Mögliche Lösungen

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Mögliche Lösungen
Lerneinheit V: Interaktion gestalten
Mögliche Lösungen
Mögliche Lösungen zum Handlungsschwerpunkt V/1:
Signalebenen des Menschen unterscheiden
Erwartungshorizont zum Brainstorming / Vernissage
Nonverbaler Kanal
Mimik
Gestik
Augenausdruck
Körperhaltung
© BMFSFJ
Beobachtbare Signale
• Augenzwinkern
• Lippen zusammenpressen
• Augenbrauen hochziehen
• Kussmund
• Nase krausen
• Stirn runzeln
• Mundwinkel nach oben bzw. unten
• aufgeblasene Wangen
• …
•
• Vogel zeigen
• Fäuste ballen
• winken
• Arme verschränken
• mit dem Finger zeigen
• Ohren zuhalten
• Finger in den Hals stecken
• Nase zuhalten
• …
•
• Augen geschlossen
• Augen verdrehen
• an die Decke schauen
• weit aufgerissene Augen
• auf anderen Teller schielen
gedeutete Beobachtungen (beim Augenausdruck liegen Beobachtung und Deutung besonders eng zusammen):
• böser Blick
• leerer Blick
• erwartungsvoller Blick
• freudiger Blick
• …
•
• im Stuhl hängen lassen
• zur Seite kippen
• aufrechtes Sitzen
• gekrümmte Haltung
• Hand vor den Mund gehalten
• Kopf weggedreht
• hängende Schultern
• Kopf hängen lassen
• Kopf in die Hände abstützen
• steifes Stehen
• …
•
V/57
Mögliche Lösungen
Lerneinheit V: Interaktion gestalten
•
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•
Körperbewegung
auf den Tisch hauen
Arme ausstrecken
Hände verschränken
Däumchen drehen
Sachen aus der Hand schlagen
schlagen
Kopfschütteln
gehen, weglaufen
mit den Beinen trampeln
…
Beispiele zur Unterscheidung von Beobachtung und Deutung aus dem Film „Personenzentrierte Pflege als Chance und Perspektive“:
Kanäle
Nonverbale Signalebene
Nonverbale Signale des Menschen mit Demenz (mögliche Deutung)
Mimik
•
Die Lippen zusammenpressen (z. B. der Mensch möchte vielleicht
nicht mehr essen oder er kann sich im Moment nicht mehr orientieren)
• Den Mund öffnen (z. B. der Mensch möchte essen oder trinken oder
etwas sagen)
Gestik
• Vom Körper wegführende Handbewegungen (Ablehnung, vor allem
wenn sie von oben nach unten ausgeführt werden >auf den Tisch hauen@. Dieses gilt nicht, wenn der Tastsinn durch den Bewegungssinn
ersetzt wird)
• Zum Körper hinführende Handbewegungen (Gesten des Nehmens,
Holens und Einverleibens, also zustimmende Geste)
Augenausdruck • Eine Bewohnerin (Frau Bolzhausen) nimmt Blickkontakt mit der Pflegeperson auf (z. B. Frau Bolzhausen möchte Kontakt mit der Pflegeperson aufnehmen, sich mitteilen)
Körperhaltung
• Im Stuhl zusammensinken (z. B. Erschöpfung, nicht mehr weiter wissen)
Körper• Eine bestimmte Handlung / Teilhandlung – das Glas zum Mund fühbewegung
ren – anfangen und mitten in der Bewegung aufhören (z.B. der
Mensch möchte trinken, weiß aber nicht, wie es geht – Apraxie)
(Körper• Nach dem Löffel schlagen (z. B. der Mensch möchte vielleicht nicht
bewegungen sind
mehr essen oder kann sich im Moment nicht mehr zur Situation orienzum Teil schwer
tieren)
von Gesten zu
• Mit dem Löffel in der Hand spielen (z. B. der Mensch kann sich im
unterscheiden)
Moment nicht mehr zur Situation orientieren oder dem Menschen ist
langweilig)
Anmerkung: Die möglichen Deutungen liegen nicht im Erwartungshorizont der Lernenden,
sondern sind als Hintergrundinformationen für die Lernenden gedacht.
Erwartungshorizont zur Deutung der körpersprachlichen Darstellungen
Wahrscheinlich werden die Lernenden die im Plenum demonstrierten körpersprachlichen
Darstellungen unterschiedlich deuten. An dieser Stelle zeigt sich in der Regel die Schwierigkeit in Bezug auf die Deutung von nonverbalen Signalen. Die / der Lehrende greift diese
Schwierigkeit auf, indem er die Lernenden über die drei Regeln zur Bedeutungsabsicherung
von nonverbalen Signalen informiert (Lehrervortrag).
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V/58
Mögliche Lösungen
Lerneinheit V: Interaktion gestalten
Mögliche Lösungen zum Handlungsschwerpunkt V/2:
Körpersprache beobachten und interpretieren
1. Erwartungshorizont: Beobachtungsbogen zur Filmsequenz „Herr A. möchte etwas
trinken“ (aus dem Film „Interaktionen mit dementen Menschen“, Margraf 1999)
Zeitlupe 1
Herr A.
• blickt auf den Tisch
• hebt beide Hände und tastet auf der Tischoberfläche
• greift mit der rechten Hand nach vorne
• blickt vor sich ins Leere
• rutscht in seine Sitzposition zurück
• hebt die linke Hand, rechte Hand zittert (Tremor)
Pflegeperson
• wackelt mit dem Glas mit Apfelsaft (visuelles Signal)
• stellt das Glas mehrere Male hörbar auf dem Tisch ab
(akustisches Signal)
Herr A.
• tastet mit der linken Hand suchend auf dem Tisch,
bleibt in der Bewegung stecken
Zeitlupe 3
Herr A.
• blickt nach rechts in Richtung der Pflegeperson
• blickt die Pflegeperson an
Pflegeperson
• kniet sich auf die gleiche Höhe wie Herr A.
• führt die rechte Hand von Herrn A. zum Glas, schiebt
das Glas in seine rechte Hand (taktiles Signal)
• blickt Herrn A. an (visuelles Signal)
Zeitlupe 4
Herr A.
• hebt die linke Hand und greift nach vorne auf den
Tisch
Pflegeperson
• verfolgt mit ihrem Blick die Handbewegung von
Herrn A.
• greift die linke Hand von Herrn A. und schließt sie
ebenfalls um das Glas (taktiles Signal)
• nimmt Blickkontakt auf, lächelt und sagt etwas
(visuelles und verbales Signal)
Zeitlupe 2
Herr A.
• öffnet den Mund und sagt etwas
• führt das Glas mit beiden Händen zum Mund, beugt
den Kopf nach vorne und beginnt zu trinken
2. Erwartungshorizont zu den Regeln zur Klarheit in der nonverbalen Kommunikation
Die Regeln werden von den Lernenden an dieser Stelle bzw. im weiteren Verlauf dieser
Lerneinheit in den Regelspeicher aufgenommen. Dabei muss deutlich werden, dass diese
nicht im Sinne unumstößlicher Handlungsanweisungen zu verstehen sind, die immer zum
Erfolg führen. Stattdessen stellen sie Hilfen dar, die eine gelungene Kommunikation wahrscheinlicher machen.
•
•
•
•
zunächst Kontakt mit dem Menschen aufnehmen (Kontakt vor Funktion)
sich auf Augenhöhe des Menschen begeben
auf Takt und Rhythmus des Menschen einstellen
sich auf der gleichen Signalebene (verbal bzw. nonverbal) austauschen
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V/59
Mögliche Lösungen
Lerneinheit V: Interaktion gestalten
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•
•
wenn verbale und nonverbale Signale widersprüchlich sind, hat das nonverbale Signal
Vorrang
sich auf dem gleichen nonverbalen Kanal austauschen
akustische, visuelle und taktile Signale senden
alle Signale in dieselbe Richtung senden
Signale schrittweise geben, aufeinander aufbauend, dem Bedarf des Menschen angemessen (Ermöglichung von Selbstständigkeit)
das eigene Körper-Hilfs-Ich einsetzen
eine Handlung vormachen
..
3. Erwartungshorizont zur Zurufabfrage im Plenum
Tabelle 1: Zuordnung der Signale zu den Kanälen der nonverbalen Sprache (Tafelbild oder
Wandzeitung)
Herr A.
Pflegeperson
Nonverbale Signale / BeobachNonverbale Signale / BeKanal
Kanal
tungen
obachtungen
Mimik
Mimik
• öffnet den Mund
• lächelt Herrn A. an
• öffnet den Mund
Gestik
Augenausdruck
Gestik
•
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•
blickt auf das Glas
blickt die Pflegeperson an
blickt vor sich ins Leere
Körperhaltung
Körperbewegung
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© BMFSFJ
hebt beide Hände und tastet an
der Tischoberfläche
rutscht in seine Sitzposition
zurück
hebt die rechte Hand
tastet mit der linken Hand suchend auf den Tisch, bleibt in
der Bewegung stecken
hebt die linke Hand und greift
nach vorne auf den Tisch
führt das Glas mit beiden Händen zum Mund und fängt an zu
trinken
Augenausdruck
•
nimmt Blickkontakt auf
zu Herrn A.
Körperhaltung
•
kniet sich auf die gleiche
Höhe wie Herr A.
Körperbewegung
•
greift die rechte Hand
und führt sie zum Glas
führt die linke Hand von
Herrn A. zum Glas
•
V/60
Mögliche Lösungen
Lerneinheit V: Interaktion gestalten
Bei der Zuordnung der Signale zu den Kanälen der nonverbalen Sprache kann es zu Unsicherheiten kommen, da z. B. beobachtbare Signale im Bereich von Gesten bzw. Körperbewegungen ähnlich und nicht immer klar voneinander zu trennen sind. Hier liegt der Fokus
nicht darauf, zwingend den „richtigen“ Kanal herauszufinden, sondern ein Gefühl für die Vielfältigkeit der Signale zu bekommen.
Tabelle 2: Zuordnung der Signale der Pflegeperson zu den Sinneskanälen
Sinneskanäle
Beobachtungen / Signale
Visuell (sehen)
•
zeigt Herrn A. das Glas Apfelsaft, indem sie es auf dem Tisch hin
und her bewegt
Taktil (berühren)
•
führt die rechte Hand von Herrn A. zum Glas, schiebt das Glas in
seine rechte Hand
greift die linke Hand von Herrn A. und schließt sie ebenfalls um
das Glas
stellt das Glas mehrere Male hörbar auf dem Tisch ab
•
Akustisch (hören)
•
Eine Schwierigkeit für die Lernenden liegt darin, dass neben der Systematik der nonverbalen
Signalebene (Mimik, Gestik …) nun die Ebene der Wahrnehmungsbereiche des Menschen
(die verschiedenen Sinneskanäle wie visuell, akustisch …) hinzukommt.
© BMFSFJ
V/61
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