Nach seinem Studium bei Hans Werner Henze, Friedhelm Döhl und Oliver Knussen lebte der in Hamburg geborene Jan Müller-Wieland durch Stipendien der Villa Massimo (Rom), der Cite des Arts (Paris) und des Tanglewood Music-Center (Leonhard-Bernstein-Foundation, Seiji Ozawa-Fellowship-Programm) zwei Jahre im Ausland, bevor er als freischaffender Komponist und Dirigent 1993 nach Berlin zog. Er erhielt zahlreiche, internationale Preise, u.a. 2002 den „Förderpreis für Komponisten“ der Ernst-von-Siemens-Musikstiftung. Über neunzig Werke entstanden bisher. Darunter zwölf abendfüllende Musiktheaterstücke, u.a. KAIN für die Hamburgische Staatsoper (1992), KOMÖDIE OHNE TITEL (1998) für die Berliner Staatsoper Unter den Linden. 2001 wurde in Görlitz NATHANS TOD nach George Tabori aus der Taufe gehoben. 2002 entstand für Daniel Hope das Violinkonzert im Raum BALLAD OF ARIEL (Berlin, Moskau). 2002/03 folgte KÖNIG DER NACHT nach dem Buch Hiob für das Feldkirch-Festival von Thomas Hengelbrock mit Klaus Maria Brandauer als Hiob, Gott, Teufel. 2005 wurde als Auftragswerk des Concertgebouw/Amsterdam ein Stück für das Beaux-Arts-Trio uraufgeführt, welches um die Welt ging (anläßlich der Abschiedstournee des Beaux-Arts-Trios). Mit Werner Schroeter und Micaela von Marcard schrieb Jan Müller-Wieland für die BONN-CHANCE-Reihe der Bonner Oper und der Musikfabrik-NRW DIE IRRE ODER NÄCHTLICHER FISCHFANG. Eine Oper über Sprachohnmacht, Identitätsverlust und Jugendgewalt. April 2006 folgte die vielbeachtete Uraufführung seiner „Opera buffa“ DER HELD DER WESTLICHEN WELT am großen Haus der Kölner Oper (Leitung: Markus Stenz, Regie: Karoline Gruber). Im Sommer 2006 leitete Jan Müller-Wieland selbst die Eröffnungspremiere von Brecht/Weills „Die Dreigroschenoper“ im neuen Berliner Admiralspalast (u.a. mit Campino, Birgit Minichmayr, Katrin Sass, Gottfried John. Regie: Klaus Maria Brandauer). Seit 2007 ist er Professor für Komposition an der Hochschule für Musik und Theater München. 2008 weihte er die Münchner Reaktorhalle mit einer Faust-Adaption nach einem Text von Birgit Müller-Wieland ein: AVENTURE FAUST. 2009 war Müller-Wieland Composer-in-residence anläßlich des Eröffnungsfestivals der Alice-Tully-Hall am Lincoln Center in New York und des Conservatoire de Paris/Cité de la musique. Er komponierte für viele internationale Spitzenensembles (wie z.B. die London Sinfonietta) und Orchester (wie die Berliner Staatskapelle, RSB-Berlin, Deutsches Symphonie Orchester, Münchner Philharmoniker). Neue Stücke sind geplant u.a. für das Ensemble Modern, das Klavierduo Andreas Grau/Götz Schumacher und Claudia Barainsky. In seiner Laudatio anläßlich des Hindemith-Preises des SHMF 1993 prognostizierte Peter Ruzicka bei Jan Müller-Wieland „wortgezeugtes Komponieren“. Dies ließe sich in der Tat begründen durch ein Urteil seitens Hans Werner Henze, welcher über Müller-Wieland meint:“ Er hat einen Humor wie Verdi im Falstaff. Denn er kann beides: Komik und Trauer.“