Ein Blick in die mediale Zukunft Die Evolution der Medienlandschaft wird in den kommenden 20 Jahren von technologischen Innovationen getrieben. Unter diesem Aspekt blicken wir in die Zukunft und sehen, wie sich die Technologie entwickeln und was dies für das Marketing bedeuten könnte. Wird über die Zukunft der Medien diskutiert, so hört sich das häufig nach einem drohenden Armageddon an. Dabei wird oft das Wichtigste übersehen: Nie zuvor war Mediennutzung so einfach, die Auswahl an Angeboten so vielfältig und der Zugang kostenlos und jederzeit möglich. Die Konsumenten von heute nehmen neue Content-Technologien sehr schnell an und gewöhnen sich an den Zugang über alle möglichen Screens. Daraus entsteht die Erwartungshaltung, nahtlos zwischen den unterschiedlichen Devices und Plattformen hin- und herzuspringen. Was sind also die Key Facts der nächsten 20 Jahre? 1) Medien werden multi-touch Text, Video, Audio und andere interaktive Kanäle werden zu einem selbstverständlichen Bestandteil der Medienlandschaft. Visuelle Elemente und Text werden sich zunehmend vermischen. Wir werden umgeben sein von Multitouch-Medien, wobei hochentwickelte Displays und “Begleit-Technologien” zum Einsatz kommen. Eine Zukunftsvision davon vermittelt das fünfeinhalb-minütige Video “A day made of glass” am Beispiel von weltweit führenden Herstellern von High-Tech-Gläsern, die “Gorilla Glass” für mehrere hundert Millionen Smartphones produzieren. Gläserne Oberflächen (Fenster, TVBildschirme, Spiegel, Tischplatten usw.), die uns täglich umgeben, können vielleicht schon bald von einem eindimensionalen Gebrauch in intelligente, interaktive Glasoberflächen weiterentwickelt werden, die uns ohne Device-Wechsel oder Medienbruch RealtimeInformationen liefern und uns stets vernetzt halten. Seite 1 Ein Blick in die mediale Zukunft 2) Medien werden mobil Mediennutzung über mobile Geräte steigt sprunghaft an, aber die Art und Weise, wie wir derzeit noch Medien entwickeln, entspricht der überholten Vorstellung, dass die Verbraucher an stationären Geräten (PCs und Laptops) sitzen. Hier ist Umdenken angesagt, um die Medienerstellung maßgeblich auf mobile Devices auszurichten, wie Smartphones, Tablets und entsprechende andere mobile Geräte. Das bedeutet aber auch, dass die Bandbreite ein wichtiges Thema bleibt. Es wird daher darauf ankommen, wie die Informationen intelligent und effizient verteilt werden können. Und wir müssen uns Gedanken darüber machen, dass die Informationen künftig von den unterschiedlichsten Menschen in den unterschiedlichen Situationen genutzt werden. Das Team des Nokia Research Center erforscht die technologischen Grenzen und sucht nach Lösungen für die wissenschaftlichen Herausforderungen der Zukunft, um neue faszinierende Angebote für Morgen zu entwickeln. Das Team hat in seinem Konzept-Video “Nokia Mixed Reality” im Jahr 2009 schon einmal in die Zukunft geblickt. Dabei zeigen sie, wie neue Technologien wie „Ohr-zu-Auge“-Displays, Blickrichtung-Tracking, 3D-Audio oder 3DVideo, Gestik und Berührung einen neuen Typus der sozialen Vernetzung schaffen. Dadurch können die Menschen auf innovative Art und Weise zwischen physikalischer und digitaler Welt in Verbindung treten. Einige Aspekte dieses Videos sind bereits real verfügbar geworden durch Google Glass, Kinetic für Windows und mit dem aktuellen Durchbruch der Smartwatches von Samsung, Sony und Nissan. 3) Medien werden datengetrieben Marketers brauchen einen datenbasierten Ansatz und müssen ihre Aktivitäten auf die Interessen und Bedürfnisse der Verbraucher ausrichten. Die Herausforderung dabei ist weniger das Sammeln der Daten, sondern vielmehr das Herausfiltern der richtigen Daten und deren intelligente Auswertung sowie die Ableitung von Handlungsempfehlungen. Beispielsweise analysiert Google mit seiner Anwendung “Flu Trends” alle Suchbegriffe wie “Erkältung” und “Virus” (und weitere), um die Ausbreitung des Grippevirus nach Ländern/Regionen vorherzusagen. Seite 2 Ein Blick in die mediale Zukunft Das MIT nutzt Daten aus Mobiltelefonen, um die Bewegungsmuster für die Städteplanung einzusetzen. Das Team von OgilvyOne Worldwide hat das kurze Konzept-Video “A Day in Big Data” produziert. Darin wird auf kreative Weise gezeigt, wie gesammelte Daten eingesetzt werden können, um intelligente Lösungen für ein leichteres Leben zu entwickeln. Obwohl das Video sehr futuristisch anmutet, zeigt es doch, was schon alles mit den heutigen Daten und Technologien möglich ist. Was bedeutet dies alles für das Marketing? Marken können ihre Konsumenten realtime mit personalisierten Botschaften ansprechen. In welchem Ausmaß, das hängt von der Art, der Qualität und der Quantität der verfügbaren Daten ab. “The next big thing” ist deshalb für Mindshare das “Adaptive Marketing”. Denn Marketers haben ihre Produkte und Marken schon seit Jahren auf den Geschmack der Konsumenten ausgerichtet. Das Bedeutende an “Adaptive Marketing” ist, dass diese Anpassungen dank der verfügbaren Technologie nun in Echtzeit möglich sind. Um wirklich “adaptive” zu sein, ist es erforderlich, kontinuierlich zu lernen, sich permanent an die sich verändernden Parameter anzupassen und immer “always on” zu bleiben. Es geht darum, die Momente zu identifizieren, in denen der Konsument besonders aufnahmebereit für die Markenbotschaften ist, beispielsweise wenn er beim Joggen stehen bleibt, um die Richtung zu überprüfen. Über einen Sensor im Smartphone könnte man ihm nun theoretisch Werbung für eine Fruchtsaftmarke ausliefern – mit der Richtungsangabe zum nächsten Händler. Der Schlüssel zum Erfolg sind also Inhalte, die dem Verbraucher einen echten Mehrwert bieten. Und die in diesem Artikel beschriebenen Technologien können Marken dabei helfen, „adaptive“ zu sein und dadurch mit ihren Verbrauchern auf relevantere und wertvollere Art und Weise in Verbindung zu treten. Seite 3 follow us on Mindshare GmbH Darmstädter Landstraße 112 D-60598 Frankfurt/Main Tel +49 (0)69 60905 0 www.mindshare.de