Kapitel 8: Zufallsvariablen, Verteilung, Verteilungsfunktion 1. Es sei (Ω, F, P ) der zum zweimaligen Würfeln gehörige Wahrscheinlichkeitsraum, d.h. Ω = {1, ..., 6} × {1, ..., 6} und F das System aller Teil1 mengen von Ω und P ({(i, j)}) = 36 . a) Sei R1 = {1, ..., 12} und R1 das System aller Teilmengen von R1 . Die Zufallsvariable X1 : Ω 7→ R1 (mit Werten in R1 ) sei definiert durch X1 (i, j) = i + j, (i, j) ∈ Ω. Ermitteln Sie die Verteilung von X1 . Hinweis: Berechnen Sie PX1 ({k}). b) Sei R2 = {1, ..., 6} und R2 das System aller Teilmengen von R2 . Die Zufallsvariable X2 : Ω 7→ R2 sei definiert durch X2 (i, j) = max(i, j), (i, j) ∈ Ω. Ermitteln Sie die Verteilung von X2 . c) Sei R = {1, ..., 12} × {1, ..., 6} und R das System aller Teilmengen von R. Die Zufallsvariable X mit Werten in R sei definiert durch X(i, j) = (i + j, max(i, j)), (i, j) ∈ Ω. Ermitteln Sie die Verteilung von X. Hinweis: Berechnen Sie PX ({(k, l)}), (k, l) ∈ R. Wie kann man die Verteilungen PX1 und PX2 aus der Verteilung PX gewinnen? 2. Es sei (X, Y ) ein zweidimensionaler zufälliger Vektor mit der Verteilungsfunktion FX,Y (s, t). Berechnen sie mit Hilfe von FX,Y die Wahrscheinlichkeit P (a ≤ X < b, c ≤ Y < d). Hinweis: Berechnen Sie zunächst die Wahrscheinlichkeiten der Ereignisse {X < b, c ≤ Y < d} und {X < a, c ≤ Y < d}. 3. Entscheiden Sie, ob folgende Funktionen Verteilungsfunktionen von Zufallsvariablen sein können. a) F (x) = sin x, b) F (x) = exp{−x}, c) F (x) = I[0,∞) (x)(1 − exp{−x}), 1 d) F (x) = exp{x} , 1+exp{x} e) F (x) = xI[0,1) (x) + I[1,∞) (x), f) F (x) = 13 xI[0,1] (x) + 23 I(1,∞) (x), g) F (x) = I(0,∞) (x) exp{−xα }, α ∈ R, h) F (x) = 13 xI[0,1] (x) + I(1,∞) (x))(1 − exp{−x}), P k i) F (x) = (1 − q) ∞ k=0 q I(0,k] (x), q ∈ R. 4. Entscheiden Sie, welche Verteilungen, die zu den möglichen Verteilungsfunktionen aus 3. gehören, eine Lebesguedichte haben und welche zu diskreten Zufallsvariablen gehören! 5. Die Zufallsvariable X möge folgende Verteilungsfunktion haben: 0 für x ≤ 0, F (x) = x für 0 < x ≤ 1, 1 für 1 < x. Berechnen Sie die Verteilungsfunktion und gegebenenfalls die Lebesguedichte folgender Zufallsvariablen: a) X1 = X, b) X2 = X 2 , c) X3 = (X − 12 )2 , d) X4 = 3 max(X, 12 ), e) X5 = ln X, f) 1 3, 1 , X6 = 2 2 , 3 falls 0 ≤ X ≤ 31 , falls 13 < X ≤ 23 , falls 23 < X ≤ 1. 6. Die Zufallsvariable X möge die Lebesguedichte ( 0, falls t ≤ 0, fX (t) = ct exp{−t}, falls t > 0, 2 besitzen, wobei c eine positive Konstante ist. Ermitteln Sie den Wert von c und berechnen Sie folgende Wahrscheinlichkeiten: a) P (2 ≤ X < 3), b) P (2 ≤ X ≤ 3), c) P (2 ≤ X), d) P (0 ≤ X ≤ 3) und e) P (−4 ≤ X ≤ 3) ! 7. Es bezeichne λ2 das Lebesguesche Maß in der Ebene und es sei (X, Y ) ein zweidimensionaler zufälliger Vektor, dessen Verteilung bezüglich λ2 die Dichte fX,Y (s, t) = I[0,1] (s)I[0,1] (t) haben möge. Das bedeutet, das für jede Menge B ∈ B ⊗ B Z P ((X, Y ) ∈ B) = IB (s, t)fX,Y (s, t)λ2 (ds, dt) gilt. Nach dem Satz von Fubini ist dies gleichwertig mit Z Z P ((X, Y ) ∈ B) = IB (s, t)fX,Y (s, t)λ(ds) λ(dt). Berechnen Sie folgende √ Wahrscheinlichkeiten:2 a) P (X ≤ Y ), b) P (X < Y ), 2 c) P (X < Y ), d) P ( X < Y ) und e) P (2X − 1 < Y ). Hinweis: Formen Sie für die entsprechende Menge B die zugehörige Indikatorfunktion geeignet um und verwenden Sie, dass (X, Y ) nur Werte in [0, 1]2 annimmt. Das bedeutet z.B. für c) mit B = {(s, t) : s2 < t, 0 ≤ s, t ≤ 1} IB (s, t) = I[0,1] (t)I[0,√t) (s). 8. Es seien X, Y die Zufallsvariablen aus Beispiel 7. Berechnen Sie die Verteilungsfunktion und gegebenenfalls die Lebesguedichte von folgenden Zu, b) X2 = XY , c) X3 = X 2 Y −3 ,d) X4 = min(X, Y ), fallsvariablen: a) X1 = X Y 1 e) X4 = min(X, Y, 2 ) ! 9. Es sei X die Zufallsvariable aus 5). Ermitteln Sie das 0, 1−Quantil der Zufallsvariablen Y = 4X 2 + 2 ! 10. Es sei X eine binomialverteilte Zufallsvariable mit dem Parameter p = 31 . Ermitteln Sie α-Quantile für folgende Werte von α: a) α = 0, 1, b) α = 0, 5, c) α = 0, 7 ! 11. Die Zufallsvariable X sei gleichverteilt auf {1, 2, ...., 6}. Ermitteln Sie ein 0, 75-Quantil! 3