Varicella-Zoster-Virus Viren Herpes zoster 1.4 Erreger: Epidemiologie: Der Erreger des Herpes zoster ist identisch mit dem Erreger der Varizellen, unterschiedlich ist lediglich die Immunitätslage. An Herpes zoster kann nur erkranken, wer bereits zuvor eine Varizellen-Erstinfektion durchgemacht hatte. Herpes zoster entsteht durch eine Reaktivierung latenter Varizellenviren, welche im Verlaufe einer meist Jahre zurückliegenden Erstinfektion spinale Ganglienzellen befallen hatten. Betroffen werden überwiegend Erwachsene jenseits des 50. Lebensjahres. Kinder mit einem Herpes zoster wurden meist im frühen Säuglingsalter durch ein Geschwisterkind mit Varizellen infiziert, zu einem Zeitpunkt, zu dem sie noch über eine begrenzte Leihimmunität durch die Mutter verfügten. Dies hatte dann zur Folge, daß zum einen die Ersterkrankung blande oder überhaupt nicht bemerkbar verlief, andererseits aber auch keine ausreichende Immunität entwickelt wurde. Seltener kann auch eine intrauterine Infektion bei Varizellen der Mutter in der Schwangerschaft postnatal zu einem Herpes zoster führen. Aber auch sekundäre Störungen des Immunsystems im Verlaufe einer Behandlung mit Zytostatika oder bei HIV-Infektionen können wegbereitend sein. Klinisches Bild: Prodromalstadium: Exanthem-Stadium: Komplikationen: Therapie: Impfung: Lokale Schmerzen und Brennen gehen häufig den Hauterscheinungen voraus. Betroffen sein können der Stamm 32, 33 und die Extremitäten, 34 aber auch das Gesicht. 35 Hier können auch mehrere Äste im Ausbreitungsbereich des N. trigeminus involviert sein. Das Exanthem geht im Verlaufe von Stunden von Flecken über Papeln zu gruppierten Bläschen über. 36 Dabei besteht meist nur ein geringes Krankheitsgefühl. Der Hautbefall ist meist einseitig auf Hautsegmente begrenzt, welche durch sensible Fasern eines einzigen Segmentes versorgt werden. Im Gegensatz zum Erwachsenen finden sich bei Kindern meist keine oder nur geringe Schmerzen. Rezidive sind im Kindesalter extrem selten. Ein generalisierter Zoster ist selten und kommt meist nur im Zusammenhang mit einer immunologischen Störung vor. 37 Bei Mitbefall der Ohrmuschel kann es auch zu einer Beteiligung zentraler Nerven kommen (Hörverlust, Fazialisparese auf der betroffenen Seite). 38-41 Ein Zoster an der Nasenspitze 42, 44 weist frühzeitig auf einen sich häufig im Anschluß entwickelnden schmerzhaften Herpes zoster ophthalmicus 43, 45 hin, da beide Bereiche vom selben Ast des N. trigeminus versorgt werden. Bei komplizierten Verläufen ist eine parenterale Virostatika-Therapie indiziert, 46, 47 bei Zoster ophthalmicus zusätzlich eine lokale Anwendung. Ob eine aktive Varizellen-Impfung vor dem späteren Auftreten eines Herpes zoster schützt, bleibt abzuwarten. 18 Herpes zoster 1.4 32 Herpes zoster im Thoraxbereich 33 Herpes zoster im Thoraxbereich 34 Herpes zoster im Ulnabereich 36 Gruppierte Bläschen bei Herpes zoster 35 Herpes zoster halbs. im Trigeminusbereich 37 Herpes zoster bei HIV-Infektion 19 Herpes zoster 1.4 38 Facialisparese rechts bei Herpes zoster oticus 39 Wie 38, dazugehöriger Ohrbefund 40 Facialisparese rechts bei Herpes zoster oticus 41 Wie 40, dazugehöriger Ohrbefund 20 Herpes zoster 1.4 42 Beginnender Herpes zoster im Gesicht 43 Pat. von Bild 42, zwei Tage später 44 Beteiligung der Nasenspitze 45 Keratokonjunktivitis bei Herpes zoster 46 Herpes zoster vor Aciclovirbehandlung 47 Wie 46, nach 1wöchiger Aciclovirbehandlung 21