Nachteile:
• Starker Anreiz für strategisches Wählen.
• Punktwahl «degeneriert» zur Mehrheitswahl
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Mehrheitsregeln
Zustimmungsregel: Man kann allen seinem gewünschten Kandidaten seine
Stimme geben
• Vorteil:
• Kein Anreiz strategisch zu Wählen
• Nachteil:
• Tendenz zum kleinsten gemeinsamen Nenner
03.06.2015
Seite 53
Fachverein Politikwissenschaft
Wählerparadox (Downs 1968)
Oder Kurz:
Es lohnt sich nicht den Aufwand zu betreiben sich zu informieren
und wählen zu gehen, weil die eigene Stimme so wenig zählt.
Konsequenz: Rationale Unwissenheit
03.06.2015
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Fachverein Politikwissenschaft
Medianwählertheorem
• https://www.youtube.com/watch?v=cFt0k6n_HKc
• https://www.youtube.com/watch?v=P34SUDahiA0
• In einem eindimensionalen Policy Raum (bspw. links vs. rechts), indem
sich 2 Parteien konkurrieren, werden sie sich beide genau neben den
Medianwähler positionieren.
03.06.2015
Seite 55
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Bürokratietheorie
03.06.2015
Titel der Präsentation, Autor
Seite 56
Fachverein Politikwissenschaft
Niskanen Modell
Annahmen
• Budgetmaximierer
• Monopolisten
• Asymmetrische Information => Kosten können vorgegaukelt werden
03.06.2015
Seite 57
Fachverein Politikwissenschaft
Niskanen Modell
Im Punkt MV=MC befindet sich die
optimale Menge an Telefonmasten
03.06.2015
Seite 58
Fachverein Politikwissenschaft
Niskanen Modell
• Die Bürokraten werden die asymmetrische Information nutzen, um ihr
Budget zu maximieren. D.h. in diesem Fall, dass sie so viel
Telefonmasten wie möglich herstellen wollen.
• Dafür Gaukeln sie eine falsche MC Kurve vor. Diese MC Kurve ist so
beschaffen, dass sie die MV Kurve im Punkt schneidet, wo
• am meisten Telefonmasten hergestellt werden
• ohne dass die wahren Kosten die angegebenen übersteigen. D.h. es
wird kein Defizit eingegangen.
03.06.2015
Seite 59
Fachverein Politikwissenschaft
Niskanen Modell
Fläche X= Fläche Y , damit das
Budgetmaximiert ist, ohne ein
Defizit zu begehen
03.06.2015
Seite 60
Fachverein Politikwissenschaft
Niskanen Modell
Kritik durch Migué und Bélanger:
• Nicht das Budget an sich, sondern das diskretionäre Budget, wird
maximiert. D.h. die Kosten werden so behauptet, dass die Bürokraten
nicht mehr arbeiten müssen, aber mehr Budget erhalten.
• Grafish:
• MC Kurve wird so vorgegaukelt, dass
• gleichviel Telefonmasten produziert werden, wie im wahren Fall
optimal wären. MC=MV, wie im wahren Fall
• höhere Kosten angegeben werden als tatsächlich anfallen, damit
dieses Geld sonst ausgegeben werden kann.
03.06.2015
Seite 61
Fachverein Politikwissenschaft
Niskanen Modell
03.06.2015
Seite 62
Fachverein Politikwissenschaft
Prinzipal Agent Ansatz
• Prinzipal (delegiert die Aufgabe)
• Agent (sollte die Aufgabe ausführen)
• Divergenz der Interessen
• Asymmetrische Information
• Moral Hazard/ moralische Versuchung
• Die Versuchung (des Agenten) sich nicht nach den
Interessen, des Prinzipals, sondern nach den eigenen zu
handeln.
• Adverse selection:
• Informationsasymmetrie => schlechte Alternative werden
gewählt
03.06.2015
Seite 63
Fachverein Politikwissenschaft
Prinzipal Agent Ansatz
Lösung:
• Anreize setzen, damit sich der Agent nach den Interessen des Prinzipals
verhält
• Direkte Verhaltensabsprachen und Kontrollen
• Regelmässiges Monitoring/Evaluation
03.06.2015
Seite 64
Fachverein Politikwissenschaft
Theorie der Interessengruppen
03.06.2015
Titel der Präsentation, Autor
Seite 65
Fachverein Politikwissenschaft
Interessensgruppen
Definition:
• Organisierte Gruppen von Individuen mit ähnlichen Interessen.
• Ziel ist dabei, das Interesse besser durchzusetzen
Mittel:
• Parteispenden
• Bestechung
• Lobbying
03.06.2015
Seite 66
Fachverein Politikwissenschaft
Interessensgruppen
Typische Verhaltensweise:
• Selektive Informationsabgabe
• Partielle Unsichtbarkeit
• Vorschicken schwacher Mitglieder
• Stimmentausch / Logrolling zwischen Interessengruppen (i.d.R zu Lasten
Dritter)
03.06.2015
Seite 67
Fachverein Politikwissenschaft
Collective Action
Theorie des Interessensgruppen von Mancur Olson
Collective action wird erleichtert durch
• Kleine Anzahl von interessierten Individuen
• Geringe Organisationskosten
• Hoher sozialer Druck => weniger Trittbrettfahrertum
• Das grösste Mitglied profitiert überproportional
• Kann einen Grossteil der Kosten übernehmen
• Führungsrolle => Koordination & Lobbying vereinfachen
• Gruppe kann ein kostengünstiger privates Gut komplementär zum
Kollektivgut anbieten.
03.06.2015
Seite 68
Fachverein Politikwissenschaft
Nutzen und Schaden aus Interessengruppen
• Probleme:
• Olson => nicht die Interessen, die viele betreffen werden organisiert
• Durch Wettbewerb der Interessengruppen/ Rentseeking gibt es hohe
Ausgaben ohne jegliche Veränderung des Ergebnisses.
• Lobby Wettrüsten
03.06.2015
Seite 69
Fachverein Politikwissenschaft
Politische Unterstützungsfunktion
• Parteien o.ä. wählen die optimale Policy, indem sie betrachten, welche
Gruppe wie profitiert und Gewichten deren Nutzen/Schaden anhand von:
• Anzahl
• Intensität Interesse
• Betroffenheitsgrad der Gruppe
• Formal:
• α = Gewichtungsfunktion
•
03.06.2015
Seite 70
Fachverein Politikwissenschaft
Politische Unterstützungsfunktion
Vorgehen:
Ziel:
• α ermitteln
• Vorgegebene Werte in die Gewichtungsfunktion einsetzen
• Ausrechnen
• Pol. Unterstützungsfunktion aufstellen
• Nutzenfunktion für jede Gruppe mit der Gewichtung (α) multiplizieren
• Alle zusammen addieren
• Ergebnis
03.06.2015
Seite 71
Fachverein Politikwissenschaft
Politische Unterstützungsfunktion
• Maximieren
• Ableiten und = 0 setzen
• Nach der Policy-Variable umformen ergibt die optimale «Menge»
dieser Policy
03.06.2015
Seite 72
Fachverein Politikwissenschaft
Positive Aspekte
Relativ realistische Abbildung
der Gewichtung verschieden
Interessen möglich
Negative Aspekte
Keine Berücksichtigung der
Bildung von
Interessensgruppen
Auch auf Nicht-Demokratien
übertragbar
Die Gruppen versuchen nicht,
durch verzerrte Information
Einfluss zu nehmen ->
unrealistisch
03.06.2015
Seite 73
Fachverein Politikwissenschaft
Rentseeking
• Staat hat Monopol inne in gewissen Funktionen
• Monopolrente wird abgeschöpft. Wohlfahrt des Konsumenten wird
vom Monopolisten «aufgefressen» (siehe Niskanen)
• PLUS:
• Marktverzerrungen durch die Regulierung, die ein Monopol mit
sich bringt (wenn es bspw. kein natürliches Monopol ist)
• Verschieden Gruppe kämpfen und diese Monopolstellung
• => Jede von ihnen ist bereit, bis zum Gesamtbetrag der Rente
Lobbyingausgaben zu tätigen, um an diese Stellung zu kommen.
• Ressourcenverschwendung
03.06.2015
Seite 74
Fachverein Politikwissenschaft
Beurteilung
• Realistischer als der Ansatz der pol. Unterstützungsfunktion, weil der
Wettbewerb der Interessensgruppen miteinbezogen wird
• ABER: Wettbewerb unter Parteien wird nicht berücksichtig
03.06.2015
Seite 75
Fachverein Politikwissenschaft
Modelle des politischen Wettbewerbs
• Wähler sind unvollständig Informiert => können manipuliert werden
• Parteien konkurrieren um die Gunst von Interessensgruppen, indem sie
ihnen Renten vergeben/versprechen.
• Im Gegenzug unterstützen die Interessensgruppen die Parteien durch
Geld oder Propaganda
• FAZIT:
• Keine theoretische Obergrenze der negativen Wohlfahrtseffekte des
Rentseeking
• Beispiel: Monopole nicht nur für Rentseeking genutzt, sondern
auch noch extra dafür geschaffen!
03.06.2015
Seite 76
Fachverein Politikwissenschaft
Beurteilung
• Im Gegensatz zu anderen Modellen werden MEHRERE Parteien
betrachtet
• ABER:
• Unklar wie die Positionen der Parteien zustande kommen.
• Wie glaubwürdig sind Wahlversprechen? (fooling?)
• Parteienwettbewerb basierend auf einer Policy ist unrealistisch
03.06.2015
Seite 77
Fachverein Politikwissenschaft
Korruptionsansatz
• Gegenstück zum Parteienwettbewerb
• Interessensgruppen konkurrieren untereinander um Einfluss auf die
Parteien, indem sie ihnen Geld oder Propaganda-Unterstützung
anbieten.
03.06.2015
Seite 78
Fachverein Politikwissenschaft
Beurteilung
• Interessant, um Parteipositionen abzuleiten
• Wieder: Wettbewerb in einem einzelnen Politikbereich ist etwas
beschränkt.
03.06.2015
Seite 79
Fachverein Politikwissenschaft
Empirische Belege?
• Vielfach wird entgegengesetzten Parteien gleichzeitig gespendet
• Oft kurz vor Abstimmungen
• D.h. Interessensgruppen versuchen tatsächlich auf die Parteien
Einfluss zu nehmen, indem sie ihnen Geld geben.
• ABER: Parteien und Interessensgruppenwettbewerb sind nicht
voneinander zu trennen und beide Prozesse passieren gleichzeitig
(Antizipation der Policy die am meisten Geld von Interessensgruppen
bringt vs. Revision der Position nachdem man eine Spende
bekommen hat etc.)
03.06.2015
Seite 80
Fachverein Politikwissenschaft
Fragen?
Feedback
03.06.2015
Titel der Präsentation, Autor
Seite 81
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