Wechselstrom Dr. F. Raemy Wechselspannung und Wechselstrom können stets wie folgt dargestellt werden : U ( t ) = U 0 cos (! t + "U ) ; I ( t ) = I 0 cos (! t + " I ) 1 Widerstand im Wechselstromkreis Phasenverschiebung: !" = "U # " I = 0 $ " I = "U U! = R " I ! I ( t ) = I 0 sin (# " t ) $ U ( t ) = R " I 0 sin (# " t ) $ U0 = R " I 0 2 Kapazität im Wechselstromkreis Phasenverschiebung: !" = "U # " I = # $2 dQ dt = I ! = I ( t ) = C dU dt U ( t ) = U 0 cos (" # t ) = U 0 sin (" # t + $2 ) % I ( t ) = &C # " #U 0 sin (" # t ) = &I 0 sin (" # t ) = I 0 sin (" # t + $ ) Wechselstrom R, L, C 1 % RC = 1 " #C Dr. F. Raemy 3 Induktivität im Wechselstromkreis Phasenverschiebung: !" = "U # " I = U ( t ) = L dIdt $ 2 [ L ] = VsA = H I ( t ) = I 0 sin (! " t + #2 ) = I 0 cos (! " t ) $ U ( t ) = L " ! " I 0 cos (! " t + #2 ) = U 0 sin (! " t + # ) $ RL = ! " L ZUSAMMENFASSUNG Û ; Û, Î : Scheitelwerte 2 Wechselspannung: U = Û sin (! t + "U ) ; U eff = Wechselstrom: I = Î sin (! t + " I ) ; I eff = effektive Leistung P = UI cos (! I " !U ) = U eff I eff cos (! I " !U ) lmpedanz eines Widerstandes R: Z = Û Î = U I =R lmpedanz einer Kapazität C Z= Û Î = U I = lmpedanz einer Spule Z= Û Î = U I =! "L Wechselstrom R, L, C Î ; U eff , I eff : Effektivwerte 2 1 ! "C 2 L : Induktivität Dr. F. Raemy 4 Resonanzkreise 4.1 Serienresonaz 1 & # Z = R2 + % ! L " ( $ ! C' 2 ! L" 1 !C ; tan ()1 " ) 2 ) = ; # 1 & tan ()1 " ) 2 ) = R % " ! C( $! L ' R 4.2 Parallelresonanz 1 = Z 1 # 1 & + %! L " ( 2 R $ ! C' 2 4.3 Resonanzfrequenz des ungedämpften Schwingkreises fres = 1 2! LC 5 DAS WECHSELSTROMVERHALTEN VON WIDERSTAND, KAPAZITÄT UND INDUKTIVITÄT 5.1 Experimente: Wir betrachten den folgenden Versuchsaubau und führen für R, C und L diesen Versuch drei Mal durch, um das Verhalten der Elemente bei verschiedenen Frequenzen zu erfahren. 5.2 Beschreibung Der Wobbelfunktionsgenerator erzeugt Schwingungen, deren Frequenz man von Hand einstellen kann oder deren Frequenz proportional zur Zeit ansteigen. Im ersten Fall können Amplituden für eine bestimmte Frequenz verglichen werden, im zweiten Fall kann das Frequenzverhalten der drei Elemente R, C und L studiert werden. Das Signal des Wobbelfrequenzgenerators wird am Eingang E auf den Kabelbahnhof geschaltet. Der Anschluss K wird für die externen Komponente R, C oder L verwendet. 5.3 Der Schalter S Der Schalter S ermöglicht in der ersten Position die Messung der Spannung am Innenwiderstand Ri = 100 ! ohne die Komponenten am Anschluss K. Der Anschluss K ist kurzgeschlossen. In der zweiten Schalterstellung wird auf dem Kanal 1 (CH 1) die Spannung über dem Widerstand Ri = 100 ! zugänglich, die proportional zum Strom durch den Innenwiderstand und somit auch zum Wechselstrom R, L, C 3 Dr. F. Raemy Strom in R, C und L ist. Ist die Wobbelfrequenz ausgeschaltet, wird die konstante Frequenz aus einem Frequenzmesser abgelesen oder aus der Periode der Schwingung am Oszillographen bestimmt. Damit ergibt sich das prinzipielle Schaltbild jeweils für R, C und L: 5.4 Die Messung von R, L und C Wir schalten den Trigger des Oszillographen auf im Falle einer Spektralmessung auf TRIGGER NORMAL, CH 1, LF. Die Anfangsfrequenz F1 die Endfrequenz F2 und die Sweeprate SR werden am Frequenzgenerator in dieser Reihenfolge eingestellt. Die Sweeprate SR bestimmt die Zeit pro Einheit auf dem Oszillographen. Bei einer SR = 1 muss die Zeit pro Einheit auf 0.1 s eingestellt werden. Dann ist pro Sweep das gesamte Sprektrum mit Anfangsfrequenz F1 und Endfrequenz F2 sichtbar. 5.4.1 Beobachtungen 1) An K ein Widerstand 2) An K eine Kapazität 3) An K eine Induktivität 5.4.2 Beschreibung des Zusammenhanges U und I UR = R ! IR Q = C !U dQ dU = IC = C ! dt dt UL = L ! 1 " IC ! "C I C ( f ) = konst UL = ! " L " IL dI dt daraus folgt: UR = R ! IR I R ( f ) = konst " U R ( f ) = konst Wechselstrom R, L, C UC = # UC ( f ) $ I L ( f ) = konst # UL ( f ) $ f 1 f 4 Dr. F. Raemy Damit können aus den Amplituden-Messungen des Oszillographen die Proportionalitätskonstanten R, C und L bestimmt werden. I R = I Ri = I 0 sin (! t ) U C ( t ) = U 0C sin (! t ) U R = RI 0 R sin (! t ) U 0 R = RI 0 R " U 0 Ri = Ri # I 0 Ri " I C ( t ) = U 0C ! # C cos (! t ) # U ( t ) = LI 0 L ! " cos (! " t ) " I 0C = U 0C ! # C # U 0 sp = L " I 0 L " ! I 0C = I 0 Ri I 0 L = I 0 Ri I 0 Ri = I 0 R $ U0R = U 0 Ri R= U0R U 0 Ri R Ri " I 0 Ri = C= Ri I ( t ) = I 0 sin (! " t ) U 0 Ri Ri = U 0C ! # C U 0 Ri U 0C # Ri # ! = U 0 Ri U 0C # Ri # 2$ # f # I 0 Ri = L= U 0 Ri Ri U 0 L " Ri U Ri " ! = = L " I 0L " ! U 0 L " Ri U Ri " 2$ " f 5.4.3 Beispiele: Messung R, C und L durch Spannungs- und Frequenzmessung Widerstandsbestimmung Nominalwert: 50 ! !f U 0 Ri = 1, 0 V Kapazitätsbestimmung: Nominalwert 100 nF f = 20 kHz U 0 Ri = 5, 35 ! 0, 5 V Induktivitätsbestimmung U 0 R = 0, 5 V U 0C = 4, 3 ! 0, 5 V U 0 L = 1, 7 V Ri = 100 " U0 # R = R Ri = 50 " U 0 Ri Ri = 100 " U 0 Ri #C = = 99, 9 nF U 0C Ri !$ Ri = 100 ! U 0 Ri " L = L = 4, 2 $10 %5 VsA U 0 Ri # f = 225 kHz U 0 Ri = 2, 85 V 6 Kombinationen von Kapazität und Induktivität und Messung der Resonanzfrequenz 6.1 Versuchsaufbau Parallelschaltung einer Kapazität und einer Induktivität: Die Resonanzfrequenz kann direkt aus der Oszillographen - Darstellung abgelesen werden, wenn die maximale Frequenz F2 des SweepGenerators bekannt ist. Es werden jedoch wesentlich genauere Resultate erzielt, wenn die Resonanzfrequenz durch den direkten Vergleich beider Signale Kanal 1 und Kanal 2 mit Hilfe der Lissajous-Figur erfolgt. Im Resonanzfall gilt, dass die Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung gleich Null ist. Weil die Lissajous-Figur sehr sensibel auf Veränderungen der Phasenlage reagiert, drängt sich diese Methode geradezu auf, um die Resonanzfrequenz genau zu bestimmen. !L = 1 !C " fres = ( 2# ) 1 2 LC " $% = 0 Im Resonanzfall gilt für die Lissajous-Figur, dass diese eine schiefe Gerade im x-y-System des Oszillographen ist. Die manuelle Einstellung der Frequenz auf diese Situation ist sehr einfach. Wechselstrom R, L, C 5 Dr. F. Raemy Bestimmung der Resonanzfrequenz und daraus die Kapazität C oder Induktivität L: fres = 1 2! LC " C= ( 2! ) 1 2 f #L 2 $ L= ( 2! ) 1 2 f 2 #C 6.2 Vorgehen Der Wobbel-Frequenzgenerator wird auf Wobbeln gestellt und kontrolliert, ob im Bereich zwischen der Anfangsfrequenz F1 und Endfrequenz F2 ein Maximum der Amplitude auf dem Oszillographen sichtbar ist. Wenn eine Resonanz auftritt, dann wird die Wobbelfunktion ausgeschaltet und manuell die beobachtete Resonanzfrequenz unter zu Hilfenahme der Lissajous-Figur eingestellt. Die LissajousFigur zeigt im Resonanzfall eine schiefe Gerade. 6.3 Auditiver Vergleich Computersignal und analog erzeugtes Signal Es ist hinreichend bekannt, dass das Ohr ein idealer Frequenzanalysator ist. Wir ersetzten die Rogowskispule durch einen Lautsprecher. Wir wollen uns das Ohr als Messorgan zu Nutze machen. Wir vergleichen die Frequenz aus der analogen Schaltung mit der Frequenz, aus dem Computer. Die Resonanzfrequenz gibt eine typische Schwebung. Wechselstrom R, L, C 6 Dr. F. Raemy