Elektrodynamik (WS 14/15) Übung IV (Abgabe: 10.11.14) 1. Zylinderkondensator (5 Punkte) Gegeben sei ein Zylinderkondensator (unendlich lange und dünne metallische Zylinderrohre, keine Effekte durch Zylinderenden) mit Innenzylinderradius R1 und Flächenladungsdichte σ1 = σ, sowie Außenzylinderradius R2 und Flächenladungsdichte σ2 = −σ. Das Potential sei für φ(0) = 0. ~ r) sowie das Potential φ(~r). (a) Berechnen Sie das elektrostatische Feld E(~ Achten Sie auf stetige Anschlussbedingungen für das Potential. (b) Bestimmen Sie die Kapazitätsmatrix dieses Systems pro Längeneinheit Cij . l (c) Berechnen Sie die elektrostatische Energie pro Längeneinheit. R2 Φ2 R1 Φ1 2. Metallhohlkugel (7+3 Punkte) In einer geerdeten Metallhohlkugel (unendlich dünn) mit dem Radius R befindet sich am Ort ~a die Ladung q. (a) (4 Punkte) Bestimmen Sie Größe und Ort ~a0 der Spiegelladung q 0 so, dass q und q 0 auf der Kugeloberfläche gerade zu dem Potential φ(R) = φ(∞) = 0 führen. Zeigen Sie hierzu, dass das elektrostatische Potential φ(~r) im Inneren der Hohlkugel (r = |~r| < R) gegeben ist durch φ(r, ϑ) = 4π0 √ q q p − , r2 + a2 − 2ar cos ϑ 4π0 R2 + (ar/R)2 − 2ar cos ϑ wobei ϑ den Winkel zwischen ~r und ~a bezeichnet und a = |~a|. (b) (1 Punkt) Welche Kraft wirkt auf die Ladung q? (c) (1 Punkt) Welche Ladung befindet sich insgesamt auf der geerdeten Kugelschale? (d) (1 Punkt) Bestimmen Sie das elektrostatische Potential im gesamten Außenbereich r > R. (e) (Bonus 3 Punkte) Wie lautet die Newtonsche Bewegungsgleichung für die Punktladung mit Masse m am Ort ~a (unter elektrostatischen Bedingungen)? Lösen Sie die Bewegungsgleichung für den Spezialfall a R für kurze Zeiten t, wenn die Punktladung sich zu Beginn in Ruhe befindet ~a˙ (0) = 0. Was passiert qualitativ für längere Zeiten? 3. Greensche Funktion (6 Punkte) In der Ebene z = 0 befinde sich eine Kreisscheibe mit Radius R auf dem Potential φ0 . Der Rest der Ebene sei geerdet so dass dort φ(~r) = φ(∞) = 0 (das Potential verschwinde im Unendlichen). Wir wollen das Potential einer Punktladung (Ladung q, Position ~a) im Halbraum z ≥ 0 berechnen, das den obigen Randbedingungen genügt. (a) (1 Punkt) Verifizieren Sie, dass G(~r,~r0 ) = 1 1 − 0 0 4π0 |~r −~r | 4π0 |~r −~r + 2(~r0 · ~n)~n| eine Greensche Funktion ist, die auf z 0 = 0 verschwindet. ~n ist ein Einheitsvektor orthogonal zur Kreisscheibe. (b) (5 Punkte) Das Potential ist im Halbraum z ≥ 0 gegeben durch (siehe Vorlesung Gl. 53) ˆ ˛ 3 0 0 0 df 0 φ(~r0 )~n · ∇~r0 G(~r,~r0 ). d r G(~r,~r )ρ(~r ) − 0 φ(~r) = z 0 ≥0 z 0 =0 Berechnen Sie mit Hilfe der Greenschen Funktion das Potential entlang der senkrecht zum Kreis stehenden Achse durch dessen Mittelpunkt (für z ≥ 0). Elektrodynamik (WS 14/15) Präsenzübung 3.11.14 1. Kugelkondensator Zwei konzentrische Metallkugelschalen mit den Radien R1 und R2 haben die Potentialwerte φ1 und φ2 . Das Potential verschwinde im Unendlichen, d.h. φ(∞) = 0. (a) Bestimmen Sie das Potential φ(~r) sowie das ~ r) im gesamten Raum. elektrische Feld E(~ Welche Ladungen q1 und q2 befinden sich auf den Kugeln? (b) Berechnen Sie die Kapazität C = Uq des Kugelkondensators für den Fall q1 = −q2 = q, wobei U = φ1 − φ2 ist. (c) Betrachten Sie den Spezialfall d = R2 − R1 R1 und vergleichen Sie die Kapazität mit der eines Plattenkondensators ohne Randeffekte CPlatte = 0 Ad (mit Plattenfläche A und Plattenabstand d). R2 R1 φ1 φ2