Dezember 2006 EDAB INFOS «DAS GEDAECHTNIS» > Gedächtnis und Lernen ...2 > Gedächtnisspiel ...2 > Gedächtnisarten ...3 > Gedächtnis und Vergessen ...3 > Einblicke ins Gehirn ...4 > Individuelles Gedächtnis, kollektives Gedächtnis ...4 > Pflegen Sie Ihr Gehirn ...5 > Zeit zum spielen ...5 > Aktualität ...6 > Anhang ...7 Informationsblatt der Neurowissenschaften Erste Ausgabe: Das Gedächtnis Das Informationsblatt « EDAB – INFOS » ist entstanden mit dem Wunsch den Lehrern ein kleines Dossier für Hintergrundswissen und Ideen zum Thema der Neurowissenschaften zusammenzustellen. Die « European Dana Alliance for the Brain » (EDAB) hofft dabei Inspirationshilfen zu geben, um Debatten zum Thema Hirnforschung in Fachrichtungen, wie z.B. Biologie, Physik, Deutsch oder Geschichte, zu eröffnen. Die Informationen, die wir zu Verfügung stellen, haben wir aus zahlreichen Quellen zusammengetragen: eine Auswahl Artikeln aus Zeitschriften, Büchern und Internetseiten, sowie weitere zusätzliche Neuigkeiten zu Veröffentlichungen und aktuelle Veranstaltungen runden dieses Blatt ab. EDAB freut sich die erste Ausgabe von « EDAB – INFOS », dessen Inhalt dem Gedächtnis gewidmet ist, zu publizieren. Wir hoffen damit das Interesse von zahlreichen Lehrern an die Hirnforschung zu wecken und/oder zu unterstützen. EDAB setzt sich ein, um dem Publikum die Informationen bezüglich der neuen Forschungsergebnisse rund um die Neurowissenschaften zum gesunden und kranken Gehirn zu vermitteln. Die European Dana Alliance for the Brain (EDAB) wurde 1997 gegründet. 155 hervorragende Neurowissenschaftler-Innen in 27 Ländern, davon 5 Nobelpreisträger haben eine Erklärung unterschrieben um Forschungsziele festzulegen, sei es über das gesunde Gehirn oder die Ursachen, die Diagnose oder das Vorbeugen von psychischen oder neurologischen Krankheiten. Sie sind unter anderem auch in der Öffentlichkeitsarbeit mit eingebunden. Herausgeber: European Dana Alliance for the Brain (EDAB) Département de Psychiatrie / CHUV Centre de Neurosciences Psychiatriques Site de Cery 1008 Prilly / Lausanne Fax : 021 643 69 50 e-mail : [email protected] Internet: www.edab.net Die internationale Woche des Gehirns ist die wichtigste Veranstaltung die von EDAB, in Zusammenarbeit mit nationalen neurowissenschaftlichen Gesellschaften organisiert wird. Jedes Jahr im März findet sie in über 65 Ländern weltweit statt. Über Konferenzen, Podiumsdiskussionen, Ausstellungen, Tage der offenen Tür in Labors, Unterrichtseinheiten in Schulen die von Forschern gehalten werden, bekommt das Publikum eine grosse Bandbreite an Informationen im Bereich der Neurowissenschaft. Die von EDAB veröffentlichten Brochüren und Informationsmaterialien unterstützen die Öffentlichkeitsarbeit (http://edab.dana.org/welcome_de.cfm). 1 Dezember 2006 Gedächtnis und Lernen D as menschliche Gehirn besteht aus mehr als hundert Milliarden von Nervenzellen, oder Neuronen. Jedes Neuron ist mit Tausenden anderen Neuronen verbunden. An den Verbindungspunkten, den Synapsen, werden die Botschaften durch chemische Substanzen, den Neurotransmittern, weitergeleitet. Die Festlegung neuer Eindrücke, wie z.B. die Form eines neuen Objektes setzt eine spezifische Veränderung in den Synapsen voraus. Das wiederholte Lernen von Fakten verbessert die Signalübertragung in einem bestimmten neuronalen Schaltkreis und fördert das Einprägen der Information. Neurotransmission an der Synapse Der Nobelpreis für Physiologie oder Medizin wurde im Jahre 2000 an Eric R. Kandel, Paul Greengard, und Arvid Carlsson, gemeinsam für Ihre Entdeckung betreffend „Signalübertragung im Nervensystem“ verliehen. Mehr Informationen : http://de.brainexplorer.org/ http://nobelprize.org/nobel_prizes/medicine/laureates/2000/press.html (Text auch auf deutsch) Siehe auch: [1], [2], [7], [h] Gedächtnisspiel Ein bekanntes Karten Spiel ist Memory, wobei es gilt gleiche Paare zu Richtig oder falsch ? Sportliche Aktivität hält das Gehirn jung. bilden in dem der Spieler sich die Stelle zu merken versucht an dem die betreffende Karte gelegen hat. Bemerken sie einen Unterschied in ihrer Merkfähigkeit, wenn sie das Spiel mit bekannten oder mit unbekannten Karten spielen? Was fällt ihnen auf, wenn sie zwei Mal hintereinander mit den selben Karten spielen? Mehr Informationen : http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/GEDAECHTNIS/VergessenForschung.shtml (Antwort Seite 8) 2 Dezember 2006 Gedächtnisarten D rei verschiedene Gedächtnisarten folgen aufeinander. Erst wenn die KurzzeitGedächtnis Sensorisches Register drei Stadien: sensorisches Gedächtnis, Kurzzeitgedächtnis (Arbeitsgedächtnis), Langzeitgedächtnis durchlaufen sind, kann eine Erinnerung dauerhaft gespeichert werden. Wie und wo arbeiten diese Gedächtnisse in unserem Gehirn zusammen? Mehr Informationen : www.nostars.de/gehirn/index.php?site=gedaechtnis#arten Testen Sie Ihr Gedächtnis: LangzeitGedächtnis www.lifescience-zurich.ch/focus4/game-de.asp www.gesundheitpro.de/Gehirnjogging http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at Gedächtnis und Vergessen Obwohl es normal ist, dass das Gehirn Informationen, die im Neuro- nalen Schaltkreis nicht hinreichend gefestigt sind vergisst, so ist doch eine Amnesie ein krankhafter Gedächtnisverlust. Unter den Erscheinungsbildern, die einen Gedächtnisverlust hervorrufen können, findet man unter anderem Hirnverletzungen, Trauma, Epilepsie, Alzheimer oder Parkinson Krankheiten. Wie erklärt man sich nun die Funktionsweise vom Gedächtnis von Personen mit einer Inselbegabung dem Savant - Syndrom? Die dauernde Erinnerung Salvador Dali (1931) Mehr Informationen : http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/GEDAECHTNIS/Vergessen.shtml www.savantsyndrome.com (auf englisch) www.ethlife.ethz.ch/articles/tages/ GeddchtnisaufdemPrf.html www.spektrum.de/artikel/851649 Siehe auch: [3] Zum nachdenken... «Das Gedächtnis ist die Fähigkeit, sich das zu merken, was man vergessen möchte» Daniel Gélin 3 Dezember 2006 Einblicke ins Gehirn: zwischen Theorie und Praxis Die Fortschritte der bildgebenden Verfahren bieten der Biomedizi- nischen- und Neurochirurgischen Forschung ein grosses Entwicklungspotential. Bildgebende Verfahren finden allmählich Anwendungen in Bereiche wie Strafrecht, Pädagogik und Marktforschung. Welchen Stellenwert haben diese Bilder vom Gehirn und welches ist ihre Bedeutung? Eine neue interdisziplinäre Untersuchung des TA-SWISS Zentrums für Technologiefolgen-Abschätzung und der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften hat sich mit diesen Fragen befasst. Mehr Informationen : Zusammenfassung der TA-SWISS Studie: www.physik.uni-bayreuth.de/ physikstudium/physik4_low.html www.ta-swiss.ch/a/biot_hirn/2006_50A_KF_neuroimaging_d.pdf Bildgebende Verfahren: www.uni-duesseldorf.de/home/Jahrbuch/2003/PDF/Zilles.pdf Siehe auch: [a], [4], [5] Individuelles Gedächtnis, kollektives Gedächtnis Die Vermittlung von Verhalten, Glauben, Geschicklichkeit und Wissen über Generationen ist eine entscheidende Säule in der Gesellschaft. Man spricht hierbei von dem externen oder kollektiven Gedächtnis im Gegensatz zu dem internen oder individuellen Gedächtnis. Geschichte und kollektives Gedächtnis sind eng miteinander verbunden. Barockmusik Und wir ? (Das Ensemble «le concert brisé») Welchen Stellenwert nehmen die verschieden Kommunikationsmittel wie Wörter, Gesten, Schrift, Musik, Riten, Theater, Filme, Bücher, Computer usw. für das kollektive Gedächtnis ein. Welches ist die Rolle eines Individuums für das kollektive Gedächtnis? www.le-concert-brise.com/ Ensemble_dt.html Mehr Informationen : http://bebis.cidsnet.de/weiterbildung/sps/allgemein/bausteine/lernen/ grundlagen/4_gedaechtnis.htm www.mhudi.de/geschichte-gedaechtnis.html Maurice Halbwachs: Das kollektive Gedächtnis, Frankfurt/M.: Fischer [1985] 1991 Siehe auch: [b] 4 Dezember 2006 Pflegen Sie Ihr Gehirn So wie ein Athlet sich Höchstform wünscht, so braucht auch das Gehirn nicht nur ein regelmässiges und angemessenes Training, sondern auch eine gesunde Lebensart, wie ausgewogene Nahrung und einen guten Tag – Nachtrythmus. Es ist bekannt, dass Drogen, Tabak und Alkohol der optimalen Funktionsweise des Gehirns schaden können. Viele Produkte die es legal oder illegal auf dem Markt zu kaufen gibt, angeblich um die Gedächtnisleistung zu verbessern, fördern Debatten und Kontroversen. Mehr Informationen : www.gesund.co.at/framgen.asp? url=/GESUND/GesundeErnaehrung/ernaehrungscorner/Brainfood.htm Gehirn&Geist-Trainer, 1/2005 Besser Denken – Teil 2 www.spektrumverlag.de/artikel/849224 http://faculty.washington.edu/chudler/smartd.html (auf englisch) http://faculty.washington.edu/chudler/introb.html#drug (auf englisch) Siehe auch: [6], [b], [c], [d], [e], [f], [g] Zeit zum spielen W ie stellen sich ihre Schüler das Gehirn vor? Geben sie ihnen zum Bei- spiel Modelliermasse um es darzustellen. Keine Frage, die Ergebnisse werden ihnen eine Diskussionsbasis geben und eine Tür zu anatomischen Fragen öffnen. Mehr Informationen : Bastelideen und Modele rund ums Nervensystem http://faculty.washington.edu/chudler/chmodel.html (auf englisch) Bilder zum malen Start http://faculty.washington.edu/chudler/colorbook.html (auf englisch) Anatomie des Nervensystems www.alz.org/brain/overview.asp (auf englisch) Ziel 5 Dezember 2006 Aktualität Suchtgedächtnis Um das Überleben des Menschen zu sichern hat sich im Laufe der Evo- lution das Gedächtnis in seiner jetzigen Form entwickelt. Die überlebenswichtigen Funktionen wie das Erkennen von Nahrung und Wasser setzen einen neuronalen Schaltkreis voraus, der an das Belohnungssystem gekoppelt ist. Eine neue Theorie besagt, dass Drogen den selben Schaltkreis benutzen, so wird das Gedächtnis überschrieben und das Gehirn irregeführt. Diese Funktionsweise erklärt auch das grosse Risiko einer Person die seit Jahren „clean“ ist wieder rückfällig zu werden, wenn sie an ein Element aus vergangener Drogenzeit (Ort, alte Bekanntschaft usw.) erinnert wird. Man spricht vom Suchtgedächtnis oder krankhaftem Erlernen. Diese Erkenntnisse könnten dazu beitragen das Geheimnis der Sucht zu lösen. www.ltma.lu/zeitung/legale_drogen/ index.html Mehr Informationen : Addiction : A Disease of Learning and Memory, Steve E. Hyman, M.D., American Journal of Psychiatry. 162:1414-1422, August 2005 (auf englisch) http://ajp.psychiatryonline.org/cgi/reprint/162/8/1414 Brain in the News, Dana Press, Vol 13, No 5, mai 2006 (auf englisch) www.dana.org/news/braininthenews www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/nano/cstuecke/20644/index.html www.freitag.de/2005/50/05501801.php www.welt.de/data/2004/09/29/338976.html Zum nachdenken... «Das Gedächtnis ist das Tagebuch, das wir immer mit uns herumtragen» Oscar Wilde 6 Dezember 2006 Webseiten www.edab.net http://de.brainexplorer.org/ www.hirnforschung.de/index.php4 www.brainfair-zurich.ch Lernen und Gedächtnis, (Zusammenfassungen der Foren und Vorträge der Woche des Gehirns 2006) http://faculty.washington.edu/chudler/neurok.html (auf englisch) www.dana.org/kids/ (auf englisch) www.wissenschaft-online.de www.sfn.org (auf englisch) (Brain Briefings, Brain Resesarch Success Stories) Zeitschriften [a] Gehirn und Geist Nr.1-2 , 2006, Das vermessene Gehirn, p60-68 www.wissenschaft-online.de/ [b] Magazin über europäische Forschung, FTE Info Sonderausgabe April http://ec.europa.eu/research/rtdinfo/pdf/rtdspecial_ms_de.pdf [c] Geo Wissen, Nr 38, Oktober 2006, Denken und Kreativität www.geo.de/GEO/heftreihen/geo_wissen/51644.html [d] Gehirn&Geist-Trainer 1/2006 Besser Denken www.spektrumverlag.de/artikel/854505 [e] Spektrum der Wissenschaft, Dossier 4/2005, Die Welt im Kopf www.gesund.co.at/framgen.asp?url= /GESUND/GesundeErnaehrung/ ernaehrungscorner/Brainfood.htm www.gehirn-und-geist.de/artikel/849223+spektrum+die+welt +im+kopf&hl=fr&gl=ch&ct=clnk&cd=1 [f] Spektrum der Wissenschaft, Spezial Nr. 3/2004, Das verbesserte Gehirn www.spektrum.de/artikel/753461&template=d_sonderhefte_detail 7 Dezember 2006 Bücher und Broschüren [1] Das Gehirn, Von den Nervenzellen zur Verhaltungssteuerung, Richard F. Thomson, 3. Auflage, Spektrum Akademischer Verlag, 2001 www.amazon.de/Das-Gehirn-Von-Nervenzelle-Verhaltenssteuerung/ dp/3827410800/ref=pd_bxgy_b_text_b/302-5857459-0864821 Richtig oder falsch [2] Lernen, Gehirnforschung und die Schule des Lebens, Manfred Spitzer, ? Sportliche Aktivität hält das Gehirn jung. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2002 [3] Denken, Lernen, Vergessen, Frederic Vester, Dtv, 1998 www.hirnforschung.de/index.php4?_autor=Frederic_Vester&_titel =Denken%2C_Lernen%2C_Vergessen&asin=3423330457 [4] Neurologische Bildgebende Verfahren, ein Bericht über Fortschritte der Hirnforschung, The European Dana Alliance for the Brain, 2006 edab.dana.org/publications/progreport06_de.pdf [5] Brain-food. Fit im Kopf durch richtige Ernährung, Ingrid Kiefer, Udo Zifko, Richtig! > Aktiv zu bleiben ist in der Tat das beste was man für die Gesundheit seines Gehirn tun kann. Mehrere Studien haben einen direkten Zusammenhang zwischen physischer Aktivität und der geistigen Leistungsfähigkeit von älteren Menschen gezeigt. Es konnte gezeigt werden, dass eine leichte sportliche Tätigkeit wie zum Beispiel tägliches spazieren gehen das Gedächtnis stärkt, die kognitiven Funktionen und die Reaktionszeit verbessern und das schon in den ersten Trainingswochen. Kneipp Verlag, 2005 [6] Eurobrain: Das Gedächtnis, Bd. 2, Nr. 2, EDAB, 2000 edab.dana.org/pubarchive/eurobrain/eurobrain0900_de.pdf Weitere Lesenempfehlungen Auf der Suche nach dem Gedächtnis, Eric Kandel, deutsch von Hainer Kober, Siedler Verlag, 2006 Der Beobachter im Gehirn. Essays zur Hirnforschung, Wolf Singer, Suhrkamp, 2002 www.hirnforschung.de/index.php4?_autor=Wolf_Singer&_titel=Der_Beobachter_im_Gehirn._Essays_zur...&asin=3518291718 Neurodidaktik. Grundlagen und Vorschläge für gehirngerechtes Lernen, U. Herrmann, Verlag Beltz, 2006 www.science-shop.de/artikel/857979 Lehrer-Online www.lehrer-online.de Die European Dana Alliance for the Brain übernimmt keine Verantwortung für die zitierten Webseiten und ist nicht in der Lage Dokumente zu liefern die nicht von ihr publiziert worden sind. 8