Therapie - JueptnerMH.de

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Prof. Dr. Markus Jüptner
Facharzt für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie
Therapie
Natürlich kommen Sie v.a. deshalb zum Arzt, weil Sie eine Linderung Ihrer Beschwerden erwarten.
Die Behandlung Ihrer Erkrankung ist deshalb auch unser zentrales Anliegen und wir nutzen dazu
je nach Ursache Ihrer Beschwerden unterschiedliche Methoden
• Aufklärung, Information und Beratung über Ihre Erkrankung (Ursache, Verlauf, Behandlung,
Prognose)
• Psychotherapie (Verhaltenstherapie, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie)
• medikamentöse Behandlung
• nicht-medikamentöse Therapien (Ergotherapie, Physiotherapie, Logopädie u.a.)
Die vorrangigen Ziele sind die Wiedererlangung bzw. Aufrechterhaltung der bestmöglichen
Lebensqualität und der selbstständigen Lebensführung in Ihrer gewohnten Umgebung. Sofern
aufgrund einer Erkrankung des Gehirns die selbständige Lebensführung nicht mehr möglich ist,
setzen wir uns dafür ein, die Lebensqualität soweit wie möglich zu verbessern bzw. zu erhalten.
Wenn Medikamente zum Einsatz kommen müssen, dann werden diese nach neuesten
wissenschaftlichen Erkenntnissen und gemäß den geltenden gesetzlichen Bestimmungen (z.B.
Arzneimittelrichtlinien) eingesetzt mit dem Ziel, eine optimale Wirkung für den Betroffenen zu
erreichen und unerwünschte Nebenwirkungen zu minimieren.
Unter Psychotherapie versteht man eine Form der Behandlung, die mit psychologischen Mitteln
arbeitet, v.a. mit verbaler und non-verbaler Kommunikation. Psychotherapie verfolgt das Ziel, das
Verhalten, die Einstellungen oder Denkweisen des Patienten so zu verändern, dass
Krankheitssymptome oder Krankheitsursachen reduziert oder beseitigt werden.
Es gibt unterschiedliche Methoden innerhalb der Psychotherapie, u.a. psychodynamische
Psychotherapie und Verhaltenstherapie. Die Aufgabe des Therapeuten besteht in der
Verhaltenstherapie v.a. darin, dem Patienten ein Verständnis seiner Erkrankung zu vermitteln,
Möglichkeiten der Behandlung aufzuzeigen und Methoden der Therapie vorzustellen, die der
Patient dann im Alltag anzuwenden lernt. Gerade hier liegt die faszinierende Möglichkeit der
Verhaltenstherapie: der Patient lernt selbst, sein Verhalten zu verstehen und es selbst zu
modifizieren, so dass er sich selbst helfen kann, anfänglich mit Unterstützung des Therapeuten,
später auch allein.
Die Möglichkeiten der Verhaltenstherapie sind vielfältig; daher stelle ich hier nur eine kurze
Übersicht über wichtige Methoden vor:
• Entspannungsverfahren (Autogenes Training, progressive Muskelrelaxation)
• Exposition (Desensibilisierung, Reizkonfrontation mit Reaktionsmanagement, Flooding)
• Lernpsychologische Verfahren (operantes Konditionieren, shaping, chaining, Modellernen,
Rollenspiele, Biofeedback u.a.)
• Kognitive Therapie (nach Beck, nach Ellis, sokratischer Dialog)
• Kompetenztraining (Training sozialer Kompetenzen, Zeitmanagement, Kommunikationstraining, Problemlösetraining, Tagesstrukturierung, Selbstsicherheitstraining)
Prof. Dr. Markus Jüptner
Facharzt für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie
Ein wichtiger Baustein neurologischer und psychiatrischer Therapie ist die medikamentöse
Behandlung. Die Medikamente werden mit dem Ziel eingesetzt, krankhafte Veränderungen der
Hirnfunktionen zu normalisieren, so z.B. die Überaktivität von Nervenzellen bei epileptischen
Anfällen auf ein normales Maß zu reduzieren (Antikonvulsiva), Schmerzen zu lindern oder einen
Mangel an Botenstoffen (sog. "Neurotransmittern") auszugleichen, z.B. den Mangel an Dopamin
bei Morbus Parkinson oder den Mangel an Acetylcholin bei Alzheimer-Demenz.
Medikamente, die das Erleben und Verhalten beeinflussen und zur Behandlung psychischer
Störungen eingesetzt werden (sog. Psychopharmaka), können je nach Wirkungsweise und den
speziellen Einsatzgebieten in verschiedene Gruppen eingeteilt werden: Antidepressiva
(Medikamente gegen Depressionen), Antidementiva (Medikamente gegen Demenzerkrankungen),
Antipsychotika (Medikamente gegen schizophrene Psychosen), Hypnotika (Medikamente gegen
Schlafstörungen) u.a.
Entgegen weit verbreiteter Befürchtungen machen die meisten Psychopharmaka weder abhängig
noch führen sie zu einer Veränderung der Persönlichkeit. Vielmehr unterstützen diese
Medikamente gesunde Persönlichkeitsanteile und bessern krankheitsbedingte Störungen des
Erlebens und des Verhaltens. Die Schwere psychischer Erkrankungen, v.a. wenn diese nicht oder
ungenügend behandelt werden, führt häufig zu einer erheblichen Beeinträchtigung der
Lebensqualität, so dass der qualifizierte und ärztlich begleitete Einsatz von Psychopharmaka bei
vielen Menschen sehr hilfreich sein kann.
Für die Behandlung mit Psychopharmaka gilt in der Regel, dass sie noch Wochen bis Monate nach
dem Abklingen der akuten psychischen Symptomatik eingenommen werden müssen.
Psychopharmaka sollten daher nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt abgesetzt
werden. In der Regel sollte die Einnahme nicht plötzlich beendet, sondern langsam
"ausgeschlichen" werden, um störende Absetzeffekte zu vermeiden.
Viele Menschen wollen am liebsten gar nicht alt und gebrechlich werden. Aber wenn wir schon
älter werden müssen, dann wollen wir aktiv und v.a. gesund bleiben. Da mit dem Alter aber das
Risiko von Erkrankungen des Gehirns deutlich zunimmt, ist es ratsam, vorzubeugen. Schauen wir
dazu einmal das Beispiel Demenzerkrankungen an:
Die Ergebnisse zur nicht-medikamentösen Prävention (Vorbeugung) von Demenzerkrankungen
belegen eindrucksvoll die Wirksamkeit körperlicher, geistiger und sozialer Aktivitäten. So konnte in
Studien gezeigt werden, dass leichte körperliche Aktivität (z.B. Wandern) mit einem geringeren
Demenz-Risiko verbunden ist. Beispielsweise fand sich bei Männern mit geringer Laufstrecke
(<0,25 Meilen/ Tag) ein um den Faktor 1,8 erhöhtes Risiko einer Demenz im Vergleich mit den
Männern, die mehr als zwei Meilen pro Tag zurücklegten. Weitere Ausführung zu diesem Thema
finden Sie im Bereich Downloads unter dem Stichwort Demenzprävention.
Am Beispiel der Demenzerkrankungen lassen sich auch die Möglichkeiten der medikamentösen
Prävention aufzeigen: für die Primärprävention ist es wichtig, Risikofaktoren zu identifizieren, die
die Entwicklung einer Demenz begünstigen. Die Behandlung bzw. Ausschaltung dieser
Risikofaktoren kann helfen, das Erkrankungsrisiko zu reduzieren.
Prof. Dr. Markus Jüptner
Facharzt für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie
Die Risikofaktoren für Demenz-Erkrankungen können unterteilt werden in die nicht beeinflussbaren
Faktoren wie Alter, Geschlecht oder genetische Risikofaktoren (z.B. Apolipoprotein E4) und die
beeinflussbaren Faktoren wie arterielle Hypertonie, Diabetes mellitus, Hypercholesterinämie,
Schädel-Hirn-Trauma, Alkoholkonsum, Hyperhomocysteinämie u.a.
Wie für Sie selbst die Vorbeugung am besten realisiert werden kann, erfahren Sie im persönlichen
Beratungsgespräch.
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