PID - Baby á-la-carte - Plattform Leben Vorarlberg

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PID – „Baby á-la-carte!“
Auf möglichst einfache Art und Weise wird in den nachfolgenden
Ausführungen versucht auf die ethischen und medizinischen
Aspekte der PID (Präimplantationsdiagnostik) einzugehen.
Bestimmt haben Sie von der laufenden PID – Debatte in Deutschland
gehört. Wir Österreicher sollen uns aber keineswegs in Sicherheit wähnen.
Bei uns ist PID genauso ein Thema, nur (noch) nicht medial!
Ethische und medizinische Aspekte der Präimplantationsdiagnostik
Die Technik der PID macht es möglich, menschliche Embryonen, die im
Reagenzglas gezeugt wurden, auf bestimmte Merkmale zu testen und
auszusortieren. Die ethischen Problemfelder sind komplex und
vielschichtig.
In der Möglichkeit, Kinder im Labor in der Petrischale mittels IVF (In-vitroFertilisation) künstlich zeugen zu können, liegt die Basis vieler moderner
bioethischer Probleme.
Das Leben beginnt, wenn Ei- und Samenzelle verschmelzen. Dann
entsteht ein neuer lebender Mensch. Die durch Verschmelzung
entstandene Zelle trägt die Information für die ganze folgende
Entwicklung in sich. Von Anfang an ist der Embryo also eine einzigartige
und unwiederholbare menschliche Person.
Wir können im Lebensschutz keinen Unterschied machen zwischen einem
Menschen im 8-Zell-Stadium oder einem Menschen im Millionen-ZellStadium.
Wie und wozu wird PID gemacht?
Zuerst werden die Eierstöcke der Frau mittels Hormonspritzen
hyperstimuliert. In den Eierstöcken reifen dann pro Zyklus mehrere
Eizellen heran, die meist unter Vollnarkose ausgespült werden (=
„Eierernte“). In der Petrischale findet dann die Befruchtung der Eizellen
statt.
Dem jeweilig entstandenen Embryo werden im 8-Zell-Stadium (da ist der
kleine Mensch bereits ein paar Tage alt!), ein bis zwei Zellen entnommen.
Diese werden auf Chromosomenanomalien untersucht. Der Gesundheit
des betroffenen Embryos dient ein solcher Eingriff nicht. Besteht ein
Embryo den „Gesundheits-Check“, wird er in die Gebärmutter transferiert.
Sind Auffälligkeiten vorhanden, wird der Embryo weggeworfen. Die
überzähligen Embryonen werden eingefroren.
Wer behauptet, PID sei eine Embryonen-sparende Methode, der irrt!
Auf ein geborenes Kind kommen 40 Embryonen!
Indikationen für die Anwendung der PID sind:
•
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•
Vorliegende schwere erbliche Belastungen in der Familie.
Wenn ein Geschwisterkind mit einer Behinderung bereits geboren
ist.
„Hohes mütterliches Alter“, das heißt über 35 Jahre, weil dann das
Risiko, ein Kind mit Behinderung zu bekommen, statistisch erhöht
ist.
Bei jedem biomedizinischen Untersuchungsverfahren gibt es „falsch
positive“ und „falsch negative“ Ergebnisse, so auch bei PID. Die
genetischen Untersuchungen eines wenige Tage alten Embryos reichen
nicht aus, um seine spätere körperliche und geistige Entwicklung im Detail
zu prognostizieren.
Frauen, denen infolge einer PID ein Embryo transferiert wird, werden in
der Schwangerschaft besonders engmaschig kontrolliert. Das Kind wird
der ganzen Palette der Pränataldiagnostik (PND) unterzogen. Nicht selten
werden trotz vorangegangener PID Embryonen transferiert, bei denen
Behinderungen vorliegen. Diese Kinder werden zu 95 % abgetrieben.
Entscheiden sich Eltern dennoch für ihr Kind, werden sie sich zukünftig
noch mehr rechtfertigen müssen, warum sie ein Kind mit Behinderung
geboren haben.
PID bedeutet für die Menschen, die an einem Gendefekt leiden, eine
schwere Kränkung und sagt nichts anderes als: „Mit PID werden wir dafür
sorgen, dass es zukünftig keine Behinderten mehr geben muss.“ und „Du,
Behinderter, lebst nur, weil Du noch keiner PID unterzogen werden
konntest“.
Präimplantationsdiagnostik ist immer selektiv!
Hinter der PID-Forderung steht die Forschungsindustrie, die die
überzähligen Embryonen haben möchte! Um das Wohl der Familien geht
es dabei nicht. Es gibt nämlich unverhältnismäßig wenige Paare, die
aufgrund einer genetischen Erkrankung eine PID in Erwägung ziehen.
Viele Forscher betrachten den Embryo heute als eine vielseitig nutzbare
„Plattformtechnologie“.
Niemand hat das Recht auf ein Kind!
Bei allem Verständnis für Paare, die keine eigenen (oder gesunde) Kinder
bekommen können, aber ein Kind um „jeden Preis!“ haben zu wollen,
kann es das sein? Bei einem PID-Verbot müssten zwar einige Paare ihren
Kinderwunsch aufgeben. Das ist bitter. Mit der PID steht ethisch aber zu
viel auf dem Spiel.
Eine mögliche Aufhebung des derzeitigen PID-Verbots, auch wenn jetzt
von einer „eingegrenzten Zulassung“ gesprochen wird, dient als
„Türöffner“ mit dem Ziel, das Embryonenschutzgesetz zu kippen und die
völlige Freigabe der PID zu forcieren.
Wir sollten uns mit aller Klarheit für ein Verbot der PID einsetzen. Diese
kleinen Menschen sind wehrlos und brauchen unsere Stimme! Wir stehen
kurz davor, unserer Zivilisation das Genick zu brechen. Auf dem Gebiet
der Biotechnologie sind wir an einem Punkt angelangt, an dem irreversible
Konsequenzen entstehen.
Deswegen ein klares NEIN zur PID
Plattform für das Leben Vorarlberg
www.plattform-leben-vorarlberg.at
Natalie Bayer-Metzler
April 2011
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