Kanadisches Berufkraut (Conyza canadensis) Korbblütler (ASTERACEAE) anderer Name: Katzenschweif Beschreibung Das Kanadische Berufkraut ist eine ein- bis zweijährige krautige Pflanze, die eine Wuchshöhe von 30 bis 100 Zentimetern erreicht, an günstigen Standorten auch mehr. Der Stängel ist erst im Bereich des Blütenstandes verzweigt. Die in der Regel sehr zahlreichen Blütenköpfchen (über Hundert bis zu einigen Tausend) stehen in einem rispenartigen Blütenstand am Ende des Stängels. Das Kanadische Berufkraut besiedelt vor allem offene Ruderalstandorte. Status eingebürgerter Neophyt Herkunft Nordamerika Einfuhrgrund Zierpflanze Einfuhrzeitpunkt 17. Jahrhundert Fortpflanzung In den Blüten findet vermutlich Selbstbestäubung statt. Das Kanadi- sche Berufkraut bildet mehrere Zehntausend Früchte, die als Schirmchenflieger mit dem Wind verbreitet werden. ausbreitung Das Kanadische Berufkraut ist eine der wenigen Pflanzen, die aus botanischen Gärten entwichen ist. Mitte des 18. Jahrhunderts war es schon über ganz Mitteleuropa verbreitet und konnte über den Verkehr (Auto, Eisenbahn) sein Areal weiter ausdehnen. Nach dem 2. Weltkrieg hat es sich explosionsartig auf Trümmerhalden ausgebreitet. Erfolgsstrategie Die Anspruchslosigkeit an den Lebensraum bildet vermutlich mit der hohen Zahl der weit mit dem Wind verbreiteten Samen die Grundlage des Erfolgs dieser Pflanze. Fast jeder in Frage kommende Lebensraum wird mit den Flugsamen erreicht und kann so besiedelt werden. Das Kanadische Berufkraut besiedelt gerne Pflasterritzen, also einen Standort, an dem die Konkurrenz nicht besonders groß ist. Auf offenen Standorten kann das Kanadische Berufkraut sehr schnell in die Höhe wachsen. In bestehende Pflanzungen kann es jedoch nicht eindringen. Auswirkungen Das Kanadische Berufkraut ist einer der häufigsten Neophyten in Deutschland, ist dort aber anscheinend weitgehend unproblematisch. Auf Ackerbrachen kann es im Grasland- und Strauchstadium (also etwa bis 20 Jahre nach dem Brachfallen) in großer Anzahl vorkommen. Der Deckungsanteil sinkt jedoch deutlich ab, wenn sich mehr Gehölze entwickeln. Bekämpfung Da das Kanadische Berufkraut keine nennenswerten Schäden hervor- ruft ist eine Bekämpfung nicht nötig. Aufgrund der flächendeckenden Verbreitung und der sofortigen Wiederbesiedlung des Standortes durch die Flugsamen ist eine Bekämpfung auch aussichtslos. Einzelne störende Pflanzen können einfach ausgerissen werden. Wissenswertes Das Kanadische Berufkraut kann Herbizidresistenzen ausbilden. Die Pflanze ist essbar. Von April bis Juli können die Blätter in Kräutermischungen, Kräuterbutter oder Kräutersalz verwendet werden. Der Geschmack ist würzig bitter. Wissenswertes ausbreitung