Fleischkonsum und Gesundheit Marleen Peters, Markus Heckenhahn, Gesundheitsamt Region Kassel Hintergrund Fleisch gilt nicht nur als wichtige Energiequelle und wertvoller Proteinlieferant, sondern ist vielmehr auch ein Symbol für Wohlstand und Luxus. In den Industrieländern stagniert der Fleischverbrauch seit einigen Jahren auf einem sehr hohen Niveau. Der wachsende Wohlstand in den Entwicklungsländern hat auch dazu geführt, dass sich dort der Pro-Kopf-Konsum an Fleisch seit 1980 verdoppelt hat. Auch der Trend zu immer großer werdenden Portionen wirken sich auf den Fleischverbrauch aus (Kriener 2013a: 18). Massentierhaltung, geringe Ausgaben für Löhne, Mast und Schlachtung ermöglichen den Verkauf von Fleischprodukten zu immer kleineren Preisen (Chemnitz 2013: 14). Der durchschnittliche jährliche Pro-Kopf-Verbrauch liegt innerhalb der Europäischen Union bei 93,1 kg (Deutschland 89 kg). Rund 20Prozent werden in Schlachthöfen, Supermärkten oder beim Verbraucher entsorgt, weil das Fleisch zu fettig, zu alt für den Verzehr ist oder die Portionen zu groß sind (Kriener 2013b: 20). Der Fleischkonsum der Deutschen liegt seit dem Jahr 2003 mit geringen Schwankungen bei einem jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch von 8,5 kg Rind- und Kalbfleisch und 44 kg Schweinefleisch. Auch der Verzehr von Hühnerfleisch steigt noch immer mit einem jährlichen Zuwachs von rund 120 g pro Kopf an (DGE 2012: 29). 85Prozent der deutschen Bevölkerung geben an, jeden Tag oder fast jeden Tag Fleisch und Wurstwaren zu essen, das ist etwa viermal so viel wie noch Mitte des 19. Jahrhunderts (Kriener 2013b: 20). In Deutschland werden wöchentlich rund 1,2 kg Fleisch konsumiert. Der Verzehr ist somit etwa doppelt so hoch wie es die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE 2012: 38) als Orientierungswert für Erwachsene empfiehlt. Eine wöchentliche Aufnahme von 300 bis 600 g Fleisch pro Person gilt als ein gesundes Maß. Dagegen wird laut der DGE (2012: 53) der Orientierungswert für den Gemüseverzehr nur zu einem Drittel erreicht. Weiterhin macht sich seit dem Jahr 2000 ein leichter, statistisch signifikanter Rückgang des Obstkonsums bemerkbar (DGE 2012: 28). Männer weisen einen etwa doppelt so hohen Fleischkonsum auf wie Frauen. Bei männlichen Jugendlichen und Senioren ist dieser etwas geringer als bei Männern mittlerer Altersgruppen. Bei Frauen ist die Höhe des Fleischkonsums hingegen altersunabhängig (DGE 2012: 42). Das Ernährungsverhalten hat einen großen Einfluss auf die Gesundheit. Obst und Gemüse liefern wichtige Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und Ballaststoffe. Vor allem Gemüse trägt zu einer gesunden und ausgewogenen Ernährung bei. Der hohe Wasser- und der geringe -1- Fettanteil sowie eine gute Sättigungswirkung macht die pflanzliche Nahrung aus ernährungsphysiologischer Sicht zu einem besonders wertvollen Lebensmittel und leistet einen großen Beitrag für eine gesunde Lebensweise. Des Weiteren verweisen verschiedene Studien darauf, dass ein hoher Obst- und Gemüsekonsum sich positiv auf die Prävention verschiedener chronischer Krankheiten wie beispielweise koronare Herzkrankheit, Hypertonie oder Schlaganfall auswirken. Zudem geht dieser laut Mensink et al. (2013b: 779) mit einem geringeren Konsum tierischer Lebensmittel und somit weniger gesättigten Fettsäuren einher. Allerdings erreichen nur 15 Prozent der Frauen und 7 Prozent der Männer in Deutschland die von der DGE empfohlenen Menge von fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag. Der Durchschnittswert liegt hier bei Frauen bei 3,1 und bei Männern bei 2,4 Portionen. Der Anteil ist dabei bei Frauen in allen Altersgruppen höher als bei Männern (Mensink et al. 2013b: 782). Zwar ist Fleisch eine bedeutende Vitamin-B-, Protein- und Eisenquelle, weist allerdings auch, je nach Herkunft, einen hohen Fettgehalt auf. Dieser liegt bei 4 Prozent bei magerem Geflügelfleisch und reicht bis zu einem Anteil von 40-50 Prozent bei Schweinefleisch. Davon sind 40-50 Prozent gesättigte Fettsäuren und nur 10Prozent sind ungesättigte Fettsäuren (Mensink et al.2002: 99). Alternative Ernährungsformen Nach einer Schätzung von Bartz (2013: 21) ernähren sich derzeit geschätzte 1,5 Millionen Menschen in Deutschland vegetarisch. Mit rund 2,2 Prozent meiden etwa doppelt so viele Frauen wie Männer (1Prozent) den Verzehr von Fleisch, 0,1 Prozent der Deutschen ernähren sich vegan. Besonders junge Menschen entscheiden sich öfter gegen den Verzehr von Fleisch und Wurst oder reduzieren bewusst ihren Fleischkonsum (Kriener 2013b: 21). Als einer der häufigsten Gründe für die Entscheidung einer vegetarischen Lebensweise geben Leitzmann und Keller (2010: 22ff) den positive Effekt auf die Gesundheit an. Die Autoren fassen verschiedene Bevölkerungsstudien zusammen in denen nachgewiesen wurde, dass Vegetarier signifikant seltener von chronischen Erkrankungen betroffen sind als der Bevölkerungsdurchschnitt (2010: 90). Eine vegetarische Lebensweise ist nachweislich dazu geeignet, das Risiko für bestimmte chronische Erkrankungen wie Übergewicht, HerzKreislauf-Erkrankungen, Hypertonie, Arteriosklerose, Gicht, Diabetes mellitus und verschiedene Krebsarten zu senken (Leitzmann, Keller 2010: 13). Studien zeigen, dass bei Vegetariern die Sterberate durch Herzerkrankungen um 30 Prozent niedriger ist als bei -2- Mischköstlern, außerdem haben Vegetarier oftmals einen niedrigeren Blutdruck. Eine vegetarische Ernährungsweise kann zudem das Risiko für bestimmte Krebserkrankungen um 40 Prozent minimieren (Leitzmann, Keller 2010: 22ff). Leitzmann und Keller (2010: 13) fassen zusammen, dass aufgrund der medizinischen Erkenntnisse eine vegetarische, ausgewogene Ernährung aus gesundheitspräventiver Sicht ausdrücklich empfohlen werden kann. Folglich ist eine ausgewogene, vegetarische Ernährung als stärker gesundheitsfördernd einzustufen und es bestehen geringere Gesundheitsrisiken, als bei einem durchschnittlichen Fleischverzehr (Biesalski et al. 2004: 623; Hoffmann 2004: 28 z.n. Leitzmann, Keller 2010: 93). Klassifikation fleischfreier Ernährungsformen Der Begriff des Vegetarismus ist nicht eindeutig abgrenzbar. Unter den Vertretern des Vegetarismus gibt es verschiedene Auffassungen darüber, was eine vegetarische Ernährungsweise ausmacht. Eine einheitliche Definition und Form gibt es folglich nicht. Allgemein werden alle Nahrungsmittel, die von getöteten Tieren stammen, gemieden (Leitzmann 2007: 10f). Dazu gehören Fleisch, Fisch und daraus hergestellte Produkte wie Gelatine (Leitzmann, Keller 2010: 20). Es wird zwischen verschiedene Formen des Vegetarismus unterschieden. Die häufigsten werden von Leitzmann (2007: 11f) folgendermaßen zusammengefasst: Ovo-lacto-Vegetarismus Bei dieser Ernährungsweise werden Nahrungsmittel von getöteten Tieren wie Fleisch und Fisch gemieden. Der Speiseplan beinhaltet ansonsten alle Lebensmittel, die von lebenden Tieren stammen wie Milch, Milchprodukte und Eier. Lacto-Vegetarismus Eine lacto-vegetarische Ernährung besteht neben Lebensmitteln pflanzlichen Ursprungs auch aus Milch und Milchprodukten ein. Nicht konsumiert werden Eier. Ovo-Vegetarismus Der Ovo-Vegetarismus ist eine verhältnismäßig seltene Form des Vegetarismus. Eier werden gegessen, Milch und Milchprodukte sind nicht Bestandteil der Ernährung. Veganismus Der Veganismus hat seine Wurzeln im Vegetarismus und ist eine konsequentere Form. Es werden neben Fleisch auch alle sonstigen tierischen Lebensmittel abgelehnt wie Eier, Milch -3- und Honig. Gemieden werden zudem tierische Produkte wie Wolle, Leder und alle Produkte, die tierische Bestandteile enthalten. Ernährungsbedingte Erkrankungen Viele chronische Erkrankungen sind direkt oder indirekt durch die Ernährung bedingt. Steigender Wohlstand und eine vielfältige Nahrungsmittelauswahl führen zu einer verstärkten Aufnahme energie-, fett-, protein-, und kohlenhydratreicher Lebensmittel. Dagegen werden vergleichsweise häufig zu wenig pflanzliche Nahrungsmittel, die viele protektive Inhaltstoffe wie Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe liefern, aufgenommen. Dies begünstigt die Entstehung ernährungsbedingter Krankheiten (Leitzmann, Keller 2010: 90). Ein hoher Fleischverzehr bedingt eine erhöhte Zufuhr an gesättigten Fettsäuren, Cholesterin, Hämeisen und verschiedenen Kanzerogenen, die teilweise bei der Zubereitung und Verarbeitung entstehen und als gesundheitsschädlich gelten. In zahlreichen Untersuchungen wurde weiterhin nachgewiesen, dass auch die Mortalität mit der Höhe des Fleischverzehrs korreliert. Die hohe Sterblichkeit ist sowohl auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen als auch auf Krebserkrankungen zurückzuführen (Leitzmann, Keller 2012: 182). Sowohl Vegetarismus als auch ein Lebensstil, der einen geringen Konsum von Fleisch beinhaltet, korreliert oft mit einem gesundheitsbewussteren, rauchfreien und sportlich aktivem Verhalten. Diese Faktoren wirken sich in einer Erhöhung der Lebenserwartung aus (Leitzmann, Keller 2010: 183). Adipositas Der Anteil übergewichtiger Erwachsener stagniert seit einigen Jahren auf einem hohen Niveau (Mensink et al. 2013a: 790). In Deutschland sind ca. 66 Prozent der Männer und 51 Prozent der Frauen übergewichtig oder adipös (Leitzmann, Keller 2010: 105f.). Die Adipositasprävalenz nimmt hingegen weiterhin zu und liegt bei beiden Geschlechtern bei etwa 23 Prozent (Mensink et al. 2013a: 788). Besonders betroffen sind hier die unteren Altersgruppen. Folgen sind ein erhöhtes Risiko verschiedener Krankheiten wie Diabetes mellitus Typ 2 und Herz-KreislaufErkrankungen (Mensink et al. 2013a: 790). Hochkalorische und energiereiche Ernährungsgewohnheiten fördern die Entstehung von Übergewicht. Pflanzliche Lebensmittel weisen eine hohe Nährstoffdichte und eine niedrige Energiedichte auf und sind daher besonders günstig für die Prävention von Übergewicht (Leitzmann, Keller 2010: 105f). Ein hoher Fleischkonsum sichert einerseits zwar eine ausreichende Versorgung an Proteinen, Vitaminen und Spurenelementen (Zink, Eisen). Andererseits weist die DGE (2012: 38) allerdings -4- darauf, dass Zubereitungsformen durch Panade und fettreiche Soßen sowie die hohe Zufuhr gesättigter Fettsäuren auch zu einer stärkeren Körpergewichtszunahme führen. Vegetarische Kost ist dagegen oft reicher an komplexen Kohlenhydraten und Ballaststoffen, hat einen geringeren Protein- und Gesamtfettanteil und liefert weniger Nahrungsenergie als Mischkost. Gleichzeitig tritt ein früheres und länger anhaltendes Sättigungsgefühl ein. Appleby et al. können mit der Oxford Vegetarian Study (1999) nachweisen, dass ein steigender Body Mass Index (BMI) mit einer zunehmenden Aufnahme tierischer Fette und einer sinkenden Ballaststoffzufuhr verbunden ist. Besonders ein hoher Proteinanteil macht sich in einer Zunahme des Körpergewichts und somit in einem höheren BMI bemerkbar (Spencer et al. 2003). Es gilt demnach eine übermäßige Proteinzufuhr zu meiden. Die Aufnahme sollte bei etwa 0,8g/kg liegen. Vegetarier haben im Vergleich zu Mischköstlern ein geringeres Risiko Übergewicht oder Adipositas zu entwickeln (Leitzmann, Keller 2010: 105ff). Durch die Zunahme der Adipositasprävalenz und daraus hervorgehender Begleiterkrankungen entstehen jährlich Kosten von rund 17 Milliarden Euro (DGE 2012: 119). Diabetes mellitus Diabetes mellitus Typ 2 tritt bei Vegetariern signifikant seltener auf. Mischköstler haben im Vergleich ein etwa doppelt so hohes Diabetesrisiko (Fraser 1999 z.n. Keller, Leitzmann 2010: 113). In zahlreichen Studien konnte ein erhöhtes Diabetesrisiko im Zusammenhang mit dem regelmäßigen Verzehr von Fleisch nachgewiesen. Wird fünfmal pro Woche Fleisch verzehrt, so erhöhte sich das Risiko um 43 Prozent im Vergleich zu einem Verzehrt von weniger als einmal wöchentlich (positive Korrelation) (Leitzmann, Keller 2010: 112ff). Als Ursache gilt die mit dem Fleischverzehr einhergehende Aufnahme gesättigter Fettsäuren, die als Risikofaktor für Typ-2-Diabetes und einer Hyperinsulinämie gelten. Zudem steigt der Glukagon- und Cortisol-Blutspiegel, was eine Insulinresistenz fördern kann. Auch sind in verarbeiteten Fleischprodukten Stickstoffverbindungen enthalten, die die Insulin produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse schädigen können. Es sollte daher aus gesundheitlichen Gründen der Fettverzehr und die Aufnahme gesättigter Fettsäuren reduziert und auf eine ausgewogene Ernährung geachtet werden (Leitzmann, Keller 2010: 113). Hypertonie Bluthochdruck ist eine der häufigsten Erkrankungen in Deutschland und kann zu Gefäßveränderungen an Herz, Gehirn, Niere, Extremitäten und Augen führen. Mit bis zu 9,4 Millionen Todesfällen pro Jahr weltweit gilt Bluthochdruck als die häufigste Ursache für HerzKreislauf-Erkrankungen (Neuhauser et al. 2013: 799). -5- Als Risikofaktoren gelten neben Umwelteinflüssen und genetischen Faktoren auch Ernährungsfaktoren. Hierzu gehören nach Leitzmann und Keller (2010: 117ff) vor allem eine hohe Zufuhr an Nahrungsenergie und Kochsalz. Letzteres wird zu einem Großteil über verarbeitete Lebensmittel wie Fleisch, Wurst und Käse aufgenommen. Eine Studie von Steffen et al. (2005) mit 4300 Teilnehmern, in der der Zusammenhang zwischen dem Verzehr unterschiedlicher Lebensmittel und einem erhöhtem Blutdruck untersucht wurde, zeigte, dass der Verzehr von rotem Fleisch und Fleischprodukten einen höheren Blutdruck bedingen. Bei einem Verzehr von mehr als drei Portionen Fleisch, Fisch und Eiern pro Tag erhöht sich das Risiko einer milden Hypertonie um etwa 50 Prozent im Vergleich zu einem Verzehr von täglich 1,3 Portionen. Allgemein haben Vegetarier niedrigere durchschnittlichere Blutdruckwerte und leiden seltener an Hypertonie als Mischköstler. Dabei wirken sich neben dem hohen Obst- und Gemüseverzehr auch das oft geringere Körpergewicht und die geringere Aufnahme an Fett, gesättigten Fettsäuren und Cholesterin positiv auf den Blutdruck aus (Leitzmann, Keller 2010: 127f). Bereits kleine Lebensstilveränderungen können zu einer Senkung des Blutdruckes beitragen (Neuhauser et al. 2013: 799). Herz-Kreislauf-Erkrankungen Nach Berechnungen des statistischen Bundesamtes (2012) stellen Herz-KreislaufErkrankungen mit über 40 Prozent die häufigste Todesursache in Deutschland dar. Durch die Ablagerung von Cholesterin und anderen Lipiden kommt es zu Gefäßverengungen und Verkalkung und schließlich zu einem Verschluss der Arterien. Die mangelhafte Blutversorgung führt zu einen Sauerstoff- und Nährstoffmangel, Herzinfarkte und Schlaganfälle sind die Folge (Leitzmann, Keller 2010: 129). Verschiedene Inhaltsstoffe wie gesättigte Fettsäuren, Arachidoninsäure und Hämeisen sind hierbei Risikofaktoren, die sich negativ auf kardiovaskuläre Erkrankungen auswirken (Leitzmann, Keller 2010: 149). LDL-Cholesterin transportiert das Cholesterin in alle Gewebe des Körpers. Durch einen erhöhten LDL-Cholesterinspiegel, durch eine fett- und energiereiche Ernährung begünstigt, steigt somit das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das HDL-Cholesterin dagegen sorgt für den Rücktransport von Cholesterin zur Leber, wo dieses teilweise abgebaut werden kann. Ein hoher HDL-Cholesterin-Spiegel kann das kardiovaskuläre Risiko senken. Neben verschiedenen beeinflussbaren und nicht beeinflussbaren Risikofaktoren wirkt sich auch die Menge des Fleischverzehrs auf das kardiovaskuläre Risiko aus. Bei täglichem Verzehr von rotem Fleisch liegt das Risiko an koronaren Herzkrankheiten zu sterben um 60 Prozent höher, -6- als wenn nur einmal pro Monat oder weniger Fleisch konsumiert wird. In der CORA-Studie von Zyriax et al. (2005: 657) wurde für Frauen eine Erhöhung des Risikos pro täglichen 100 g Fleisch und Wurst um 150 Prozent ermittelt. Durch die Aufnahme von gesättigten Fettsäuren und Cholesterin, die über tierische Nahrungsmittel in den Körper gelangen, steigt auch die Blutkonzentration an Gesamt- und LDL-Cholesterin. Vegetarier haben folglich nicht nur durch das Meiden tierischer Lebensmittel, sondern durch die hohe Zufuhr an pflanzlichen Lebensmitteln günstigere Blutfettwerte (Leitzmann, Keller 2010: 149). Das günstigere Verhältnis von HDL- zu LDL-Cholesterin und geringere Bluttriglyceridwerte sind direkt auf eine vegetarische Ernährung zurückzuführen (Leitzmann 2007: 102). Krebs Vor allem rotes Fleisch vom Rind, Schwein, Schaf und der Ziege hat nach wissenschaftlichen Erkenntnissen Einfluss auf das Krebsrisiko. Hier ist vor allem das erhöhte Risiko für Dickdarmund Mastdarmkrebs signifikant. Insbesondere der Verzehr von Fleisch, das durch Räuchern, Pökeln, Salzen oder durch chemische Konservierungsmittel haltbar gemacht wird, erhöht das Risiko für Dickdarmkrebs pro 100 g/Tag um 30-200 Prozent (vgl. rotes Fleisch um etwa 20 Prozent). Verschiedene Studien sind zu dem Schluss gekommen, dass ein erhöhtes Risiko für Speiseröhren-, Lungen-, Magen- und Prostatakrebs vorliegt (Leitzmann, Keller 2010: 161). Taylor et al. wiesen in der UK Women´s Cohort Study (2007: 1141) weiterhin eine Erhöhung des Brustkrebsrisikos um etwa 11 Prozent bei einem täglichen Fleischverzehr von 50 g nach. -7- Literaturverzeichnis Appleby, P.N.; Thorogood, M.; Mann, J.I.; Key, T. (1999): The Oxford Vegetarian Study: an overview. In: American Journal of Clinical Nutrition 70 (1999), S. 525-531 http://ajcn.nutrition.org/content/70/3/525s.full.pdf+html Zugriff: 20.08.2013 Bartz, D. (2013): Eine kurze Geschichte des Nein. In: Heinrich-Böll-Stiftung, Bund für Umwelt und Naturschutz, Le Monde diplomatique (Hrsg.) (2013): Fleischatlas-Daten und Fakten über Tiere als Nahrungsmittel, S. 10-11 Birkel, K. (2013): Tiermedikamente machen krank. In: Heinrich-Böll-Stiftung, Bund für Umwelt und Naturschutz, Le Monde diplomatique (Hrsg.) 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