Moderne Medizin für morgen - Verband der Universitätsklinika

Werbung
Hintergrund Papier
Weitere Themen dieser Ausgabe:
Hochschulambulanzen – Seite 2
26.09.2014
Kampf gegen Krebs – Seite 3
Forschung an den Universitätsklinika –
Moderne Medizin für morgen
Wissen hilft heilen:
Universitätsklinika und Fakultäten
Unzählige medizinische Innovationen haben maßgeblich dazu
geführt, dass sich die Lebenserwartung in Deutschland innerhalb
eines Jahrhunderts verdoppelt hat.
Ohne Forschung wäre dieser medizinische Fortschritt nicht denkbar.
Vorreiter und wichtigste Akteure
sind die Universitätsklinika und
ihre Medizinischen Fakultäten.
Schutzimpfungen und Antibiotika,
Röntgen, Ultraschall und Magnetresonanztomographie, künstliche Organe
und Gelenke: Heute geborene Jungen
und Mädchen haben gute Chancen,
ihren 100. Geburtstag zu erreichen.
Medizinische Forschung trägt dazu
bei, dass Menschen einen Großteil
ihres Lebens bei guter Gesundheit
Die Deutschen Universitätsklinika und die Medizinischen Fakultäten sind
Partner in Krankenversorgung, Forschung und Lehre. Sie ergänzen sich,
nutzen gemeinsame Ressourcen und profitieren durch die enge partnerschaftliche Zusammenarbeit voneinander. Die Medizinischen Fakultäten sind
federführend in der Ausbildung des Medizinernachwuchses von morgen.
Darüber hinaus prägen sie die Forschung in der Medizin. Die Deutschen Universitätsklinika unterstützen die Fakultäten maßgeblich bei diesen Aufgaben,
insbesondere in der Klinischen- und in der Versorgungsforschung. Diese
enge Zusammenarbeit beider Partner gewährleistet, dass wissenschaftliche
Innovationen schnell dem Patienten zugutekommen.
verbringen. Rund fünf Milliarden Euro
wenden Universitätsklinika und Medizinische Fakultäten in Deutschland
zusammen für Forschung und Lehre
auf – pro Jahr! Sie entwickeln neuartige Technologien sowie ein immer
differenzierteres Verständnis von
Krankheiten, Gesundheit und Heilung.
Das medizinische Wissen der Forscher
reicht bis in die genetischen, molekularen und biophysikalischen Ebenen
der Zellbiologie. Detaillierte Kenntnisse über das komplexe Zusammenspiel
im Organismus, von Individuen und
Gesellschaft ermöglichen es zunehmend, viele Krankheiten und deren
unliebsame Folgen ganz zu vermeiden.
Zum Artikel
Orte der Forschung an Universitätsklinika und Medizinischen Fakultäten
Download der Grafik
OP-Saal
Am Krankenbett/auf Station
Büro/Arztzimmer/
Computerarbeitsplätze
Therapieplätze
Rechenzentrum
Hochschulambulanzen
Biobanken (Zell- und Gewebebanken)
Forscherbüros
Hörsäle, Seminar- und
Besprechungsräume
Klinisches Studienzentrum
S3-Labor
Zellkultur- und andere Versuchslabore
Diagnostikräume
Untersuchungslabore (Mikroskopie, Analytik)
©mathisworks - istock
Impressum
Verantwortlich: Stephanie Strehl-Dohmen
Herausgeber:
Verband der Universitätsklinika Agentur: Ketchum Pleon GmbH, Dresden
Deutschlands e. V. (VUD)
Redaktionsschluss: 15. September 2014
Alt-Moabit 96 · 10559 Berlin
Hintergrund Papier
Nah am Patienten
Hochschulambulanzen sind Tore zur Hochleistungsmedizin
Doch die Crux liegt im Detail: Welcher
Patient eignet sich für die Ergründung
aktueller und künftiger wissenschaftlicher Fragen? Am Beispiel welcher Erkrankung lässt sich der Ärztenachwuchs
besonders gut ausbilden? Hinzu kommt:
Vor allem als Orte für patientennahe
Forschung und Lehre außerhalb
des statio­nären Krankenhausbetriebs
wurden sie einst etabliert. Dafür dürfen
Hochschulambulanzen nur eine begrenzte Zahl an Patienten annehmen.
In der Realität haben Hochschulambu­
lanzen längst einen sehr viel weiter
gefassten Versorgungsauftrag, für den
originär die niederge­lassenen Ärzte
zuständig wären.
Zum Artikel
Hochschulambulanzen: Ausgewählte Beispiele aus ganz Deutschland
Wussten Sie schon, …?
Kiel + Lübeck
Rostock
Greifswald
Hamburg
Hannover
Magdeburg
Münster
Essen
Aachen
Bochum
Düsseldorf
Köln
Bonn
Berlin
Göttingen
Halle
Leipzig
Dresden
Jena
Gießen + Marburg
Ambulante Versorgung an
Universitätsklinika ist keine
neue Erfindung. Hochschulambulanzen gibt es aber erst
seit gut einem Jahrzehnt. Das
Leistungsspektrum ist weit
gefasst.
Frankfurt a.M.
Mainz
Homburg
Würzburg
Erlangen
Mannheim
Heidelberg
Regensburg
Tübingen
Freiburg
Ulm
❚❚ … dass die 33 Universitäts­
klinika in Deutschland
jedes Jahr rund 6 bis 7 Millionen ­Patienten ambulant
­behandeln?
❚❚ … dass der größte Teil der
Patienten auf Überweisung
von Hausärzten bzw. durch
niedergelassenen Fachärzte
in die Hochschul­ambulanzen
kommt?
❚❚ … dass die ambulante
medizin­ische Versorgung
an Universitäts­klinika derzeit in gut einem Dutzend
­verschiedener Gesetze und
Abrechnungsgrundlagen
geregelt wird – teils von
Bundesland zu Bundesland
verschieden?
München
Download der Grafik
Hochschulambulanzen als Orte der Forschung
Klinische Forschung:
Versorgungsforschung:
Krankheitsforschung:
Jedes neue Medikament, Heilmittel oder Therapieverfahren
muss zunächst seine Sicherheit
und Wirksamkeit unter Beweis
stellen, ehe es in breitem Umfang bei Patienten zum Einsatz
kommen darf. Am Beginn stehen ausführliche Untersuchungen an Modellorganismen und
zunehmend an lebenden Gewebekulturen. Hat sich das neue
Medikament in präklinischen
Studien erfolgreich bewährt,
kann der entscheidende Schritt
beginnen.
Zum Artikel
Noch relativ jung – doch umso
wichtiger in einem hoch entwickelten Gesundheitssystem – ist
das Gebiet der Versorgungsforschung. Mediziner und Gesundheitsökonomen untersuchen
hierbei, wie der medizinische
Fortschritt bei den Patienten
ankommt, welchen Nutzen neue
Behandlungsmethoden unter
Alltagsbedingungen bringen.
Eine langfristige, ambulante
Betreuung der Patienten z.B.
in der Hochschulambulanz ist
dafür unabdingbar.
Noch immer werden neue
Krankheiten entdeckt, auch
bei altbekannten Leiden wie
Infektionen, Diabetes oder
Osteoporose finden Forscher
immer wieder neue Aspekte,
die sie genauer ergründen, um
Diagnostik, Therapie, Langzeitfolgen und die Lebensqualität
der Patienten zu verbessern.
Anregungen und Impulse
dazu erhalten sie meist im
direkten Patientenkontakt. Für
diese Art der Forschung sind
Hochschulambulanzen heute
unverzichtbar.
Hintergrund Papier
Kampf gegen Krebs
Universitätsmedizin forscht an wirksameren Methoden
Gesundheitsforschung
Die so genannten Volkskrankheiten, Krebs, Herz-Kreislauf-, Stoffwechsel-, Infektions-, Lungen- oder
neurodegenerative Erkrankungen,
aber auch psychische, muskuloskelettale oder allergische Erkrankungen sind Gegenstand zahlreicher
Forschungsprojekte in Deutschland.
Das Hintergrundpapier „Forschung“
widmet sich exemplarisch der Erforschung von Diagnoseverfahren und
Therapien für die Behandlung von
Krebs und macht daran die besondere Rolle der Hochschulmedizin
deutlich.
Fast eine halbe Million Menschen
erkranken in Deutschland pro Jahr
neu an Krebs: Bösartige Neubildungen
sind hierzulande die zweithäufigste
Todesursache. Dank effizienter Früherkennung und neuen, schonenden
Behandlungsstrategien können immer
mehr Betroffene geheilt werden oder
zumindest mit ihrer Krankheit noch
viele Jahre leben. Die Universitätsklinika leisten hierzu mit modernster,
fächerübergreifender Hochleistungsmedizin einen zentralen Beitrag.
Mit ihren Krebszentren sind sie die
wichtigste Anlaufstelle für Menschen
mit seltenen Krebserkrankungen oder
komplexen und schwersten Verläufen.
Die Forscher treiben Krebsprävention, Diagnostik und Therapie voran.
Den individuellen Charakteristika
der Tumoren im Organismus treten
Mediziner mit immer feineren, hochspezialisierten „Waffen“ entgegen.
Moderne bildgebende Verfahren sowie
Operations- und Bestrahlungsmethoden differenzieren millimetergenau
zwischen gesundem und krankem Gewebe. Mit wachsender Überlebenszeit
gewinnt die Versorgungsforschung
an Bedeutung: Sie rückt die Langzeitfolgen von Erkrankung und Therapie
ins Blickfeld und zielt auf eine bessere
Lebensqualität der Patienten.
Zum Artikel
Krebserkrankungen in Deutschland je 100.000 ­Einwohner
Impfung gegen Krebs
500
450
400
350
Erkrankungsrate
300
350
Sterberate
200
150
100
1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010
Quelle: Zentrum für Krebs­registerdaten, aktuelle Datenerhebung (bis 2010)
Noch vor wenigen Jahrzehnten wurden Mediziner
belächelt, die einen Zusammenhang zwischen
­bestimmten Virusinfektionen und Krebserkrankungen postulierten. Intensive Forschungen, unter
anderem an den Medizinischen Fakultäten und
Universitätsklinika in Würzburg, Erlangen, Freiburg
und Heidelberg, erbrachten schließlich den Beweis:
Gebärmutterhalskrebs wird durch Humane Papillomaviren (HPV) verursacht. Seit wenigen Jahren
steht eine vorbeugende Impfung gegen HPV zur
Verfügung – oft als „erste Schutzimpfung gegen
Krebs“ ­bezeichnet. Eine Schutzimpfung gegen
­Hepatitis B gibt es schon einige Jahre länger. Neben
Hepatitis C gilt diese Infektion als häufiger Auslöser
von Leberkrebs. Doch Viren und Bakterien können
­offensichtlich nicht nur Krebs verursachen, s­ ondern
auch bei der Heilung helfen.
Zum Artikel
Download der Grafik
Wussten Sie schon …?
❚❚ … dass laut WHO mehr als 30 Prozent aller Krebsfälle weltweit durch Vorbeugung vermeidbar wären?
❚❚ … dass Rauchen der größte Risikofaktor für Krebs ist? Aktuellen Schätzungen des Zentrums für Krebsregisterdaten
zufolge sind etwa 15 Prozent aller Krebserkrankungen in Deutschland durch Tabakkonsum verursacht.
❚❚ … dass 70 Prozent aller Krebserkrankungen von Drüsengewebe ausgehen? Sehr selten sind hingegen bösartige
­Neubildungen des Stützgewebes.
❚❚ … dass über 90 Prozent der Patienten mit malignem Melanom, Hodenkrebs oder Prostatakrebs geheilt werden
­können? Bei Bauchspeicheldrüsenkrebs dagegen überlebt nicht einmal jeder Zehnte länger als fünf Jahre.
❚❚ … dass rund 70.000 Frauen jedes Jahr in Deutschland neu an Brustkrebs erkranken? Das sind 25.000 mehr als noch
1990. Die Zahl der Todesfälle an dieser Krankheit ist trotzdem annähernd konstant bei 18.000 pro Jahr geblieben.
Die Deutschen Universitätsklinika widmen sich in Zusammenarbeit mit den Medizinischen Fakultäten dem Aufgabenverbund von Forschung, Lehre
und Krankenversorgung. Ohne die Universitätsmedizin gäbe es das international renommierte deutsche Gesundheitswesen nicht. Nahezu alle
­Ärztinnen und Ärzte werden an den 33 deutschen Universitätsklinika und M
­ edizinischen Fakultäten ausgebildet. Insbesondere die Weiter­bildung
zum Facharzt sowie die Ausbildung in ­Spezialfächern wird durch die deutschen Universitätsklinika und die Medizinischen Fakultäten gewährleistet.
Die Deutschen Universitätsklinika.
Herunterladen