Kirsten Hehmeyer - Deutsche Oper Berlin

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Kirsten Hehmeyer
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Stiftung Oper in Berlin
Dmitrij Schostakowitsch
LADY MACBETH VON MZENSK
Oper in vier Akten; Libretto von Alexander Preis nach der gleichnamigen Novelle von Nikolai Leskow
Uraufführung am 22. Januar 1934 in Leningrad
In russischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Musikalische Leitung
Regie
Bühne
Kostüme
Licht
Choreografie
Chöre
Dramaturgie
Donald Runnicles
Ole Anders Tandberg
Erlend Birkeland
Maria Geber
Ellen Runge
Jeannette Langert
William Spaulding
Jörg Königsdorf
Boris Timofejewitsch Ismailow
Sinowi Borissowitsch Ismailow
Katerina Lwowna Ismailowa
Sergej
Axinja
Schäbiger
Verwalter
Hausknecht
1. Vorarbeiter
2. Vorarbeiter
3. Vorarbeiter
Mühlenarbeiter
Kutscher
Pope
Polizeichef
Polizist
Lehrer
Betrunkener
Sergeant
Wächter
Sonjetka
Alter Zwangsarbeiter
Zwangsarbeiterin
Geist des Boris Timofejewitsch
John Tomlinson
Thomas Blondelle
Evelyn Herlitzius
Maxim Aksenov
Nadine Secunde
Burkhard Ulrich
Andrew Harris
Noel Bouley
Aram Youn
Ralph Eschrig / Hyun Chul Rim
Olli Rantaseppä
Thomas Lehman
Matthew Pena
Tobias Kehrer
Seth Carico
Andrew Harris
Matthew Pena
Matthew Pena
Noel Bouley
Noel Bouley
Dana Beth Miller
Stephen Bronk
Nadine Secunde
John Tomlinson
Der Chor, die Herren des Extrachores und das Orchester der Deutschen Oper Berlin.
Eine Koproduktion mit Den Norske Opera Oslo, Premiere in Oslo am 5. September 2014
Mit Unterstützung des Förderkreises der Deutschen Oper Berlin e.V.
Premiere: 25. Januar 2015
Weitere Vorstellungen: 29. und 31. Januar sowie 5. und 14. Februar 2015
Erstmals ist in Berlin dieses Meisterwerk des 20. Jahrhunderts in der Originalsprache zu erleben:
Nachdem Dmitrij Schostakowitschs LADY MACBETH VON MZENSK seit ihrer triumphalen Rückkehr
auf die Opernspielpläne bislang in Berlin nur auf Deutsch gezeigt worden war (so auch 1988 an der
Deutschen Oper Berlin), kommt nun endlich das Original auf die Bühne.
Längst ist der Rang dieser Oper unbestritten: Mit seiner LADY MACBETH schuf der damals erst
28-jährige Schostakowitsch ein Werk, das ähnlich wie Bergs WOZZECK einen Menschen ins Zentrum
stellte, der nach den Maßstäben der Gesellschaft schuldig geworden war. Doch erzählte
Schostakowitsch die Geschichte von der Doppelmörderin Katerina Lwowna in einer Musiksprache, die
neben einer bis dahin unerhört direkten Schilderung von Sex und Gewalt einher geht mit einer
berückenden lyrischen Innigkeit in der Schilderung der Titelheldin. Schostakowitsch entschied sich
nach dem Erfolg seiner ersten Oper DIE NASE (uraufgeführt 1930) ohne langes Zögern für diesen
Stoff, den er in einer 1865 erschienenen Novelle von Nikolai Leskow fand. In der Geschichte
Katerinas, die erst ihren tyrannischen Schwiegervater und dann ihren Ehemann umbringt, um ihr
Lebensglück in der Ehe mit dem Arbeiter Sergej verwirklichen zu können, und die sich dann auf dem
Weg in die Verbannung das Leben nimmt, sah Schostakowitsch die Chance, das Scheitern eines
Menschen zu schildern, der nicht an eigener Verderbtheit, sondern an der Schlechtigkeit und
Mitleidslosigkeit seiner Umwelt zugrunde geht. „Ich würde sagen, dass man die LADY MACBETH als
tragisch-satirische Oper bezeichnen kann. Ungeachtet dessen, dass Katerina Lwowna zur Mörderin
ihres Mannes und ihres Schwiegervaters wird, sympathisiere ich doch mit ihr. Ich versuche, dem
ganzen Milieu, das sie umgibt, einen makabren, satirischen Charakter zu geben“, erklärte
Schostakowitsch seine Absichten einige Monate vor der Uraufführung 1934.
Nicht das Individuum ist mithin schuld an seinem Schicksal, sondern die Gesellschaft, die es in eine
ausweglose Lage treibt – das war im jungen sowjetischen Staat eigentlich eine Aussage, mit der sich
der Komponist auf der Linie der politischen Ideologie fühlen konnte, zumal die alte, in LADY
MACBETH VON MZENSK kritisierte Gesellschaft ja gerade erst durch die Revolution beseitigt worden
war.
Umso entsetzter dürfte Schostakowitsch – auch angesichts des bis dahin unangefochtenen Erfolges
seiner „Lady“ im In- und Ausland – gewesen sein, als er im Januar 1936 jenen berühmten Artikel
„Chaos statt Musik“ in der Prawda lesen musste, in dem über sein Werk und auch über ihn als
Künstler der Stab gebrochen wurde. Die traumatische Erfahrung dieser Ächtung, die in der damaligen
Sowjetunion gleichzeitig akute Lebensgefahr bedeutete, überwand Schostakowitsch bis zu seinem
Tod 1975 nicht. Gleichzeitig aber stellte das offizielle Verdammungsurteil aber auch eine Zäsur für
seine Oper dar: Trotz oder gerade aufgrund einer späteren, entschärfenden Umarbeitung durch den
Komponisten konnte sich LADY MACBETH VON MZENSK lange nicht im Opernrepertoire
durchsetzen: Erst Ende der siebziger Jahre, als Schostakowitschs Sinfonien längst weltweit gespielt
wurden, wurde diese Oper als eines der großen Meisterwerke des 20. Jahrhunderts wiederentdeckt.
Zu denjenigen Dirigenten, die sich schon früh für die vergessene LADY MACBETH einsetzten, gehört
auch Donald Runnicles, der dieses Werk von Mitte der achtziger Jahre an immer wieder dirigiert hat.
Deshalb war es für ihn auch eine Selbstverständlichkeit, Schostakowitschs Meisterwerk wieder an die
Deutsche Oper Berlin zu bringen. In der Inszenierung des norwegischen Regisseurs Ole Anders
Tandberg, einer Koproduktion mit der norwegischen Oper Oslo werden zwei der charismatischsten
Sängerdarsteller unserer Zeit auf der Bühne stehen: die Titelpartie verkörpert Evelyn Herlitzius,
während für die Partie von Katerinas Schwiegervater Boris der große britische Bass Sir John
Tomlinson nach Berlin zurückkehrt.
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