10.1 Anpassen heisst Überleben

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10.1 Anpassen heisst Überleben
Ziel
Kennen lernen, wie und warum sich Tiere an ihre Umgebung anpassen.
Material
Notizmaterial
EG 8-18
5.2 Kleider
machen Leute
Auftrag
1. Suche im Erdgeschoss verschieden getarnte Tiere aus und
beschreibe sie und ihre Art, sich zu tarnen.
2. Ist es die Farbe, eine spezielles Muster, ihr Verhalten oder ihre
Lebensart?
3. Nach deinen Beschreibungen sucht anschliessend eine andere
Person deiner Gruppe nach den versteckten Tieren.
4. Wer findet am meisten Tiere?
Information
Beispiel:
„Ich beschreibe ein
Tier, das ein bräunliches Fell trägt. Damit
fällt es nicht auf.
Seine Augen sind seitlich im Gesicht. So
sieht es nach vorne,
nach hinten und seitlich und kann einen
Feind von allen Seiten
sehen und flliehen.
Die grossen Ohren
helfen ihm ebenfalls
eine mögliche Gefahr
wahrzunehmen.
Es flieht mit Sprüngen
und Haken mit einem
Tempo von bis zu 80
km/h.
Viele Tiere können sich nicht gegen andere zur Wehr setzen, für sie
heisst tarnen überleben. Im Kampf ums Überleben haben sich die
verschiedensten Arten der Anpassung an die Umwelt ergeben:
Manche weichen Jägern aus, indem sie zum Beispiel in der Nacht
anstatt am Tag aktiv sind (Nachtfalter).
Gewisse sind zwar wehrlos, haben aber eine solche Schnelligkeit,
Gewandtheit entwickelt, dass sie ihren Feinden entfliehen (Feldhasen).
Viele wehren sich durch Flüssigkeit aus Giftdrüsen (Insekten).
Bestimmte Arten erschrecken ihre Feinde durch Unvorhergesehenes,
sie stellen sich tot oder machen sich grösser als sie in Wirklichkeit
sind (Amphibien). Manche geben vor, jemand anders zu sein als sie
in Wahrheit sind, viele Schmetterlinge haben daher grosse Augen auf
den Flügeln.
Eine der erfolgreichsten Methoden ist aber die Tarnung. Form, Farbe
und Verhalten passen sich der Umgebung an. Viele Jäger können
ihnen so gar nicht gefährlich. Aber auch die Jäger haben sich angepasst und manche haben ihre Sinne so geschärft, dass sie noch so
gut versteckte oder geschickte Beute aufspüren und zur Strecke bringen können.
Hast du es in der Vitrine der Hecke schon
entdeckt?
© naturama aargau schulzimmer
Werkstatt Jäger und Beute 2004
10.2 Tarnstoff
Ziel
Verschiedene Arten des Tarnens erkennen und ausprobieren.
Material
Tiermodelle, Stoffstücke
Auftrag
5.1 Kleider machen
Leute
1. Finde bei den verschiedenen Arten heraus, wie sich die jeweiligen
Tiere tarnen.
2. Versuch mit den Stoffen eine möglichst gute Tarnung zu erzielen.
3. Welche Farben, Muster oder Oberflächen eignen sich?
4. Welche lassen das Tier auffällig erscheinen?
5. Überlege, wie die Umgebung des Tieres in freier Natur ausschaut.
Information
Die Streifen der Zebras
lösen die Körperformen
auf und tarnen sie so vor
Raubtieren.
Auch gegen die Tsetsefliege, welche die Schlafkrankheit, schützen die
Streifen.
Viele Tiere besitzen eine unauffällige Tarnfärbung zum Schutz vor
Fressfeinden. So sind viele Arten ihrer Umgebung perfekt angepasst:
Häufig ist es nicht nur die Farbe, sondern auch Form und Oberfläche
des Körpers, welche die Umgebung nachahmt.
Wildkatzen wie Luchs, Leopard oder Tiger, aber auch Beutetiere wie
Zebras oder Wildschwein-Frischlinge tragen Flecken oder Streifen auf
dem Fell. Dadurch verschmelzen ihre Umrisse mit dem Hintergrund.
Gewisse Hirsche, Rehkitze und andere Jungtiere tragen helle oder
weisse Tupfen. Im Spiel von Licht und Schatten bilden sie eine Tarnung, die ausgezeichnet vor möglichen Räubern schützt.
Im Laufe der Jahreszeiten wechseln manche Tierarten die Farbe. Das
weisse Winterfell des sonst graubraunen Schneehasen macht ihn im
Winter fast unsichtbar.
Die meisten Reptilien und Amphibien tragen eine Tarnfärbung. Viele
können ihre Erscheinung verändern und sich dem jeweiligen Hintergrund anpassen. Nicht nur das für den Farbwechsel berühmte Chamäleon passt sich so dem Hintergrund an. Viele andere Echsen, aber
auch Frösche oder Kröten und Fische erscheinen je nach Hintergrund
heller oder dunkler.
© naturama aargau schulzimmer
Werkstatt Jäger und Beute 2004
10.3 Oh Schreck, ein Gespenst
Ziel
Verschiedene Arten der Tarnung an Insekten erkennen.
Material
Terrarium mit Stab- oder Gespensterschrecken
Auftrag
2.1 Unterwasserjäger
1. Versuche mit den unten beschriebenen Informationen und mit den
Beschriftungen an den Terrarien die verschiedenen Arten der Tarnung zu beobachten.
2. Entdeckst du alle Tiere?
3. Beobachte Form und Farbe der Schrecken und vergleiche sie mit
anderen Insekten.
4. Vergleiche die Farben und Muster der Insekten mit jener der
Pflanze.
Information
Insekten sind im Allgemeinen unauffällig in Form, Farbe und Verhalten. Gut getarnt unterscheiden sich in der Farbe kaum von ihrem Untergrund, von einem grünen Zweig oder sehen aus wie ein Stück Rinde. Häufig ähneln sie auch Pflanzenteilen, Dornen, Knospen oder
Blättern.
Wandelndes Blatt
Meisterhafte Tarnkünstler sind auch viele einheimische Falter oder
Schrecken. So Spektakulär wie exotisch sind die Anpassungen der
Gespenster- oder Stabschrecken, wie zum Beispiel das Wandelnde
Blatt oder Knick-Stabschrecke.
Manche Insekten können es sich aber leisten auffällig gezeichnet zu
sein, da sie giftig sind. So verteidigen sie sich gegen Fressfeinde wie
zum Beispiel Vögel.
Es gibt verschiedene Arten der Abwehr gegen Räuber: Gewisse Insekten lassen sich einfach von der Pflanze fallen, andere besitzen
Dornen am Körper, lassen Abwehrlaute hören, wechseln ihre Farbe
oder scheiden übelriechende Sekrete aus.
Die peruanische Stabschrecke trägt eine Warnfarbe und sondert zur
Abschreckung eine übelriechende, juckende Flüssigkeit aus.
© naturama aargau schulzimmer
Werkstatt Jäger und Beute 2004
10.4 Halb so fromm wie ihr Name!
Ziel
Eigenheiten der Körpergestalt der Gottesanbeterin beobachten.
Material
Terrarium mit Gottesanbeterin, Notizmaterial
Auftrag
2.1 Fangmaske
Libellenlarve
1.
2.
3.
4.
Suche die gut getarnte Gottesanbeterin.
Wie tarnt sie sich? Achte auf Bewegung, Farbe und Musterung.
Studiere den Körperbau.
Erkennst du, warum sie ihren Namen bekommen hat? Betrachte
den Fangapparat genauer .
5. Warum wird sie einzeln gehalten?
Information
Gottesanbeterinnen gehören zu den faszinierensten Insekten. Ihr
ungewöhnliches Aussehen und Verhalten haben die Phantasie und
die Neugierde schon immer geweckt. Der wissenschaftliche Name
„Mantis“ bedeutet Prophet oder Seher. Ihr deutscher Name verdankt
die Gottesanbeterin der Haltung ihrer Vorderbeine, die sie in Lauerstellung wie zum Gebet zusammenfaltet.
Gottesanbeterinnen fressen alles, was sich bewegt und kleiner als sie
selbst ist : Fliegen, Käfer, Raupen, Schmetterlinge, Spinnen und sogar wehrhafte Heuschrecken und Wespen.
Nähert sich das kleinere Männchen nicht in einem stundenlangen
festgesetzten Tanz einem paarungsbereiten Weibchen, riskiert es
Kopf und Kragen. Gottesanbeterinnen sind erfolgreiche Jägerinnen.
Ihre Vorderbeine haben sich zu einem Fangapparat entwickelt. Zwei
Dornenreihen klemmen die Beute blitzartig ein. Nach 70 Millisekunden befindet sich das gefangene Insekt bereits im Mund.
Tiere aus demselben Eigelege sind sowohl grün als auch braun.
Sie können die Farbe mit ihren Häutungen wechseln. Je nach Farbe
des Untergrunds, auf dem sie sich vorwiegend aufhalten sind sie grün
oder braun.
In der Schweiz kommt eine Art in der Region Basel und am Bielersee
vor.
© naturama aargau schulzimmer
Werkstatt Jäger und Beute 2004
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