Brennverlauf und pV-Diagramm - FST

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Brennverlauf und p-V-Diagramm
4-Takt-Ottomotor
2-Takt-Ottomotor
Quelle: (KRAEMER ET AL., 1983)
Prozesse im p–V und T–s-Diagramm
Quelle: FHTW Berlin und TU Cottbus
Quelle: Grohe Otto- und Dieselmotoren
Wärmezufuhr vor und nach OT
Quelle: TU Cottbus
Prozesse im p–V und T–s-Diagramm
Ottokreisprozess (Gleichraumprozess)
p-V- und T-S-Diagramm des idealen Ottoprozesses, Grohe –Otto- und Dieselmotoren
-
Gleichraumverbrennung
als Vergleichsprozess wird der Gleichraumprozess gewählt
der gesamte Kraftstoff wird schlagartig verbrannt € bei konstantem Volumen
Zustandsänderungen:
1-2
2-3
isentrope Verdichtung
isochore Wärmezufuhr bei konstantem Volumen (Gleichraumverbrennung, unendlich
schnelle Verbrennung)
isentrope Ausdehnung (Expansion)
isochore Wärmeabfuhr bei konstantem Volumen (Abgas wird unendlich schnell an die
Umgebung abgegeben)
3-4
4-l
-
schraffierten Flächen im p V- und T.S- Diagramm stellen die Nutzarbeit WN (oder
mechanische Arbeit) oder Nutzwärme QN der vollkommenen Maschine dar
-
zieht man die aufgewendete Verdichtungsarbeit zwischen 1 und 2 von der
Expansionsarbeit zwischen 3 und 4 ab € mechanische Arbeit des Kreisprozesses als
Fläche
-
zugeführte Wärme erscheint im T-S-Diagramm als Fläche a1234b
abgeführte Wärme erscheint im T-S-Diagramm als Fläche b41a
Differenz von zu- und abgeführter Wärme ist gleich der Nutzwärme
Prozesse im p–V und T–s-Diagramm
Idealer Dieselprozess (gemischter Vergleichsprozess)
p-V- und T-S-Diagramm des idealen Dieselprozesses, Grohe –Otto- und Dieselmotoren
-
Kombination aus Gleichraum- und Gleichdruckprozess
auch gemischter Vergleichprozess oder Seiligerprozess genannt
Annahme: ein Teil des Kraftstoff verbrennt schlagartig (Gleichraumverbrennung)
Restmenge wird so zugeführt, das Verbrennung bei konstantem Druck abläuft
(Gleichdruckverbrennung)
Zustandsänderungen:
l-2
2-3
3-4
4-5
5-l
isentrope Verdichtung
ischore Wärmezufuhr bei konstantem Volumen (Gleichraumverbrennung)
isobare Wärmezufuhr bei konstantem Druck (Gleichdruckverbrennung)
isentrope Ausdehnung (Expansion)
isochore Wärmeabfuhr bei konstantem Volumen
-
schraffierten Flächen im p V- und T.S- Diagramm stellen die Nutzarbeit WN (oder
mechanische Arbeit) oder Nutzwärme QN der vollkommenen Maschine dar
-
zugeführte Wärme erscheint im T-S-Diagramm als Fläche a12345b
abgeführte Wärme erscheint im T-S-Diagramm als Fläche b51a
Differenz von zu- und abgeführter Wärme ist gleich der Nutzwärme
Vergleich Otto- und Dieselprozess:
-
Gleichraumprozess ist ein Sonderfall des gemischten Vergleichsprozesses
lässt man die Gleichdruckverbrennung null werden, fällt Punkt 4 auf 3
aus dem gemischten Vergleichsprozess wird der Gleichraumprozess
Änderungen an Kreisprozessen
3.6. Reale Kreisprozesse von 4-Takt-Motoren
Der wirkliche Arbeitsprozess unterscheidet sich erheblich von dem idealen Prozess.
es treten folgende Abweichungen auf:
- Dissoziation der Verbrennungsgase
o ab 1.500°C tritt Molekülaufspaltung ein, dabei Wärme wird aufgenommen
- nicht nur reine Ladung im Zylinder, auch Restgas vom vorangegangen Arbeitsprozess
- Kraftstoff verbrennt nur unvollständig
- Verbrennung erfolgt weder genau bei konstantem Volumen, noch bei konstantem
Druck
- Gas tauscht mit den Wänden Wärme aus
- beim Ladungswechsel treten Strömungsverluste auf (es werden 2 Takte benötigt)
- an den Kolbenringen geht Gas verloren (Blow-by)
- spezifische Wärmekapazität verändert sich mit der Gastemperatur
Verlauf des wirklichen Arbeitsprozesses wird am realen Motor durch Druckmessung im
Zylinder ermittelt
€ man spricht von Indizieren
- Kurbelwinkel muss erfasst werden, damit jedem Druck auch das zugehörige Volumen
zugeordnet werden kann
Bild 11, Indikator und Gleichraumdiagramm (4-Takt-Motor), Quelle 2
1. ist Ladungswechselschleife
€ negative Arbeit
€
indizierte Arbeit = Hochdruckschleife – Ladungswechselschleife (Flächenbetrachtung)
Durch Indizierung können verschiedene Wirkungsgrade (Gütegrad, indizierte oder
Innenwirkungsgrad, mechanischer Wirkungsgrad, effektiver Wirkungsgrad) ermittelt werden.
Einfügen FK neu Seite 191 p-V—Diagramm + Fehlererkennung, Tabelle 5.2-3 HB 189
Änderungen an Kreisprozessen
4. Weitere Kenngrößen
4.1. Mittlerer indizierter Kolbendruck
oder Mitteldruck
indizierte Arbeit = Hochdruckschleife – Ladungswechselschleife (Flächenbetrachtung)
- kann als Fläche dargestellt werden (Fläche A des Indikatordiagramms)
- entspricht der in einem Zylinder je Arbeitsspiel geleisteten Arbeit W
- Umwandlung der Fläche in flächengleiches Rechteck (Bild 12)
€ Höhe h entspricht dem mittleren Kolbendruck p
Bild 12 - mittlerer Kolbendruck, Quelle TU Cottbus
damit kann man die Zylinder je Arbeitsspiel geleistete Arbeit beschreiben:
W • p iVh
pi
Vh
[pi]
mittlerer (indizierter) Kolbendruck = pmi
Hubvolumen
bar
(4.18)
andere Bezeichnung: spezifische Kolbenarbeit
pi •
W
Vh
€ Arbeit pro Hubvolumen meist [kJ/dm3]
(4.19)
Änderungen an Kreisprozessen
4.2. Leistung
-
man unterscheidet verschiedene Leistungen
abhängig von
Ermittlungsstelle,
Betriebszustand
Innenleistung Pi
- heißt auch indizierte Leistung
- Grundlagen: Leistung ist Arbeit in der Zeiteinheit
- weil sie aus dem Indikatordiagramn bestimmt wird
- sie wird vom Arbeitsgas auf den Kolben übertragen
- Berechnung mit Hilfe des mittleren Kolbendrucks
Pi • piVh zni
z = Zylinderzahl
n = Drehzahl
i = l / 0,5 (2-T-M / 4-T-M)
(4.20)
Nutzleistung Peff oder Pe
- oder effektive Leistung (DIN 1940)
- nach DIN 70020 € Nettoleistung
- Leistung die an der Motorkupplung zur Verfügung steht
- wird mit einer Leistungsbremse gemessen
o Messwerte hängen vom Betriebszustand des Motors ab
- um die Reibungsleistung kleiner als die Innenleistung
Pe • peVh zni
-
(4.21)
Nutzleistung unterschiedet sich von der Innenleistung durch die Reibungsleistung
Änderungen an Kreisprozessen
Verlauf des indizierten Wirkungsgrades eines Ottomotors mit Drosselregelung über Last und
Drehzahl. Alle Rechte vorbehalten. © Robert Bosch GmbH, 2002
Pe • Pi€ m
(4.22)
Reibungsleistung setzt sich zusammen aus:
1.Reibungsleistung an/in
- Kolben und Kolbenringen
- in den Lagern und anderen Triebwerksteilen des Motors.
2. Leistung zum Antrieb der für den Motorbetrieb notwendigen Hilfsrmaschinen
- Wasserpumpe
- Einspritzpumpe
- Ölpumpe
- Lichtmaschine
- Lüfter
Leistungsmessung
1 Leistungsmessung nach DIN-Norm
o Motor wird so gemessen, wie er im Betrieb gefahren wird
o mit Ansaugfilter, Abgasanlage,
o treibt alle seine Hilfsmaschinen selbst an
2.
-
Leistungsmessung nach SAE-Norm (Society of Automotive Engineers)
Messwerte liegen 5-20% über den DIN-Werten
Motoren laufen ohne die serienmäßige Ansaug- und Abgasanlage
alle Hilfsmaschinen werden fremdangetrieben
Vergaser/Einspritzung und Zündung speziell für die Messung auf Höchstleistung
eingestellt
nach der neuen SAE-Norm wird der Motor auch wie nach DIN mit Ansaug- und
Auspuffanlage und mit allen Hilfsmaschinen betrieben
Änderungen an Kreisprozessen
-
----daher weisen Leistungswerte zwischen neuen SAE- und der DIN-Messung nur
noch kleine Unterschiede auf (SAE-Norm liefert geringfügig kleinere
Leistungswerte als die DIN-Norm)
o rühren von unterschiedlichen Bezugsgrößen (Luftdruck, Lufttemperatur) her
Hubraumleistung Pl
- oder Literleistung
- Kenngröße für Motorbelastung und Bauvolumen
- große Hubraumleistung € hohe Motorbelastung bei kleinem Motor
- lange Lebensdauer € kleine Hubraumleistung
P1 •
Pe
VH
mit
Erfahrungswerte:
VH • zVh
[VH]=l
Pkw – Ottomotor
Pkw – Dieselmotor
Pkw – Dieselmotor mit Aufladung
Motorradmotor (2- und 4-T)
Rennmotor
Rennmotor mit Aufladung
Lkw – Dieselmotor
Lkw – Dieselmotor mit Aufladung
und Ladeluftkühlung
(4.23)
‚i = 35 … 65 kW/l
‚i = 20 … 35 kW/l
‚i = 30 … 45 kW/l
‚i = 50 … 80 kW/l
‚i
ca 120 kW/l
‚i
ca 450 kW/l
‚i = 13 ... 20 kW/l
‚i = 15 ... 25 kW/l
‚i = 25 ... 40 kW/l
4.3 Wirkungsgrad
-
ist das Verhältnis zweier Leistungen
über Wirkungsgrade kann ein Motor beurteilt werden
Durch Indizierung können verschiedene Wirkungsgrade (Gütegrad, indizierte oder
Innenwirkungsgrad, mechanischer Wirkungsgrad, effektiver Wirkungsgrad) ermittelt werden.
Gütegrad
- Quotient aus Innenleistung und Leistung der vollkommenen Maschine
- sagt aus wie nahe der reale Arbeitsprozess dem Vergleichsprozess kommt
€G •
P
indizierte Leistung
• i
Leistung der vollkommenen Maschine Pv
Erfahrungswerte:
Ottomotor
‚G = 0,4 ... 0,7
Dieselmotor ‚G = 0,6 ... 0,8
(4.24)
Änderungen an Kreisprozessen
Indizierter Wirkungsgrad oder Innenwirkungsgrad
- Verh€ltnis von Innenleistung (indizierte Leistung) zur W€rmezufuhr)
€i •
P
indizierte Leistung
• i
zugeführteWärmestrom Qzu
mit Qzu • BH u
(4.25)
B • Kraftstoffverbrauch (Masse / Zeit)
Hu • unterer Heizwert (spezifischer Heizwert)
Mechanischer Wirkungsgrad
- es werden alle Leistungsverluste durch Reibung erfasst
- einschlie‚lich der Antriebsleistung fƒr die Hilfsmaschinen
€m •
P
effektive Leistung
• e
indizierte Leistung Pi
betr€t ca. 80 %
(4.26)
Effektiver Wirkungsgrad oder Nutzwirkungsgrad
- Verh€ltnis von Nutzleistung zur W€rmezufuhr
- Optimalwerte werden nur in bestimmtem Betriebszustand erreicht
- im Leerlauf (Nutzleistung = 0) ist der Nutzwirkungsgrad = 0
€e •
Pe
P P P
• e i v • € m€ G€ th • € m€ i
BH u Pi Pv BH u
Optimalwerte: Ottomotor
(4.27)
‚eff = 0,25 ... 0,3
Bestwerte fƒr „e:
Pkw - Ottomotor:
„e = ... 0,38
LKW - Dieselmotor: „e = ... 0,45
Dieselotor
‚eff = 0,3 ... 0,45
PKW - Direkteinspritzer - Diesel:
gro‚er Schiffsdieselmotor:
„e = ... 0,42
„e > ... 0,50
4.4. Mittlerer effektiver Kolbendruck
ist eine Rechengr…‚e (peff = pe)
- genau mittlerer indizierte Kolbendruck pi
- wichtig fƒr Konstrukteure zur Motorenauslegung
aus Pe • peVh zni
und
Pe • Pi€ m
€
pe • pi€ m € p e •
Pe
Vh zni
(4.28)
fƒr Neukonstruktionen werden Erfahrungswerte fƒr den mittleren effektiven
Kolbendruck mit Hilfe dieser Gleichung ermittelt
weitere M…glichkeit der Ermittlung des effektiven mittleren Kolbendruckes ƒber
Heizwert und Liefergrad (siehe Seiten 52 und 53)
€
pe • € m€ G€ th ‚l H G
•a
•o
(4.29)
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