Tier.Hering_, Layout 1 - Schutzstation Wattenmeer

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Der Hering
Tier des Monats
Juni
Die
meisten Europäer haben ihn schon
gegessen, aber nur die wenigsten haben ihn
jemals lebend gesehen, denn er ist ein gar
sensibles Fischchen: der Hering. Im Fischnetz oder am Angelhaken stirbt er schnell,
und bei Berührungaverliert er sofort Schuppen, was ihn auch bald verenden lässt.
Trotzdem ist er ein recht häufiger heimischer
Fisch, der auch im Wattenmeer auftritt.
Wie für viele andere Tiere ist das Wattenmeer eine Kinderstube für den Hering. Jetzt
im Frühsommer erscheinen dies- und vorjährige Jungheringe in großer Zahl in den
Wattströmen. Sie wandern mit dem Gezeitenstrom und dienen anderen Fischen oder
auch Seeschwalben als Nahrung.
Der Hering ist schlank, seitlich abgeflacht,
silbern, und besitzt ein leicht oberständiges
Maul. Im Unterschied zur sehr ähnlichen
Sprotte setzen die Bauchflossen erst hinter
dem Anfang der Rückenflosse an, nicht
davor. Außerdem ist bei der Sprotte die
Bauchkante stachelig rau, während der
Hering einen ganz glatten Bauch hat.
Heringe in einem Schwarm (Clupea harengus)
Foto RB
Hätten Sie gedacht, dass...
Wo ist der Hering zu finden?
Er ist im Nordatlantik von der Ostsee und der
Bretagne bis Grönland und Kanada verbreitet.
Je nach Laichgebiet, Wanderverhalten, Endgröße und Wachstumstempo unterscheiden
sich die zahlreichen Unterarten.
Heringe leben in großen Schwärmen, die küstennah im Meer umherwandern. Tagsüber
halten sie sich in der Tiefe auf, und nachts
folgen sie ihrer Beute, kleinen Planktonkrebsen, zur Meeresoberfläche. Dornige Reusen
auf den Kiemen dienen dem Beutefang durch
Filtration.
Zur Laichzeit gibt jedes Weibchen 20-50.000
Eier ab, die zu Boden sinken und nach 2 - 4
Wochen etwa 8 mm lange Larven ergeben.
Diese wachsen in den oberen Wasserschichten heran, bilden ab 4 cm Länge Schuppen, und sind nach 3 - 7 Jahren geschlechtsreif. Heringe können - wenn man sie denn
lässt - 25 Jahre alt und bis zu 55 cm lang
werden!
Für weitere Informationen bitte erfragen bei :
Dipl.-Biol. Rainer Borcherding, Hafenstr. 3, 25813 Husum
Tel. 04841/6685-42
[email protected]
w
... der Gattungsname "Schild" bedeutet und sich
auf die runden Schuppen des Herings bezieht?
... es weltweit etwa 200 Heringsartige gibt, wozu
auch Sardine, Sardelle und Anchovis gehören?
... ein Drittel aller weltweit gefangenen Fische zur
Familie der Heringsartigen gehören?
... Hering & Co nicht nur gut schmecken und leicht
zu fangen sind, sondern sich eigentlich auch
schnell vermehren - wenn man nicht zu viele fängt?
... der Nordseehering durch unmäßige Befischung
in den 70er Jahren stark gefährdet war, sich aber
durch wirkungsvolle Schonung gut erholt hat?
... er derzeit einer der wenigen Nordseefische ist,
die man ohne Bestandsgefährdung essen kann?
... Schweinswale gerne die fetten Heringe fressen?
... nach der Eindeichung des Ijsselmeeres die örtliche Heringsrasse ausstarb und mit ihr auch der
Große Tümmler aus der Region verschwand?
... im Watt pro Hektar etwa 4000 Heringe leben, die
jeder am Tag 200 Babyschollen fressen können?
... Heringsschwärme sich nachts durch die Abgabe
von Blasen aus dem After (!) verständigen? (-:
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