Kurs 13ma2 Klausur Nr. 1 - Lösungen 25.09.2008 1. Aufgabe: a) Beim „Mensch-ärgere-Dich-nicht“ darf man bei einer Sechs starten. Man hat bis zu drei Versuche. Wie groß ist die W., dass der Start gelingt? E : „6“ fällt beim ersten, zweiten oder dritten Versuch X : Anzahl der Versuche bis zur „6“ 1 5 1 5 5 1 91 P( E ) = P( X = 1 ) + P( X = 2 ) + P( X = 3 ) = + ⋅ + ⋅ ⋅ = ≈ 0 , 4213 6 6 6 6 6 6 216 Der Start gelingt mit einer Wahrscheinlichkeit von ungefähr 42,13%. Bei dem nun folgenden Spiel werden zwei „gezinkte“ Würfel verwendet. Würfel 1 hat die Wahrscheinlichkeitsverteilung Würfel 2 hat die Wahrscheinlichkeitsverteilung 1 0,1 2 0,2 3 0,3 4 0,2 5 0,1 6 0,1 1 0,2 2 0,1 3 0,1 4 0,1 5 0,2 6 0,3 b) Wir werfen erst Würfel 1, dann Würfel 2 und notieren danach die Augensumme. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese ≥ 9 ist? Entwerfen Sie zur Lösung der Aufgabe ein (für diese Situation relevantes) „eingeschränktes“ Baumdiagramm. E : Augensumme größer oder gleich 9 E = {36 , 45, 46 ,54 ,55,56 ,63,64 , 65,66} P ({36} ) = 0 ,32 P ({54} ) = 0 ,12 P ({45} ) = 0 , 22 P ({55} ) = 0 ,1 ⋅ 0 , 2 P ({46} ) = 0 , 2 ⋅ 0 ,3 P ({56} ) = 0 ,1 ⋅ 0 ,3 ........................ Die Wahrscheinlichkeit, die Augensumme ≥ 9 zu werfen ist P( E ) = 0,32 c) Wenn ein Lehrer die Noten gemäß den obigen Wahrscheinlichkeitsverteilungen vergeben würde, was wären dann die Durchschnittsnoten und wie sähe der Klassenspiegel bei einer Schülerzahl von 30 jeweils aus? Durchschnittsnoten: Würfel 1 : 3,3 Klassenspiegel : Würfel 1 Würfel 2 1 3 6 Würfel 2 : 3,9 2 6 3 3 9 3 4 6 3 5 3 6 6 3 9 2. Aufgabe: Bei dem abgebildeten Glücksrad tritt jedes der zehn Felder mit der gleichen Wahrscheinlichkeit auf. Das Glücksrad wird zehnmal gedreht. a) Berechnen Sie die Wahrscheinlichkeit der folgenden Ereignisse: A: Es tritt höchstens einmal die 1 auf B: Es tritt mindestens einmal die 5 auf C: Es tritt genau sechsmal die 7 auf D: Es tritt mindestens dreimal, aber höchstens sechsmal die 7 auf E: Es tritt beim 10. Versuch zum 5.Mal die 7 auf Beschreiben Sie im obigen Sachzusammenhang das Ereignis F, welches die folgende Wahrscheinlichkeit hat: P ( F ) = 10 ⋅ 0,33 ⋅ 0, 77 3 b) Wie viele Fünfen sind im Durchschnitt zu erwarten? c) Es wird folgendes Spiel angeboten: Der Einsatz pro Spiel beträgt 4 Euro. Dann wird das abgebildete Glücksrad dreimal gedreht. Bei drei Einsen erhält der Spieler 100 Euro ausbezahlt, bei drei Fünfen 50 Euro und bei drei Siebenen 10 Euro. Ist das Spiel für den Spieler langfristig günstig? d) Wie muss der Einsatz bei dem Spiel aus c) geändert werden, damit das Spiel fair wird? ( ) Lösungen: Es gelten folgende Wahrscheinlichkeiten für die gesamte Aufgabe: 1 Für die Zahlen „1“: p1 = = 0,1 10 3 = 0,3 „5“: p5 = 10 6 = 0, 6 „7“: p7 = 10 a) A: X: Anzahl der Einsen X ist binomialverteilt mit n=10 und p1 = 1 = 0,1 10 P(X≤1) = binomcdf(10,0.1,1) = 0,736=73,6% B: X: Anzahl der Fünfen X ist binomialverteilt mit n=10 und p5 = 3 = 0,3 10 P(X≥1) = 1 - P(X=0) = 1 - binompdf(10,0.3,0) ≈ 0,972 = 97,2% C: X: Anzahl der Siebenen X ist binomialverteilt mit n=10 und p7 = P(X=6) = binompdf(10,0.6,6) ≈ 0,251 = 25,1% 6 = 0, 6 10 6 = 0, 6 10 P(3≤X≤6) = P(X≤6) - P(X≤2) =binomcdf(10,0.6,6) - binomcdf(10,0.6,2) ≈ 0,605 = 60,5% 6 E: X: Anzahl der Siebenen X ist binomialverteilt mit n=10 und p7 = = 0, 6 10 P(X=4) = binompdf(9,0.6,4) ≈ 0,167 Da beim 10.Versuch feststeht, dass eine sieben kommen muss, multipliziert man das Ergebnis noch mit 0,6. 0,6 P(X=4) =0,1002=10,02% F: „Es tritt genau dreimal die fünf auf“ Begründung: 3 = 0,3 X: Anzahl der Fünfen X ist binomialverteilt mit n=10 und p5 = 10 10 Dann ist P(F)=P(X=3) = 3 ⋅ 0,33 ⋅ 0, 77 D: X: Anzahl der Siebenen X ist binomialverteilt mit n=10 und p7 = ( ) b) Da es sich bei X: „Anzahl der Fünfen“ um eine binomialverteilte 3 = 0,3 handelt, ist es zulässig den Zufallsgröße mit n=10 und p5 = 10 Erwartungswert mit E(X)= n ⋅ p5 zu berechmen: E ( X ) = n ⋅ p5 = 10 ⋅ 0,3 = 3 Es sind also drei Fünfen zu erwarten. c) X: Reingewinn in Euro € Es ergibt sich die folgende Wahrscheinlichkeitsverteilung: X=k 96 46 6 -4 P(X=k) 1 27 216 756 1000 E ( X ) = 96 ⋅ 1000 1000 1000 1 27 216 756 390 + 46 ⋅ + 6⋅ + (−4) ⋅ =− = −0,39 1000 1000 1000 1000 1000 Das Spiel ist nicht fair, da man im Mittel pro Spiel 0,39 € verliert. d) Ansatz: Gewinn und Verlust müssen sich ausgleichen, d.h. E(X)=0. Dies ist genau der Fall, wenn der Einsatz um 0,39 € auf 3,61 € gesenkt wird. 3. Aufgabe: aus „Integration von straffällig gewordenen Kindern und Jugendlichen“, DRK 2008 „Die Beispiele zeigen, dass jugendtypische Verhaltensweisen oftmals fließend in das übergehen, was gegen die gesetzliche Norm verstößt. Und angesichts dieser Beispiele überrascht es kaum, dass die Dunkelfeldforschung davon spricht, dass fast 90 Prozent aller jungen Männer irgendwann einmal im Kinderund Jugendalter gegen strafrechtliche Normen verstoßen haben.“ Aufgabe: Entwerfen und kommentieren Sie ein zur Situation passendes Experiment nach den Prinzipien der Dunkelfeldforschung, mit dem sich die normalerweise unbekannte Wahrscheinlichkeit p bestimmen lässt und als Ergebnis den Wert 90% hat. Lösung : Frage: „Stimmt es, dass Du schon einmal einen Ladendiebstahl begangen hast?“ Es wird nun eine Münze geworfen. Zeigt sie „Kopf“, soll der Befragte ehrlich antworten, zeigt sie Zahl, soll er mit „ja“ antworten. Das Ergebnis der Befragung ist: Bei 180 Befragten ergeben sich 171 mal „Ja“. Das ergibt folgendes Baumdiagramm: Es ist 171 = x + 180 − x − 9 Entsprechend den Wegen im Baumdiagramm lässt sich nun der Anteil der jugendlichen „Täter“ ermitteln: 171 = 180 ⋅ 0 ,5 ⋅ p + 180 ⋅ 0 ,5 Es ergibt sich für p (wie verlangt) : p = 0 ,9 = 90%