schumann brahms - Münchner Philharmoniker

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SCHUMANN
1. Symphonie
»Frühlingssymphonie«
BRAHMS
4. Symphonie
LUISI, Dirigent
Montag
06_03_2017 20 Uhr
Dienstag
07_03_2017 20 Uhr
ROBERT SCHUMANN
Symphonie Nr. 1 B-Dur op. 38
»Frühlingssymphonie«
1. Andante un poco maestoso –
Allegro molto vivace –
Animato – Poco a poco stringendo
2. Larghetto
3. Scherzo: Molto vivace –
Trio I: Molto più vivace – Trio II – Coda
4. Allegro animato e grazioso
JOHANNES BRAHMS
Symphonie Nr. 4 e-Moll op. 98
1. Allegro non troppo
2. Andante moderato
3. Allegretto giocoso
4. Allegro energico e passionato
FABIO LUISI, Dirigent
118. Spielzeit seit der Gründung 1893
VALERY GERGIEV, Chefdirigent
ZUBIN MEHTA, Ehrendirigent
PAUL MÜLLER, Intendant
2
»O wende, wende
Deinen Lauf !«
WOLFGANG STÄHR
ENTSTEHUNG
ROBERT SCHUMANN
(1810–1856)
Symphonie Nr. 1 B-Dur op. 38
»Frühlingssymphonie«
1. A
ndante un poco maestoso –
Allegro molto vivace – Animato –
Poco a poco stringendo
2. Larghetto
3. S
cherzo: Molto vivace –
Trio I: Molto più vivace –
Trio II – Coda
4. Allegro animato e grazioso
Robert Schumann skizzierte seine erste
(vollendete) Symphonie in vier Tagen zwischen dem 23. und dem 26. Januar 1841 in
Leipzig. Für die Instrumentierung und die
Ausarbeitung der Partitur benötigte er die
Zeit vom 27. Januar bis zum 8. Februar
(erster und zweiter Satz) und vom 15. bis
zum 20. Februar (Scherzo und Finale).
Doch nahm er bis zur Erstpublikation der
Stimmen im November 1841, ja selbst für
die viel später, im Januar 1853 veröffentlichte Partitur immer noch Korrekturen
am Notentext und an der Instrumentation
vor. Den Titel »Frühlingssymphonie« gab
­Schumann seinem Werk von Anfang an; die
literarischen Überschriften der vier Sätze
hingegen (»Frühlingsbeginn«, »Abend«
oder »Idylle«, »Frohe Gespielen« und
»Voller Frühling«) zog er vor der Erst­
veröffentlichung wieder zurück.
LEBENSDATEN DES KOMPONISTEN
WIDMUNG
Geboren am 8. Juni 1810 in Zwickau; gestorben am 29. Juli 1856 in Endenich bei
Bonn.
In der Partitur: »Sr. Majestät dem Könige
von Sachsen Friedrich August [II.] in
tiefster Ehrfurcht zugeeignet«. Friedrich
Robert Schumann: 1. Symphonie
3
Johann Friedrich Klima: Robert Schumann kurz vor seiner Heirat mit Clara Wieck (um 1840)
Robert Schumann: 1. Symphonie
4
August II. (1797–1854) aus dem Haus der
albertinischen Wettiner war von 1836 bis
zu seinem Unfalltod in Tirol dritter König
von Sachsen. Unter dem Eindruck der
Märzrevolution von 1848 berief er noch
liberale Minister in die Regierung, hob
die Zensur auf und erließ ein neues Wahl­
gesetz; später hingegen, während des
Dresdner Maiaufstands 1849, löste er das
Parlament auf und ließ zur Unterdrückung
der Demokratiebewegung seine Soldaten
auf das eigene Volk schießen, wobei
­Dutzende von Zivilisten starben...
URAUFFÜHRUNG
Am 31. März 1841 in Leipzig im Großen
G ewandhaus-Saal (Leipziger Gewand­
haus-Orchester unter Leitung von Felix
Mendelssohn Bartholdy).
PIANIST DES JÜNGSTEN GERICHTS
»Alles, was Odem hat, lobe den Herrn !«
Ohne falsche Bescheidenheit begann
­Robert Schumann sein Lebenswerk: Mit elf
Jahren vertonte er den 150. Psalm. Wenige
Wochen zuvor hatte er in der Marienkirche
seiner Heimatstadt Zwickau an der Einstudierung eines Oratoriums »Das Weltgericht« mitgewirkt; er hatte »am Clavier
accompagnirt« und dabei einen tiefen,
wenngleich unklaren Eindruck vom »Getümmel der Instrumente« empfangen. Und so
schritt er alsbald zur Tat und komponierte
selbst ein Oratorium, »Le psaume cent
­cinquantième« für die eher symbolische
Besetzung mit Sopran, Alt, Klavier, je zwei
Violinen, Flöten, Oboen und Trompeten,
­Viola, Horn, Fagott und Pauken. Das Titel­
blatt versah er mit der Opuszahl 1 und der
hochstaplerischen Verlagsangabe »Leipsic,
chez Breitkopf et Härtel«. Auf das Licht
der Öffentlichkeit aber musste das kühne
Frühwerk, mehr Jugend- als Geniestreich,
einstweilen noch warten: Die Uraufführung
fand erst zu Schumanns 187. Geburtstag
statt, am 8. Juni 1997 in Düsseldorf.
»DIE MÄCHTE DER MASSEN«
»Wenn er seinen Zauberstab dahin senken
wird, wo ihm die Mächte der Massen, im
Chor und Orchester, ihre Kräfte leihen, so
stehen uns noch wunderbarere Blicke in die
Geheimnisse der Geisterwelt bevor«, prophezeite Schumann dem jungen Johannes
Brahms, den er gegen Ende seines Lebens
kennengelernt hatte und wie einen auserwählten Nachfolger inthronisierte. Gut 30
Jahre lagen zwischen der frühen Psalmvertonung und dieser späten Begegnung mit
Brahms – Jahrzehnte, in denen das unbekümmerte Selbstbewusstsein der Jugend
erheblichen Fliehkräften ausgesetzt war,
Robert Schumann: 1. Symphonie
5
hin- und hergeschleudert zwischen rasch
wechselnden Erfolgen und Anfeindungen,
schwärmerischen Höhenflügen und destruk­
tiven Selbstzweifeln. Doch die alte Liebe zu
den mächtig besetzten Werken großen Stils
hatte niemals Rost angesetzt. »Bedenke
auch«, notierte Schumann in seinen »Musika­
lischen Haus- und Lebensregeln«, »daß es
Sänger gibt, daß im Chor und Orchester
das Höchste der Musik zur Aussprache
kommt«. Die Mit- und Nachwelt allerdings
wollte ihn allzu bald schon auf die Rolle des
Miniaturisten festlegen, der ausschließlich
im Lied und im pianistischen Charakterstück Genie besessen hätte. »Für mich
existiert eine geistige Scheidewand zwischen dem Schumann, der anfangs seine
eigenen Bahnen wandelte, und jenem zweiten, der, geblendet von dem Formenglanze
des großen Mozarterben Mendelssohn, an
sich selbst irre und zu einem partiellen,
geistigen Selbstmorde getrieben wurde«,
bekannte Hans von Bülow und sprach keine
Einzelmeinung aus, als er erklärte: »Der
Klavierkomponist und der Liedsänger in ihm
stehen mir ungleich höher da als der Symphoniker, so anbetend ich mich auch zu den
Adagios der zweiten und selbst der dritten
Symphonie verhalte.«
VOM EINSEITIGEN KULT
DER INTIMITÄT
Diese einseitige Vorliebe nahm in Frankreich sogar Züge eines esoterischen »culte
schumannien« an. Die französischen Lyriker fühlten sich von Schumanns Liedern
und Klavierwerken wesensverwandt angezogen, weil seine Musik ihnen ein Ideal der
offenen Form und der metrischen Freiheit
erschloss, eine »encyclopédie des nuances«.
Auch der Maler Fernand Khnopff, Haupt­
repräsentant des belgischen Symbolismus,
erwies dem Komponisten seine Reverenz
mit dem 1883 entstandenen Bild »En
écoutant du Schumann«: In einem erlesen
möblierten bürgerlichen Salon sitzt, im
Sessel vor dem Kamin, eine Frau, vollkommen in sich gekehrt; mit der rechten Hand
schirmt sie ihr Gesicht ab, um hingebungsvoll und konzentriert dem Klavierspiel zu
lauschen, der intimen Musik Robert Schumanns. Deren Sphäre ist die Stille, die Einsamkeit, die Weltabgeschiedenheit (jedenfalls nach Ansicht dieses Bildes). Wenn der
Dichter spricht, hat der Symphoniker zu
schweigen.
CLARA WÜNSCHT SICH »EINEN
2TEN BEETHOVEN«
Doch anders als es seine feinsinnigen Verehrer im späten 19. Jahrhundert wahrhaben wollten, strebte Schumann durchaus
zu den »Mächten der Massen«, vom Salon
in den Konzertsaal, zur »Gewalt des Orchesters wie des Chors«. 1839 verkündete
er (etwas voreilig) in einem Brief: »Bald
gibt es nur Symphonien von mir zu verlegen
und zu hören. Das Clavier möcht’ ich oft
zerdrücken, und es wird mir zu eng zu meinen Gedanken.« In diesem Selbstverständnis wurde er von seiner Verlobten Clara
Wieck leidenschaftlich ermutigt: »Nimm
mir es nicht übel, lieber Robert, wenn ich
Dir sage, dass in mir sehr der Wunsch rege
geworden ist, dass Du doch auch für Orchester schreiben möchtest. Deine Fantasie und Dein Geist ist zu groß für das
schwache Klavier. Sieh doch, ob du es nicht
kannst ? Ich habe nun einmal die Überzeugung, Du müsstest ein 2ter Beethoven
sein.« Mit diesem forschen Appell an den
Ehrgeiz ihres Zukünftigen berührte Clara
Wieck freilich einen wunden Punkt. Ein
zweiter Beethoven ? Gab es denn nach
­Beethovens Tod überhaupt noch eine Perspektive für die Symphonie ? War mit der
Robert Schumann: 1. Symphonie
6
Fernand Khnopff: »En écoutant du Schumann« (1883, Ausschnitt)
Robert Schumann: 1. Symphonie
7
epochalen Neunten nicht längst »Maß und
Ziel erschöpft« und eine historische Grenze
erreicht ? Robert Schumann dürfte sich
diese und ähnliche Fragen mehr als einmal
gestellt haben, zumal er die symphonischen
Versuche seiner Zeitgenossen mit unbestechlicher Kritik beobachtete: »Die neueren
Symphonien verflachen sich zum größten
Theil in den Ouverturenstyl hinein, die ersten
Sätze namentlich; die langsamen sind nur
da, weil sie nicht fehlen dürfen; die Scherzo’s
haben nur den Namen davon; die letzten
Sätze wissen nicht mehr, was die vorigen
enthalten.« An Beethoven, den ersten und
einzigen, erinnerten diese W
­ erke einer neuen
Generation allenfalls noch in »Anklängen«,
nicht aber in der »Beherrschung der großartigen Form, wo Schlag auf Schlag die
Ideen wechselnd erscheinen und doch
durch ein inneres geistiges Band verkettet«.
SCHUBERTS VORBILD
LÖST DEN KNOTEN
Natürlich verhielt sich Schumann nicht nur
streng gegen andere, sondern auch »mißtrauisch« gegen sein eigenes symphonisches Talent. Nach mehreren vergeblichen
Anläufen schon in der Studentenzeit und
Skizzen zu einer »Sinfonia per il Hamlet«
arbeitete Schumann 1832/33 an einer
g-Moll-Symphonie, deren erster Satz (das
Werk blieb ein Torso) vereinzelt zur Aufführung kam – mit dermaßen matter Resonanz jedoch, dass Schumann, der höchste
Ambitionen mit dieser Komposition verknüpft hatte (»Von ihr erwarte ich, ohne
Eitelkeit, das meiste von der Zukunft«),
auf Jahre hinaus von weiteren symphonischen Experimenten absah, ja sogar in
­seinem Pass die Berufsangabe »Künstler«
durch »Musikgelehrter« ersetzte ! Warum
ihm trotz dieser widrigen Vorgeschichte im
berühmten »symphonischen Jahr« 1841
der Durchbruch gelang, dafür gab es vor
allem einen Grund: einen glücklichen Fund.
Schumann hatte am Neujahrstag 1839 in
Wien bei Franz Schuberts Bruder Ferdinand
die unveröffentlichte C-Dur-Symphonie
D 944 entdeckt, die »Große«, die auf seine
Initiative am 21. März in Leipzig von Felix
Mendelssohn uraufgeführt wurde. Und diese Entdeckung erbrachte den beflügelnden
Beweis, dass es auch nach B
­ eethoven eine
Zukunft für die Symphonie geben konnte:
»Clara, heute war ich selig. In der Probe
wurde eine Symphonie von Franz Schubert
gespielt«, schrieb Schumann am 11. Dezember 1839 an seine Braut, als Mendelssohn
das Werk zum zweiten Mal einstudierte.
»Wärst Du da gewesen. Die ist Dir nicht zu
beschreiben; das sind Menschenstimmen,
alle Instrumente, und geistreich über die
Maßen, und diese Instrumentation trotz
Beethoven – auch diese Länge, diese himmlische Länge, wie ein Roman in vier Bänden,
länger als die 9te Symphonie. Ich war ganz
glücklich, und wünschte nichts, als Du wärest meine Frau, und ich könnte auch solche Symphonien schreiben.« Beide Wünsche sollten bald schon in Erfüllung gehen.
»IM THALE BLÜHT DER
FRÜHLING AUF !«
Wie im Rausch skizzierte Schumann im
­Januar 1841 seine B-Dur-Symphonie op. 38,
in nur vier Tagen und schlaflosen Nächten:
seine »Erste«, deren Instrumentation er
am 20. Februar abschließen konnte; »eine
ganze Sinfonie – und obendrein eine
­Frühlingssinfonie«, begeisterte sich der
Komponist. Mehr als ein Jahr später berichtete er Louis Spohr von jenem krea­tiven
Ausnahmezustand, und der Enthusiasmus
des geglückten Werkes schwingt noch immer mit: »Ich schrieb die Sinfonie zu Ende
Winters 1841, wenn ich es sagen darf, in
Robert Schumann: 1. Symphonie
8
jenem Frühlingsdrang, der den Menschen
wohl bis in das höchste Alter hinauf und in
jedem Jahre von neuem überfällt. Schildern,
malen wollte ich nicht; daß aber eben die
Zeit, in der die Sinfonie entstand, auf ihre
Gestaltung, und daß sie gerade so geworden, wie sie ist, eingewirkt hat, glaube ich
wohl.« Nicht allein die Zeit und Jahreszeit,
auch ein stimmungsverwandtes Gedicht
des zeitgenössischen Leipziger Lyrikers
Adolf Böttger gab den Anstoß zur Komposition der B-Dur-Symphonie. Die Schlussverse – »O wende, wende Deinen Lauf – / Im
Thale blüht der Frühling auf !« – übertrug
Schumann in den Rhythmus des Mottos,
das in der langsamen Einleitung zum Kopfsatz ertönt und das obendrein ans Eröffnungsthema von Schuberts C-Dur-Symphonie gemahnt. »Gleich den ersten Trompetenstoß möcht’ ich, daß er wie aus der Höhe
klänge, wie ein Ruf zum Erwachen«, bat
Schumann einen befreundeten Dirigenten
vor der Berliner Erstaufführung seiner
B-Dur-Symphonie. Und legte ihm ans Herz:
»Könnten Sie ihrem Orchester beim Spiel
etwas Frühlingssehnsucht einwehen – die
hatte ich nämlich dabei, als ich sie schrieb.«
DAS MOTTO ALS
»INNERES GEISTIGES BAND«
Der »Trompetenstoß« aber, die (auch von
den Hörnern) intonierte Fanfare der Introduktion, setzt nicht nur »Schlag auf
Schlag« den furiosen, mitreißenden, humoristisch unberechenbaren Wechsel der
­Ideen in Gang: Das Motto knüpft zugleich
»ein inneres geistiges Band« um die vier
Sätze der Symphonie. Im Kopfsatz erscheint es ohnehin allgegenwärtig, als unerschöpflicher Impuls und hellwacher
­Regent; im Larghetto wandelt es sich zum
Thema eines reich figurierten Variationssatzes, geistert danach durchs erste Trio
des Scherzos, um schließlich im Finale,
kurz vor der Coda, seinen letzten großen
Auftritt zu haben. Die ursprünglich poetischen Überschriften der einzelnen Sätze
zog Schumann jedoch vor Drucklegung zurück: »Frühlingsbeginn«, »Abend« oder
»Idylle«, »Frohe Gespielen« und »Voller
Frühling«. Er wäre sich selbst und seiner
erklärten Abneigung gegen literarische
Programme untreu geworden, hatte er doch
namentlich an Hector Berlioz’ »Symphonie
fantastique« die im Konzertsaal verteilte
Inhaltsangabe mit ihrer romanhaften
Handlung kritisiert: »Ganz Deutschland
schenkt sie ihm: solche Wegweiser haben
immer etwas Unwürdiges und Scharlatanmäßiges«, hatte sich Schumann ereifert.
»Der zartsinnige [...] Deutsche will in seinen
Gedanken nicht so grob geleitet sein; schon
bei der Pastoralsinfonie beleidigte es ihn,
daß ihm Beethoven nicht zutraute, ihren
Charakter ohne sein Zutun zu erraten.«
RÜCKKEHR DER ALTEN
»SYMPHONIESCRUPEL«
Nachdem der Bann gebrochen war, die lähmende Angst vor der Symphonie, komponierte Schumann 1841 gleich noch »in recht
fröhlicher Stimmung« die nur locker aneinandergereihten Sätze Ouvertüre, Scherzo
und Finale op. 52, die er zeitweilig unter
dem gemeinsamen Titel »Symphonette«
oder »Suite« vereinen wollte. Im Mai entstand die Phantasie a-Moll für Klavier und
Orchester (der spätere Kopfsatz des Klavier­
konzerts op. 54); und über die Sommer­
monate vollendete Schumann sogar noch
eine d-Moll-Symphonie, die Urfassung der
späteren »Vierten«. Kein Wunder, dass
Schumann bald überschwänglich bekannte:
»Jetzt bin ich ganz und gar in die Symphonienmusik gerathen. Die für mich höchst
ermuthigende Aufnahme, die meine erste
Robert Schumann: 1. Symphonie
9
Der Beginn des 1. Satzes in Schumanns Particell (links oben der Vermerk »Frühlingssymphonie«)
Robert Schumann: 1. Symphonie
10
Symphonie [unter Mendelssohns Leitung
am 31. März 1841] gefunden, hat mich
ganz ins Feuer gebracht.« Aber Schumann
gehörte weder zu den robusten Frohnaturen
noch zur Fraktion der stillen Dulder. Seine
schöpferischen Hochgefühle erwiesen sich
als überaus wetterwendisch. »Und leben
wir Musiker, Du weißest es ja, so oft auf
sonnigen Höhen, so schneidet das Unglück
der Wirklichkeit um so tiefer ein«, gestand
er einem Freund. Als jedenfalls die Uraufführung der neuen d-Moll-Symphonie in
Leipzig weit hinter der erfolgreichen Premiere der »Ersten« zurückblieb, kehrten
prompt die alten »Symphoniescrupel«
­zurück, die ewigen Bedenken, die oft gehörten und immer wieder geäußerten Mahnungen, »nach Beethoven abzustehen von
symphonistischen Plänen«. Mit einem
Frühlingsrausch hatte es begonnen, mit
eisiger Katerstimmung ging das »symphonische Jahr« zu Ende.
Robert Schumann: 1. Symphonie
11
Ein Leben für die
Variation
THOMAS LEIBNITZ
ENTSTEHUNG
JOHANNES BRAHMS
(1833–1897)
Symphonie Nr. 4 e-Moll op. 98
1. Allegro non troppo
2. Andante moderato
3. Allegretto giocoso
4. Allegro energico e passionato
Der Charakter der vierten (und damit letzten) Symphonie von Johannes Brahms, die
in den Sommermonaten 1884 und 1885 in
Mürzzuschlag / Steiermark auf der Südseite des Semmering entstand, wurde vom
Komponisten in einem Brief an Elisabet
von Herzogenberg auf das eher raue Klima
­dieses Mittelgebirgszugs südwestlich von
Wien bezogen: »Im Allgemeinen sind ja
­leider die Stücke von mir angenehmer als
ich, und findet man weniger daran zu korrigieren ?! Aber in hiesiger Gegend werden
die Kirschen nicht süß und essbar...«
URAUFFÜHRUNG
LEBENSDATEN DES KOMPONISTEN
Geboren am 7. Mai 1833 in Hamburg; gestorben am 3. April 1897 in Wien.
Am 25. Oktober 1885 in Meiningen / Thüringen im Großherzoglichen Hoftheater
(Großherzogliche Hofkapelle Meiningen unter Leitung von Johannes Brahms). Sieben
Tage später wurde das Werk unter Hans
von Bülow erneut aufgeführt und anschließend auf einer Tournee des Meininger
­O rchesters durch Westdeutschland und
Holland, deren Leitung sich Brahms und
Bülow teilten, einem breiteren Publikum
vorgestellt.
Johannes Brahms: 4. Symphonie
12
ANVERWANDLUNG ALS
KUNST- UND LEBENSPRINZIP
UNBEIRRBARER WILLE UND MUT
ZUR EINSAMKEIT
Der Versuch, das Schaffen eines Komponisten unter ein charakteristisches Motto zu
setzen, wird immer fragwürdig bleiben.
Weder geht das Komponieren Arnold Schönbergs völlig im Begriff der »revolutionären
Neugestaltung« auf, noch sind die Beiträge
Wagners und Verdis zur Musikgeschichte
ausschließlich auf die Opernbühne zu beschränken. Aber dennoch haben solche
Kurzcharakteristiken – vorausgesetzt, dass
ihnen die nötige Differenzierung folgt – ihre
Berechtigung und ihren Sinn: Der Blick
richtet sich auf das Wesentliche, innerhalb der zahllosen biographischen und
werkanalytischen Fakten wird »Struktur«
geschaffen. Und so sollte es erlaubt sein,
im Falle Johannes Brahms’ den Begriff der
»Variation« als Schlüsselbegriff anzusetzen, und dies gleich in mehrfacher Hinsicht.
»In diesem Genre liegt ganz entschieden
die starke Seite dieses Componisten; denn
er ist von Hause aus eigentlich arm an Erfindung, aber er hat viel gelernt und hat
eine edle, dem Gemeinen fernab liegende
Richtung…« So charakterisierte 1873 der
Rezensent des »Vaterlands«, einer österreichischen Tageszeitung, die soeben uraufgeführten »Variationen über ein Thema
von Joseph Haydn«, Brahms’ letztes
»Vorbereitungswerk« auf dem Weg zur
Symphonie. Das zitierte Lob hat einen
­etwas schalen Beigeschmack und formuliert den ständig wiederkehrenden Hauptvorbehalt aller Brahms-Kritiker: Am professionellen Können des Komponisten sei
nicht zu zweifeln, aber es fehle der schöpferische Funke, das Unverwechselbare der
eigenen Aussage. Hier hat die Rezeptionsgeschichte allerdings klar zu Gunsten des
Komponisten entschieden.
Unübersehbar ist die Neigung des Komponisten zu Anverwandlung und Neubeleuchtung des bereits Gegebenen; dies spiegelt
sich wider in der großen Zahl von Werken,
die explizit als »Variationen über…« b
­ etitelt
sind, wie auch in der Kunst der permanenten Variantenbildung, die sein gesamtes
Schaffen durchzieht. Darüber hinaus ist
das Gesamtwerk von Johannes Brahms –
lobend und tadelnd – von vielen Zeitgenossen als großangelegte Variation über das
Grundthema der »Klassik« angesehen
­worden, wobei manche den schöpferisch-­
individuellen Aspekt innerhalb der retro­
spektiven Grundhaltung übersahen.
Alle Klischeevorstellungen und Vorbehalte
der Mitwelt fokussieren in der Aufnahme
von Brahms’ 4. Symphonie, seinem letzten
Beitrag als symphonischer Komponist.
Ganz entschieden hat hier Brahms dem
­Element des Variativen größtes Gewicht
gegeben – mehr als in den vorangegangenen Symphonien. Vor allem der letzte Satz,
in dem der Komponist auf das historische
Modell der Passacaglia zurückgreift,
scheint das filigrane Variationsprinzip ins
Extrem zu treiben – auf Kosten des großräumigen symphonischen Entwicklungsprinzips nach dem Vorbild Beethovens, dem
Brahms etwa in seiner 1. Symphonie durchaus gefolgt war. Kein Wunder, dass auch
unter seinen treuesten Anhängern Zweifel
aufkamen, ob dem Meister hier vielleicht
Johannes Brahms: 4. Symphonie
13
Johannes Brahms (1889)
Johannes Brahms: 4. Symphonie
14
nicht doch ein Missgriff unterlaufen sei. In
wenigen Fällen war Brahms in so hohem
Maß auf sich allein gestellt, musste er
­gegen den Rat seiner wohlmeinenden und
gegen die Schelte seiner übelwollenden
Mitwelt so sehr seiner inneren Stimme vertrauen und an einer Konzeption festhalten,
die von der Nachwelt schließlich als überzeugend und authentisch gewertet wurde.
»AUF DAS AUGE DES
MIKROSKOPIKERS BERECHNET«
Die 4. Symphonie entstand innerhalb zweier
Sommeraufenthalte Brahms’ in Mürzzuschlag (Steiermark), und zwar in den Sommern 1884 (1. und 2. Satz) und 1885 (3.
und 4. Satz). Wie immer hatte Brahms den
Plan zu einem neuen symphonischen Werk
in der für ihn typischen Neigung zum
»Understatement« nur in kryptischen Andeutungen kundgetan; in seinem Brief an
den Verleger Simrock vom 19. August 1884
bemerkte er lediglich am Rande, er wolle
nun »besseres Papier mit mehr Systemen«
nehmen, woraus Informierte schließen
konnten, dass er wieder an einem Orchesterwerk arbeitete. Rasch verbreitete sich
die Nachricht von einer neuen Symphonie
unter den Freunden, und bereits am 26. Oktober 1884 fragte Elisabet von Herzogenberg gezielt nach dem Werk. Brahms wollte
jedoch die zwei vollendeten Sätze noch
nicht aus der Hand geben, und so musste
sich der Freundeskreis bis zum September
1885 gedulden. Das mit Brahms befreundete Ehepaar Herzogenberg erhielt das Manuskript zuerst – die Reaktion war indessen
Enttäuschung. Die Partitur wurde kommentarlos zurückgeschickt, und auch Wochen
danach teilten weder Herzogenbergs noch
Clara Schumann dem Komponisten ihre
Eindrücke mit, was diesen veranlasste, in
seinem Brief vom 30. September 1885 an
Heinrich von Herzogenberg etwas kleinlaut
und missmutig zu bemerken: »Meine neuliche Attacke ist ja gründlich misslungen
(und eine Symphonie dazu).«
Nun folgte doch ein ausführlicher Brief von
Frau Herzogenberg, in dem sie für das neue
Werk bewundernde und begeisterte Worte
fand: »Man wird nicht müde, hineinzu­
horchen und zu schauen auf die Fülle der
über dieses Stück ausgestreuten geist­
reichen Züge, seltsamen Beleuchtungen
rhythmischer, harmonischer und klanglicher
Natur, und Ihren feinen Meißel zu bewundern, der so wunderbar bestimmt und zart
zugleich zu bilden vermag.« Aber ein gewisser Vorbehalt konnte nicht verschwiegen
werden: »Es ist mir, als wenn eben diese
Schöpfung zu sehr auf das Auge des Mikro­
skopikers berechnet wäre, als wenn nicht
für jeden einfachen Liebhaber die Schönheiten alle offen dalägen, und als wäre es
eine kleine Welt für die Klugen und Wissenden, an der das Volk, das im Dunkeln wandelt, nur einen schwachen Anteil haben
könnte.« Mit anderen Worten: Das Werk sei
zu subtil konzipiert, es fehle der »impact«,
die unmittelbar zündende Wirkung.
PRÜGELSTRAFE FÜR
GEISTLOSE KRITIKER ?
Ende September 1885 spielte Brahms, seiner Gepflogenheit gemäß, das neue Werk
den Wiener Freunden in Friedrich Ehrbars
Klaviersalon in einer Fassung für zwei Klaviere vor; sein Partner war Ignaz Brüll. Prominente Vertreter des zeitgenössischen
Musiklebens hatten sich eingefunden: Hans
Richter, Eduard Hanslick, Theodor Billroth,
auch der Musikkritiker und Brahms-­
Biograph Max Kalbeck. Kalbeck schildert
seine Eindrücke: Nach dem »wundervollen
Allegro« sei eine »ziemlich lähmende Stille«
Johannes Brahms: 4. Symphonie
15
Der Beginn des 1. Satzes (oben) und der Beginn des 3. Satzes (unten)
in der Handschrift des Komponisten
Johannes Brahms: 4. Symphonie
16
eingetreten. »Endlich gab Brahms mit einem knurrigen: ›Na, denn man weiter !‹ das
Zeichen zur Fortsetzung; da platzte Hanslick nach einem schweren Seufzer, als ob
er sich erleichtern müsste und doch fürchtete, zu spät zu kommen, noch schnell he­
r­aus: ›Den ganzen Satz über hatte ich die
Empfindung, als ob ich von zwei schrecklich geistreichen Leuten durchgeprügelt
würde.‹ Alles lachte, und die beiden spielten
fort.«
Hanslicks Bonmot hatte die drückende Stimmung durchbrochen, nicht aber die Zweifel
ausgeräumt. Insbesondere der Final­satz erschien Kalbeck zwar als »die Krone aller
Brahms’schen Variationensätze«, jedoch
nicht als geeigneter Abschluss einer Symphonie. Getrieben von der ernsthaften Befürchtung, dem verehrten Freund drohe
ein »eklatanter Misserfolg«, suchte er
Brahms am nächsten Morgen auf, trug ihm
seine Bedenken vor und machte ihm den
ungewöhnlichen Vorschlag, er solle die
Symphonie zurückziehen und tiefgreifend
umarbeiten. Brahms reagierte weder beleidigt noch empört, sondern argumentierte
mit dem Vorbild Beethovens: Auch dieser
hätte, in seiner »Eroica« nämlich, eine
Symphonie mit einem Variationensatz abgeschlossen. Er sei Kalbeck für dessen
freimütige Kritik dankbar, bleibe aber dennoch bei seiner Konzeption.
VERSCHLEIERTER BAUPLAN,
IMPONIERENDE ARCHITEKTUR
Ohne Umschweife beginnt der Kopfsatz mit
dem sanft fließenden, etwas melancho­
lischen Hauptthema, das sogleich dem
­Variationsprinzip unterworfen wird; in der
Wiederholung erscheint das Thema in der
Achtelbewegung, Begleitfiguren und Instru­
mentation sorgen für neue Beleuchtung. In
der Weiterführung tritt ein Charakteristikum von Brahms’ Komponieren zutage: Der
rhythmische Fluss der Geradtaktigkeit wird
unterbrochen, scheinbar ungeradtaktige
Bildungen schieben sich ein. All diese Elemente verschleiern und verfremden das
Bild des klassischen Sonatensatzes, der
jedoch auch diesem Kopfsatz als Grundstruktur unzweideutig zugrunde liegt. Da
von Anfang an das Prinzip der variativen
Umformung und Neufärbung vorherrscht,
fällt es nicht leicht, den klassischen Bauplan der Sonatenform – Exposition, Durchführung, Reprise – hörend nachzuvoll­
ziehen. Entgegen dem »Traditionalismus«,
den man Brahms nur zu gern unterstellt,
hält der Komponist stets neue Überraschungen bereit – etwa in der höchst originell gestalteten Reprise, die die erste Hälfte des Hauptthemas zwar notengetreu,
aber mit weiter Dehnung der Notenwerte
über einem zart bewegten Streicher­
teppich präsentiert; erst die zweite Hälfte
des Themas, nunmehr in der Originalgestalt, erleichtert das Wiedererkennen.
Das Prinzip der Variation konzentriert sich
im nun folgenden langsamen Satz auf harmonische Subtilität und vielschichtige
Klangfärbungen. Grundtonart ist E-Dur;
doch Brahms modifiziert die harmonische
Struktur durch Rückgriff auf gleichsam
archaische Wendungen, durch Einschub
kirchentonaler Elemente, insbesondere der
»phrygischen Sekunde«. Sie gibt dem
rhythmisch gleichförmig einher schreitenden Holzbläserthema das charakteristische Gepräge und zeigt, wie durch Rückgriff auf historisch längst »überholte«
Wendungen überraschend innovative Wirkungen erzielt werden können. Formal
lässt sich der Satz in seiner großräumigen
Zweiteiligkeit leicht überblicken; jeder der
beiden Teile ist durch die Dualität des vor-
Johannes Brahms: 4. Symphonie
17
Johannes Brahms (1896)
Johannes Brahms: 4. Symphonie
18
rangig bläserdominierten Hauptthemas
und des auf Streicherklang basierenden
Seitenthemas bestimmt.
Züge grimmig-grotesker Heiterkeit trägt
der 3. Satz, der die Tradition des Menuettbzw. Scherzo-Satzes auf sehr individuelle
Weise fortsetzt. Grundtonart ist C-Dur,
doch will sich keineswegs die mit dieser
Tonart gemeinhin verbundene Feierstimmung einstellen; dies verhindert bereits
das rhythmisch »gegen den Strich gebürstete« Hauptthema, das an einen
stampfenden Tanz denken lässt. Immer
wieder lässt Brahms Akkordblöcke lapidar
aufeinanderprallen, die durch den Einsatz
des Triangels geradezu unheimlichen
Klangcharakter annehmen. Das für ein
Scherzo unabdingbare Trio ist auf wenige
Bläserphrasen reduziert.
Als Krönung des symphonischen Baus gilt
der Schlusssatz, als reiner Variationensatz
ein Novum in Brahms’ Symphonien. Er greift
auf das barocke Modell der Passacaglia zurück, deren Eigenheit in der unablässigen
Wiederholung eines achttaktigen Bass­
themas besteht. Fast scheint es, als wollte
Brahms beweisen, mit welch rudimentären
Mitteln große Wirkungen zu erzielen sind:
Das Thema ist von größter Einfachheit,
tonleiterartig schreitet es in lapidaren Sekundschritten voran, nur im fünften und
siebten Takt durch chromatische Schärfung
verfärbt. Es folgen nun 30 Variationen
über das Thema, das zunächst – entgegen
dem Prinzip der historischen Passacaglia –
in der Oberstimme auftritt, ab der vierten
Variation jedoch »regelgemäß« in den Bass
verlegt wird. Seine Linie ist vorerst klar
nachvollziehbar, wird jedoch im Verlauf der
Entwicklung durch die stets komplexer
werdende Stimmenstruktur in den Hintergrund gedrängt. Brahms legt über die
strenge Form der Passacaglia umrissartig
die Züge der Sonatensatzform, wodurch
die in Variation 16 wieder klar erkennbare
Linie des Passacaglia-Themas den Charakter
einer »Reprise« bekommt. In monumentaler
Steigerung schließt das Werk.
GRABENKÄMPFE,
SALONSCHLACHTEN,
VERNICHTUNGSKRITIKEN
Man nahm es Brahms in Wien etwas übel,
dass er die Symphonie nicht in seiner Wahlheimat, sondern in Meiningen zur Uraufführung brachte, die am 25. Oktober 1885
stattfand. Brahms selbst dirigierte, und in
der Folge wurde die Symphonie in zahlreichen deutschen Städten vorgestellt, bevor
erst am 17. Januar 1886 Wien an die Reihe
kam. Hier erzielte die »Vierte« lediglich
einen bescheidenen Achtungserfolg, und
fast schien es, als hätte Max Kalbeck mit
seinen Bedenken Recht gehabt.
Mit größter Schärfe vernichtete Komponistenkollege Hugo Wolf im Wiener »Salonblatt«
Brahms’ neuestes Opus: Die Tatsache, dass
die Symphonie in der für Symphonien unüblichen Tonart e-Moll geschrieben sei, müsse
als einziges halbwegs »originelles« Element
gelten, sonst herrsche hier nichts als
»Nichtigkeit, Hohlheit und Duckmäuserei«.
Die »Kunst, ohne Einfälle zu komponieren«,
habe in Brahms ihren würdigsten Vertreter
gefunden. Mehr als 100 Jahre nach Kalbecks Änderungswünschen und Wolfs
»Vernichtungskritiken« – die dem Komponisten übrigens großes Vergnügen bereiteten und von ihm mehrfach zitiert wurden – ist die 4. Symphonie einschließlich
ihres Passacaglia-Finales unbestrittener
Bestandteil des musikalischen Weltrepertoires.
Johannes Brahms: 4. Symphonie
19
Fabio
Luisi
DIRIGENT
Der italienische Dirigent wurde 1959 in Genua geboren und absolvierte nach einem
Klavierstudium bei Aldo Ciccolini in Paris
seine Dirigierausbildung bei dem kroatischen Dirigenten Milan Horvat. 1984 wurde
Fabio Luisi als Studienleiter und Kapellmeister ans Opernhaus Graz berufen, von 1995
bis 2000 war er Chefdirigent des Nieder­
österreichischen Tonkünstler-Orchesters
und ab 1996 einer der drei Hauptdirigenten
des Orchesters des Mitteldeutschen Rundfunks in Leipzig, dem er von 1999 bis 2009
als alleiniger Künstlerischer Leiter vor-
stand. 1997 war Luisi für die Dauer von fünf
Jahren zusätzlich Chefdirigent des Orches­
tre de la Suisse Romande in Genf. Seine internationale Karriere, die ihn ans Pult zahlreicher Orchester Europas, Amerikas und
Japans führte, begann Fabio Luisi an der
Bayerischen Staatsoper München, der er
bis heute verbunden ist. Seit 1988 dirigiert
er aber auch an den Berliner Opernhäusern,
an der Hamburgischen und an der Wiener
Staatsoper sowie an den Opern­häusern von
Genua, Florenz und Genf. 2005 wurde Fabio
Luisi Chefdirigent der Wiener Symphoniker,
2007 trat er die Nachfolge Bernard Haitinks
als Generalmusikdirektor der Sächsischen
Staatsoper Dresden an. Seit 2012 ist er
Generalmusikdirektor am Opernhaus Zürich,
seit 2010 außerdem Principal Guest Conductor an der Metro­politan Opera in New
York.
Fabio Luisi ist ständiger Gast der führenden
Orchester, Opernhäuser und Festivals in
Europa und USA. Am Pult der Münchner Philharmoniker stand Luisi erstmals im Dezember 1995. Im April 2014 sprang er kurz­
fristig für den erkrankten Lorin Maazel ein
und leitete das Orchester bei seinem Gastkonzert in der New Yorker Carnegie Hall.
Künstlerbiographie
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24
21
Französische Musik in den
ersten Jahrzehnten der
Orchestergeschichte
GABRIELE E. MEYER
Anders als die Musik russischer und weiterer slawischer Komponisten stand das
französische Musikschaffen seltener auf
den Programmen der Münchner Philharmoniker. Einzig Hector Berlioz, meist mit
seiner »Symphonie fantastique«, sowie
Camille Saint-Saëns und César Franck wurden vergleichsweise oft aufgeführt. Doch
auch Werke von Georges Bizet, Charles
Bordes, Emmanuel Chabrier, Gustave Charpentier, Ernest Chausson, Claude Debussy,
Léo Delibes, Paul Dukas, Vincent d’Indy,
Désiré-Émile Inghelbrecht, Édouard Lalo,
Aimé Maillart, Jules Massenet, Jules Mouquet, Jacques Offenbach, Maurice Ravel,
Ambroise Thomas, Édouard Trémisot und
Charles M. Widor wurden gespielt, programmatisch hin und wieder noch erweitert und ergänzt um Werke der eng mit der
französischen Musiktradition verbundenen
Schweizer Komponisten Gustave Doret,
Arthur Honegger, Émile Jaques-Dalcroze
und Pierre Maurice sowie der Belgier Paul
Gilson und Désiré Pâque. Einige Namen sind
heute nahezu unbekannt. Andere, allen
voran Berlioz, Debussy und Ravel, gehören
schon längst zum Standardrepertoire eines
jeden Orchesters. – Immerhin wurden in
den ersten Jahrzehnten seit der Orchestergründung 1893 auch gerne französische Abende durchgeführt. So erklangen,
beispielsweise, am 21. November 1904
unter Felix Weingartners Leitung Stücke von
d’Indy, Jaques-Dalcroze und Berlioz, dem
nur wenige Tage später mit der »HaroldSymphonie« und der »Phantastischen« ein
umjubelter Berlioz-Abend unter dem Dirigenten Peter Raabe folgte.
Für die Spielzeit 1928/29 stellte der philharmonische Dirigent Friedrich Munter
unter dem Motto »fremdländische Abende« ebenfalls einen »Französischen Komponisten- Abend« zusammen. Das Konzert
wurde mit den Worten angekündigt, dass
es aufgrund des großen Umfangs der Musik leider nicht möglich sei, auch die altfranzösischen Meister wie Lully, Rameau
und Grétry zu berücksichtigen. Munter
begann mit Berlioz, dem »französischen
Beethoven« und seiner Ouvertüre zu »Le
Corsaire«. Am Ende stand ein Beispiel der
»allermodernsten französischen Musik«,
das 1920 entstandene Orchesterstück »El
Greco« von Inghelbrecht, einem Schüler
und Freund Debussys.
Französische Musik bei den Münchner Philharmonikern
25
21
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21
Französische Musik in den
ersten Jahrzehnten der
Orchestergeschichte
GABRIELE E. MEYER
den ersten Jahrzehnten seit der OrchesAnders als die Musik russischer und weitetergründung 1893 auch gerne französirer slawischer Komponisten stand das
sche Abende durchgeführt. So erklangen,
französische Musikschaffen seltener auf
beispielsweise, am 21. November 1904
den Programmen der Münchner Philharunter Felix Weingartners Leitung Stücke von
moniker. Einzig Hector Berlioz, meist mit
d’Indy, Jaques-Dalcroze und Berlioz, dem
seiner »Symphonie fantastique«, sowie
nur wenige Tage später mit der »HaroldCamille Saint-Saëns und César Franck wurSymphonie« und der »Phantastischen« ein
den vergleichsweise oft aufgeführt. Doch
umjubelter Berlioz-Abend unter dem Diriauch Werke von Georges Bizet, Charles
genten Peter Raabe folgte.
Bordes, Emmanuel Chabrier, Gustave Charpentier, Ernest Chausson, Claude Debussy,
Für die Spielzeit 1928/29 stellte der philLéo Delibes, Paul Dukas, Vincent d’Indy,
harmonische Dirigent Friedrich Munter
Désiré-Émile Inghelbrecht, Édouard Lalo,
unter dem Motto »fremdländische AbenAimé Maillart, Jules Massenet, Jules Moude« ebenfalls einen »Französischen Komquet, Jacques Offenbach, Maurice Ravel,
ponisten- Abend« zusammen. Das Konzert
Ambroise Thomas, Édouard Trémisot und
wurde mit den Worten angekündigt, dass
Charles M. Widor wurden gespielt, proes aufgrund des großen Umfangs der Mugrammatisch hin und wieder noch erweisik leider nicht möglich sei, auch die alttert und ergänzt um Werke der eng mit der
französischen Meister wie Lully, Rameau
französischen Musiktradition verbundenen
und Grétry zu berücksichtigen. Munter
Schweizer Komponisten Gustave Doret,
begann mit Berlioz, dem »französischen
Arthur Honegger, Émile Jaques-Dalcroze
Beethoven« und seiner Ouvertüre zu »Le
und Pierre Maurice sowie der Belgier Paul
Corsaire«. Am Ende stand ein Beispiel der
Gilson und Désiré Pâque. Einige Namen sind
»allermodernsten französischen Musik«,
heute nahezu unbekannt. Andere, allen
das 1920 entstandene Orchesterstück »El
voran Berlioz, Debussy und Ravel, gehören
Greco«
von
Inghelbrecht,
einem Schüler
schon längst zum Standardrepertoire
Eugène Damblans:eines
»Vive la France
! Vive
la Liberté
!«
für diein
Zeitschrift
Musique«,
1913)
jeden Orchesters. (Titelillustration
– Immerhin wurden
und »La
Freund
Debussys.
Paris –
Französische
Moskau: Drei
Musik
Komponisten
bei
auf Freiheitssuche
Philharmonikern
in der Musik
Französische
Musik
bei den
den Münchner
Münchner
Philharmonikern
22
26
Dessen Musik wiederum war bei den Philharmonikern zum wahrscheinlich ersten
Mal am 5. Dezember 1903 zu hören: »Herr
José Lassalle eröffnete den letzten der
drei Modernen Abende, die er mit dem verstärkten Kaim-Orchester veranstaltet hat,
mit einem Stück des gelegentlich seiner
Komposition von Maeterlincks »Pelléas et
Mélisande« auch in Deutschland vielgenannten Claude Debussy. Die Wiedergabe
des Vorspiels zum ›Nachmittag eines Faun‹,
dem eine Dichtung von Stéphane Mallarmé,
dem bekannten Décadent, zu Grunde liegt,
ließ […] manches zu wünschen übrig.« Zu
Beginn seines Konzertberichts versuchte
der möglicherweise durch die anscheinend
unzulängliche Wiedergabe irritierte Rezensent der »Münchner Neuesten Nachrichten« dem Stück noch insofern gerecht zu
werden, indem er sich auf Debussys kompositorische Idee einließ. Doch am Ende
seiner Überlegungen bekannte er in einer
aberwitzigen Volte, dass das Stück zwar
rein musikalisch betrachtet, barer Unsinn
sei, aber »trotz alledem etwas hat, was
durchaus neu und von einzigartig unbeschreiblichem Reiz ist«.
Weitere Begegnungen mit dem Werk des
großen Klangmagiers folgten, teilweise als
Münchner Erstaufführungen. Aufgeführt
wurden die »Petite Suite«, in der Orchesterfassung von Henri Büsser, sodann, am
25. Oktober 1912, »Rondes de Printemps«,
die Nummer 3 aus den »Images«. Ferner
erklangen, 1913, »Danse sacrée et Danse
profane« für chromatische Harfe und
Streichorchester, ausgeführt von dem berühmten italienischen Harfenvirtuosen Luigi Magistretti, sowie, noch im Herbst, eine
Bearbeitung derselben »Danses« für Klavier und Streicher.
Viele Jahre später lernten die Münchner
Konzertbesucher in Oswald Kabasta einen
Dirigenten kennen, der nach zeitgenössischen Berichten zu urteilen, ein vorzüglicher Sachwalter der Debussy'schen Klangwelt gewesen sein muss. Die Wiedergaben
von »La Mer« und »Ibéria« machten offenkundig, wie sehr sich die Einstellung zu der
nur auf den ersten Blick substanzlosen,
lediglich auf atmosphärische Farbmischungen ausgerichteten Musik geändert hatte.
Oscar von Pander von den »Münchner Neuesten Nachrichten« sah in »Ibéria« »die
geistreichste Orchestermusik, die man
sich denken kann. […] Die Ausführung unter
Kabastas glänzender Leitung zeigte wiederum die treffliche Arbeit unserer Philharmoniker«, die den ganz ungewöhnlichen
Anforderungen des Stücks hinsichtlich
Schönheit, Genauigkeit und Durchsichtigkeit beispielhaft gewachsen waren. »Der
Beifall war stürmisch und wurde vom Dirigenten mit Recht auch auf das prächtige
Orchester bezogen« (MNN, 8. Feb. 1939).
Maurice Ravels 1928 in Paris uraufgeführter »Boléro« erlebte seine Münchner Premiere in Zusammenarbeit mit dem einige
Jahre zuvor gegründeten Forum für Neue
Musik, der »Vereinigung für zeitgenössische Musik«. Auf dem von Adolf Mennerich
geleiteten Programm vom 13. März 1931
standen außerdem Paul Hindemiths 3. Violinkonzert und Wolfgang von Bartels 1.
Symphonie. Während Hindemiths Konzert
als Zumutung und Verirrung abgetan wurde, bezeichnete H. Ruoff (MNN) die Ravel'sche Komposition als »eine Marotte des
großen Könners, aber eine geistreiche und
witzige«. Nach dem abrupten Stillstand
des scheinbar unaufhaltsam kreisenden
Stücks schallten dem Dirigenten und den
Französische Musik bei den Münchner Philharmonikern
23
27
Ravels »Boléro« steht 1931 zum ersten Mal auf dem Programm der Münchner Philharmoniker
auch hier glänzend disponierten Musikern
laute Bravorufe entgegen.
Noch zwei weitere Werke Ravels profitierten von der inzwischen erlangten Subtilität
im Umgang mit der französischen Klangwelt. Mit der Münchner Erstaufführung der
»Rapsodie espagnole« am 28. November
1938 erinnerten die Musiker, wiederum
unter Kabastas Leitung, an den im Herbst
1937 gestorbenen Komponisten, »der nach
dem Tode Debussys als der repräsentativste der zeitgenössischen Komponisten
Frankreichs gelten durfte«. Etwa zwei Monate später stellte Adolf Mennerich in einem deutsch-französischen Abend noch
Ravels »Ma Mère l’Oye« vor. Die Schönheiten auch dieser Partitur gerieten nach damaligen Berichten zu einem »höchst fesselnden Erlebnis«. – Dann, mit dem Einmarsch Hitlerdeutschlands in Frankreich
im Mai 1940, wurde es rasch still um die
französische Musik.
Französische Musik bei den Münchner Philharmonikern
24
Münchner
Klangbilder
TITELGESTALTUNG ZUM
HEUTIGEN KONZERTPROGRAMM
»Da Schumanns erste Symphonie auch
›Frühlingssymphonie‹ genannt wird und dieses Werk, wie er es selbst beschrieben hat
›in feuriger Stunde geboren‹ wurde, war für
mich eine farbenfrohe Umsetzung unumgänglich. Die ganze Symphonie hat er in nur
vier Tagen zu Papier gebracht, was sich in
den vier gewählten Farben, widerspiegelt.
Knallig sollte es sein, da es sich für mich so
anhört, als wäre diese Werk in einem Art
Schaffensrausch entstanden:
›Ich schrieb die Sinfonie, wenn ich sagen
darf, in jenem Frühlingsdrang, der den Menschen wohl bis in das höchste Alter hinreißt
und in jedem Jahr von neuem überfällt.
Schildern, malen wollte ich nicht; dass aber
eben die Zeit, in der die Sinfonie entstand,
auf ihre Gestaltung, und dass sie grade so
geworden, wie sie ist, eingewirkt hat, glaube ich wohl.‹ (Robert Schumann)
Die Leichtigkeit, die im Stück durch seine
spielerischen Variationen zum Ausdruck
kommt, zeigt sich in der Transparenz des
Materials. Es war die Hochphase seines Lebens und diese Lebendigkeit wollte ich grafisch einfangen. Die Acryl-Stäbe habe ich
zersägt und punktuell erhitzt um diese anschließend in die Form des vorgegebenen
Logos zu biegen.« (Susanne Schneider,
2016)
DIE KÜNSTLERIN
»Mein Name ist Susanna Schneider, ich bin
1991 in München geboren und habe bis vor
ein paar Monaten dort gelebt. Ich bin im
behüteten Neuhausen/Nymphenburg aufgewachsen und daran hängt mein Herz – ich
werde also eines Tages zurückkommen.
Nach meiner Ausbildung zur Kommunikationsdesignerin an der Designschule München
habe ich mich dazu entschieden weiter zu
studieren und meinen Master in London zu
machen, um mich als Designerin weiter zu
entwickeln. Dieser multikulturelle Ort ist
erfrischend, inspirierend und die perfekte
Gelegenheit mein Englisch aufzupolieren.
Eine Erfahrung, die ich schon nach so kurzer
Zeit nicht missen möchte. Trotzdem ist es
als Münchner Kindl eine besondere Ehre
auch aus der Ferne ein Plakat zu entwerfen,
das in meiner Heimatstadt zu sehen sein
wird.«
Susanna Schneider
25
Sonntag
12_03_2017 17 Uhr
6. KAMMERKONZERT
Münchner Künstlerhaus am Lenbachplatz
»WENN EINER NICHTS ZU SAGEN HAT,
HÖRT MAN ES SOFORT«
WOLFGANG AMADEUS MOZART
Quintett für Klavier, Oboe, Klarinette, Horn
und Fagott Es-Dur KV 452
KRZYSZTOF PENDERECKI
Sextett für Klarinette, Horn, Streichtrio
und Klavier
LUDWIG VAN BEETHOVEN
Quintett für Oboe, Klarinette, Fagott, Horn
und Klavier Es-Dur op. 16
ULRICH BECKER, Oboe
ALEXANDRA GRUBER, Klarinette
HOLGER SCHINKÖTHE, Fagott
JÖRG BRÜCKNER, Horn
IASON KERAMIDIS, Violine
JANO LISBOA, Viola
SVEN FAULIAN, Violoncello
CORA BRÜCKNER-IRSEN, Klavier
Mittwoch 15_03_2017 20 Uhr h4
Freitag 17_03_2017 20 Uhr c
CHARLES IVES
»The Unanswered Question«
GEORGE BENJAMIN
»Dream of the Song« für Countertenor,
Frauenchor und kleines Orchester
LEONARD BERNSTEIN
Symphonie Nr. 2 für Klavier und Orchester
»The Age of Anxiety«
KENT NAGANO, Dirigent
ANDREW WATTS, Countertenor
GILLES VONSATTEL, Klavier
FRAUENCHOR DES PHILHARMONISCHEN
CHORES MÜNCHEN, Einstudierung:
Andreas Herrmann
Mittwoch
22_03_2017 20 Uhrk4
Donnerstag
23_03_2017 20 Uhrb
CLAUDE DEBUSSY
»Prélude à ›L'Après-midi d’un Faune‹«
FRANZ SCHUBERT
Symphonie Nr. 4 c-Moll D 417 »Tragische«
GUSTAV MAHLER
Symphonie Nr. 4 G-Dur
VALERY GERGIEV, Dirigent
GENIA KÜHMEIER, Sopran
Vorschau
26
Die Münchner
Philharmoniker
CHEFDIRIGENT VALERY GERGIEV
EHRENDIRIGENT ZUBIN MEHTA
1. VIOLINEN
Sreten Krstič, Konzertmeister
Lorenz Nasturica-Herschcowici,
Konzertmeister
Julian Shevlin, Konzertmeister
Odette Couch, stv. Konzertmeisterin
Claudia Sutil
Philip Middleman
Nenad Daleore
Peter Becher
Regina Matthes
Wolfram Lohschütz
Martin Manz
Céline Vaudé
Yusi Chen
Iason Keramidis
Florentine Lenz
Vladimir Tolpygo
Georg Pfirsch
Bernhard Metz
Namiko Fuse
Qi Zhou
Clément Courtin
Traudel Reich
Asami Yamada
BRATSCHEN
Jano Lisboa, Solo
Burkhard Sigl, stv. Solo
Max Spenger
Herbert Stoiber
Wolfgang Stingl
Gunter Pretzel
Wolfgang Berg
Beate Springorum
Konstantin Sellheim
Julio López
Valentin Eichler
2. VIOLINEN
VIOLONCELLI
Simon Fordham, Stimmführer
Alexander Möck, Stimmführer
IIona Cudek, stv. Stimmführerin
Matthias Löhlein, Vorspieler
Katharina Reichstaller
Nils Schad
Clara Bergius-Bühl
Esther Merz
Katharina Schmitz
Ana Vladanovic-Lebedinski
Michael Hell, Konzertmeister
Floris Mijnders, Solo
Stephan Haack, stv. Solo
Thomas Ruge, stv. Solo
Herbert Heim
Veit Wenk-Wolff
Sissy Schmidhuber
Elke Funk-Hoever
Manuel von der Nahmer
Isolde Hayer
Das Orchester
27
Sven Faulian
David Hausdorf
Joachim Wohlgemuth
KONTRABÄSSE
Sławomir Grenda, Solo
Fora Baltacigil, Solo
Alexander Preuß, stv. Solo
Holger Herrmann
Stepan Kratochvil
Shengni Guo
Emilio Yepes Martinez
Ulrich von Neumann-Cosel
Ulrich Haider, stv. Solo
Maria Teiwes, stv. Solo
Robert Ross
Alois Schlemer
Hubert Pilstl
Mia Aselmeyer
TROMPETEN
Guido Segers, Solo
Bernhard Peschl, stv. Solo
Franz Unterrainer
Markus Rainer
Florian Klingler
FLÖTEN
POSAUNEN
Michael Martin Kofler, Solo
Herman van Kogelenberg, Solo
Burkhard Jäckle, stv. Solo
Martin Belič
Gabriele Krötz, Piccoloflöte
Dany Bonvin, Solo
Matthias Fischer, stv. Solo
Quirin Willert
Benjamin Appel, Bassposaune
OBOEN
Ricardo Carvalhoso
Ulrich Becker, Solo
Marie-Luise Modersohn, Solo
Lisa Outred
Bernhard Berwanger
Kai Rapsch, Englischhorn
KLARINETTEN
Alexandra Gruber, Solo
László Kuti, Solo
Annette Maucher, stv. Solo
Matthias Ambrosius
Albert Osterhammer, Bassklarinette
FAGOTTE
TUBA
PAUKEN
Stefan Gagelmann, Solo
Guido Rückel, Solo
SCHLAGZEUG
Sebastian Förschl, 1. Schlagzeuger
Jörg Hannabach
Michael Leopold
HARFE
Teresa Zimmermann, Solo
Raffaele Giannotti, Solo
Jürgen Popp
Johannes Hofbauer
Jörg Urbach, Kontrafagott
ORCHESTERVORSTAND
HÖRNER
INTENDANT
Jörg Brückner, Solo
Matias Piñeira, Solo
Paul Müller
Stephan Haack
Matthias Ambrosius
Konstantin Sellheim
Das Orchester
28
IMPRESSUM
TEXTNACHWEISE
BILDNACHWEISE
Herausgeber:
Direktion der Münchner
Philharmoniker
Paul Müller, Intendant
Kellerstraße 4
81667 München
Lektorat:
Christine Möller
Corporate Design:
HEYE GmbH
München
Graphik:
dm druckmedien gmbh
München
Druck:
Gebr. Geiselberger GmbH
Martin-Moser-Straße 23
84503 Altötting
Wolfgang Stähr, Thomas
Leibnitz und Gabriele E.
Meyer schrieben ihre Texte
als Originalbeiträge für die
Programmhefte
der
Münchner Philharmoniker.
Künstlerbiographie: nach
Agenturvorlage. Alle Rechte bei den Autorinnen und
Autoren; jeder Nachdruck
ist seitens der Urheber genehmigungs- und kostenpflichtig.
Abbildungen zu Robert
Schumann: Ernst Burger
(Mitarbeit: Gerd Nauhaus),
Robert Schumann – Eine
Lebenschronik in Bildern
und Dokumenten, Mainz
1998; wikimedia commons.
Abbildungen zu Johannes
Brahms: Christian Martin
Schmidt, Johannes Brahms
und seine Zeit, Laaber
1998; Christiane Jacobsen
(Hrsg.), Johannes Brahms
– Leben und Werk, Wies­
baden / Hamburg 1983;
Franz Grasberger, Johannes Brahms – Variationen
um sein Wesen, Wien 1952.
Programmzettel 1 93 1
(»Boléro«): Privat. Künstlerphotographie: Barbara
Luisi (Luisi).
Gedruckt auf holzfreiem und
FSC-Mix zertifiziertem Papier
der Sorte LuxoArt Samt
Impressum
HAUPTSPONSOR
UNTERSTÜTZT
OPEN AIR KONZERTE
SONNTAG, 16. JULI 2017, 20.00 UHR
VA L E RY G E R G I E V D I R I G E N T
Y U J A WA N G K L A V I E R
MÜNCHNER PHILHARMONIKER
BRAHMS: KONZERT FÜR KLAVIER UND
ORCHESTER NR.1 D - MOLL OP.15
MUSSORGSKIJ: „BILDER EINER AUSSTELLUNG”
(INSTRUMENTIERUNG: MAURICE RAVEL)
KARTEN:
MÜNCHEN TICKET 089/54 81 81 81
UND BEKANNTE VVK-STELLEN
WWW.KLASSIK−AM−ODEONSPLATZ.DE
’16
’17
DAS ORCHESTER DER STADT
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