So profitieren Unternehmen von Crowdsourcing

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Innovation | 11.04.2016
Crowdsourcing: Die Innovation im Sportbusiness
So profitieren Unternehmen von
Crowdsourcing
Unternehmen greifen immer häufiger auf die Intelligenz und Ideen der Kunden zu.
Bild: Thinkstock via THE DIGITALE
Immer mehr Unternehmen setzen auf Crowdsourcing. Sie nutzen erfolgreich die Erfahrungen und
das Engagement der Konsumenten, indem sie etwa in Entwicklungsprozesse eingebunden
werden. Eine Expertin erklärt, wie es funktioniert.
Was bedeutet überhaupt Crowdscourcing? Grundsätzlich, dass eine Aufgabe, die normalerweise
von einer Person oder einem bestimmten Team ausgeführt wird, nun an eine große, unbestimmte
Gruppe weitergegeben wird, die neue Ansätze entwickeln möchte. „Es gibt nicht mehr das
kreative Genie, das im Keller sitzt und lange braucht, um eine Idee zu entwickeln“, sagt Catharina
van Delden, CEO bei Innosabi. Die Agentur aus München entwickelt Crowdsourcing-Konzepte für
Unternehmen.
Das Sport Business befindet sich im Wandel
Die Sportbranche an sich befindet sich im Zuge der Digitalisierung im Wandel. Der Konsument als
Individuum, der auch wahrgenommen werden möchte, wird immer wichtiger: In der Ansprache
durch das Marketing, aber auch als Quelle von Expertise. Für die Unternehmen an sich ist
Crowdsourcing ein äußerst vielversprechender Weg, sowohl den Kunden an sich und dessen
Wünsche kennenzulernen und zugleich und mit dessen Hilfe die Qualität der eigenen Produkte zu
verbessern. (Lesen Sie hier, wie ISPO OPEN INNOVATION Marken und Konsumenten
zusammenbringt)
„Man kann Ideen früh priorisieren und das Budget auf erfolgsgerichtete Ansätze ausrichten. Dazu
kommen Themen wie Schnelligkeit und die neuen Beziehungen zwischen Kunden und
Unternehmen im Innovationsprozess“, sagt van Delden. Wichtig sei, dass man die Menschen nicht
mit Preisen lockt, sondern die Motivation zur Teilhabe stärkt: „Die Leute sehen, dass sie als erste
Bescheid wissen, mitbestimmen können, an Status gewinnen“, erklärt van Delden: „Dann muss
man auch richtig kommunizieren, Informationen zurückfließen lassen, Blogeinträge über
Neuerungen schreiben und die Weiterentwicklung der Ideen sichtbar machen.“
„Kollaboration muss das Ziel bei Open Innovation sein“
Eine Moderation, die auch Enttäuschung vorbeugen soll: „Ganz klassische Open Innovation
Modelle sehen auch noch die ersten drei Gewinner und danach im schlimmsten Fall nur noch
Verlierer. Kollaboration muss das Ziel sein, bei der kleine Ideen zum Ziel führen, nicht die eine
Idee, die alle anderen schlägt“, sagt van Delden.
Crowdsourcing kann auf Produktebene stattfinden, aber auch in ganz großen Dimensionen
stattfinden: In Melbourne startete 2016 eine Initiative, die die Planung der Stadt in die Hände der
vier Millionen Einwohner legte. Das simple System: Ideen einbringen, zusammenführen und so die
Metropole im Jahr 2026 auf dem Reißbrett entwickeln. „Der demokratische Gedanke prägt
Crowdsourced Innovation stark. Man kann politische Diskussionen führen, oder auch
Verwaltungsprozesse anschieben“, sagt van Delden.
Je nach Unternehmen und Projekt kann Crowdsourcing in unterschiedlichen Entwicklungsschritten
stattfinden: „Der Flughafen München hat ein Ideenkonzept entwickelt und schon ganz automatisch
die Kunden und Nutzer miteinbezogen. Ein Chemiekonzern dagegen wird erst intern Produkte
entwickeln. Aber wenn es um Prototypen und die Anwendbarkeit geht, dann wird er auch die
Menschen draußen miteinbeziehen“, sagt van Delden.
Erfolgreiche Kampagnen mit CEP und Bergans
Sportausrüster CEP etwa holt mit seiner Kampagne mit dem Wingtech Shirt gezielt das Feedback
der Konsumenten ein um das Produkt weiterzuentwickeln, die ambitionierten Sportler teilen
begeistert ihre Erlebnisse mit dem Shirt, für das Unternehmen sind das extrem wichtige Eindrücke
aus der Praxis. Outdoor-Hersteller Bergans hat seine Eidfjord Jacke, die zu 30 Prozent aus
Zuckermelasse besteht, zum Testen an die Crowd gegeben.
Unabhängig von der Branche und dem Unternehmen: Allen ist gemein, dass sie mit ein wenig Mut
zu, manchmal neuen, digitalen Wegen wertvolle Erkenntnisse gewonnen haben. Sport-Riese
Adidas etwa hat Crowdsourcing zu einer seiner drei tragenden Säulen erklärt: „Wir werden das
erste Sportartikelunternehmen sein, das Sportler, Konsumenten und Partner einlädt, Teil seiner
Marken zu sein“, heißt es dort.
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