34 Kinderseite Vorarlberger Jagd M... wie Marder Von Monika Dönz-Breuß Zur Familie der Marder gehören unter anderem Otter, dachse, iltisse und Wiesel, in der Umgangssprache sind mit „den Mardern“ aber meistens nur die echten Marder (Martes) – unter anderem der steinmarder (Martes foina) und Baummarder (Martes martes) gemeint. während er beim Baummarder gelblich und abgerundet ist. das Fell des steinmarders ist graubraun gefärbt und rau, jenes des Baummarders kastanien- bis dunkelbraun. Weitere Unterschiede zum Baummarder sind die helle nase und die unbehaarten Fußsohlen. Aussehen Gewicht, Größe Quelle: Die Säugetiere Europas, Nordafrikas und Vorderasiens. 2009. Haupt Verlag. stein- und Baummarder haben den üblichen Körperbau der Marder mit einem langgestreckten, schlanken rumpf und relativ kurzen Gliedmaßen. der schwanz ist relativ lang und buschig. Vom Baummarder unterscheidet sich der steinmarder äußerlich in Form und Farbe des Kehlflecks. dieser ist beim steinmarder weiß und oft gegabelt und kann sich bis auf die Vorderbeine erstrecken, der steinmarder ist etwas kürzer, aber dafür schwerer als sein Verwandter. die tiere erreichen eine Kopfrumpflänge von 40 bis 54 Zentimeter, eine schwanzlänge von 22 bis 30 Zentimeter und ein Gewicht von 1,1 bis 2,3 Kilogramm. die Kopfrumpflänge der Baummarder beträgt 45 bis 58 Zentimeter, der schwanz wird 16 bis 28 Zentimeter lang und ihr Gewicht beträgt 0,8 bis 1,8 Kilogramm. Steinmarder Männchen werden bis zu einem drittel schwerer und auch etwas größer als Weibchen. Verbreitung der steinmarder, oft auch Hausmarder genannt, ist in Mitteleuropa die häufigste Art der echten Marder. sein Verbreitungsgebiet reicht von spanien über Mittel- und südeuropa und Zentralasien bis in die Mongolei und die Himalaya-region. er bevorzugt offeneres, busch- oder baumbestandenes und oft felsiges Gelände und ist in Gebirgen bis 4000 Meter seehöhe zu finden. Als Kulturfolger ist er oft in der nähe menschlicher siedlungen zu sehen, wo er sich in Parkanlagen, scheunen oder auch dachböden aufhält, weswegen er auch dachmarder oder Hausmarder genannt wird. der steinmarder kann zwar gut klettern, steigt jedoch selten höher auf Bäume hinauf. das Verbreitungsgebiet des Baummarders reicht von den Britischen inseln bis in das westliche sibirien, im süden bis zu den Mittelmeerinseln und im südosten bis zum Kaukasus und dem elburs-Gebirge. er fehlt auf island, im nördlichen skandinavien und in teilen der iberischen Halbinsel. sein Lebensraum sind die Wälder, vorwiegend Laub- und Mischwälder. Manchmal lässt er sich auch in großen Parkanlagen blicken. im Gebirge findet man ihn bis zur Baumgrenze. Baummarder können sehr gut klettern und springen, wobei sie bis zu vier Meter überwinden können. Beim Klettern sind sie in der Lage, Baummarder Jänner / Februar 2013 ihre Füße um 180 Grad zu drehen. Nachtaktiv stein- und Baummarder sind in erster Linie nachtaktiv. natürliche Verstecke des steinmarders sind unter anderem Felsspalten, steinhaufen oder verlassene Baue anderer tiere, oft verstecken sie sich jedoch auch in Gebäuden wie dachböden oder ställen. Baummarder legen in ihrem revier einige nester als ruheplätze an, vorrangig in Baumhöhlen, manchmal aber auch in verlassenen eichhörnchenkobeln oder Greifvogelnestern. Territorial stein- und Baummarder sind territoriale tiere, die ihr revier markieren. Gegenüber gleichgeschlechtlichen Artgenossen verteidigen sie ihre reviergrenzen, das territorium eines Männchens kann sich aber mit dem mehrerer Weibchen überlappen. die reviergröße ist sehr variabel, die der Männchen ist aber stets Kinderseite größer als die der Weibchen. Auch jahreszeitliche Unterschiede lassen sich beobachten. Allesfresser stein- und Baummarder sind opportunistische Allesfresser, am liebsten fressen sie aber Fleisch. sie erbeuten Kleinsäuger, Vögel und deren eier, Frösche, insekten und reptilien. Früchte, Beeren und nüsse können insbesondere im spätsommer und Herbst einen teil ihrer nahrung ausmachen. seine Beute tötet der Baummarder durch einen Biss in den nacken, im spätsommer und Herbst legt er auch nahrungsvorräte für die kalte Jahreszeit an. Paarung stein- und Baummarder paaren sich im sommer (Juni bis August), bedingt durch die Keimruhe bringen die Weibchen aber erst im Frühling (März oder April) den nachwuchs zur Welt. die Wurfgröße beträgt im normalfall drei bis vier, die neugeborenen sind blind und nackt. nach einem Monat öffnen sie die Augen, nach zwei Monaten werden sie entwöhnt, im Herbst werden sie selbständig. im zweiten Lebensjahr, mit rund 14 Monaten, werden sie geschlechtsreif, pflanzen sich aber oftmals erst im dritten Lebensjahr erstmals fort. 35 zehn Jahre. in menschlicher Obhut können sie deutlich älter werden, bis zu 18 Jahren. Baummarder können bis zu sechzehn Jahre alt werden, sterben aber in freier Wildbahn meistens vor dem zehnten Lebensjahr. Bejagung Beim Baummarder stammt die Bezeichnung „edelmarder“daher, dass sein Pelz früher weitaus begehrter war als der des steinmarders. der steinmarder wird oft als „schädling“, der in Vogelställe oder Kaninchengehege eindringt, verfolgt. steinmarder sind zudem dafür bekannt, dass sie bei Fahrzeugen Kabel, schläuche und dämmmaterial zerbeißen und so beträchtlichen schaden anrichten können. die durchschnittliche Lebenserwartung von steinmardern in freier Wildbahn beträgt drei Jahre, das Höchstalter Spurbahnen von Stein- oder Baummarder bei verschiedenen Gangarten. Quelle: Bang & Dahlström. Tierspuren. 2005. BLV Buchverlag. Jägersprache männliches Tier – rüde weibliches Tier – Fähe Schwanz – rute Lautäußerung bei Erregung – keckern, murren Paarungszeit – ranzzeit sich paaren – ranzen gebären – Junge bringen, werfen Spur eines Marders, auch – Gang Marder durch Lärmen aus Unterschlupf vertreiben – auspochen Marderspur im Neuschnee verfolgen – ausneuen