10. symphoniekonzert - Staatskapelle Dresden

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10. SYMPHONIEKONZERT
S AI SO N 2014
2 015
Myung-Whun Chung Dirigent
Sophie Karthäuser Sopran
KLASSIK PICKNICKT
O P E N - A I R - KO N Z E R T M I T D E R S TA AT S K A P E L L E D R E S D E N
VL ADIMIR JUROWSKI, DIRIGENT
P E R A R N E G LO R V I G E N , BA N D O N EO N
10. SYMPHONIEKONZERT
SA ISO N 2 01 4
2015
Myung-Whun Chung Dirigent
Sophie Karthäuser Sopran
Wir freuen uns, Ihnen bereits zum 8. Mal das beliebte Konzert auf den
Wiesen vor der Gläsernen Manufaktur zu präsentieren – gemeinsam mit
unserem langjährigen Partner, der Staatskapelle Dresden.
PA R T N E R D E R
S TA AT S K A P E L L E D R E S D E N
10. SYMPHONIEKONZERT
SO N N TAG
31. 5.15
11 U H R
M O N TAG
1. 6 .15
20 UHR
D IEN STAG
2. 6 .15
20 UHR
PROGRAMM
S E M P ER O P ER
DRESDEN
IN KOOPER ATION MIT DEN DRESDNER MUSIKFESTSPIELEN
Myung-Whun Chung
Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Dirigent
Symphonie Nr. 2 D-Dur op. 36
1. Adagio molto – Allegro con brio
2. Larghetto
3. Scherzo. Allegro – Trio
4. Allegro molto
Sophie Karthäuser
Sopran
PAU S E
Gustav Mahler (1860-1911)
Symphonie Nr. 4 G-Dur
für großes Orchester und Sopran-Solo
1. Bedächtig. Nicht eilen
2. In gemächlicher Bewegung. Ohne Hast
3. Ruhevoll (Poco adagio)
4. Sehr behaglich (»Wir genießen die himmlischen Freuden«)
Himmel und Hölle
Traditionsbewusst gibt sich Beethovens Zweite in ihren ersten Takten,
doch schon bald lässt sie neue, bis dahin nicht gekannte Töne erklingen,
die ihr den Vorwurf des »Bizarren« einbrachten. Als eine »Humoreske«
konzipierte Mahler seine Vierte, mit der Myung-Whun Chung seine
Mahler-Erkundungen in Dresden fortsetzt, und tatsächlich ist die
Symphonie hinter ihrer »klassischen« Fassade eine ironisch-ernste Fabel
über die Welt, über Himmel und Hölle, Vergänglichkeit und Ewigkeit.
Kostenlose Konzerteinführungen jeweils 45 Minuten vor Beginn
im Foyer des 3. Ranges der Semperoper
Gesangstext ab Seite 20
2
3
10. SYMPHONIEKONZERT
Myung-Whun Chung
ERSTER GASTDIRIGENT DER
S Ä C H S I S C H E N S TA AT S K A P E L L E D R E S D E N
D
ie Ernennung eines Ersten Gastdirigenten ab der Spielzeit
2012 / 2013 war ein Novum in der langen Kapell-Historie –
und dokumentiert die enge Beziehung zwischen MyungWhun Chung und der Sächsischen Staatskapelle. Seit 2001
trat der Südkoreaner unzählige Male an das Kapell-Pult, sei
es in den Symphoniekonzerten in Dresden, sei es auf Tourneen mit dem
Orchester durch Europa, in die USA und nach Asien oder auch bei einer
Aufführungsserie samt Premierenvorstellung von Verdis »Don Carlo« in
der Semperoper. Überdies musizierte er immer wieder gemeinsam mit
Mitgliedern der Staatskapelle auf dem Kammermusikpodium, so auch
2013 bei den Osterfestspielen Salzburg, bei denen er in der Doppelrolle als
Dirigent und Pianist zu erleben war. Ein Schwerpunkt in seiner Zusammenarbeit mit der Staatskapelle ist ein groß angelegter Mahler-Zyklus,
den er in den jetzigen Konzerten mit der vierten Symphonie fortsetzt.
In Seoul geboren, begann Myung-Whun Chung seine Laufbahn
als Pianist. Seine dirigentische Karriere startete er als Assistent von
Carlo Maria Giulini in Los Angeles. Positionen als Chefdirigent bekleidete
er beim Rundfunk-Sinfonieorchester Saarbrücken, an der Opéra Bastille
in Paris und bei der Accademia Nazionale di Santa Cecilia in Rom, seit
15 Jahren steht er als Musikdirektor dem Orchestre Philharmonique de
Radio France vor. Daneben ist er in verschiedenen Ämtern in seiner asiatischen Heimat präsent, u.a. als Künstlerischer Direktor des Asia Philharmonic Orchestra, das asiatische Musiker aus den großen Orchestern
der Welt für Konzertprojekte zusammenführt. Myung-Whun Chung trat
mit allen bedeutenden Klangkörpern auf, viele seiner bei der Deutschen
Grammophon erschienenen CDs sind preisgekrönt.
Über seine künstlerischen Aktivitäten hinaus widmet sich MyungWhun Chung mit großem Engagement humanitären und ökologischen
Fragen. Er war Botschafter des Drogenkontrollprogramms der Vereinten
Nationen (UNDCP) und wurde 1995 von der UNESCO als »Man of the
Year« gewürdigt. 1996 erhielt er den »Kumkuan«, den höchsten korea­
nischen Kulturpreis. Er wurde zum ersten Kulturbotschafter seines
Landes berufen, die UNICEF ernannte ihn 2008 als ersten Dirigenten
zum »Goodwill Ambassador«.
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10. SYMPHONIEKONZERT
Sophie Karthäuser Sopran
D
ie belgische Sopranistin Sophie Karthäuser zählt zu den
bekanntesten Mozart-Interpretinnen ihrer Generation. Ihre
erste Pamina sang sie unter der Leitung von René Jacobs am
Opernhaus La Monnaie in Brüssel, ihre erste Susanna unter
William Christie an der Opéra de Lyon. Weitere Mozart-Partien haben sie bislang ans Pariser Théâtre des Champs-Elysées, ans Konzerthaus Berlin sowie zum Festival in Aix-en-Provence geführt. Zuletzt
wurde sie als Ilia unter der Leitung von René Jacobs am Theater an der
Wien von Publikum und Presse gleichermaßen gefeiert. Aber auch zahlreiche Partien anderer Komponisten – von Rameau über Händel, Haydn
und Beethoven bis hin zu Weber und Berlioz – zählen zu ihrem Repertoire. Erst vor wenigen Wochen war sie gemeinsam mit der Sächsischen
Staatskapelle in der Uraufführung eines neuen Werkes der Capell-Compositrice Sofia Gubaidulina in der Dresdner Frauenkirche zu erleben.
Als Liedsängerin ist Sophie Karthäuser gern gesehener Gast auf
den Bühnen der Opernhäuser in Antwerpen, Bordeaux, Frankfurt, Lille,
Nantes, Paris und Straßburg sowie im Palais des Beaux-Arts in Brüssel,
in der Berliner und Kölner Philharmonie, in der Londoner Wigmore Hall
wie auch der Carnegie Hall New York. Zu ihren musikalischen Partnern
gehören dabei Pianisten wie Graham Johnson, Eugene Asti, David Lively
und Cédric Tiberghien.
Sophie Karthäuser hat mit zahlreichen Ensembles und Orches­tern
musiziert, darunter die Academy of Ancient Music, das Collegium Vocale
Gent, Les Arts Florissants, La Petite Bande, die Akademie für Alte Musik
Berlin, das Freiburger Barockorchester, das Gewandhausorchester Leipzig
und das Mahler Chamber Orchestra. Dabei standen ihr so namhafte Dirigenten wie Riccardo Chailly, Nikolaus Harnoncourt, Thomas Hengelbrock,
Philippe Herreweghe, René Jacobs, Marc Minkowski, Kent Nagano, Vladimir Jurowski oder Myung-Whun Chung zur Seite.
Nach zahlreichen Operneinspielungen hat Sophie Karthäuser
gemeinsam mit dem Pianisten Eugene Asti im April 2014 ein Solo-Album
mit Liedern von Francis Poulenc bei harmonia mundi veröffentlicht.
Ihr jüngstes Album sind die von der Presse hochgelobten »Leçons de
Ténèbres« von Michel Richard de Lalande, die sie gemeinsam mit dem
Ensemble Correspondances unter der Leitung von Sébastien Daucé –
ebenfalls für harmonia mundi – aufgenommen hat.
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10. SYMPHONIEKONZERT
Ludwig van Beethoven
EIN ERNSTHAFTER GENIESTREICH
* (getauft) 17. Dezember 1770 in Bonn
† 26. März 1827 in Wien
Ludwig van Beethovens zweite Symphonie
Symphonie Nr. 2 D-Dur op. 36
1. Adagio molto – Allegro con brio
2. Larghetto
3. Scherzo. Allegro – Trio
4. Allegro molto
S
ENTSTEHUNG
U R AU F F Ü H R U N G
zwischen 1800 und 1802
in Wien und Heiligenstadt;
Abschluss der Partitur im
April 1802
am 5. April 1803 im Rahmen
einer von Beethoven veranstalteten und geleiteten Akademie
im Theater an der Wien
WIDMUNG
BESETZUNG
Dem Fürsten Karl von Lichnowsky (1761-1814), Freund
und Gönner Beethovens wie
auch Mozarts
2 Flöten, 2 Oboen,
2 Klarinetten, 2 Fagotte,
2 Hörner, 2 Trompeten,
Pauken, Streicher
DAU ER
ca. 35 Minuten
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eit über 200 Jahren sorgt Ludwig van Beethovens zweite
Symphonie immer wieder für Missverständnisse: Weil ihre
Entstehung vermeintlich in dieselbe Zeit fällt wie das »Heiligenstädter Testament«, wundern sich die Musikforscher regelmäßig, wie Beethoven neben dem erschütternden Testament
ein so »heiteres« Werk schreiben konnte. Tatsächlich fällt die Entstehung
der Symphonie in die Zeit der beginnenden Ertaubung Beethovens,
auch schrieb er das Werk zu großen Teilen in Heiligenstadt – und doch
handelt es sich um einen Trugschluss: Beethoven vollendete die Partitur
bereits im April 1802; das »Heiligenstädter Testament« dagegen trägt als
Datum den 6. und 10. Oktober 1802, entstand also ein halbes Jahr später
(ist allerdings ohnehin keine spontane Gefühlsäußerung, wie häufig
angenommen, sondern ein literarisch sorgfältig zusammengestelltes
Elaborat). Wie auch immer man die Entstehungshintergründe zueinander
in Beziehung stellt, so bleibt eine andere wichtige Frage – ist die Zweite
überhaupt ein »heiteres« Werk?
Eines ist auf jeden Fall sicher: Beethoven setzte sich in dem Werk
auf noch ambivalentere Weise als in der ersten Symphonie mit der Tradition auseinander. Zwar verbleibt das Instrumentarium (mit zweifach besetzten Bläsern, ohne Posaunen) durchaus noch im klassischen Rahmen;
auch lässt sich an vielen Details ein Bezug zu Mozart und Haydn erkennen, vor allem zu den ebenfalls in D-Dur stehenden Symphonien KV 385,
der »Haffner-Symphonie«, bzw. Haydns letzter »Londoner Symphonie« Hob. I:104. Letztendlich beschritt Beethoven in seiner Symphonie
aber einen ganz eigenen Weg, der sich in den vielen scharfen Kontrasten
manifestiert, so in den plötzlichen Wechseln von laut und leise, von Dur
und Moll, die das ganze Werk durchziehen und auf die Zeitgenossen in
ihrer Vehemenz schockierend gewirkt haben müssen. Noch ein anderes
Indiz weist auf die Neuartigkeit hin: War die erste Version des Werkes
aus dem Jahr 1801 noch relativ konventionell gehalten, so entschied sich
Beethoven – nach einem Prozess radikaler Zuspitzungen – in der Endgestalt immer wieder für die ungewöhnlichere, innovativere Lösung.
10. SYMPHONIEKONZERT
Eine Symphonie mit opernhafter Dramatik
Radikaler Weg zum Ruhm: Ludwig van Beethoven im Jahr 1801.
Gemälde von Carl Traugott Riedel (1769-1832)
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Auffallend sind in der Symphonie außerdem die beinahe »unsymphonisch«
wirkende instrumentale Virtuosität, die allen Instrumenten abverlangt
wird, sowie eine aus den starken Kontrasten resultierende Dramatik, die
ans Opernhafte grenzt. In der Tat scheint sich Beethoven bereits zu dieser
Zeit mit Operngedanken beschäftigt zu haben: Ab 1803 arbeitete er an
seiner Oper »Leonore«, dem späteren »Fidelio«, zu der er wichtige Impulse
durch die auf dem gleichen Stoff basierende, 1804 in Dresden uraufgeführte Oper »Leonora« des Italienischen Hofkapellmeis­ters Ferdinando
Paër empfangen hat.
Schon die langsame Einleitung zum Kopfsatz, die Beethoven in
dieser Komplexität erst wieder in der siebten Symphonie aufgreifen sollte,
zeigt diese opernhafte Dramatik. Der erste Teil stellt einen lyrischen Holzbläser-Gesang vor, der im zweiten Teil durch eine dramatische Wendung
nach Moll wieder in Frage gestellt wird. Erstaunlich ist auch, dass die
Einleitung so gut wie keine motivischen Bezüge zum anschließenden
Allegro-Teil aufweist. Dieser Teil treibt das Geschehen mit Energie und
Virtuosität voran: Das Hauptthema, eine aufsteigende Dreiklangsfigur
(damals auch »Walze« oder »Rolle« genannt), geht von den tiefen Bässen
auf das Orchestertutti über. Das Seitenthema ist kein wirklicher Gegensatz,
es greift die Energie des ersten in einer mitreißenden Marschfanfare auf.
Besonders ist auch der Schluss des Satzes, dessen erweiterte Coda zu einer
Art zweiten Durchführung aufgewertet wird.
Ein bukolischer Liedsatz folgt mit dem Larghetto, das insofern
noch am ehesten dem 18. Jahrhundert verpflichtet ist. Die Themen, insbesondere das lyrische Hauptthema, lassen sich teilweise auf die langsame
Einleitung des ersten Satzes zurückführen. Beethoven verband hier die
Sonaten- mit einer Variationsform, in deren Verlauf es neben tänzerischen
Passagen auch Abschnitte energischer Dramatik gibt.
Heftig und kurz ist der dritte Satz, der von Kontrasten zwischen
Forte und Piano lebt, ebenso von der Betonung eigentlich unbetonter Taktzeiten. Auch musikgeschichtlich ist dieser Satz von großer Bedeutung:
Beethoven verwendet hier zum ersten Mal die Bezeichnung »Scherzo«
(nach dem sonstigen Menuett), die fortan verbindlich bleiben sollte.
Unvermittelt setzt das Finale ein, das die Kontraste gleich in den Anfangstakten offenbart: der Wechsel von Forte und Piano, von dramatischer
Geste und melodischer Antwort, dazu große Intervallsprünge – all dies findet sich zu Beginn auf engstem Raum und lehnt sich an Mozarts »HaffnerSymphonie« an. Ansonsten kombiniert Beethoven hier die Sonaten- mit der
Rondoform, die Steigerungen sind weitläufig kalkuliert und werden durch
gezielt eingesetzte Fermaten und Generalpausen wirkungsvoll inszeniert.
10. SYMPHONIEKONZERT
4. J U N I 2 015
Wien, Musikverein
6 . J U N I 2 015
Udine, Teatro Nuovo
Fürst Karl Alois von Lichnowsky
(um 1800). Lichnowksy förderte den
jungen Beethoven, der ihm neben
der zweiten Symphonie u.a. auch die
Klaviertrios op. 1 und die Klaviersonate c-Moll op. 13 »Pathétique«
widmete.
GASTKONZERTE
IN WIEN UND UDINE
Das Bild der Zweiten im Wandel der Zeit
»Allzu bizarr, wild und grell«, schrieben die Kritiker nach der Uraufführung über dieses Finale; in der ganzen Symphonie entdeckten sie
»zuweilen höchst seltsam gruppierte Ideen«, weshalb sie dem Musikfreund ein mehrfaches Hören des Werkes nahe legten. Die Symphonie
wurde also bei der Akademie, die Beethoven am 5. April 1803 im Theater
an der Wien ausrichtete (und bei der außerdem das dritte Klavierkonzert
und das Oratorium »Christus am Ölberge« ihre Uraufführung erlebten),
zunächst keineswegs als »heiter« wahrgenommen. Beethovens Zeitgenossen hörten eher das Neue und Unkonventionelle, das Energische und
Heroische, das noch immer dem Geist der Revolution verpflichtet war
und auf die nur wenig später entstandene »Eroica« verweist. Und genau
darin liegt das Problem: Nach Bekanntwerden der späteren Symphonien
hat sich das Bild der Zweiten gewandelt, deren Konfliktpotenzial nun
relativiert erschien. Dagegen spricht bis heute, dass die Symphonie selten
ihre unmittelbare Wirkung verfehlt und nach wie vor zu einer ernsthaften
Auseinandersetzung herausfordert.
Beethoven widmete die Symphonie seinem Freund und Gönner
Fürst Karl von Lichnowsky, der ihn seit 1794 förderte und zwei Jahre
später auch auf einer Reise u.a. nach Dresden begleitete – genau so, wie
er im April 1789 schon Wolfgang Amadeus Mozart bei dessen vermutlich
einzigem Aufenthalt in Dresden Gesellschaft geleistet hatte.
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Myung-Whun Chung Dirigent
Sophie Karthäuser Sopran
Ludwig van Beethoven
Symphonie Nr. 2 D-Dur op. 36
Gustav Mahler
Symphonie Nr. 4 G-Dur
PA R T N E R D E R
S TA AT S K A P E L L E D R E S D E N
TOBIAS NIEDERSCHL AG
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10. SYMPHONIEKONZERT
Gustav Mahler
HIMMLISCHER TOTENTANZ
* 7. Juli 1860 in Kalischt (Böhmen)
† 18. Mai 1911 in Wien
Gustav Mahlers vierte Symphonie
Symphonie Nr. 4 G-Dur
für großes Orchester und Sopran-Solo
1. Bedächtig. Nicht eilen
2. In gemächlicher Bewegung. Ohne Hast
3. Ruhevoll (Poco adagio)
4. Sehr behaglich (»Wir genießen die himmlischen Freuden«)
ENTSTEHUNG
U R AU F F Ü H R U N G
vierter Satz: 1892 in Hamburg,
während der Arbeit an der
zweiten Symphonie; erster bis
dritter Satz: 1899 bis 1901 in
Bad Aussee, Maiernigg und
Wien; Abschluss der Reinschrift am 5. Januar 1901
am 25. November 1901 in
München mit der Solistin Rita
Michalek, dem Kaim-Orchester
(den heutigen Münchner Philharmonikern) unter der Leitung
des Komponisten
BESETZUNG
T E X T VO R L AG E
»Der Himmel hängt voll Geigen.
Bairisches Volkslied« aus der
von Clemens Brentano und
Achim von Arnim zwischen
1805 und 1808 ver­öffentlichen
Liedtextsammlung »Des Knaben
Wunderhorn«
4 Flöten (3. und 4. auch Piccolo),
3 Oboen (3. auch Englischhorn),
3 Klarinetten (2. auch Es-Klarinette, 3. auch Bassklarinette),
3 Fagotte (3. auch Kontrafagott),
4 Hörner, 3 Trompeten, Pauken,
Schlagzeug (4 Spieler), Harfe,
Streicher
DAU ER
ca. 55 Minuten
14
15
M
ahlers vierte Symphonie ist die letzte seiner so genannten
»Wunderhorn-Symphonien«. Wie schon in der zweiten
und dritten Symphonie griff er auch in diesem Werk auf
seine »Wunderhorn«-Lieder zurück, die er ab 1880 auf
Texte aus der romantischen Gedichtsammlung »Des
Knaben Wunderhorn« geschrieben hatte. Das Finale der Symphonie
stimmt weitgehend mit dem Lied »Das himmlische Leben« überein, das
in der Sammlung den Titel »Der Himmel hängt voll Geigen« trug und
das Mahler bereits 1892 vertont hatte. In fünf Strophen schildert es ein
bäuerlich-naives Schlaraffenland; es endet mit einem verklärten Lob auf
die »musica coelestis« – die himmlische Musik.
Ursprünglich war das Lied Bestandteil eines fünfteiligen Liederzyklus, dem Mahler den Titel »Humoreske« gab. Und so plante er auch
mit der vierten Symphonie zunächst eine symphonische »Humoreske« in
sechs Sätzen, von denen mindestens drei auf »Wunderhorn«-Vertonungen
zurückgehen sollten. Diesen Plan ließ er allerdings wieder fallen, er
entschied sich für eine klassische, viersätzige Symphonie mit nur einem
einzigen Vokalsatz am Schluss. Bereits früher hatte er erwogen, das
»Himmlische Leben« zum Finalsatz der dritten Symphonie zu machen,
zog dann aber dort ein instrumentales Finale vor. Die drei Instrumentalsätze der Vierten entstanden in ungewöhnlich kurzer Zeit: Mahler
skizzierte sie 1899 in nur zehn Tagen in Bad Aussee, wo er die Sommermonate verbrachte. Fertig ausgearbeitet hat er sie dann im Sommer 1900
in Maiernigg und anschließend in Wien, wo er seit 1897 das Amt des
Hof­operndirektors bekleidete.
»Wunderhorn«-Lied als thematischer Keim
Mahler schrieb die Symphonie also quasi »von hinten nach vorne«, mit
dem »Wunderhorn«-Lied als thematischem Keim: Themen und Motive
des Liedes finden sich in allen drei Vordersätzen, die damit zum Finale
10. SYMPHONIEKONZERT
hinleiten. Auswirkungen hatte »Das himmlische Leben« auch auf die
klangliche Gestaltung der Symphonie. So ging Mahler auch in den instrumentalen Sätzen nicht über die ursprüngliche Orchesterbesetzung des
Liedes hinaus – und verzichtete auf Posaunen und Tuba (trotzdem sprach
er in der Partitur von einem »großen Orchester«). Mit der Beschränkung
auf vier Sätze und deren Anordnung kehrte er außerdem zur klassischen
Tradition zurück: Auf einen Sonatensatz folgen Scherzo und langsamer
Satz; nur das Lied-Finale fällt aus dem Rahmen.
Insgesamt überwiegt in der Symphonie ein »kindlicher« Tonfall,
der aber häufig gebrochen wird. Der Kopfsatz (Bedächtig. Nicht eilen)
beginnt mit lustigem Schellenklang, die Violinen stimmen ein graziö­ses
Hauptthema an, das an die Wiener Klassiker erinnert. Nach einer kinderliedartigen Überleitung wird der Seitensatz erreicht, eine »breit gesungene« Melodie in Celli und Oboe. Bis hierher wirkt der Satz äußerst
simpel, doch es gibt auch eine andere Seite: In der Durchführung nimmt
die Musik komplexere Züge an, in mehreren Wellen steigert sie sich
zu einem bedrohlichen Höhepunkt. »Der erste Satz beginnt, als ob er
nicht bis drei zählen könnte«, so Mahler, »dann aber geht es gleich ins
große Einmaleins und zuletzt wird schwindelnd mit Millionen und aber
Millio­nen gerechnet.«
Ein »Als-Ob von der ersten bis zur letzten Note«
Gustav Mahler als junger Kapellmeister in Hamburg (aufgenommen 1893,
veröffentlicht 1901). Im Dezember 1901 schrieb Mahler aus Dresden an seine
angehende Verlobte Alma: »… meine IV. wird Dir ganz fremd sein. – Die ist
wieder ganz Humor – ›naiv‹ etc.; weißt Du, das an meinem Wesen, was Du
noch am Wenigsten aufnehmen kannst – und was jedenfalls in alle Zukunft
nur die Wenigsten erfassen werden.«
16
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Als grotesker Totentanz gibt sich der zweite Satz (In gemächlicher Bewegung. Ohne Hast). Die Solovioline ist hier um einen Ganzton nach oben
gestimmt, ihr Klang dadurch unheimlich und fahl. »Freund Hein spielt
zum Tanz auf« – so erläuterte Bruno Walter diese Musik im Auftrag
Mahlers einem Musikhistoriker. Die anfängliche Tanzweise kehrt im
Verlauf des Satzes mehrfach variiert wieder. Eingeschoben sind zwei
schwelgerische Trios, in denen die Schluss-Strophe des »Wunderhorn«Liedes bereits frei abgewandelt anklingt.
Besonders stolz war Mahler auf den langsamen Satz (Ruhevoll),
dem er zwei gegensätzliche Themen zugrunde legte: eine ruhig strömende Cellomelodie und eine »klagende« Weise in der Oboe. Beide
werden im weiteren Verlauf in variierter Form gesteigert, wobei im ersten
vor allem das Tempo, im zweiten die Intensität zunimmt. »›Sankt Ursula
selbst dazu lacht‹ könnte der dritte Satz genannt werden, die ernsteste
der Heiligen lacht, so heiter ist diese Sphäre« (Bruno Walter). Kurz vor
Schluss kommt es überraschend zum Höhepunkt des Satzes, eigentlich
dem der ganzen Symphonie: In einem Orchesterausbruch nach E-Dur
klingt der Beginn des »Wunderhorn«-Liedes an, der Blick auf einen
bunten »Bauernhimmel« wird frei.
10. SYMPHONIEKONZERT
Am 17. März 1908 dirigierte Ernst
von Schuch die Dresdner Erstaufführung der vierten Symphonie am
Pult der »Königl. musikalischen
Kapelle« in der Semperoper. Die
Sopransolistin war Minnie Nast,
die 1911 als Uraufführungs-Sophie
in Richard Strauss’ »Der Rosenkavalier« in die Operngeschichte
eingehen sollte.
Der Finalsatz ist darauf erstaunlich zurückhaltend (Sehr behaglich), geradezu unspektakulär. In naivem Volkston erzählt der Sopran vom Schlaraffenland und seinen »himmlischen Freuden«; die einzelnen Strophen
sind durch orchestrale Zwischenspiele verbunden, in denen die Schellenklänge des Symphonie-Beginns wiederkehren. Doch auch hier ist die
Idylle nicht ungetrübt: In der zweiten Strophe – beim Schlachten von
Lämmlein und Ochs – nimmt die Musik dramatische Züge an. Brechen
hier, vor der »himmlischen Musik« der Schluss-Strophe, etwa Alpträume
in die kindliche Vision ein?
Ein »Als-Ob von der ersten bis zur letzten Note« hat Theodor W.
Adorno die vierte Symphonie genannt und damit ihren doppelbödigen
Charakter, der sich bis in den Finalsatz durchzieht, zum Ausdruck gebracht. Vermutlich war es genau dieses Nebeneinander von Heiterem
und Verstörendem, von heiler und realer Welt, das das Publikum der
Münchner Uraufführung irritierte; es reagierte mit wütenden Pfiffen,
fühlte sich von der Musik »verschaukelt«. Hinter einer klassizistischen
Fassade komponierte Mahler ein heiter-diabolisches Werk, das nur
scheinbar harmloser daherkommt als seine anderen Symphonien.
18
20
15
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Bach
Beethoven
Strauss
Copland
Mahler
Bruckner
Zimmermann
Schostakowitsch
Debussy
Henze
Kurtág
Mozart
Trojahn
Tschaikowsky
Ruzicka
Verdi
Altes bewahren und Neues wagen.
Jung und lebendig seit 1548.
Die Saison 2015/2016 der
Sächsischen Staatskapelle Dresden.
PA R T N E R D E R
S TA AT S K A P E L L E D R E S D E N
TOBIAS NIEDERSCHL AG
19
10. SYMPHONIEKONZERT
GESANGSTEXT
Gustav Mahler
Symphonie Nr. 4 G-Dur
( AU S » D E S K N A B E N W U N D E R H O R N «, 18 0 5 -18 0 8)
Gut Kräuter von allerhand Arten,
Die wachsen im himmlischen Garten,
Gut Spargel, Fisolen
Und was wir nur wollen!
Ganze Schüsseln voll sind uns bereit!
Gut Äpfel, gut Birn und gut Trauben,
Die Gärtner, die Alles erlauben.
Willst Rehbock, willst Hasen,
Auf offener Straßen
Sie laufen herbei!
Wir genießen die himmlischen Freuden,
Drum tun wir das Irdische meiden.
Kein weltlich Getümmel
Hört man nicht im Himmel!
Lebt Alles in sanftester Ruh.
Wir führen ein englisches Leben,
Sind dennoch ganz lustig daneben.
Wir tanzen und springen,
Wir hüpfen und singen,
Sankt Peter im Himmel sieht zu.
Sollt’ ein Fasttag etwa kommen,
Alle Fische gleich mit Freuden angeschwommen!
Dort läuft schon Sankt Peter
Mit Netz und mit Köder
Zum himmlischen Weiher hinein.
[Willst Karpfen, willst Hecht, willst Forellen,
Gut Stockfisch und frische Sardellen?
Sankt Lorenz hat müssen
Sein Leben einbüßen,]
Sankt Martha die Köchin muß sein!
Johannes das Lämmlein auslasset,
Der Metzger Herodes drauf passet,
Wir führen ein geduldig’s,
Unschuldig’s, geduldig’s,
Ein liebliches Lämmlein zu Tod!
Sankt Lukas den Ochsen tät schlachten
Ohn’ einig’s Bedenken und Achten,
Der Wein kost’ kein’ Heller
Im himmlischen Keller,
Die Englein, die backen das Brot.
Kein Musik ist ja nicht auf Erden,
Die unsrer verglichen kann werden.
Elftausend Jungfrauen
Zu tanzen sich trauen!
Sankt Ursula selbst dazu lacht!
Cäcilia mit ihren Verwandten,
Sind treffliche Hofmusikanten.
Die englischen Stimmen
Ermuntern die Sinnen,
Daß alles für Freuden erwacht.
Text des Sopran-Solos im vierten Satz
Der Himmel hängt voll Geigen
20
21
10. SYMPHONIEKONZERT
10. Symphoniekonzert 2014 | 2015
Orchesterbesetzung
1. Violinen
Roland Straumer / 1. Konzertmeister
Michael Eckoldt
Federico Kasik
Michael Frenzel
Volker Dietzsch
Johanna Mittag
Jörg Kettmann
Martina Groth
Wieland Heinze
Henrik Woll
Anett Baumann
Anselm Telle
Franz Schubert
Yoriko Muto
Ga-Young Son
Janosch Armer**
2. Violinen
Heinz-Dieter Richter / Konzertmeister
Annette Thiem
Holger Grohs
Stephan Drechsel
Ulrike Scobel
Alexander Ernst
Mechthild von Ryssel
Elisabeta Schürer
Kay Mitzscherling
Martin Fraustadt
Christoph Schreiber
Robert Kusnyer
Yukiko Inose
Lydia Dobler*
22
23
Bratschen
Michael Neuhaus / Solo
Stephan Pätzold
Anya Dambeck
Michael Horwath
Uwe Jahn
Ulrich Milatz
Zsuzsanna Schmidt-Antal
Susanne Neuhaus
Juliane Böcking
Uta Scholl
Elizaveta Zolotova
Heiner Stolle*
Violoncelli
Friedwart Christian Dittmann / Solo
Simon Kalbhenn / Solo
Tom Höhnerbach
Matthias Schreiber*
Andreas Priebst
Bernward Gruner
Johann-Christoph Schulze
Jakob Andert
Titus Maack
Haedeun Lee**
Kontrabässe
Petr Popelka / Solo
Martin Knauer
Helmut Branny
Fred Weiche
Reimond Püschel
Johannes Nalepa
Marco-Vieri Giovenzana
Daniel Pytel**
Flöten
Rozália Szabó / Solo
Cordula Bräuer
Jens-Jörg Becker
Dóra Varga
Oboen
Sebastian Römisch / Solo
Andreas Lorenz
Volker Hanemann
Klarinetten
Wolfram Große / Solo
Egbert Esterl
Christian Dollfuß
Fagotte
Trompeten
Mathias Schmutzler / Solo
Peter Lohse
Siegfried Schneider
Pauken
Thomas Käppler / Solo
Schlagzeug
Bernhard Schmidt
Frank Behsing
Dirk Reinhold
Simon Etzold**
Harfe
Vicky Müller / Solo
Joachim Hans / Solo
Hannes Schirlitz
Andreas Börtitz
Hörner
Robert Langbein / Solo
Harald Heim
Miklós Takács
Eberhard Kaiser
* als Gast
** als Akademist / in
10. SYMPHONIEKONZERT
Vorschau
4. Aufführungsabend
M O N TAG 2 2 . 6 .15 2 0 U H R
S E M P ER O P ER D R E S D E N
RICHARD
STRAUSS
E EKTRA
E V E LY N H E R L I T Z I U S
ANNE SCHWANEWILMS
WALTRAUD MEIER
RENÉ PAPE
STAATSKAPELLE DRESDEN
CHRISTIAN THIELEMANN
In Kooperation mit den Internationalen
Schostakowitsch Tagen Gohrisch
Vladimir Jurowski Dirigent
Maria Gortsevskaya Mezzosopran
Dmitri Schostakowitsch
Suite aus der Filmmusik »Das neue Babylon« op. 18
Arvo Pärt
»Arbos« für acht Blechbläser und Schlagzeug
Benjamin Britten
»Russian Funeral« für Blechbläser und Schlagzeug
Arvo Pärt
»These Words …« für Streichorchester und Schlagzeug
Dmitri Schostakowitsch
Sechs Gedichte von Marina Zwetajewa
für Alt und Kammerorchester op. 143a
11. Symphoniekonzert
S O N N TAG 2 8 . 6 .15 11 U H R
M O N TAG 2 9. 6 .15 2 0 U H R
D I E N S TAG 3 0 . 6 .15 2 0 U H R
S E M P ER O P ER D R E S D E N
Christian Thielemanns großartige „Elektra“ –
live aus der Berliner Philharmonie.
Die Gesamteinspielung auf Deutsche Grammophon.
Ab sofort als CD und Download erhältlich.
www.Richard-Strauss-150.de
Vladimir Jurowski Dirigent
Gidon Kremer Violine
Igor Levit Klavier
Sächsischer Staatsopernchor Dresden
Sofia Gubaidulina
Violinkonzert Nr. 1 »Offertorium«
Sergej Tanejew
»Johannes Damascenus«, Kantate op. 1
Alexander Skrjabin
»Promethée. Le poème du feu« op. 60
10. SYMPHONIEKONZERT
IMPRESSUM
Sächsische
Staatskapelle Dresden
Künstlerische Leitung/
Orchesterdirektion
Sächsische Staatskapelle Dresden
Chefdirigent Christian Thielemann
Spielzeit 2014 | 2015
H E R AU S G E B E R
Sächsische Staatstheater –
Semperoper Dresden
© Mai 2015
R E DA K T I O N
Tobias Niederschlag, Matthias Claudi
G E S TA LT U N G U N D L AYO U T
schech.net
Strategie. Kommunikation. Design.
DRUCK
Union Druckerei Dresden GmbH
ANZEIGENVERTRIEB
Christian Thielemann
Chefdirigent
Juliane Stansch
Persönliche Referentin
von Christian Thielemann
Jan Nast
Orchesterdirektor
Tobias Niederschlag
Konzertdramaturg,
Künstlerische Planung
Dr. Torsten Blaich
Programmheftredaktion,
Konzerteinführungen
Matthias Claudi
PR und Marketing
Agnes Monreal
Assistentin des Orchesterdirektors
EVENT MODULE DRESDEN GmbH
Telefon: 0351/25 00 670
e-Mail: [email protected]
www.kulturwerbung-dresden.de
Sarah Niebergall
Orchesterdisponentin
B I L D N AC H W E I S
Agnes Thiel
Dieter Rettig
Notenbibliothek
Matthias Creutziger (S. 4); Alvaro
Yanez (S. 7); Carl Traugott Riedel (S. 10);
Museum Troppau (S. 12); Leonhard BerlinBieber (S. 16); Historisches Archiv der
Sächsischen Staats­t heater Dresden (S. 18).
T E X T N AC H W E I S
Die Texte von Tobias Niederschlag sind Originalbeiträge für die Publikationen der Sächsischen Staatskapelle Dresden.
Urheber, die nicht ermittelt oder erreicht
werden konnten, werden wegen nachträglicher
Rechtsabgeltung um Nachricht gebeten.
Private Bild- und Tonaufnahmen sind aus
urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet.
Matthias Gries
Orchesterinspizient
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Semperoper
Dresden
PA R T N E R D E R
S TA AT S K A P E L L E D R E S D E N
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