Informationen für Senioren 2. Aktuelle Forschungsarbeiten der Arbeitsgruppe Entwicklungspsychologie 2.3 Das Gedächtnis für eigene Handlungen Während in der psychologischen Lern- und Gedächtnisforschung traditionell das akademische Lernen untersucht wird, also die Fähigkeit, etwas aus Texten zu lernen und dieses zu behalten, geht eine Gruppe Wissenschaftler in der Abteilung Entwicklungspsychologie der GoetheUniversität der Frage nach, wie gut alltägliche Gedächtnisaufgaben bewältigt werden. Dieses analysieren wir derzeit am Beispiel des Erinnerns eigener Handlungen. Es geht in diesem Forschungsprogramm also darum festzustellen, wie gut jüngere und ältere Menschen sich geplante Handlungen einprägen und erinnern können, beispielsweise ein Kleidungsstück aus der Reinigung abzuholen, ein Medikament in der Apotheke zu besorgen oder einen Brief in den Briefkasten einzuwerfen, und wie gut und sicher Menschen aus unterschiedlichen Altersbereichen sich daran erinnern, das Bügeleisen vor Verlassen des Hauses tatsächlich abgeschaltet, das Fenster geschlossen oder die Katze gefüttert zu haben. Wie diese Beispiele zeigen, ist das Gedächtnis für Handlungen für die Bewältigung des Alltags von immenser Bedeutung. In einer Serie von Studien haben wir bereits gefunden, dass diese Gedächtnisfähigkeit zum Lernen und Erinnern von ausgeführten Handlungen mit zunehmendem Alter sukzessive nachlässt, ähnlich wie dies für das akademische Lernen auf der Basis von schriftlichen Materialien auch gilt. In den aktuell laufenden Studien geht es um die Klärung von Prozessen und Mechanismen, die diesen Alternsveränderungen zugrunde liegen wie auch um die Erprobung von Möglichkeiten, das Gedächtnis für Handlungen bei Personen aus unterschiedlichen Altersgruppen günstig zu beeinflussen. Ergebnisse können Sie der Broschüre Lernen, Behalten und Erinnern eigener Handlungen (auf der rechten Seite (pdf)) entnehmen.