Biochemie Fragen

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Fragenkatalog Biochemische Übungen SS 2003
0. SICHERHEIT
1. Wie beseitigt man Reste anorganischer Säuren?
mit Wasser verdünnen, mit NaOH neutralisieren, verdünnen, Ausguss
2. Wie beseitigt man Reste anorganischer Laugen?
mit verdünnter Säure (H2SO4) langsam neutralisieren und stark mit Wasser verdünnt in Ausguss
leeren
3. Wie beseitigt man Reste organischer Lösungsmittel?
in die dafür vorgesehenen Behälter (Beschilderung der Container)
4. Sie verätzen sich mit Säuren oder Laugen. Was tun Sie?
Spülen mit viel Leitungswasser, auch bei Mundverletzungen
5. Sie müssen mit einer Ihnen in Hinsicht auf Gefährlichkeit unbekannten Verbindung arbeiten.
Was müssen Sie vor Arbeitsbeginn tun?
Information über Giftigkeit und Handhabung beschaffen (zB Bücher)
6. Eine ätzende Substanz ist ins Auge gespritzt. Maßnahmen?
Spülen mit Leitungswasser, Kopf nach hinten beugen, vom inneren Augenwinkel her unter Spreizen
der Lider spülen. (Spezialaugendusche) Danach zur Augenklinik.
7. Warum sind elektrostatische Aufladungen von Menschen und Geräten im Labor gefährlich?
Welche Gegenmaßnahmen können Sie treffen?
Zündgefahr durch Entladung
Gegenmaßnahmen:
- nur leitfähige bzw. nur nicht leitfähige Geräte kombinieren
- tief ins Gefäß reichende Trichter verwenden, um Zerstäuben der
auslaufenden Flüssigkeit zu vermeiden
8. Es brennt! Was tun Sie?
Brand löschen: tragbarer Feuerlöscher (lüften), Löschsand, Löschdecken
Feuerwehr anrufen, 122
1. AUFSCHLUSSVERFAHREN
1. Warum setzt man beim Aufschluss biolog. Materialien dem Medium oft EDTA zu?
Beim Aufschluß treffen Substanzen aufeinander, die normalerweise durch unterschiedliche
Kompartimente getrennt sind, weiters kommt das Zellmaterial in Berührungen mit Metallteilen
(Apparaturen). Um ungewünschte Reaktionen zu verhindern wird zum Beispiel EDTA eingesetzt. Es
komplexiert Schwermetallionen (Fe2+, Fe3+, Cu2+,..), die gern mit O2 Sauerstoffradikale bilden.
Weiters bindet es Mg2+ (→ Kofaktor, hemmt so Enzymaktivität von zB DNase); und entfernt Ca2+
aus Membranen (→ gesteigerte Permeabilität).
2. Warum setzt man beim Aufschluss biolog. Materialien dem Medium oft red. Glutathion o. ä.
zu?
Oder andere SH-hältige Substanzen (Dithiothreit) als Antioxidantien. Glutathion ist ein Tripeptid aus
Glu-Cys(SH)-Gly in der Reduzierten Form. Es reduziert funktionelle Gruppen von Proteinen und
schützt so vor Oxidation. Wichtig in Erythrocyten. Oxidierte Form: Glu-Cys(Gly)-S – S-(Gly)CysGlu.
3. Wie wirkt Ultraschall auf biologisches Material?
Erzeugt Druckschwankungen. Bei 10-40kHz in flüssigen Medien erzeugt es Löcher = Kavitation,
dadurch werden Zellen und Organellen relativ brutal zerrissen. Nachteil: effiziente Kühlung
erforderlich, DNA fragmentiert, nicht schonend.
4. Was bewirkt Lysozym, wo wendet man es an?
Baut Peptidoglykan in Gram+ Bakterien ab und verdaut so die Zellwand, wirkt als Endoenzym,
Zellmembran kann dann mit Detergentien oder osmotischen Schock zerstört werden.
5. Wenn Sie aus tierischem Gewebe intakte Organellen isolieren wollen, welcher Methode
werden Sie den Vorzug geben: Homogenisator nach Merckenschlager, nach Potter, oder
Ultraschall?
Merckenschlager: brutal, heiß (Denaturierung!), nicht notwendig bei Zellen ohne Zellwand
Ultraschall: siehe 3.: brutal, heiß, DNA fragmentiert.
Potter: wirkt über Scherkräfte, relativ schonend
6. Worin könnte der Nachteil der Autolyse mit Essigester liegen?
Essigester, organisches Lösungsmittel. Nicht effizient bei hydrophoben Membranbestandteilen
(Membranproteine erschweren den Aufschluß).
7. Wie müssen die meisten Mikroorganismen vorbehandelt werden, um anschließend leicht
osmotisch lysiert werden zu können?
die Zellwand muss zerstört werden, bei Gram+ kann dies mit Lysozym gemacht werden
8. Welche Substanzen können Sie durch Dialyse entfernen?
Niedermolekulare Substanzen; LM, Salze, kleine Moleküle, die durch die semipermeable Membran
passen.
9. Warum nimmt bei der Dialyse das Volumen im Schlauch zu?
Aufgrund des osmotischen Gleichgewichts
10. Mit dem Ihnen zur Verfügung stehenden Rotor können Sie nur die Hälfte der
vorgeschriebenen Touren laufen. Was tun Sie, damit die Zentrifugation das erwünschte Resultat
bringt?
Es gilt: (min1)*(rpm1)2 = (min2)*(rpm2)2 , daher muss man bei halber Geschwindigkeit die 4fache
Zeit einrechnen.
11. Sie zentrifugieren bei 100.000x g zwei Röhrchen, die sich um 0,2 g unterscheiden. Mit
welcher (Unwucht-) Kraft belasten Sie dabei den Antrieb?
100.000g * 0,2g = 20.000g = 20kg = 200N
12. Welche biologischen Makromoleküle können Sie durch Zugabe von organischen
Lösungsmitteln fällen?
Proteine: mit Aceton zum Beispiel → Verknappung der Solvathülle führt zu Protein-Protein-WW,
Proteine fallen aus
DNA: in 2-3fachem Volumen EtOH zum Beispiel → Alkohol zieht die Hydrathülle ab, DNA
aggregiert.
13. Warum fallen Proteine bei Zusatz von Aceton aus?
Makromoleküle sind durch die Wechselwirkung mit Wasser stabilisiert, wenn die
Lösungsmittelzusammensetzung deutlich verändert wird, werden sie infolge unspezifischer
Assoziationen unlöslich. Aceton verringert die Dielektrizitätskonstante, dadurch werden die
Anziehungskräfte zwischen Seitenketten verstärkt.
Kälte setzt zusätzlich die Löslichkeit herab.
14. Warum fallen Proteine bei Zugabe von Ammonsulfat aus?
Die Wechselwirkung zwischen Lösungsmittel und Protein wird energetisch ungünstiger, die
Hydrathülle wird abgezogen, Proteine falten sich kompakter und fallen aus. Vorteile: native
Konformation stabilisiert, reversible Fällung
15. Die Fällung von Proteinen aus ihrer Lösung durch Zugabe von Ammonsulfat bzw. durch
Erhitzen unterscheiden sich grundsätzlich. Wodurch?
Ammonsulfat  reversible Fällung, geringer Verlust an biologischer Aktivität
Erhitzen  Denaturierung der Proteine, Verlust der biolog. Aktivität, nicht reversibel
16. Wie kann man die verdünnte Lösung eines Enzyms möglichst schonend konzentrieren?
(Ammonsulfat)Fällung, Ultrafiltration unter Druck, Umgekehrte Dialyse (Sack mit wasserbindenden
Substanzen wie Zellstoff, PEG außen, die H2O entziehen), Austauschergele
17. Bei der Isolierung eines Proteins stellt sich Ihnen die Frage, ob Sie eine Fällung mit
Ammonsulfat noch durchführen oder auf den kommenden Arbeitstag verschieben. Wie werden
Sie sich entscheiden und wovon hängt diese Entscheidung ab?
Definitiv durchführen! Gefällte Proteine sind stabiler durch die kompakte Faltung, außerdem sind bei
dieser Ionenstärke Proteasen annähernd inaktiv.
18. Warum geben Sie bei der ADH-Bestimmung Semicarbazid zu?
Semicarbazid bindet das Produkt Acetaldehyd und nimmt es so aus dem Reaktionsgleichgewicht →
die Reaktion läuft bevorzugt in Richtung des Acetaldehyds, es findet keine Rückreaktion statt
19. Wovon hängt die Sedimentation in der Zentrifuge ab?
Dichte, Teilchengröße
(Rotationsgeschwindigkeit, Achse)
2. SPEKTROSKOPIE
1. Worauf beruht die Proteinbestimmung nach Warburg-Christian?
Beruht auf den eigenen charakteristischen Eigenschaften von Proteinen in Lösung. NS absorbieren bei
260nm, Aromatische As bei 280nm. Daher kann die Gesamtproteinmenge errechnet werden:
Proteinconc =
1,56 x E280
–
0,757 x E260
Nukleinsäurenconc =
-35,50 x E280
+
62,500 x E260
Störungen, Probleme: Trp absorbiert 10x stärker als Tyr; Niedermolekulare Substanzen, Trübungen,
im UV absorbierende chromophore Gruppen,
2. Worauf beruht die Proteinbestimmung nach Lowry?
Beruht auf der chemischen Reaktion mit funktionellen Gruppen.
2 Reaktionen: Biuret-Reaktion (alkalisches Milieu!, Cu2+ als Chelat an Peptidbi) + Reduktion von
Folin-Reagenz durch Tyr und Trp; Messen bei 750nm
Störungen, Probleme: Reduktionsmittel, NH2-Gruppen, Detergentien, Ammonsulfat
3. Worauf beruht die Proteinbestimmung nach Bradford?
Beruht auf der Ionischen Bindung von Sulfonatgruppen von Coomassie B.B. an positiv geladene
Gruppen des Proteins bei saurem! Milieu. Gemessen bei 595nm.
Störungen, Probleme: Nicht alle Proteine sind Anionenbinder
4. Welche Komponenten von biologischen Makromolekülen absorbieren im UV-Bereich bei
welchen Wellenlängen?
1) Aminosäuren: Trp, Tyr bei 280nm, Phe bei 260nm, His, Cys bei 211, 250nm
Basen: A, T, U bei 260nm, G, C bei 270nm
NADH bei 340nm
5. Welche Methode der Proteinbestimmung ist bei sehr verdünnten Proteinlösungen nicht zu
empfehlen?
Warburg-Christian, wegen der relativ geringen Empfindlichkeit., oft wird das Signal durch
Hintergrundrauschen (andere absorbierende Substanzen) überlagert.
6. Worin besteht die grundsätzliche Problematik der quantitativen Proteinbestimmung?
1) Struktur des Proteins, Gehalt an aromatischen Aminosäuren, Ladung der Seitenketten; jedes
Protein hat eine unterschiedliche Zahl an Seitenketten, d.h. sie reagieren unterschiedlich und
lassen sich kaum vergleichen.
Verunreinigungen (zB Chromophore)
Richtige Methodenwahl, abhä von der Beschaffenheit des Proteins (Seitenkette, Ladung..)
7. Welche Methode der Proteinbestimmung ist Ihnen bekannt, die nicht vom Gehalt an
aromatischen Aminosäuren abhängt?
Bradford
8. Der pH-Wert der zu bestimmenden Proteinlösung kann bei einer der 3 Ihnen vorgestellten
Bestimmungsmethoden den Messwert stark beeinflussen. Bei welcher?
Lowry: Komplexbildung nach Biuret nur im Alkalischen
Bradford: Sulfonatgruppen lagern sich nur im Sauren an
9. Was versteht man unter spezifischer Aktivität? Was können Sie aus deren Angabe ersehn?
Die gemessene Enzymaktivität wird auf die Gesamtproteinkonzentration in der gleichen Probe
bezogen (U/mg Protein). Aktivität der Probe in U/mL : Gesamtproteinmenge in mg/mL = spezifische
Aktivität in U/mg. Die spez. Aktivität ist ein Maß für die Reinheit bzw den Denaturierungsgrad des
Proteins in der Probe.
10. Was müssen Sie beachten, wenn Sie ein Enzym durch Aktivitätsbestimmung quantifizieren
wollen?
Das Enzym muss der limitierende Faktor sein (Substrate, Kosubstrate, ev. 2.Enzym im Überschuß!),
es darf keine Rückreaktion geben.
Aktivitätsmessungen unter identischen experimentellen Bedingungen (Temp, pH…)
11. Was wird bei der spektralphotometrischen Bestimmung von Dehydrogenasen gemessen?
Die Extinktionszu- bzw abnahme bei NADH-zu bzw abnahme. NADH als Produkt bzw Substrat der
Dehydrogenasen absorbiert bei 340nm. Der NADH – Gehalt kann quantitativ bestimmt werden und
darüber die Aktivität des Enzyms.
12. Welche Information erhält man aus einem Lineweaver-Burk-Diagramm?
Lineare Darstellung 1/V0 vs. 1/[S]. Abzulesen: Vmax, Km, Inhibitorwirkung
13. Was ist die Definition der Michaeliskonstante und was ist ihr konkreter Aussagewert?
Michaelis-Menten-Konstante KM: Substratkonzentration bei halbmaximaler
Reaktionsgeschwindigkeit, Maß für die Affinität Enzym – Substrat. niedrige KM-Werte: hohe
Bindungsstärke.
14. Wie muss die Substratkonzentration gewählt werden, damit Sie aus Aktivitätsbestimmungen
auf die vorhandene Enzymmenge schließen können.
Im Überschuss, das Enzym muss der limitierende Faktor sein
15. Sie wollen ein Lineweaver-Burk-Diagramm erstellen. Was wird bei den einzelnen
Messungen variiert, was konstant gehalten?
verschiedene Substratkonzentrationen, [E] konstant.
16. Sie haben ADH aus 2 verschiedenen Organismen zur Verfügung. Sie unterscheiden sich bei
gleicher Kkat durch unterschiedliche KM. Welches der beiden Enzyme wird bei einer
gegebenen Konzentration das Substrat rascher umsetzen?
KM gilt als Maß für die Affinität von Enzym und Substrat. Das kleinere KM steht für eine raschere
Umsetzung des Substrats.
17. Sie haben ADH aus 2 verschiedenen Organismen zur Verfügung. Sie unterscheiden sich bei
gleicher KM durch unterschiedliche Kkat. Welches der beiden Enzyme wird bei einer
gegebenen Konzentration das Substrat rascher umsetzen?
V = Kkat * [S] / (KM + [S]) daher arbeitet das Enzym mit dem größeren Kkat schneller.
18. Sie haben ADH aus 2 verschiedenen Organismen zur Verfügung. Bei niedrigen
Substratkonzentrationen werden die Umsätze der beiden Enzyme (gleiche Konzentration) sich
verhalten wie die beiden Kkat; wie die Kehrwerte von KM; … wie die Quotienten Kkat/KM
zueinander?
Wie die Quotienten:
V1 = Vm1 / (KM + [S])* [S] und V2 = Vm2 / (KM + [S])* [S]
Wenn Vm = Kkat * [E] und [E] und [S] weggekürzt werden können
Dann V1 : V2 = Kkat1/(KM1 + [S]) : Kkat2/(KM2 + [S])
19. Wie sieht das Lineweaver-Burk-Diagramm bei nicht kompetitiver Inhibition aus (Skizze)?
Schnittpunkt mit der Abszisse bleibt gleich (→ KM bleibt gleich), dreht sich nur um diesen
Mittelpunkt nach links; mit steigender [I] steigt auch 1/Vmax, sprich Vmax wird kleiner.
20. Das Lineweaver-Burk-Diagramm ergibt bei 2 Messserien 2 Geraden unterschiedlicher
Steilheit aber mit gemeinsamen Schnittpunkt mit der Abszisse. Worin könnten sich die beiden
Serien unterscheiden?
Ein Nicht-Kompetitiver Inhibitor, der Inhibitor bindet unabhängig vom Substrat ans Enzym.
21. Welche Typen von chemischen Verbindungen absorbieren im UV bzw. im sichtbaren
Bereich? (Bsp)
UV: organische Verbindungen (gesättigte), NAD, NADH, EtBr, aromatische As, Basen
VIS: chromophore Gruppen, gefärbte Verbindungen (Coomassie, Chlorophyll, Carotinoid)
22. Was versteht man unter einem gekoppelten Enzymtest?
Produkt des ersten Enzyms ist das Substrat des zweiten Enzyms. Über die Aktivität, bzw das Produkt
des zweiten Enzyms kann die Aktivität des ersten bestimmt werden (Reporterreaktion). Beispiel: PKProdukt als Substrat für LDH.
23. Was muss bei einem gekoppelten Enzymtest im Überschuss zugegeben werden, was soll
limitierend sein?
Überschuß alle Substrate und Kofaktoren und das zweite Enzym, Limitierend muss das erste Enzym
sein.
24. Was versteht man in der Enzymkinetik unter Kooperativität, welche biologische Bedeutung
hat sie?
Einfluss verschiedener Untereinheiten aufeinander, große Änderung in der Aktivität bei kleiner
Substratkonzentrationänderung
25. Skizzieren Sie das Aktivitäts-Substratkonzentrations-Profil eines allosterischen Enzyms
allein, sowie bei 2 verschieden großen Konzentrationen eines allosterischen Inhibitors.
Sigmoider Verlauf, Inhibitor versetzt die Funktion nach rechts, Aktivatoren nach links bis
hyperbolisch
26. Wie wirken Alanin, ATP und Fruktose-1,6-bisPhosphat auf die Pyruvatkinase?
ATP, Alanin: allosterische Inhibition
Fruktose-1,6-bisphosphat: aktiviert
27. Wie glauben Sie sieht das Lineweaver-Burk-Diagramm bei einem allosterischen Enzym aus?
Die Kurve ist zuerst flach und steigt dann immer mehr.
28. Warum geht in Gegenwart eines starken allosterischen Aktivators die sigmoide
Charakteristik verloren?
Begünstigte R-Konformation
3. CHROMATOGRAPHIE
1. Worauf beruht die Autoradiographie?
Energie der β-Teilchen → Photonenenergie
Auf die Schwärzung eines Photofilms durch die radioaktive Strahlung (β-Teilchen).
2. Welche radioaktiven Isotope haben besondere Bedeutung in der Biochemie?
3H: weiche Strahlung, aber ständiger Austausch mit der Umgebung
14C: uniform, spezifisch, oft benutzt
35S: kürzere HWZ, bei Proteinen sind S-haltige As aber selten
32P: am energiereichsten
Alles sind β-Strahler
3. Wie detektiert man auf TLC-Platten aufgetrennte Aminosäuren?
Ein Analysator screent die Platte und entwirft ein Diagramm mit Länge vs Anzahl der Zerfälle pro
Zeiteinheit.
4. Welche Moleküleigenschaften können als chromatographische Trennparameter verwendet
werden?
Größe → Gelfiltration
Ladung, ionische Eigenschaft → Ionenaustauscher
Spezifische Bindung von Liganden, Biospezifität → Affinitätschromatographie
Hydrophobizität → Reversed Phase Chromatographie, Hydrophobe Interaktionschromatographie
Löslichkeit → Verteilungschromatographie
Adsorptionsstärke → Adsorptionschromatographie
5. Welche Trennprinzipien kennen Sie, die für chromatographische Trennungen ausgenützt
werden können?
s.o.
6. Worauf beruht Adsorptionschromatographie?
Analyt adsorbiert an der Oberfläche der Säule, und wird mit einem LM abeluiert. Abhängig von der
Adsorptionsstärke.
7. Worauf beruht Ionenaustauschchromatographie?
Kompetitive WW geladener Ionen.
1) Analyt bindet an geladene Positionen an stationärer Phase
Verdrängung des Analyten durch steigende Salzkonzentration (sättigt Ladungen besser und
schonender ab als pH-Gradient)
Gesamtladungszustand abhängig vom pH-Wert (sauer: Lys, Arg, His kationisch; basisch: Glu, Asp
anionisch). Zu Beachten: Modifizierungen (Phosphorylierte Proteine → neg. Ladung), Tertiärstruktur
bestimmt Oberflächenladung.
8. Welches Chromatographieverfahren ist das selektivste?
Affinitätschromatographie. Beruht auf spezifischen und reversiblen Adsorptionen. Immobilisierte
Liganden werden kovalent über einen Spacer an die stationäre Phase gebunden. Elution über
kompetitive Verdrängung, bzw Konformationsänderung aufgrund von pH-Wechsel oder Ionenstärke.
Liganden: monospezifisch (Rezeptor-Hormon) oder gruppenspezifisch (Lectine-Proteine)
9. Was ist beim Füllen einer chromatographischen Trennsäule zu beachten?
Gel nicht trocken laufen lassen
Keine Luftbläschen, daher Schräg halten beim Befüllen und Suspension entgasen, keine kalten Puffer
verwenden
Äquilibrieren vor dem Befüllen
10. Welche Anwendungsmöglichkeiten der Gelfiltration kennen Sie?
= Größenausschluß, Moleküle werden der Größe nach = der Permeation nach aufgetrennt, bei
porösen Trägermolekülen dringen kleinere Moleküle in die Poren ein und brauchen länger zum
Durchlaufen.
Trennung nach Größe, Reinigen von Salzen in Lösungsmittel, Molekulargewichtsbestimmung
11. Wie können chromatographisch aufgetrennte Komponenten detektiert werden?
mittels Duchflussphotometer UVICORD, biologische Aktivität, immunologische Detektion, UVAbsorption, Leitfähigkeit, Brix,
12. Welche Vorteile bieten 2-dimensionale chromatographische Trennungen?
Auftrennung nach zwei unterschiedlichen Parametern möglich
13. Welche Möglichkeiten zur Entionisierung von Lösungen kennen Sie?
Entsalzen mittels Größenausschluss, Dialyse
14. Warum müssen Ionenaustauscher vor dem Gebrauch äquilibriert werden?
Um einen einheitlichen pH zu gewährleisten
15. Wie können Sie bei Gelfiltration unerwünschte Peakverbreiterung in der Säule vermeiden?
Dünnere, längere Säulen; regulierte Durchflussgeschwindigkeit (zu langsam: breiterer Peak, zu
schnell: schlechte Trennung); Saccharose um Proben zu beschweren.
16. Was ist das Grundprinzip der Affinitätschromatographie?
s. Frage 8
17. Nach welchen Prinzipien können Proteine voneinander getrennt werden?
s. Frage 4
18. Nach welchem Prinzip erfolgt die Trennung von Proteinen bei der Gelfiltration und welche
Proteine wandern dabei am schnellsten?
große Proteine passen nicht in die Poren  wandern am schnellsten, kleine Moleküle diffundieren in
die Poren und gehen daher längere Wege
19. Wie können Sie ein Proteingemisch nach der Molekülgröße trennen?
Gelfiltration , SDS-Gele
20. Sie haben ein Protein in Phosphatpuffer vorliegend. Bei Ihrem folgenden Vorhaben würde
Phosphat stören und muss daher entfernt werden. Wie?
Gelfiltration (Phosphat braucht länger), ev Dialyse, aber das verdünnt die Probe
21. Welche Kenngrößen müssen sie bestimmen, um eine Proteinlösung auf einer Sephadex G-25Säule umzupuffern?
Totvolumen und Grenzvolumen
22. Sie wollen ein Protein durch Sephadex G-100-Chromatographie bei 4°C reinigen. Bei
welcher Temperatur werden Sie die Säule füllen? Warum?
Bei 4°C, weil sich das Packungsmaterial ausdehnen könnte und die Säule bersten könnte. Luftblasen!
23. Welche Funktion hat der „spacer“ in der Affinitätschromatographie?
Zur besseren Zugänglichkeit der Liganden.
Zu lang → Protein wechselwirkt mit Spacer, anstatt mit Ligand
Zu kurz → Protein läuft vorbei
24. Das Probevolumen kann limitierend für die erzielbare Trennleistung sein. Bei welcher Art
von Säulenchromatographie trifft dies zu?
Gelfiltration
25. Höhere Temperaturen begünstigen i. a. die Dissoziation von Komplexen. Trotzdem
funktioniert die Bindung bei „Hydrophober Chromatographie“ bei höheren temperaturen
besser als bei tieferen. Warum?
Weil da die hydrophoben WW verstärkt werden, hydrophobe Reste sind mehr exponiert.
26. Welche Stoffkonstanten sollten Sie kennen, um Proteinfraktionierung durch
Ionenaustauschchromatographie sinnvoll planen zu können?
pH, pKa, pI
27. Welche grundsätzliche Möglichkeiten kennen Sie, um an Ionenaustauscher gebundene
Proteine wieder zu eluieren? Was ist dabei zu berücksichtigen?
Salzgradient: schonend, entw. in Stufen oder linear
pH-Gradient: könnte Proteine denaturieren
4. MEMBRANEN
1. Mit welchen Methoden können zelluläre Membranen und Organellen getrennt werden?
isopyknische Zentrifugation (Dichtegradientenzentrifugation)
2. Welche Membranen findet man im Cyanobakterium Anacystis nidulans?
- 2 Membranen der Zellhülle (innere und äußere, gram-)
Thylakoide im Zellinneren mit Photosystemen
3. Worauf beruht die lytische Wirkung des Lysozyms auf Bakterien?
Aufbrechen der Bakterien, Zerstörung der Peptidoglykanschicht, durch osmotischen Druck platzt
Zelle, bildet Protoplasten
4. Welche Pigmentsysteme besitzt Anacystis nidulans?
Chlorophyll a, Carotinoide
Phykobilisome aus Phykocyan, Allophykoerythrin (kein Phykoerythrin!)
5. Was versteht man unter Phycobilisomen?
Komplexe Strukturen, die das Photosystem 2 umlagern und bei 600-650nm absorbieren. Bestehen aus
Phykoerythrin, Phykocyan, Allophykoerythrin.
6. Wodurch erklärt sich die Verschiebung des Chlorophyllabsorptionsspektrums in den
Thylakoidmembranen im Vergleich zum extrahierten Farbstoff?
Durch den Doppelbindungscharakter, die e--Struktur
Durch die Umgebung des Chlorophyllmoleküls im Photosystemkomplex wird die Absorption leicht
verschoben.
7. Was ist der prinzipielle Unterschied zwischen einem Chlorophyllprotein und einem
Phycobiliprotein?
Phykobiliproteine sind kovalent gebunden ans Photosystem2, halten somit Kochen stand
Chlorophyll + Carotinoide sind Pigmentfarbstoffe am P1
8. Was versteht man unter Dichtegradientenzentrifugation?
Partikel wandern bis zu ihrer Dichteschicht → GGW eingestellt (isopyknisch!)
Gradient mittels unterschiedlichen Konzentrationen von Saccharose, Mannit, Sorbit (Alkohole)
CsCl2, Perkolle, Phykolle stellen den Gradienten selber ein
5. ELEKTROPHORESEN
1. Wovon hängt die Wanderungsweite von DNA-Fragmenten oder von Proteinen in einem
Spannungsfeld ab?
Prinzipiell von ihrer Größe und Ladung, bei SDS-Gelen ist Ladung proportional zur Größe.
Weitere Parameter: Denaturierstadium, Konformation, Porengröße des Gels, Nettoladung (abhängig
von Konformation)
2. Worin besteht der Unterschied zwischen Polyacrylamid und Agarose?
Agarose: Zucker, hohe Konzentration für kleine Moleküle und umgekehrt., DNA-Auftrennung
PAGE: Polymerisiert aus, kurze DNA-Fragmente, Proteine
3. Warum wird bei der Elektrophorese von Proteinen SDS zugegeben?
SDS ist ein Detergens, denaturiert Proteine, aber zu schwach für Disulfidbrücken.
Verleiht dem Protein eine negative Ladung und stellt so das m/z-Verhältnis her.
4. Welche Moleküle trennt man in der Regel mittels PAGE bzw. mittels Agarose-Elpho.?
PAGE: Proteine, kurze DNA-Fragmente
Agarose: Nukleinsäuren
5. Was bewirkt TEMED?
N,N,N’,N’-Tetramethylethylendiamin; Polymerisationsstabilisator, -katalysator
6. Wozu geben Sie Ammoniumperoxodisulfat zur Polymerisation von Acrylamid zu?
APDS stellt Radikale, die zur Polymerisation benötigt werden
7. Warum wird Bromphenolblau bei der Elektrophorese verwendet?
Durch die Co-Migration mit kleinen Molekülen (um 500bp) steht es für die Mobilität der schnellsten
Fragmente, der Verlauf der Gelelektrophorese lässt sich damit verfolgen
8. Auf Grund welcher Eigenschaften werden Proteinmoleküle bei der PolyacrylamidGelelektrophorese getrennt?
SDS-PAGE: nach der Größe
native PAGE: M/z-Verhältnis
9. Wozu entgasen Sie vor dem Gießen des Polyacrylamidgels?
O2 inhibiert die Polymerisation, weil es die Radikale abfängt.
10. PAGE: Was bewirkt die Behandlung der Proben mit Dithiothreit?
Oder β-Merkaptoethanol: reduzieren der Disulfidbrücken
11. Wie können Sie Molekulargewichte von Proteinen bestimmen?
Gelelektrophorese (Marker!), Größenausschluss, Massenspektrometer, Zentrifugation
12. Aufgrund welcher Wechselwirkung binden Proteine an Nitrocellulose?
Hydrophile + elektrostatische WW
13. Welche Eigenschaften soll der Transferpuffer haben?
geringe SDS-Konzentration
 ausreichend rasches Herauswandern auch größerer Proteine aus den Gelporen
 teilweise Rückfaltung der Proteine
14. Wozu dient das Blocken der Nitrocellulose, womit wird geblockt?
Antikörper sind auch Proteine und können folglich an NC binden, da eine spezifische Bindung an ihr
Antigen gewährleistet sein muss, müssen die freien Stellen am NC durch inerte Proteine (Albumin,
Casein) blockiert werden.
15. Wie kann man an Nitrocellulose gebundene Proteine nachweisen?
Mittels ELISA-Technik, markierte Anti-Antikörper
16. Wie funktioniert ein ELISA?
1. Antikörper (Primärer) bindet spezifisch an sein Antigen, 2.AK (Sekundärer) bindet
gruppenspezifisch an 1., Substrat dazu, das Farbreaktion katalysiert.
17. Was erkennt der erste Antikörper, was der zweite beim Westernblot?
1.AK: erkennt Enzym, Protein, Antigen spezifisch (bei uns ADH)
2.AK: erkennt Antikörper
18. Schematischer Aufbau eines Antikörpers (Skizze).
2 lite chains, 2 heavy chains mit variabler Region, die Epitop bindet
19. Was sind polyklonale Antikörper, was sind monoklonale Antikörper?
monoklonaler AK: ist das Produkt einer einzigen B-Zell
polyklonal: Antikörperserum, spezifisch für mehrere Epitope
FRAGENKATALOG KURS MOLEKULARE BIOLOGIE
SICHERHEIT
-
Wie beseitigt man Reste anorganischer Säuren?
Anorganische Säuren bzw. saure Lösungen mit Wasser verdünnen und dann mit NaOH neutralisieren.
Eventuell weiter verdünnen und in den Ausguss leeren. Verschüttete Säuren mit Ca(OH) 2 bzw.
NaHCO 3 -Pulver bestreuen. Nach dem Neutralisieren mit feuchtem Lappen nachwischen und mit viel
Wasser spülen.
-
Wie beseitigt man Reste anorganischer Laugen?
Anorganische wasserlösliche Hydroxide, Laugen und organische Basen mit verd. (Schwefel-)Säure
langsam neutralisieren und stark mit Wasser verdünnt in den Ausguss leeren. Verschüttete Laugen
bzw. alkalisch reagierende Flüssigkeiten und Lösungen mit NaHSO 4 -Pulver bestreuen und
anschließend mit feuchtem Lappen und viel Wasser beseitigen.
-
Wie beseitigt man Reste organischer Lösungsmittel?
Organische LM in die dafür vorgesehenen Behälter geben, Beschilderung der Container beachten und
erst dann die Substanzen in den richtigen Behälter geben.
-
Sie verätzen sich mit Säuren oder Laugen. Was tun Sie?
Spülen mit viel Leitungswasser, auch bei Mundverletzungen.
-
Sie müssen mit einer Ihnen in Hinsicht auf Gefährlichkeit unbekannten Verbindung arbeiten.
Was müssen Sie vor Arbeitsbeginn tun?
Sich mit den R- und S-Sätzen vertraut machen, Gefahrensymbole beachten. Falls nichts auf den
Etiketten angegeben ist, Zusatzinformationen aus einschlägigen Büchern in der Bibliothek holen. Auch
Reagenzien ohne Gefahrenkennzeichnung mit gleicher Vorsicht handhaben wie gefährliche.
-
Eine ätzende Substanz ist ins Auge gespritzt. Maßnahmen?
Spülen mit Augendusche oder mit Leitungswasser. Kopf nach hinten beugen, vom inneren
Augenwinkel her unter Spreizen der Lider spülen. Danach in die Augenklinik.
-
Warum sind elektrostatische Aufladungen von Menschen und Geräten im Labor gefährlich?
Welche Gegenmaßnahmen können Sie treffen?
Es besteht Zündgefahr durch Entladung. Aufladungen können bei Personen auftreten, die auf Grund
ihrer Schuhsohlen beim Gehen gegen die Erde isoliert sind, weiters bei rasch ausströmenden Gasen,
welche Feststoffteilchen oder Flüssigkeitströpfchen enthalten und beim Einfüllen nicht leitfähiger
Flüssigkeiten und nicht leitfähige Behälter. Gegenmaßnahmen beim Umfüllen: Nur leitfähige bzw. nur
nicht leitfähige Geräte kombinieren; leitfähige Gefäße bzw. Geräte untereinander leitfähig verbinden;
teif ins Gefäß reichende Trichter verwenden, um Zersträuben der auslaufenden Flüssigkeit zu
vermeiden.
-
Es brennt! Was tun Sie?
Je nach Brandklasse geeignete Löschmethode anwenden. Zur Verfügung stehen tragbare
Feuerlöscher, Löschsand und Löschdecken. Feuerwehr alarmieren (122). Brände von Metallen
(Klasse D) niemals mit Wasser löschen, sondern Löschsand verwenden.
AUFSCHLUSSVERFAHREN
-
Warum setzt man beim Aufschluss biolog. Materialen dem Medium oft EDTA zu?
Beim Aufschluß treffen Substanzen aufeinander, die normalerweise durch unterschiedliche
Kompartimente getrennt sind, weiters kommt das Zellmaterial in Berührungen mit Metallteilen
(Apparaturen). Um ungewünschte Reaktionen zu verhindern wird zum Beispiel EDTA eingesetzt. Es
2+
3+
2+
komplexiert freie Schwermetallionen (Fe , Fe , Cu ,..), die gern mit O 2 sehr reaktionsfähige
2+
Sauerstoffradikale bilden. Außerdem wirkt EDTA als Proteaseinhibitor. Weiters bindet es Mg (→
2+
Kofaktor, hemmt so Enzymaktivität von zB DNase); und entfernt Ca aus Membranen (→ gesteigerte
Permeabilität).
-
Warum setzt man beim Aufschluss biolog. Materialien dem Medium oft red. Glutathion o.Ä.
zu?
Oder andere SH-hältige Substanzen (Dithiothreit) als Antioxidantien. Glutathion ist ein Tripeptid aus
Glu-Cys(SH)-Gly in der Reduzierten Form. Es reduziert funktionelle Gruppen von Proteinen und
schützt so vor Oxidation. Wichtig in Erythrocyten.
GSH kann helfen, zelluläre Makromoleküle, wie etwa Proteine und Membranlipide vor freien Radikalen
(reaktive Sauerstoffspezies, ROS) zu schützen. Dabei wird Glutathion oxidiert und geht von seiner
monomeren Form GSH in ein Dimer GSSG (=Oxidierte Form: Glu-Cys(Gly)-S – S-(Gly)Cys-Glu.)
über.
-
Wie wirkt Ultraschall auf biologisches Material?
Schall erzeugt bei 10-40kHz Druckschwankungen in den ihm ausgesetzten Medien. In einer
Flüssigkeit erzeugt Ultraschall von hoher Energie so starke Druckschwankungen, dass Löcher in der
Flüssigkeit entstehen (Kavitation) und kleine Objekte wie Zellen und Organellen zerrissen werden.
Nachteil: effiziente Kühlung erforderlich, DNA fragmentiert, nicht schonend.
-
Was bewirkt Lysozym, wo wendet man es an?
Lysozym zerstört die Zellwand von grampositiven Bakterien. Angewendet wird Lysozym bei der
enzymatischen Zerstörung von Zellwänden. Nach der Behandlung mit Lysozym wird die Zelle durch
osmotischen Schock oder durch Zerstörung der Membranen durch Detergenzien zerstört.
-
Warum werden Homogenisierungen von biologischem Gewebe normalerweise bei tiefen
Temperaturen durchgeführt?
Durch Hitzeentwicklung während des Homogenisierens kann es zur Denaturierung der Proteine
kommen.
-
Wenn Sie aus tierischem Gewebe intakte Organellen isolieren wollen, welcher Methode
werden Sie den Vorzug geben: Homogenisator nach Merckenschlager, nach Potter oder
Ultraschall?
Intakte Organellen können mittels Homogenisierung nach Potter-Elvehjem gewonnen werden.
Ultraschall zerreißt Organellen. Merckenschlager ist auch eher ungeeignet.
-
Die Untersuchung von Protein-Protein-Wechselwirkungen erlangt immer größere Bedeutung.
Welche der im Kurs verwendeten Aufschlussmethoden sind Ihrer Meinung nach geeignet,
Proteinkomplexe möglichst intakt zu isolieren, welche weniger?
Die wohl ertragreichste, schonendste und darum auch gängigste Methode sind die Glaskugeln.
Flüssiger Stickstoff und anschließendes Mörsern ist ebenfalls brauchbar, führt jedoch zu geringerer
Proteinausbeute. Der Ultra Turrax bringt weder gute Ausbeute, noch ist er so schonend wie die beiden
ersten Methoden. Eher ungeeignet ist der Mixer, da er viele Proteine denaturiert, was an der
Schaumbildung erkennbar ist.
-
Worin könnte der Nachteil der Autolyse mit Essigester liegen?
Ethylacetat muss wieder durch Dialyse entfernt werden. Nicht effizient bei hydrophoben
Membranbestandteilen (Membranproteine erschweren den Aufschluß).
-
Wie müssen die meisten Mikroorganismen vorbehandelt werden, um anschließend leicht
osmotisch lysiert werden zu können?
Die Zellwand muss zuerst zerstört werden. Grampositiven Bakterien werden mit Lysozym behandelt,
Gramnegative zusätzlich mit EDTA; Hefen werde mit Glusulase (Zymolase)behandelt.
-
Welche Substanzen können Sie durch Dialyse entfernen?
Niedermolekulare Substanzen; LM, Salze, kleine Moleküle, die durch die semipermeable Membran
passen.
Während der Isolierung von Proteinen muss in vielen Fällen ein Pufferaustausch vorgenommen
werden, z.B. wenn nach einer Ammoniumsulfat-Fällung das Salz entfernt werden muss (Entsalzen)
oder mehrere chromatographische Verfahren mit unterschiedlichen Puffern hintereinander verwendet
werden sollen (Umpuffern). Bei der Dialyse werden niedermolekulare Stoffe aus der Protein-Lösung
entfernt bzw. andere hinzugefügt. Alle Dialysemethoden verwenden semipermeable Membranen, die
anorganische Salze und andere niedermolekulare Verbindungen durchtreten lassen, je nach
Ausschlussvolumen (cut-off volume) aber von Proteinen nicht passiert werden können.
-
Warum nimmt bei der Dialyse das Volumen im Schlauch zu?
Aufgrund des osmotischen Gleichgewichts, Wasser diffundiert hinein.
-
Mit dem Ihnen zur Verfügung stehenden Rotor können Sie nur die Hälfte der vorgeschriebenen
Touren laufen. Was tun Sie, damit die Zentrifugation das erwünschte Resultat bringt?
Weil die Sedimentationsdauer umgekehrt proportional zum Quadrat der RZB ist, braucht man bei
halber Umdrehungszahl braucht man also 4 Mal so lange.
-
Sie zentrifugieren bei 100.000 x g zwei Röhrchen, die sich um 0,2 Gramm unterscheiden. Mit
welcher (Unwucht-)Kraft belasten Sie dabei den Antrieb?
2
2
Es gilt: (min 1 )*(rpm 1 ) = (min 2 )*(rpm 2 ) , daher muss man bei halber Geschwindigkeit die 4fache Zeit
einrechnen.
-
Welche biologischen Makromoleküle können Sie durch Zugabe von organischen
Lösungsmitteln ausfällen?
Organische Lösungsmittel wie Aceton, Methanol oder Ethanol können zur fraktionierten Fällung von
Proteinen aus wässrigen Lösungen verwendet werden. Diese Lösungsmittel sind mit Wasser in jedem
Verhältnis mischbar und setzen durch ihre niedrige Dielektrizitätskonstante die Solvatationskraft der
wässrigen Lösung für gelöste Proteine herab. Die Verknappung der Solvathülle führt zu ProteinProtein-WW, Proteine fallen aus.
DNA: in 2-3fachem Volumen EtOH zum Beispiel → Alkohol zieht die Hydrathülle ab, DNA aggregiert.
-
Warum fallen Proteine beim Zusatz von Aceton aus?
Siehe 22.
-
Warum fallen Proteine bei Zusatz von Ammonsulfat aus?
Das Aussalzen von Proteinen ist ein Spezialfall einer Fällungsreaktion, die als Trennverfahren bei der
Reinigung von Proteinen eingesetzt wird. Dabei nutzt man aus, dass Proteine nur dann in Lösung
vorliegen, wenn sie über eine ausreichende Hydrathülle aus Wassermolekülen verfügen. Werden der
Lösung Salze zugesetzt, so binden die dissoziierten Ionen ihrerseits Wassermoleküle in ihrer
Hydrathülle und entziehen diese den Proteinmolekülen. Ab einer bestimmten Salzkonzentration, die
von der Art des Salzes und dem Protein abhängt, wird dieser Effekt so stark, dass das Protein nicht
mehr in Lösung gehalten werden kann, d.h. es fällt aus der Lösung aus und bildet einen Niederschlag.
In der Regel wird Ammoniumsulfat (NH4)2SO4 zum Aussalzen verwendet. Durch seine gute
Löslichkeit (3,9 molL-1 in Wasser bei 0 °C) werden hohe Ionenstärken erreicht, es entsteht nur wenig
Lösungswärme und die ausgesalzenen Proteine sind nicht denaturiert. Verschiedene Proteine fallen
bei unterschiedlichen Salzkonzentrationen aus. Indem die Salzkonzentration schrittweise erhöht wird
und die ausgefallenen Proteine jeweils durch Zentrifugation oder Filtration abgetrennt werden, lässt
sich eine partielle Reinigung und Konzentration eines bestimmten Proteins erreichen (fraktionierte
Fällung). Vorteile: native Konformation stabilisiert, reversible Fällung.
-
Sie haben in zwei verschiedenen Schrittfolgen jeweils eine 60%-ige Ammonsulfat-Fällung
hergestellt, die beiden Überstände unterscheiden sich aber in Bezug auf
Proteingesamtkonzentration und Aktivität eines bestimmten Proteins deutlich. Was müssen
Sie daraus schließen?
Z.B war die eine Fällung von 30% auf 60%, die andere z.B. von 45% auf 60%. Wenn nun,
angenommen, die Proteingesamtkonzentration und Aktivität bei der ersten Fällung in Bezug auf ein
bestimmtes Protein viel höher ist, dann kann ich annehmen, dass das Protein bei einer AS-Sättigung
zwischen 30% und 45% ausfällt.
-
Die Fällung von Proteinen aus ihrer Lösung durch Zugabe von Ammonsulfat bzw. durch
Erhitzen unterscheiden sich grundsätzlich. Wodurch?
Bei der Fällung mit Ammonsulfat denaturieren die Proteine nicht, die Fällung ist reversibel, geringer
Verlust an biologischer Aktivität
Erhitzen: Denaturierung der Proteine, Verlust der biolog. Aktivität, nicht reversibel
-
Wie kann man die verdünnte Lösung eines Enzyms möglichst schonend konzentrieren?
(Ammonsulfat-)Fällung
Ultrafiltration: Die Probe wird in eine Gefäß (Zylinder oder entspr. Mikrozentrifugenbecher)
eingebracht, dessen Boden aus einem Membranfilter gewünschter Porengröße besteht. Das LM und
darin enthaltene niedermolekulare Bestandteile werden entweder durch Anwendung von Druck oder
durch Zentrifugieren bis zum gewünschten Ausmaß entfernt, Proteine und andere Makromoleküle
bleiben im Gefäß.
Umgekehrte Dialyse: Eine Dialyse kann nicht nur zum Entsalzen oder zum Umpuffern verwendet
werden, sondern auch zur Konzentrierung einer Probe. Die verdünnte Proteinlösung wird in einen
Dialysesack gefüllt. Das Lösungsmittel (und andere dialysierbare Bestandteile) wird durch außen
angebrachte, wasserbindende Mittel zur Diffusion nach außen forciert (verwendet werden z.B.
Saccharose, Polyethylenglykol, trockenes Sephadex, Zellstoff etc.).
Austauschergele: Aufgrund der relativ hohen Kapazität von Ionenaustauschern kann man die in
verdünnten Proteinlösungen enthaltenen Polyelektrolyte unter geeigneten Bedingungen an
vergleichsweise sehr kleinen Mengen von Austauschergelen binden. Davon kann man sie z.B. mit
einem kleinen Volumen einer 1M Salzlösung wiederum eluieren und erhält sie somit erheblich
konzentriert.
-
Sie wollen aus einem vorgegebenen Material ein bestimmtes Protein isolieren, von dem Sie
wissen, dass es durch Oxidation ziemlich leicht inaktiviert wird. Wie würden Sie den Aufschluss
durchführen bzw. was würden Sie dem Aufschlussmedium zusetzen um die Inaktivierung
möglichst hintan zu halten?
Der Aufschluss sollte möglichst im Vakuum vorgenommen bzw. die Probe entgast werden
(Luftsauerstoff treibt Oxidation voran). Außerdem sollten Reduktionsmittel eingesetzt werden,
beispielsweise Dithiothreitol (DTT), welches die Oxidation von SH Gruppen verhindert. Weitere Mittel
zum Schutz vor Oxidation sind beta-Mercaptoethanol (schützt ebenfalls SH Gruppen) oder EDTA,
welches zweiwertige Ionen komplexiert.
-
Bei der Isolierung eines Proteins stellt sich Ihnen die Frage, ob Sie eine Fällung mit
Ammonsulfat noch durchführen oder auf den kommenden Arbeitstag verschieben. Wie
werden Sie sich entscheiden und wovon hängt diese Entscheidung ab?
Fällungen werden meist unmittelbar nach dem Aufschluss durchgeführt, weil damit zumindest eine
grobe Abtrennung von niedermolekularen Bestandteilen und von den jeweils nicht erwünschten
Gruppen von Makromolekülen erreicht werden kann. Daher definitiv durchführen! Gefällte Proteine
sind stabiler durch die kompakte Faltung, außerdem sind bei dieser Ionenstärke Proteasen annähernd
inaktiv.
-
Warum geben Sie bei der ADH-Bestimmung Semicarbazid zu?
Semicarbazid bindet das Produkt Acetaldehyd
und
nimmt
es
so
aus
dem
Reaktionsgleichgewicht → die Reaktion läuft
bevorzugt in Richtung des Acetaldehyds, es
findet keine Rückreaktion statt
-
Wovon hängt die Sedimentation in der Zentrifuge ab?
Dichte, Teilchengröße, (Rotationsgeschwindigkeit, Achse)
SPEKTROSKOPIE
-
Worauf beruht die Proteinbestimmung nach Warburg-Christian?
Beruht auf den eigenen charakteristischen Eigenschaften von Proteinen in Lösung. NS absorbieren
bei 260nm, Aromatische AS bei 280nm. Daher kann die Gesamtproteinmenge errechnet werden:
Proteinconc
= 1,56
x E280 – 0,757
x E260
Nukleinsäurenconc = -35,50 x E280 + 62,500 x E260
Störungen, Probleme: Trp absorbiert 10x stärker als Tyr; Niedermolekulare Substanzen, Trübungen,
im UV absorbierende chromophore Gruppen,
Die Messung erfolgt in Quarzküvetten. Nachweisgrenze: 0,03-0,5 mg/mL
-
Worauf beruht die Proteinbestimmung nach Lowry?
Beruht auf der chemischen Reaktion mit funktionellen Gruppen.
2+
2 Reaktionen: Biuret-Reaktion (alkalisches Milieu!, Cu als Chelat an Peptidbi) + Reduktion von FolinReagenz durch Tyr und Trp; Messen bei 750nm; Nachweisgrenze: o,1-0,6 mg/mL
Störungen, Probleme: Reduktionsmittel, NH 2 -Gruppen, Detergentien, Ammonsulfat
-
Worauf beruht die Proteinbestimmung nach Bradford?
Beruht auf der Ionischen Bindung von Sulfonatgruppen von Coomassie B.B. an positiv geladene
Gruppen des Proteins bei saurem! Milieu. Gemessen bei 595nm.
Störungen, Probleme: Nicht alle Proteine sind Anionenbinder, manche Proteine fallen im Sauren aus;
schlechte Bindung des Farbstoffs, wenn wenig Arg, Lys, His im Protein  kann dann nicht detektiert
werden. Nachweisgrenze: 0,05-0,3 mg/mL
- Warum wird die Proteinbestimmung nach Bradford im stark Sauren durchgeführt?
Weil die Sulfonatgruppen des Farbstoffs Coomassie an bei niedrigem pH positiv geladene Gruppen
des Proteins ionisch binden.
-
Welche Komponenten von biologischen Makromolekülen absorbieren im UV-Bereich bei
welchen Wellenlängen?
1)
2)
Aminosäuren: Trp, Tyr bei 280nm, Phe bei 260nm, His, Cys bei 211, 250nm
Basen: A, T, U bei 260nm, G, C bei 270nm
3) NADH bei 340nm
Welche Methode der Proteinbestimmung ist bei sehr verdünnten Proteinlösungen nicht zu
empfehlen?
Warburg-Christian, wegen der relativ geringen Empfindlichkeit., oft wird das Signal durch
Hintergrundrauschen (andere absorbierende Substanzen) überlagert.
-
Zur Bewahrung der Aktivität „Ihres“ Proteins müssen Sie es stets in Gegenwart von 1mM
Cystein oder Dithiothreit aufbewahren bzw. einsetzen. Welche gängige Methode zur
Proteinbestimmung sollten Sie für dieses Protein daher eher nicht einsetzen?
Einerseits ist der Proteinassay mit Bicinchoninsäure (BCA Bestimmung) unbrauchbar, da sie auf der
Messung von u.a. Cysteinen beruht und das Ergebnis durch zusätzliches Cystein in der Lösung
verfälscht würde, andererseits ist die Methode nach Lowry ungünstig, da sie durch reduzierende
Verbindungen gestört wird (DTT wirkt reduzierend).
-
-
Worin besteht die Problematik der quantitativen Proteinbestimmungen?
1) Struktur des Proteins, Gehalt an aromatischen Aminosäuren, Ladung der Seitenketten; jedes
Protein hat eine unterschiedliche Zahl an Seitenketten, d.h. sie reagieren unterschiedlich und lassen
sich kaum vergleichen.
2) Verunreinigungen (zB Chromophore)
3) Richtige Methodenwahl, abhängig von der Beschaffenheit des Proteins (Seitenkette, Ladung..)
Welche Methode der Proteinbestimmung ist Ihnen bekannt, die nicht vom Gehalt an
aromatischen Aminosäuren abhängt?
Bradford
-
-
Der pH-Wert der zu bestimmenden Proteinlösung kann bei einer der 3 Ihnen vorgestellten
Bestimmungsmehtoden den Messwert stark beeinflussen. Bei welcher?
Lowry: Komplexbildung nach Biuret nur im Alkalischen
Bradford: Sulfonatgruppen lagern sich nur im Sauren an
-
Was versteht man unter spezifischer Aktivität? Was können Sie aus deren Angabe ersehen?
Die gemessene Enzymaktivität wird auf die Gesamtproteinkonzentration in der gleichen Probe
bezogen (U/mg Protein). Aktivität der Probe in U/mL : Gesamtproteinmenge in mg/mL = spezifische
Aktivität in U/mg. Die spez. Aktivität ist ein Maß für die Reinheit bzw den Denaturierungsgrad des
Proteins in der Probe.
-
Was müssen Sie beachten, wenn Sie ein Enzym durch Aktivitätsmessung quantifizieren wollen?
Das Enzym muss der limitierende Faktor sein (Substrate, Kosubstrate, ev. 2.Enzym im Überschuß!),
es darf keine Rückreaktion geben.
Aktivitätsmessungen unter identischen experimentellen Bedingungen (Temp, pH,…)
- Was wird bei der spektralphotometrischen Bestimmung von Dehydrogenasen gemessen?
Die Extinktionszu- bzw abnahme bei NADH-zu bzw abnahme. NADH als Produkt bzw. Substrat der
Dehydrogenasen absorbiert bei 340nm. Der NADH – Gehalt kann quantitativ bestimmt werden und
darüber die Aktivität des Enzyms.
Sie bestimmen photometrisch bei 340nm die Aktivität Ihrer Dehydrogenase und bekommen
stets nicht-lineare Extinktionen/Zeit-Verläufe (ΔE nimmt im Verlauf einer Minute deutlich ab).
Was könn(t)en Sie ändern um lineare Kinetik zu erhalten?
Die Probe verdünnen.
-
-
Welche Informationen erhält man aus einem Lineweaver-Burk-Diagramm?
Lineare Darstellung 1/V 0 vs. 1/[S]. Abzulesen: V max , K m , Inhibitorwirkung
-
Was ist die Definition der Michaeliskonstante und was ist ihr konkreter Aussagewert?
Michaelis-Menten-Konstante K M : Substratkonzentration bei halbmaximaler Reaktionsgeschwindigkeit,
Maß für die Affinität Enzym – Substrat. niedrige K M -Werte: hohe Bindungsstärke.
-
Wie muss die Substratkonzentration gewählt werden, damit Sie aus Aktivitätsbestimmungen
auf die vorhandene Enzymmenge schließen können?
Im Überschuss, das Enzym muss der limitierende Faktor sein.
Sie wollen ein Lineweaver-Burk-Diagramm erstellen. Was wird bei den einzelnen Messungen
variiert, was konstant gehalten?
verschiedene Substratkonzentrationen, [E] konstant
-
-
Sie haben ADH aus 2 verschiedenen Organismen zur Verfügung. Sie unterscheiden sich bei
gleicher K kat durch unterschiedliche K M . Welches der beiden Enzyme wird bei einer gegebenen
Konzentration das Substrat rascher umsetzen?
K M gilt als Maß für die Affinität von Enzym und Substrat. Das kleinere K M steht für eine raschere
Umsetzung des Substrats.
Sie haben ADH aus 2 verschiedenen Organismen zur Verfügung. Sie unterscheiden sich bei
gleicher K M durch unterschiedliche K kat . Welches der beiden Enzyme wird bei einer gegebenen
Konzentration das Substrat rascher umsetzen?
V = K kat * [S] / (K M + [S]) daher arbeitet das Enzym mit dem größeren K kat schneller.
-
-
Sie haben ADH aus 2 verschiedenen Organismen zur Verfügung. Bei niedrigen
Substratkonzentrationen werden die Umsätze der beiden Enzyme (gleicher Konzentration) sich
verhalten wie die beiden K kat ; wie die Kehrwerte von K M ; … wie die Quotienten K kat /K M
zueinander?
Wie die Quotienten:
V 1 = V m1 / (K M + [S])* [S] und V 2 = V m2 / (K M + [S])* [S]
Wenn V m = K kat * [E] und [E] und [S] weggekürzt werden können
Dann V1 : V2 = K kat1 /(K M1 + [S]) : K kat2 /(K M2 + [S])
-
Wie sieht das Lineweaver-Burk-Diagramm bei nicht-kompetitiver Inhibition aus (Skizze)?
Schnittpunkt mit der Abszisse bleibt gleich (→ K M bleibt gleich), dreht sich nur um diesen Mittelpunkt
nach links; mit steigender [I] steigt auch 1/V max , sprich V max wird kleiner. Skizze siehe Frage 55.
Ein Inhibitor wirkt sich im Rahmen der Messgenauigkeit nicht auf die Michaelis-Konstante
eines Enzyms aus. Zu welcher Kategorie von Inhibitoren gehört er also offenbar?
Nicht-kompetitiver Inhibitor
-
-
Das Lineweaver-Burk-Diagramm ergibt bei 2 Messserien 2 Gerade unterschiedlicher Steilheit
aber mit gemeinsamen Schnittpunkt mit der Abszisse. Worin könnten sich die beiden Serien
unterscheiden?
Ein Nicht-Kompetitiver Inhibitor, der Inhibitor bindet unabhängig vom Substrat ans Enzym.
Verschiedene Inhibitorkonzentrationen bewirken unterschiedliche Steilheit der Gerade.
-
Welche Typen von chemischen Verbindungen absorbieren im UV bzw. im sichtbaren Bereich?
(eventuell Beispiele)
UV: organische Verbindungen (gesättigte), NAD, NADH, EtBr, aromatische As, Basen
VIS: chromophore Gruppen, gefärbte Verbindungen (Coomassie, Chlorophyll, Carotinoid)
-
Was versteht man unter einem gekoppelten Enzymtest?
Produkt des ersten Enzyms ist das Substrat des zweiten Enzyms. Über die Aktivität, bzw das Produkt
des zweiten Enzyms kann die Aktivität des ersten bestimmt werden (Reporterreaktion). Beispiel: PKProdukt als Substrat für LDH.
-
Was muss bei einem gekoppeltem Enzymtest im Überschuss zugegeben werden, was soll
limitierend sein?
Überschuß aller Substrate und Cofaktoren und das zweite Enzym, limitierend muss das erste Enzym
sein.
- Was versteht man in der Enzymatik unter Kooperativität, welche biologische Bedeutung sie?
Proteine aus mehreren ähnlichen Untereinheiten zeigen häufig das Phänomen der Kooperativität: die
Bindungsstärke eines Liganden hängt davon ab, wie viele der restlichen Untereinheiten bereits einen
Liganden tragen. Wird die Bindung zunehmend stärker, ergibt sich das gut untersuchte Phänomen
der positiven Kooperativität. Behindern sich die Liganden gegenseitig, so dass die letzten
Bindungsplätze mit niedriger Affinität eingenommen werden, folgt das weniger bekannte (aber
ebenso häufige) Phänomen der negativen Kooperativität.
Skizzieren Sie das Aktivitäts-Substratskonzentrations-Profil eines allosterischen Enzyms allein,
sowie bei 2 verschieden großen Konzentrationen eines allosterischen Inhibitors.
Sigmoider Verlauf, Inhibitor versetzt die Funktion nach rechts (bzw. flacht die Kurve ab), Aktivatoren
nach links bis hyperbolisch (bzw. steigt der sigmoide Verlauf plötzlicher und steiler an). Grafik siehe
Beilage 2-25 im Skriptum.
-
-
Wie wirken Alanin, ATP und Fruktose-1,6-bisPhosphat auf die Pyruvatkinase?
ATP, Alanin: allosterische Inhibition
Fruktose-1,6-bisphosphat: aktiviert
-
Wie glauben Sie sieht das Lineweaver-Burk-Diagramm bei einem allosterischen Enzym aus?
Die Kurve ist zuerst flach und steigt dann immer mehr. Folgt nicht der Michaelis-Menten Kinetik!
-
Warum geht in Gegenwart eines starken allosterischen Aktivators die sigmoide Charakteristik
verloren?
Begünstigte R-Konformation
CHROMATOGRAPHIE
- Worauf beruht die Autoradiographie?
Energie der -Teilchen → Photonenenergie
Auf die Schwärzung eines Photofilms durch die radioaktive Strahlung (-Teilchen).
-
Welche radioaktiven Isotope haben besondere Bedeutung in der Biochemie?
H: weiche Strahlung, aber ständiger Austausch mit der Umgebung
14
C: uniform, spezifisch, oft benutzt
35
S: kürzere HWZ, bei Proteinen sind S-haltige As aber selten
32
P: am energiereichsten
Alles sind -Strahler
3
- Wie detektiert man auf TLC-Platten aufgetrennte Aminosäuren?
Ein Analysator screent die Platte und entwirft ein Diagramm mit Länge vs Anzahl der Zerfälle pro
Zeiteinheit.
-
Welche Moleküleigenschaften können als chromatographische Trennparameter verwendet
werden?
Größe → Gelfiltration
Ladung, ionische Eigenschaft → Ionenaustauscher
Spezifische Bindung von Liganden, Biospezifität → Affinitätschromatographie
Hydrophobizität → Reversed Phase Chromatographie, Hydrophobe Interaktionschromatographie
Löslichkeit → Verteilungschromatographie
Adsorptionsstärke → Adsorptionschromatographie
-
Welche Trennprinzipien kennen Sie, die für chromatographische Trennungen ausgenützt
werden können?
Würde auch sagen, dass das dasselbe wie Frage 67 ist, weil da alles schon so schön
zusammengefasst ist!
- Worauf beruht Adsorptionschromatographie?
Analyt adsorbiert an der Oberfläche der Säule, und wird mit einem LM abeluiert. Abhängig von der
Adsorptionsstärke.
- Worauf beruht Ionenaustauschchromatographie?
Kompetitive WW geladener Ionen.
1)
Analyt bindet an geladene Positionen an stationärer Phase
2)
Verdrängung des Analyten durch steigende Salzkonzentration (sättigt Ladungen besser und
schonender ab als pH-Gradient)
Gesamtladungszustand abhängig vom pH-Wert (sauer: Lys, Arg, His kationisch; basisch: Glu, Asp
anionisch). Zu Beachten: Modifizierungen (Phosphorylierte Proteine
→ neg. Ladung), Tertiärstruktur
bestimmt Oberflächenladung.
- Welches Chromatographieverfahren ist das selektivste?
Affinitätschromatographie. Beruht auf spezifischen und reversiblen Adsorptionen. Immobilisierte
Liganden werden kovalent über einen Spacer an die stationäre Phase gebunden. Elution über
kompetitive Verdrängung, bzw Konformationsänderung aufgrund von pH-Wechsel oder Ionenstärke.
Liganden: monospezifisch (Rezeptor-Hormon) oder gruppenspezifisch (Lectine-Proteine)
- Was ist beim Füllen einer chromatographischen Trennsäule zu beachten?
Gel nicht trocken laufen lassen
Keine Luftbläschen, daher Schräg halten beim Befüllen und Suspension entgasen, keine kalten Puffer
verwenden
Äquilibrieren vor dem Befüllen
- Welche Anwendungsmöglichkeiten der Gelfiltration kennen Sie?
= Größenausschluß, Moleküle werden der Größe nach = der Permeation nach aufgetrennt, bei
porösen Trägermolekülen dringen kleinere Moleküle in die Poren ein und brauchen länger zum
Durchlaufen.
Trennung nach Größe, Reinigen von Salzen in Lösungsmittel, Molekulargewichtsbestimmung
- Wie können chromatographisch aufgetrennte Komponenten detektiert werden?
mittels Duchflussphotometer UVICORD, biologische Aktivität, immunologische Detektion, UVAbsorption, Leitfähigkeit, Brix,
- Welche Vorteile bieten 2-dimensionale chromatographische Trennungen?
Auftrennung nach zwei unterschiedlichen Parametern möglich
- Welche Möglichkeiten zur Entionisierung von Lösungen kennen Sie?
Entsalzen mittels Größenausschluss, Dialyse
- Warum müssen Ionenaustauscher vor dem Gebrauch äquilibriert werden?
Um einen einheitlichen pH zu gewährleisten.
-
„Ihr“ Protein hat den ungewöhnlich hohen isoelektrischen Punkt von 8.3; welche
Operationen im Zuge der Anreicherung und Analyse dieses Proteins werden von diesem
Umstand wesentlich betroffen, so dass Ihre Vorgangsweise darauf abgestimmt werden
muss?
Bei der Ammonsulfatfällung muss der pH-Wert angepasst werden, damit die Fällung eine größere
Ausbeute ergibt. Weiters ist auf den pH-Wert bei der Ionenaustausch- und Affinitätschromatographie
zu achten, da hierbei die Auswahl nach Anionen- bzw Kationenaustauscher erfolgt und die Bindungen
bei den beiden Methoden auch auf elektrostatischen Wechselwirkungen (d.h. Ionenbindung) beruht.
-
Wie können Sie bei Gelfiltration unerwünschte Peakverbreiterung in der Säule vermeiden?
Dünnere, längere Säulen; regulierte Durchflussgeschwindigkeit (zu langsam: breiterer Peak, zu
schnell: schlechte Trennung); Saccharose um Proben zu beschweren.
- Was ist das Grundprinzip der Affinitätschromatographie?
s. Frage 71
- Nach welchen Prinzipien können Proteine voneinander getrennt werden?
s. Frage 67
-
Nach welchem Prinzip erfolgt die Trennung von Proteinen bei der Gelfiltration und welche
Proteine wandern dabei am schnellsten?
Prinzip: Trennung nach Größe. Große Proteine passen nicht in die Poren und wandern am
schnellsten, kleine Moleküle diffundieren in die Poren und gehen daher längere Wege
- Wie können Sie ein Proteingemisch nach der Molekülgröße trennen?
Gelfiltration , SDS-Gele.
-
Sie haben ein Protein in Phosphatpuffer vorliegend. Bei Ihrem folgenden Vorhaben würde
Phosphat stören und muss daher entfernt werden. Wie?
Gelfiltration (Phosphat braucht länger), ev Dialyse, aber das verdünnt die Probe
-
Welche Kenngrößen müssen sie bestimmen, um eine Proteinlösung auf einer Sephadex G25-Säule umzupuffern?
Totvolumen und Grenzvolumen.
-
Sie wollen ein Protein durch Sephadex G-100-Chromatographie bei 4°C reinigen. Bei
welcher Temperatur werden Sie die Säule füllen? Warum?
Bei 4°C, weil sich das Packungsmaterial ausdehnen könnte und die Säule bersten könnte.
Luftblasen!
- Welche Funktion hat der „spacer“ in der Affinitätschromatographie?
Zur besseren Zugänglichkeit der Liganden.
Zu lang → Protein wechselwirkt mit Spacer, anstatt mit Ligand
Zu kurz → Protein läuft vorbei.
-
Die erfolgreiche Durchführung einer Affinitätschromatographie setzt voraus, dass die
Wechselwirkung zwischen dem zu isolierenden Protein und dem immobilisierten
Bindungspartner stark genug ist. Sie kann aber auch zu stark sein! Erläutern Sie das.
Weil der zu isolierende Analyt dann nicht durch kompetitive Verdrängung aus der Bindung oder
durch Konformationsänderung bzw. durch Änderung von pH oder Ionenstärke eluiert werden kann.
-
Das Probevolumen kann limitierend für die erzielbare Trennleistung sein. Bei welcher Art
von Säulenchromatographie trifft dies zu?
--Gelfiltration !
-
Höhere Temperaturen begünstigen i. a. die Dissoziation von Komplexen. Trotzdem
funktioniert die Bindung bei „Hydrophober Chromatographie“ bei höheren temperaturen
besser als bei tieferen. Warum?
Weil da die hydrophoben WW verstärkt werden, hydrophobe Reste sind mehr exponiert.
-
Welche Stoffkonstanten sollten Sie kennen, um Proteinfraktionierung
Ionenaustauschchromatographie sinnvoll planen zu können?
pH, pKa, pI
durch
-
Welche grundsätzliche Möglichkeiten kennen Sie, um an Ionenaustauscher gebundene
Proteine wieder zu eluieren? Was ist dabei zu berücksichtigen?
Salzgradient: schonend, entweder in Stufen oder linear
pH-Gradient: könnte Proteine denaturieren.
MEMBRANEN
2) Mit welchen Methoden können zelluläre Membranen und Organellen getrennt werden?
Als beste Methode bietet sich eine Auftrennung in Fraktionen verschiedener Dichte in einem
Gradienten („isopyknische Zentrifugation“) an.
3)
Welche Membranen findet man im Cyanobakterium Anacystis nidulans?
Äußere Membran, innere (cytoplasmatische) Membran, Thylakoid als reines Membransystem im
Zellinneren.
4)
Worauf beruht die lyrische Wirkung des Lysozyms auf Bakterien?
Lysozym spaltet die β-1,4-glycosidische Bindung zwischen N-Acetyl-D-muraminsäure und 2-
Acetylamino-2-desoxy-D-glucose
(=
N-Acetyl-D-glucosamin)
in
den
Zuckerketten
des
Peptidoglycangerüsts der Bakterienzellwand. Die Peptidoglycanschicht befindet sich bei
Cyanobakterien (gramnegativ) zwischen der äußeren und der cytoplasmatischen Membran. Wenn
Lysozym die Schicht angreift, platzen die Zellen aufgrund des hohen osmotischen Innendrucks.
5)
Welche Pigmentsysteme besitzt Anacystis nidulans?
Chlorophyll; Carotinoide und Phycobiline wirken als akzessorische Pigmente der Photosynthese
6)
Was versteht man unter Phycobilisomen?
Phycobilisomen sind große Proteinkomplexe, die Cyanobakterien und Rotalgen bei der
Photosynthese nutzen. Sie sind an die cytosolische Seite der Thylakoidmembran geheftet. Im Zentrum
des Phycobilisoms liegt ein Allophycocyan-Kern, der direkt mit dem Chlorophyll a der
Thylakoidmembran in Verbindung steht. Ihre absorbierenden Anntenenpigmente, die im Gegensatz
zu Chlorophyll grünes und gelbes Licht absorbieren, leiten die Energie zu den Reaktionszentren des
Photosystems II in der Photosynthese. Nach außen hin ist der Allophycocyan-Kern von einer
Phycocyanschale und einer Phycoerythrinschale umgeben.
7)
Wodurch erklärt sich die Verschiebung des Chlorophyllabsorptiossprektrums in den
Thylakoidmembranen im Vergleich zum extrahierten Farbstoff?
Gemisch aus Carotinoiden und Chlorophyll a??? Extinktionssprektren benachbarter Pigmente
überschneiden sich oft in weiten Bereichen.
8)
Was ist der prinzipielle Unterschied zwischen einem Chlorophyllprotein und einem
Phycobiliprotein?
Chlorophyll absorbiert im blauen und roten Spektralbereich, Phycobilisomen absorbieren grünes und
gelbes Licht.
9) Was versteht man unter Dichtegradientenzentrifugation?
Die Dichtegradientenzentrifugation gehört zu den physikalischen Trennverfahren. Verschiedene
gelöste Makromoleküle werden in einer Ultrazentrifuge anhand ihrer Sedimentationsgeschwindigkeit
unter dem Einfluss starker Zentrifugalkräfte sortiert. Die zu untersuchende Probe wird auf die
Oberfläche des Zentrifugenröhrchens gegeben. Während der mehrstündigen Trennung sedimentieren
die Moleküle mit unterschiedlicher Geschwindigkeit im Lösungsmittel, und zwar solange die Dichte der
Probe größer ist als die Dichte des Lösungsmittels und umso schneller, je größer der
Dichteunterschied ist. Bricht man die Zentrifugation zu einem geeigneten Zeitpunkt ab, erhält man
unterschiedliche Banden der Bestandteile der Probe.
Für die Erzeugung von Dichtegradienten werden verschiedene Medien verwendet, z.B.:
- CsCl-Lösungen: für osmotisch empfindliche Teilchen wie Zellen eher ungeeignet, aber gut geeignet
für Auftrennung von Nucleinsäuren
- Saccharose: für die Trennung subzellulärer Organellen, preiswert, einfach herzustellen, nichtionisch
und relativ inert gegenüber biologischen Materialien; aber eher schlechte Auflösung wegen hoher
Viskosität von hochkonzentrierten Saccharoselösungen
- Polysaccharide wie z.B. Dextran, Glykogen, synthetische Polysaccharide wie Ficoll: diese
Polysaccharide haben zwar eine bessere Osmolarität als Saccharose, aber ihre höhere Viskosität
führt zu längeren Zentrifugationszeiten und schlechteren Trennungen
- Percoll = mit Polymer beschichtete Silicapartikel
101. Wenn man intakte Organellen durch Dichtegradientenzentrifugation aufgetrennt oder
Gemische tierischer Zellen mit dieser Methode fraktionieren will wird man nicht Saccharose-,
sondern z.B. Dextran- oder Ficoll*gradienten einsetzen. Warum? (* ein synthetisches
Polysaccharid)
Ficoll und Dextran haben praktisch keine osmotische Aktivität und ist daher insbesondere für die
Dichtegradientenzentrifugation besser geeignet als Saccharose.
ELEKTROPHORESEN
102. Wovon hängt die Wanderungsweite von DNA-Fragmenten oder von Proteinen in einem
Spannungsfeld ab?
Elektrophorese ist die Wanderung geladener Teilchen in einem elektrischen Feld. Unterschiedliche
Ladungen und Größen der Teilchen bewirken eine unterschiedliche elektrophoretische Beweglichkeit.
Die Mobilität bestimmt die Wanderungsgeschwindigkeit im elektrischen Feld. Auf die Ladung q eines
geladenes Teilchen wirkt die beschleunigende Kraft F e : F e = q*E mit q * z*e
Die Reibungskraft F fr wirkt bremsend: F fr = f c *v
E = elektrische Feldstärke, V = Wanderungsgeschwindigkeit des Teilchens, f c = Reibungskoeffizient
Der Reibungskoeffizient ist abhängig von der Viskosität des Mediums und gegebenenfalls der
Porengröße der Matrix. Das Gleichgewicht dieser beiden Kräfte bewirkt, dass sich das Teilchen mit
einer konstanten Geschwindigkeit im elektrischen Feld bewegt:
F e = F fr ; q*E = f c *v  v = ((q*E)/f c ) = u* E
Der Proportionalitätsfaktor zwischen Wanderungsgeschwindigkeit und Feldstärke ist die Mobilität u.
103. Worin besteht der Unterschied zwischen Polyacrylamid und Agarose?
Agarosegele sind relativ großporig (150nm Porengröße bei 1% (g/mL) bis 500nm bei 0.16%. Agarose
ist ein Polysaccharid und wird aus roten Meeresalgen gewonnen. Es wird durch Aufkochen in Wasser
gelöst und geliert beim Abkühlen. Dabei bilden sich aus dem Polysaccharidsol Doppelhelices, die sich
in Gruppen zu relativ dicken Fäden zusammenlagern. Nachteile: Agarose-Gele sind nie ganz
Elektroendosmose-frei, haben niedrige Siebwirkung für Proteine unter 100kD und sind nicht ganz klar.
Polyacrylamidgele sind chemisch inert und besonders stabil. Durch chemische Copolymerisation von
Acrylamidmonomeren mit einem Vernetzer, meist N,N‘-Methylenbisacrylamid, erhält man ein klares
Gel mit sehr geringer Elektroendosmose. Die Porengröße wird von der Totalacrylamidkonzentration
und dem Vernetzungsgrad bestimmt. Die Gele haben eine gute Siebwirkung über einen weiten
Trennbereich und sind nach der Trennung leicht aufzubewahren. Sie eignen sich für viele
Färbemethoden. Allerdings sind die Monomere toxisch (auch polymerisierte Gele enthalten noch
monomeres Acrylamid und sollte ungewaschen nicht direkt berührt werden!), die Porengröße ist
limitiert (Proteine über 800kD können nicht in das Gel einwandern).
104. Warum wird bei der Elektrophorese von Proteinen SDS zugegeben?
SDS ist ein anaionisches Detergens. Es denaturiert Proteine teilweise irreversibel und überlagert ihre
Eigenladung, so dass die Proteine im Spannungsfeld wandern und nach ihrer Größe aufgetrennt
werden können.
105. Welche Moleküle trennt man in der Regel mittels PAGE bzw. mittels Agarose-Elpho.?
Acrylamid-Gele eignen sich zur Auftrennung von Proteinen mit Molmassen zwischen 5 und 500, bzw.
max. 800kD. Agarose-Elektrophorese eignet sich zur Auftrennung von DNA- und RNA-Strängen nach
ihrer Größe.
106. Was bewirkt TEMED?
TEMED ist ein Katalysator für die Polymerisation. Es wird zusammen mit Ammoniumperoxodisulfat
(APS  Starter) zur Polymerisation von Acrylamid verwendet.
107. Wozu geben Sie Ammoniumperoxodisulfat zur Polymeristation von Acrylamid zu?
Siehe 106.
108. Warum wird Bromphenolblau bei der Elektrophorese verwendet?
Ein Farbmarker (loading dye), z. B. ein niedermolekularer Farbstoff wie Bromphenolblau, um den
Fortschritt der Elektrophorese abschätzen zu können.
109. Auf Grund welcher Eigenschaften werden Proteinmoleküle bei der
Polyacrylamidgelektrophorese getrennt?
Ladung, Größe -> relative Wanderungsgeschwindigkeit
110. Wozu entgasen Sie vor dem Gießen des Polyacrylamidgels?
Die Entgasung wir im Eisbad mittels Absaugflasche vorgenommen, dies soll einer vorzeitigen
Polymerisierung des Gels vorbeugen. Im Kurs wurde das Gel jedoch nicht entgast (hat trotzdem gut
funktioniert)
111. Sie gießen ein SDS-Polyacrylamid-Trenngel und das Polymerisieren dauert ungewöhnlich
lange. Welche Faktoren könnten mit einer Wahrscheinlichkeit dafür verantwortlich sein?
Es könnte sein dass eine Komponente fehlt oder in zu geringer Menge vorhanden ist:
APS: fungiert als Starter in der Polymerisierung, wenn APS fehtl dürfte es eigentlich zu keiner
Polymerisierung kommen
TEMED: ist der Katalysator des Polymerisierungsporzesses und beschleunigt somit den Vorgang.
Fehlt TEMED dauert die Polymerisierung entsprechend länger.
112. PAGE: Was bewirkt die Behandlung der Proben mit Dithiothreit?
Dithiothreit (DTT) ist ein reduzierendes Agens, das bei Protein-Isolierungen oder anderen
biochemischen Vorgängen hauptsächlich zum Schutz von Proteinen mit freien SH-Gruppen
gegenüber Oxidation eingesetzt wird. DTT besitzt aufgrund seines niedrigen Redox- Potentials (–0,33
Volt bei pH 7) die Fähigkeit, freie SH-Gruppen im reduzierten Zustand zu halten sowie Disulfidbrücken
quantitativ zu reduzieren. ? DTT kann Disoulfidbrücken brechen und somit werden die Proteine in
kleiner Subunits aufgeteilt
113. Wie könnten Sie Molekulargewichte von Proteinen bestimmten?
Die SDS-Gelelektrophorese ist sicherlich die am häufigsten angewendete Methode zur Bestimmung
des molekularen Masse denaturierter Proteine im Labor. Diese Methode ist einfach, schnell und billig,
lässt sich aber nur sehr eingeschränkt zur Bestimmung des molekularen Masse nativer Proteine
anwenden. Um erauszufinden welche Bande welches Gewicht hat, wird auch ein bekannter Marker
aufgetragen.
114. Ein Protein hat laut Gelfiltration eine Größe von ca. 115 kDa, laut SDS-PAGE aber nur 85
kDa, Was könnten die Ursachen dieser Diskrepanz sein?
Beim Auftrennen mit Gel werden durch die Zugabe von DTT (Dithiothreit) Proteine teilweise
denaturiert und somit kommt es zu einem anderen Molekülgewicht (geringeres) in der
Gelelektrophorese. siehe Frage 112
115. Aufgrund welcher Wechselwirkungen binden Proteine an Nitrozellulose?
Nitrocellulose bindet Proteine in erster Linie über hydrophile und/ oder elektrostatische
Wechselwirkungen und wird daher durch geringe Konzentration an Detergentien (SDS) in seiner
Bindungsfähigkeit nicht beeinträchtigt.
116. Welche Eigenschaften soll der Transferpuffer haben?
Der Transfer erfolgt in einem Puffermedium mit geringer SDS-Konzentration. Dadurch wir einerseits
ausreichend rasches (Heraus)wandern auch größerer Proteine aus den Gelporen gewährleistet,
andererseits kann in diesem Medium zumindest eine teilweise Rückfaltung der beim SDS-Aufschluss
ja völlig entfalteten Proteine erfolgen. Wenn die verschiedenen Proteine danach an der NitrocelluloseOberfläche binden, können sie in vielen Fällen in begrenztem Umfang ihre biologische Aktivität
wiedererlangt haben.
117. Wozu dient das Blocken der Nitrocellulose, womit wird geblockt?
Da Antikörper auch Proteine sind, können sie ebenfalls an Nitrocellulose gebunden werden. Damit
dies nicht überall geschieht, und sie selektiv die Position ihres jeweiligen Antigens anzeigen, muss
nach dem erfolgten Elektrotransfer die gesamte freigebliebene Oberfläche der Nitrocellulose mit
einem “inerten“ Protein blockiert werden (Albumin, Casein,), in unserem Fall ein Milch-Puffergemisch.
118. Wie kann man an Nitrocellulose gebundene Proteine nachweisen?
Die Proteine die auf der Nitrocellulose gebunden sind, können von polyklonalen Antikörpern erkannt
werden. Ganz überwiegend wird daher ein Western-Blot zu dem Zweck durchgeführt, ein bestimmtes
oder einzelne Proteine aus einem Gemisch mittels Wechselwirkung der entsprechenden spezifischen
Antikörper zu identifizieren bzw. nachzuweisen.
119. Wie funktioniert ELISA?
Der erste Antikörper wird an eine feste Phase gebunden. Die Probe mit dem nachzuweisenden
Antigen wird dann dazugegeben und inkubiert. Nach Ablauf der Inkubationsphase wird die Platte
gewaschen. Die ungebundenen Bestandteile der Probe werden dadurch entfernt und zurück bleibt nur
das am Antikörper gebundene Antigen.
Im nächsten Schritt wird ein Antikörper zugegeben, an dessen Ende ein Enzym, Alkalische
Phosphatase ( oder seltener Glucoseoxidase gebunden ist.
Dieser zweite Antikörper bindet ebenfalls an das Antigen und es entsteht der Antikörper-AntigenAntikörper-Komplex .
Durch erneutes Waschen der Platte wird der überschüssige zweite Antikörper ausgewaschen und
dann ein zum Enzym passendes Substrat zugegeben.
Dieses wird vom Enzym zu einem Reaktionsprodukt umgesetzt, dessen Nachweis durch
Farbumschlag, Fluoreszenz oder Chemoluminiszenz erfolgen kann.
120. Was erkennt der erste Antikörper, was der zweite beim Westernblot?
erster Antikörper: erkennt das Protein und ist selbst ein Anti-Protein (in unserem Fall Anti ADH),
zweiter Antikörper: erkennt und bindet den primären Antikörper und trägt einen Farb-Marker (Anti
Rabbit)
121. Schematischer Aufbau eines Antikörpers (Skizze).
122. Was sind polykolonale Antikörper, was sind monklonale Antikörper?
Als Polyklonale Antikörper wird ein aus dem Serum von immunisierten Säugetieren gewonnenes und
aufgereinigtes Gemisch aus verschiedenen Antikörpern bezeichnet, das von verschiedenen B-Zellen
produziert wird, die alle gegen dasselbe Protein (aber gegen unterschiedliche Epitope dieses
Proteins) gerichtet sind. In der Praxis spritzt man ähnlich wie bei der aktiven Immunisierung beim
Menschen (Impfung) einem Tier ein Antigen, z. B. einen Teil eines Virus. Das Tier bildet nun in einer
Immunreaktion spezifische Antikörper gegen dieses (Teil-)Protein. Es entsteht ein Gemisch mehrerer
verschiedener Antikörper, die mit unterschiedlicher Spezifität an das Antigen binden, und
unterschiedliche Epitope dieses Antigens erkennen.
Monoklonale Antikörper hingegen, stammen alle von Klonen einer einzelnen B-Zelle, sind daher
identisch, und gegen dasselbe Epitop gerichtet.
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