Musterlösung zur Klausur “Elektrische und Magnetische Felder” vom 01.09.2011 Lösungsskizze zu Aufgabe 1 • 1.1 Für zeitharmonische Vorgänge gilt: ∂ → jω ∂t Damit gilt für die Maxwell-Gleichungen im Vakuum: ~ =0 ∇·E ~ ~ = −jω B ∇×E ~ =0 ∇·B 1 ~ ~ = jω0 E ∇×B µ0 (1) (2) (3) (4) • 1.2 ~ aufgelöst werden: Gleichung (2) kann nach B ~ ~ =− 1 ∇×E B jω Anschließend wird dieser Ausdruck in Gleichung (4) eingesetzt: − 1 ~ = jω0 µ0 E ~ ∇×∇×E jω Auswerten der doppelten Rotation ergibt ~ − ∇2 E ~ = ω 2 0 µ0 E ~ ∇ ∇·E Für die Divergenz des elektrischen Feldes gilt Gleichung (1). Daraus ergibt sich ~ ~ = ω 2 0 µ0 E −∇2 E Dies ist die Wellengleichung des elektrischen Feldes in Koordinaten freier Form. In kartesischen Koordinaten gilt für die Wellengleichung: 2 ∂ ∂2 ∂2 ~ ~ =0 E + ω 2 0 µ0 E + + ∂x2 ∂y 2 ∂z 2 1 • 1.3 Für die y-Komponente des elektrischen Feldes gilt in Ausbreitungsrichtung ~ = E (x, y)e−jkz ~ey E y y • 1.4 Nun muss E y (x, y) bestimmt werden. Dazu ist die Wellengleichung zu lösen: 2 ∂2 ∂ 2 + 2 − k E y (x, y)e−jkz = ω 2 0 µ0 E y (x, y)e−jkz ∂x2 ∂y Nun wird für E y (x, y) ein Seperationsansatz gewählt E y (x, y) = X(x)Y (y) Eingesetzt in die Wellengleichung und Kürzen ergibt 2 1 d2 Y (y) ω 1 d2 X(x) 2 + + −k =0 X(x) dx2 Y (y) dy 2 c2 Die einzelnen Summanden müssen somit konstant sein. Für den x-abhängigen Summand gilt: 1 d2 X(x) = −kx2 X(x) dx2 Wir erhalten also die Differentialgleichung d2 X(x) + kx2 X(x) = 0 dx2 Für diese Differentialgleichung kann die allgemeine Lösung angegeben werden: X(x) = c1 cos(kx x) + c2 sin(kx x) Aus den Randbedingungen folgt: X(0) = X(a) = 0 Daraus kann die allgemeine Lösung für den x-abhängigen Teil weiter spezifiziert werden. Die Konstante c1 wird zu 0 und es gilt: c2 sin(kx a) = 0 2 Die triviale Lösung für c2 = 0 soll nicht weiter betrachtet werden und für kx muss gelten: mπ kxm = a Damit folgt für X(x) X(x) = c2 sin(kx x) Die Differentialgleichung für den y-abhängigen Teil wird analog gelöst und man erhält wieder als allgemeine Lösung: Y (y) = c3 cos(ky y) + c4 sin(ky y) Aus den Randbedingungen folgt: Y 0 (0) = Y 0 (b) = 0 Damit erschließt sich die Konstante c4 zu 0. Es gilt die Konstante ky zu bestimmen: c3 sin(ky b) = 0 Daraus folgt für ky : kyn = nπ b Für Y (y) gilt somit: Y (y) = c3 cos(ky y) Insgesamt folgt damit für E y (x, y): E y (x, y) = X(x)Y (y) = c2 c3 sin(kx x) cos(ky y) = Emn sin(kx x) cos(ky y) Die y-Komponente des zweifachen Phasors des elektrischen Feldes kann somit zusammenfassend geschrieben werden als: ~ = Emn sin(kx x) cos(ky y)e−jkz ~ey E y • 1.5 Für eine ausbreitungsfähige Welle muss gelten: k ∈ R Für die Wellenzahl gilt r ω2 − kx2 − ky2 k=± c2 3 Da k reell sein muss, folgt für den Radikand: ω2 − kx2 − ky2 > 0 c2 Aufgelöst nach ω 2 ergibt das schließlich ω 2 > c2 (kx2 + ky2 ) • 1.6 Es gilt für kx1 kx1 = π a Für ky0 folglich ky0 = 0 Und für ω = 1Ghz eingesetzt in die Gleichung aus Aufgabe 1.5 folgt: a> c 2 · 1Ghz Ausgerechnet ergibt das a > 0.15m 4 Lösungsskizze zu Aufgabe 2 • 2.1 Qa Qi ri rm ra eps1 eps2 • 2.2 Es gilt die Maxwellsche-Gleichung ~ =ρ ∇·D Integriert man auf beiden Seiten über das Volumen der Anordung folgt somit Z Z ~ dv = ∇·D ρ dv V V Wendet man den Satz von Gauß an folgt Z ~ · df~ = Q D ∂V Aufgrund des radialsymmetrischen Aufbaus und der Ladung −Q an der inneren Elektrode folgt: Z Dr e~r · df~ = −Q ∂V Das differentielle Flächenelement muss in Kugelkoordinaten in e~r -Richtung gewählt werden Z Z 2π 0 π 0 Dr r2 sin(ϑ)dϑdϕ = −Q Ausführen der Integration und umformen nach Dr ergibt Dr = − 5 Q 4πr2 Insgesamt ergibt sich für die elektrische Verschiebungsdichte Q ~ D(r) =− e~r 4πr2 Für lineare Medien gilt ~ = εE ~ D Daraus folgt für das elektrische Feld: Q ~ e~r E(r) =− 4πεr2 • 2.3 ~ = 0: Für das elektrische Feld gilt aufgrund ∇ × E ~ = −∇φ E Betraglich gilt in Kugelkoordinaten Er = − ∂φ ∂r Im Bereich ri < r < ra gilt demnach für das Potential Z r Q dr0 φ(r) = 02 4πεr rr Berechnet man das Integral, erhält man somit Q 1 1 φ(r) = − 4πε ri r Das Potential φa an der Stelle ra lautet dann 1 Q 1 − φa = φ(ra ) = 4πε ri ra • 2.4 Es gilt für die unterschiedlichen Dielektrika Q 4πε1 r2 Q =− 4πε2 r2 Er1 = − Er2 6 Das Potential lässt sich dann analog zu Aufgabe 2.3 berechnen Z r Q dr0 φ1 (r) = 02 ri 4πε1 r Q 1 1 = + c1 − 4πε1 ri r Z r Q dr0 02 4πε r 2 rm Q 1 1 = + c2 − 4πε2 rm r φ2 (r) = Über die Randbedingung φ1 (ri ) = 0 und φ2 (rm ) = φm lassen sich die Konstanten bestimmen. Daraus ergeben sich die Potentiale 1 1 Q − φ1 (r) = 4πε1 ri r Q 1 1 φ2 (r) = + φm − 4πε2 rm r Für das Potential an der Stelle r = ra gilt Q 1 1 φa = φ2 (ra ) = + φm − 4πε2 rm ra Das Potential an der Stelle r = rm ist stetig φ1 (rm ) = φ2 (rm ) Es ergibt sich somit für das Potential φm φm Q 1 1 = φ1 (rm ) = − 4πε1 ri rm Nun muss das Verhältnis φφma bestimmt werden. Für φa und φm werden die bekannten Terme eingesetzt. Es ergibt sich rm −1 ε1 φa = − 1 ri rm ε2 φm 1 − ra Für die in der Aufgabenstellung gegebenen Werte ergibt sich somit ε1 =2 ε2 7 Lösungsskizze zu Aufgabe 3 3.1 Flächenladungsdichte: ρF (~r) = Z Fläche σδ (3) (~r − ~rF ) d2 rF mit R cos ϕ ~rF = R sin ϕ 0 d2~rF = R dϕ dR ~ez ~r = r ~ez (Zylinderkoordinaten in ~eR Richtung) (F lächenelement in ~ez) (Auf punkte des P otentials auf der z − Achse) Couloumb-Intergral: Z Z R0 Z 2π 1 1 dV 0 R dϕ dR σδ (3) (~r − r~F ) 0 Φ(z) = 4π0 V 0 |~r − ~rF )| 0 mit Ausblendeigenschaften: Z R0 Z 2π R σ dϕ dR → Φ(z) = 0 4π0 0 |~r − ~rF )| 0 Z R0 R σ √ dR = 2 20 0 R + z2 Substitution: R2 + z 2 = t σ Φ(z) = 20 q 2 2 R0 + z − |z| 3.2 → analog zu 3.1 aber mit anderen Radien Bereich 1: 0 ≤ R ≤ R1 ; σ = −σ Bereich 2: R1 ≤ R ≤ R0 ; σ = σ q σ ( R12 + z 2 − |z|) Φ1 (z) = − 20 q q σ ( R02 + z 2 − R12 + z 2 ) Φ2 (z) = 20 ! r r R02 R12 σ |z| +1−2 +1+1 Φ(z) = Φ1 + Φ2 = 20 z2 z2 q q σ ( R02 + z 2 − 2 R12 + z 2 + |z|) = 20 3.3 σ (R0 − 2R1 ) = 0 20 R1 1 = R0 2 Φ(0) = 8 3.4 R02 1, z2 und R12 1 z2 ⇒ Φ(z) ≈ σ (R0 − 2R1 + |z|) 20 3.5 p p σ |z|( δ0 + 1 − 2 δ1 + 1 + 1) 20 p 1 δi + 1 ≈ 1 + δi , i ∈ {0, 1} δi 1 ⇒ 2 ∞ X 1 (n) Φ(z) = Φ (z0 )(z − z0 )n n! n=0 Φ(z) = mit ⇒ Φ(z) ≈ σ 21 R02 − R12 20 |z| 3.6 Benutze zur Hilfe Ergebnisse aus 3.4 und 3.5 3.4 für Bereich um 0 3.5 für z → ∞ φ σ(R0 −2R1 ) 2 0 R1 R0 z Lösungsskizze zu Aufgabe 4 4.1 Idee: Vom ganzen Kreis πR2 werden folgende Teilflächen subtrahiert, so dass die schraffierte Flächen F (x) bleibt: πR2 2 p (R − x) R2 − (R − x)2 2 2 2 arcsin R R−x πR2 R 2πR oberer Halbkreis 2 Dreiecke mit der Grundseite und der Höhe (R − x) p R2 − (R − x)2 2 Kreissegmente mit Anteile R arcsin am vollen Kreisumfang πR2 9 R−x R 4.2 x = vx t in F(x) einsetzen: p πR2 − (R − vx t) R2 − (R − vx t)2 − R2 arcsin F (t) = 2 Z ~ df~ = BF (t) ψ(t) = B R − vx t R F (t) 4.3 dψ dt p dF (t) = −B = −2Bvx R2 − (R − vx t)2 dt Uind = − Uind 4.4 | | BU0 vind xR 2.0 1.5 1.0 0.5 0.5 1.0 4.5 Lentz’sche Regel → Gegenuhrzeigersinn 10 1.5 2.0 t R/vx