Infolge des globalen Klimawandels werden verschiedenste Wald-Ökosysteme schon in naher Zukunft auf sich verändernde klimatische Bedingungen reagieren. In Wäldern werden Pflanzen, Tiere, aber auch Böden von Veränderungen in Temperatur und Niederschlag beeinflusst werden. Der Waldboden stand im Zentrum der durchgeführten Untersuchungen. Um einen Temperaturanstieg zu simulieren, wurde der Waldboden während der Vegetationszeit um 4 °C erwärmt. Mit Hilfe von Dachkonstruktionen wurde zusätzlich eine 3-4 wöchige Trockenzeit im Sommer simuliert. Diese Vorgehensweise wurde gewählt, weil Klimamodelle sowohl höhere Temperaturen als auch trockenere Sommer für das Studiengebiet prognostizierten. Waldböden speichern große Mengen an Kohlenstoff. Der Kohlenstoff im Boden besteht aus organischen Bestandteilen wie z.B. toten Blättern oder bis zu tausende Jahre altem Humus. Die organischen Bestandteile werden langsam von BodenMikroorganismen abgebaut, wobei CO 2 aus dem Boden freigesetzt wird. Weil die Abbaurate temperaturabhängig ist, besteht die Befürchtung, dass unter wärmeren Bedingungen mehr CO 2 freigesetzt wird. Diese Befürchtung wurde durch die Ergebnisse der Studie bestätigt. Die Erwärmung um 4 °C resultierte in einer 33 - 40 % prozentigen Erhöhung der CO 2 -Emissionen. Im Jahr 2010 war CO 2 Ausstoß auf den beheizten Flächen um ca. 2.5 t Kohlenstoff pro Hektar höher als auf den Kontrollflächen; eine Zunahme ähnlich wie zu Beginn des Experiments im Jahr 2005. Es ist daher wahrscheinlich, dass der untersuchte Waldboden infolge der Klimaerwärmung hohe Mengen an Kohlenstoff an die Atmosphäre abgeben wird. Zumindest kurz- oder mittelfristig ist keine Akklimatisation an gestiegene Temperaturen zu erwarten. Anders sah die Situation allerdings aus wenn die Bodenerwärmung mit einer Reduktion des Sommer-Niederschlags verbunden war. Besonders auf erwärmten Flächen trocknete der Boden stark aus, was eine drastische Reduktion der CO 2 -Freisetzung bewirkte. Der Rückgang der CO 2 -Emissionen war so stark, dass die stimulierenden Effekte der Bodenerwärmung komplett (2008) oder zumindest teilweise (2009) kompensiert wurden. Bei gleichzeitiger Erwärmung und Reduktion der Sommer-Niederschläge ist daher von annähernd gleichbleibenden CO 2 -Emissionen aus dem untersuchten Waldboden auszugehen. Besonderes Augenmerk wurde auf die Auswirkungen der Erwärmung auf die Struktur und Zusammensetzung der Mikroorganismen-Gemeinschaft im Boden gelegt. Überraschend hatte die fünf Jahre dauernde Bodenerwärmung weder Auswirkungen auf die Biomasse, die Zusammensetzung, noch auf die Struktur der OrganismenGemeinschaften. Nur ihre metabolische Aktivität war signifikant erhöht. Bis jetzt konnte keine Anpassung der Mikrobiellen-Gemeinschaft an wärmere Bedingungen festgestellt werden. Dies kann sich allerdings in den nächsten Jahren ändern. Deshalb, und weil Langzeit-Versuche unabdingbar sind um seriöse Aussagen über Veränderungen im Boden-Kohlenstoff zu machen, wird der Versuch um vier Jahre verlängert.