Retinitis pigmentosa, X-chromosomal Stand: 08.05.2015 Phänotyp-MIM: 300029, 312600 Klinik: Die Retinitis pigmentosa bezeichnet eine klinisch heterogene Netzhautdystrophie, die typischerweise im Jugendalter oder in den mittleren Lebensjahren mit Nachtblindheit und Gesichtsfeldeinschränkung beginnt und nicht selten im Laufe des Lebens zu fortschreitendem Verlust der Sehkraft bis hin zur Erblindung führen kann. Charakteristisch für die Retinitis pigmentosa sind Pigmentveränderungen des Augenhintergrunds, wobei die Fundusbefunde variieren. Das Elektroretinogramm (ERG) ist hochgradig beeinträchtigt. Die Retinitis pigmentosa kann autosomal-rezessiv, autosomal-dominant oder Xchromosomal vererbt werden. In vielen Fällen findet sich keine auffällige Familienanamnese wobei einem Teil dieser „sporadischen“ Fälle eine autosomal-rezessive Vererbung zugrunde liegt. Genetik: Bis heute sind 2 Gene bekannt, die X-chromosomal vererbte Retinitis pigmentosa verursachen. Dabei handelt es sich um das RPGR- (MIM 312610) und das RP2 (MIM 300757)-Gen, die zusammen für ca. 85% der Fälle verantwortlich. Diagnostik: Nach DNA-Präparierung führen wir parallel die molekulargenetische Untersuchung der 19 kodierenden Exone des RPGR-Gens inklusive des ORF15 sowie der 5 kodierenden Exone des RP2-Gens durch. Individuell angepasste Stufendiagnostik ist nach Absprache möglich. Benötigtes Material Versandart Untersuchungsmethode Untersuchungsdauer 5 ml EDTA-Blut (oder hoch aufgereinigte DNA) ungekühlt per Post im wattierten Umschlag Kettenabbruch-Sequenzierung nach Sanger 6 Wochen Kostenübernahme: Die molekulargenetische Labordiagnostik inkl. Gutachten wird bei Indikation von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Die ambulante Abrechnung erfolgt mit einem Überweisungsschein (Muster 10, Ausnahmeziffer 32010). Bitte vermerken Sie auf der Überweisung stets „Molekulargenetische Diagnostik: Retinitis pigmentosa, X-chromosomal“. Seite 1 / 1