die bewältigung der komplexität

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DIE BEWÄLTIGUNG
DER KOMPLEXITÄT
von Mobile durch Einfachheit
Adobe-Bericht 2015 zur Nutzung mobiler Endgeräte
November 2015
INHALT
4
7
20
20
21
22
Einblicke und Ergebnisse
Vier Branchen und vier Arten von mobilem Nutzerverhalten:
7 Finanzdienstleistungen
10 Touristik und Gastgewerbe
13 Medien und Unterhaltung
16 Einzelhandel
Mehr Vertrauen in M-Payment und Multi-Channel-Shopping
Innovative Technologien für unterhaltsame Interaktionen
Entwicklung mobiler Momente, die Kunden begeistern
Vier Strategien für mehr Erfolg im Mobile Marketing
November 2015 | Die Bewältigung der Komplexität von Mobile durch Einfachheit
2
Angesichts der steigenden Zahl mobiler Endgeräte
und der Möglichkeit, den Nutzern zu Hause ebenso
wie unterwegs personalisierte Erlebnisse zu bieten,
ist das Stichwort „Mobile“ der wichtigste Aspekt bei
der Markenbindung von Verbrauchern. Anwender
haben einen unstillbaren Hunger auf mobilen
Content. Unternehmen, die hier den Anschluss
verpassen, werden von der Konkurrenz rasch überholt. Falls Verbraucher das gewünschte Angebot
nicht sofort finden können, nimmt die Suche nach
einer anderen Marke gerade einmal zwei Minuten
in Anspruch.1 In einem „Mobile First“-Zeitalter,
in dem eine App höchstens zwei- bis dreimal2
ausprobiert wird, müssen Marken nicht nur einen
perfekten ersten Eindruck hinterlassen, sondern
auf allen Ebenen ein zufriedenstellendes mobiles
Erlebnis bieten.2
Relevante Erlebnisse, die dem Verbraucher zudem
leichter Zugang zum gewünschten Angebot zum
gewünschten Zeitpunkt bieten, lassen sich über
Personalisierung auf der Basis von Verhaltensweisen,
Alter und Interessen des Anwenders bereitstellen.
Unternehmen, die solche personalisierten Erlebnisse
liefern und ihre Versprechen kanalübergreifend
erfüllen, sind eher in der Lage, Neukunden zu
gewinnen und zu binden. Das Unternehmen legt
dabei das Fundament für Beziehungen, die Kunden
zur Loyalität inspirieren, Akquisekosten senken und
den Kundenlebenszeitwert für die Marke erhöhen.3
Personalisierung ist eine Schlüsselkomponente bei
der Erstellung einheitlicher Kundenerlebnisse, und
angesichts lukrativer neuer Verbrauchergruppen gilt
es nun in erster Linie, Interessenten zu erreichen
und die Treue der Bestandskunden zu festigen.
Auf unnötige Inhalte sollte verzichtet werden, damit
Anwender schneller zum Ziel kommen. Kurz gesagt:
Durchdachte, nahtlose und elegante Interaktionen
sind das Nonplusultra des Anwendererlebnisses.
Doch nur wenige Unternehmen verstehen, dass
hinter intuitivem Design ein komplexer Prozess
steckt. Das Verbraucherverhalten unterscheidet
sich je nach Region, Branche, Alter und sogar
innerhalb von Segmenten. Manche Dinge, die
eine Gruppe als einfach und intuitiv empfindet,
erscheinen einer anderen kompliziert. Da mobile
Angebote von vielen verschiedenen Kunden an
den unterschiedlichsten Standorten abgerufen
werden und alle nach einem einzigartigen Erlebnis
suchen, müssen Unternehmen in der Lage sein,
jedem einzelnen das gewünschte individuelle
Erlebnis zu bieten.
Junge Menschen, die im ausgehenden 20. Jahrhundert und später aufgewachsen sind, kennen
die Einbindung von Technologie in den Alltag
seit Kindesbeinen. Diese „Digital Natives“, auch
„Millennials“ oder „Generation Y“ genannt, müssen
von allen Marken im Auge behalten werden. In
den USA ist diese demografische Gruppe mit
83,1 Millionen die zahlenmäßig stärkste Generation
in der Geschichte des Landes,4 die bis 2017 voraussichtlich ungefähr 200 Mrd. US$ (ca. 182 Mrd. Euro)
pro Jahr ausgeben wird.5 Aufgrund der zunehmenden
Bedeutung der Digital Natives wird es für Marken
immer wichtiger, ein mobiles Angebot im Portfolio
zu haben und in Methoden und Technologien zur
Entwicklung attraktiver mobiler Erlebnisse zu
investieren.
November
November 2015
2015 || Die
Die Bewältigung
Bewältigung der
der Komplexität
Komplexität von
von Mobile
Mobile durch
durch Einfachheit
Einfachheit
Für die Neugewinnung von Kunden und zur Sicherung
von Wettbewerbsvorteilen müssen Unternehmen
herausfinden, wie sie ihren Kunden auf allen Ebenen
ein zufriedenstellendes Erlebnis bieten können.
Vor diesem Hintergrund hat Adobe eine Umfrage
durchgeführt, um Marketing-Experten ein genaueres
Verständnis des Verbraucherverhaltens zu bieten.
Der vorliegende Adobe-Bericht zur Nutzung mobiler
Endgeräte soll Marketern Einblicke in die Gewohnheiten der Konsumenten liefern und Führungskräfte
bei der Auswahl der erforderlichen Methoden und
Technologien für die Bereitstellung herausragender
Kundenerlebnisse unterstützen. Um ein möglichst
genaues Bild der Erwartungshaltung an mobile
Erlebnisse wiederzugeben, hat Adobe über 4.000
Verbraucher in den USA, Großbritannien, Frankreich
und Deutschland zu ihrer Zufriedenheit mit der
Funktionsweise mobiler Apps und mobiler Websites
befragt.
Im Rahmen der Umfrage wurden die unterschiedlichen Verhaltensweisen von Verbrauchern bei Interaktionen in den Bereichen Finanzdienstleistungen,
Touristik und Gastgewerbe, Medien und Unterhaltung sowie Einzelhandel untersucht. Die Studie
zeigt aktuelle Trends im Verhalten mobiler Verbraucher, z. B. die am häufigsten ausgeführten
Aktivitäten, die am besten bewerteten Elemente
mobiler Erlebnisse sowie die Benchmarks und Best
Practices, die Ihr Unternehmen zur Verbesserung
seiner mobilen Erlebnisse nutzen kann.
3
Einblicke und
ERGEBNISSE
Mobile Power-User und der Aufstieg der Digital Natives
(Millennials)
DIE DEMOGRAFIE DER UMFRAGE
Im letzten Jahr definierte Adobe ein neues Kundensegment: Power-User von Mobilgeräten. Zu diesen
technisch informierten und kulturell aufgeschlossenen Menschen zählen ungefähr 20 % der Bevölkerung,
die in der Akzeptanzkurve für Mobile deutlich überdurchschnittliche Werte aufweisen. Selbst wenn die
Zahl der Power-User relativ klein zu sein scheint, ist ihr Einfluss keinesfalls zu unterschätzen. Diese 20 %
der Verbraucher sind nicht nur für 80 % des branchenweiten Umsatzes verantwortlich, sondern auch
wesentlich aktiver und ausgabefreudiger als der Durchschnittskunde.
Smartphones und Tablets spielen für Power-User eine extrem wichtige Rolle und werden meistens auch
beim Einkaufen als primäre Endgeräte eingesetzt. Auch wenn diese Gruppe zu den lukrativsten Kunden
im Mobile Marketing zählt, müssen zusätzlich andere einflussreiche Kundensegmente berücksichtigt
werden, z. B. die Generation X. So bezeichneten sich von allen in den USA befragten Verbrauchern 44 %
als „Millennials“ (Digital Natives) und 29 % als Mitglieder der Generation X. 20 % zählten zur Nachkriegsund Baby-Boomer-Generation, die übrigen 7 % waren über 70 Jahre alt.
Trotz generationsbedingter Unterschiede zwischen Millennials und der Generation X, z. B. in Bezug auf
politische Überzeugungen und soziale Fragen, zeigen die Umfrageergebnisse, dass sie bei der Nutzung
mobiler Endgeräte ein ähnliches Verhalten aufweisen. Insgesamt wurden bei beiden Gruppen folgende
Tendenzen beobachtet:
• Sie nutzen ihre mobilen Endgeräte intensiv.
• Ihr primäres Mobilgerät ist meistens ein Smartphone.
• Sie haben die neuesten Technologien auf ihren mobilen Endgeräten ausprobiert, z. B. M-Payment und
Apps mit Augmented Reality.
• Sie finden medienbezogene Aktivitäten wichtig.
• Tablets werden weniger oft eingesetzt.
November 2015 | Die Bewältigung der Komplexität von Mobile durch Einfachheit
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Smartphones weiter in Führung
Zufriedenheit mit Apps und Websites
Der Adobe Digital Index zeigt, dass der Zugriff auf mobile Inhalte in sieben von
acht Fällen über ein Smartphone erfolgt. Es überrascht also nicht, dass bis zu
92 % der Befragten ihr Smartphone als primäres Mobilgerät nannten:6 92 % der
Digital Natives und 84 % der Generation-X-Nutzer verwenden ihr Smartphone
als primäres mobiles Endgerät, aber nur 69 % der Baby-Boomer und 67 % der
Altersgruppe 70+.
In den vorangegangenen drei Monaten wurden nur wenige neue Apps heruntergeladen: 31 % der Befragten berichteten von drei bis fünf und 21 % von null
Downloads. Vor dem Download einer App informieren sich die Verbraucher durch
einen Besuch im jeweiligen Appstore, fragen Bekannte nach Empfehlungen und
suchen online nach Informationen. Als primäre Anlaufstelle für den ersten Zugriff
auf Apps für Finanzdienstleistungen, Touristik und Gastgewerbe, Medien und Unterhaltung sowie Einzelhandel gaben 28 % ihren Appstore an.
Tablets besitzen zwar 72 % aller Befragten, von den Baby-Boomern und über
70-Jährigen werden sie jedoch wesentlich stärker genutzt als von Jüngeren. Von
den Tablet-Nutzern gaben 87 % an, diese Mobilgeräte zu Hause verwenden. Bei
66 % kommen sie jeden Tag zum Einsatz. Die Verbraucher nutzen Tablets offenbar
ähnlich wie Desktops und Laptops, was einer der Hauptgründe dafür sein könnte,
dass Tablets am häufigsten zu Hause eingesetzt werden. Zu den wichtigsten Aktivitäten mit Tablets zählen das Lesen von E-Mails (72 %), Spielen (60 %), Senden
von E-Mails (60 %) und Einkaufen (55 %). Im weltweiten Vergleich verbringen die
Verbraucher in Frankreich und Deutschland am wenigsten Zeit mit ihren Tablets.
Die mobilen Betriebssysteme sind bei den Befragten in den USA gleichmäßig verteilt:
ungefähr 52 % der Befragten haben Android-Smartphones und 48 % iPhones. Die
Umfrage in Großbritannien ergab vergleichbare Zahlen. Das ist nicht überraschend,
da die Verbraucher dort und in den USA häufig ein ähnliches Verhalten an den
Tag legen. In Frankreich und Deutschland ist Android mit 68 % und 69 % deutlich
stärker vertreten. Unter den iOS-Anwendern besteht höhere Kaufwahrscheinlichkeit.
Zudem neigen sie dazu, Einkäufe häufiger und über größere Summen zu tätigen. Bei
Android-Anwendern ist das Suchen und Teilen von Inhalten häufiger festzustellen
als bei iOS-Nutzern. Auch wenn weltweit gesehen beide Betriebssysteme im
Wesentlichen gleichauf liegen, könnte es für Marketer interessant sein, dass von
iOS-Geräten aus nach wie vor mehr Marken-Apps aufgerufen werden als von
Android-Geräten. Laut dem Mobile Benchmark Report 2015 (Adobe Digital Index)
werden 63 % der Apps über iPhones und iPads aufgerufen und nur 36,4 % über
Android-Smartphones oder -Tablets.7
November 2015 | Die Bewältigung der Komplexität von Mobile durch Einfachheit
Mit dem Kundenerlebnis bei der Nutzung von Apps in diesen vier Kategorien waren
rund 55 % zufrieden, wobei Medien- und Finanz-Apps die höchsten Bewertungen
erhielten. Die Zufriedenheit mit mobilen Websites ist ähnlich, obwohl TouristikAngebote als Apps besser abschnitten. Zufriedenheit und Nutzungsbewertungen
fielen unter den Befragten in Frankreich und Deutschland am niedrigsten aus.
Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass diese Märkte im Vergleich zu den USA
und Großbritannien, die ein relativ ähnliches Verhalten aufwiesen, schlechter
erschlossen sind.
ZUFRIEDENHEIT MIT APPS
ZUFRIEDENHEIT MIT WEBSITES
Die Zufriedenheit
mit Apps und
Websites ist ähnlich.
Finanzdienstleistungsund Medien-Apps
erhielten in den
USA die höchsten
Bewertungen.
5
Elemente des Erlebnisses
BEDEUTUNG EINFACHER
ABLÄUFE BEI APPS
BEDEUTUNG PERSONALISIERTER
ERLEBNISSE BEI APPS
BEDEUTUNG EINFACHER
ABLÄUFE BEI WEBSITES
BEDEUTUNG PERSONALISIERTER
ERLEBNISSE BEI WEBSITES
Die Verbraucher gaben an, wie wichtig bestimmte Elemente für ihre Gesamterfahrung
in Bezug auf mobile Apps oder das mobile Web sind. Dabei wurde speziell die
Erfahrung mit Finanz-, Reise-, Medien- und Einzelhandels-Apps untersucht. In allen
Marktsegmenten sollten die Verbraucher Abläufe und Personalisierung bewerten.
Nachdem Anwender bei der Nutzung mobiler Endgeräte möglichst schnell Antworten auf ihre Fragen erhalten möchten, überrascht es kaum, dass ihnen einfache
Abläufe bei mobilen Apps besonders wichtig sind. Um direkten Zugriff auf die
wichtigsten Funktionen zu ermöglichen, erstellen viele Unternehmen daher z. B.
separate Apps für E-Mail, Karten und Navigation.8
Beim ersten Blick auf das Diagramm auf dieser Seite scheint den Nutzern Personalisierung weniger wichtig zu sein als Vereinfachung. Marketer wissen genau,
was Personalisierung bedeutet; Verbraucher können jedoch häufig nur schwer
abschätzen, wie ein optimal personalisiertes Erlebnis aussehen sollte. Trotz der
von den Befragten dieser Studie gegebenen Bewertungen erzielen personalisierte
Inhalte nachweisbar Umsatz. Laut dem Forrester-Bericht Personalization and the
Rise of Individualized Experiences steigerte der Schuhhersteller Rockport durch
personalisierte Empfehlungen den durchschnittlichen Bestellwert um 32 % und
die Konversionsrate um 10 %.9 Dieselbe Studie ergab, dass 68 % der Verbraucher
in den USA und in Großbritannien erwarten, dass alle Informationen, die sie einem
Unternehmen an einer Stelle gegeben haben, an anderer Stelle bereits verfügbar sind.10
In der Adobe-Umfrage Closing the Gap: Why It’s Time For Retailers to Rethink
Personalization sagten 71 % der Verbraucher, dass sie gerne personalisierte Angebote
erhalten möchten. Allerdings waren 20 % der Ansicht, dass die Qualität der Werbeanzeigen verbesserungswürdig ist.11 Da sich die meisten Menschen um die Sicherheit
ihrer persönlichen Daten sorgen, müssen Marketer den Fokus auf die Entwicklung
relevanter personalisierter Inhalte richten, die nicht aufdringlich wirken.
Mobile Websites wurden bei der Bedeutung von Vereinfachung und Personalisierung
für das Nutzererlebnis ähnlich bewertet wie mobile Apps. Das Thema Vereinfachung
ist insbesondere bei Aktivitäten im Reise- und Finanzbereich wichtig, da Angebote
in diesen beiden Marktsegmenten in der Regel viele Details enthalten und
höherpreisig sind.
November 2015 | Die Bewältigung der Komplexität von Mobile durch Einfachheit
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VIER BRANCHEN,
vier Arten von mobilem Nutzerverhalten
Laut dem Mobile Benchmark Report 2015 (Adobe Digital Index) ist bei der
Nutzung von Apps im Jahresvergleich ein stärkeres Wachstum zu erkennen
als beim mobilen Web – und das mit jeweils verschiedenen Zahlen für die
einzelnen Branchen.12 Um die Unterschiede zwischen einigen der Top-Branchen
besser zu verstehen, wurde im Adobe-Bericht 2015 zur Nutzung mobiler Endgeräte
das Verbraucherverhalten in den Bereichen Finanzdienstleistungen, Touristik und
Gastgewerbe, Medien und Unterhaltung sowie Einzelhandel untersucht. Von
Produktrecherchen bis zum Konsum von Inhalten – Verbraucher führen in allen
Branchen bestimmte Aktivitäten aus und setzen unterschiedliche Schwerpunkte
bei der Bewertung ihrer mobilen Erlebnisse. Jedes Diagramm basiert auf einer
komplexen Zusammenstellung von Verhaltensmustern, die Aufschluss über die
Interaktionen der Konsumenten, ihre Vorliebe für mobile Apps oder das mobile
Web und ihre Zufriedenheit mit mobilen Erlebnissen geben.
ZUNAHME DER APP-NUTZUNG NACH BRANCHE UND REGION IM
JAHRESVERGLEICH (Q2 2015)
Quelle: Adobe
Mobile Services und
Adobe Analytics
November 2015 | Die Bewältigung der Komplexität von Mobile durch Einfachheit
Finanzdienstleistungen: Trends
Adobe befragte die Verbraucher nach ihren häufigsten Aktivitäten im Zusammenhang
mit Finanzdienstleistungen, um herauszufinden, worauf sich Marketer konzentrieren
müssen. Es zeigte sich, dass Anwender in den USA die meiste Zeit für Kontostandsabfragen (82 %), Bankgeschäfte (77 %) und Person-to-Person-Zahlungen (P2P, 68 %)
aufwenden. Der Bericht für Großbritannien ergibt ein ähnliches Verhalten, während
die Verbraucher in Frankreich und Deutschland die meiste Zeit mit Personal Banking
verbringen.
Die meisten Banken bieten heutzutage gute mobile Erlebnisse, und die Kunden haben
größeres Vertrauen in die Sicherheit des mobilen Bankings. Zwei Drittel der Befragten
nannten Apps als bevorzugten Kanal für Banktransaktionen. Doch sobald die Verbraucher Produktangebote einholen oder neue Finanzprodukte recherchieren,
entscheiden sich die meisten für das mobile Web. Betrachtet man die Generationsunterschiede, so zeigt sich, dass Befragte unter den Digital Natives und GenerationX-Nutzern weniger oft das mobile Web nutzen, sondern speziell bei Person-toPerson-Zahlungen lieber Apps einsetzen.
Die vielleicht aufschlussreichste Angabe im Zusammenhang mit Finanzdienstleistungen ist die Anzahl der Verbraucher, die eine Kontoeröffnung beantragen.
Von allen befragten Verbrauchern in den USA stellen insgesamt 43 % Anträge für
die Eröffnung eines neuen Bank-, Kreditkarten-, Darlehens- oder Wertpapierkontos
über ihr mobiles Endgerät – wobei dieses Feld von den jüngeren Altersgruppen
angeführt wird. 22 % der Digital Natives und 14 % der Generation-X-Nutzer würden
auf diesem Weg ein neues Konto oder ein Darlehen beantragen, während diese
Frage von nur 2 % der Baby-Boomer und 0 % der über 70-Jährigen bejaht wurde.
7
Häufigkeit der Aktivitäten im Bereich Finanzdienstleistungen
AKTIVITÄTEN AUF MOBILEM ENDGERÄT
MOBILE WEBSITE ODER APP?
Abruf des Kontostands
Durchführung von
Bankgeschäften
Zugriff auf Wertpapierkonten,
Abruf von Aktien- oder Fondskursen
Person-to-Person-Zahlungen
Suche nach neuen Kapitalanlagen, Aktien oder Fonds
Kauf oder Verkauf von
Aktien und Fonds
Suche nach neuen Finanzkonten
oder Versicherungen
Antrag für neues Bank-, Kreditkarten-,
Darlehens- oder Wertpapierkonto
Einholen von Angeboten für
Versicherungen oder Darlehen
Täglich Wöchentlich Monatlich Alle 2 Monate + Nie
November 2015 | Die Bewältigung der Komplexität von Mobile durch Einfachheit
8
Finanzdienstleistungen: Chancen
Aufgrund der hohen Zahl an Verbrauchern, die neue Konten beantragen, eignet
sich der mobile Kanal optimal für die Akquise von Neukunden und für CrosssellingAngebote an Bestandskunden. Da Digital Natives und Generation-X-Nutzer im
Vergleich zu älteren Verbrauchern mehr Zeit für Finanzdienstleistungen über
mobile Endgeräte aufwenden, sollten Marketer das Erlebnis für die Beantragung
eines neuen Kontos speziell auf jüngere Menschen zuschneiden. Nachdem auch
die Digital Natives älter und wohlhabender werden, können auf genau diese
Bevölkerungsgruppe zugeschnittene Erlebnisse zum Aufbau einer loyalen,
zahlungskräftigen Kundenbasis beitragen.
Von den vier Branchen, die im Adobe-Bericht 2015 zur Nutzung mobiler Endgeräte
untersucht wurden, erhielten Apps und Websites für Finanzdienstleistungen insgesamt die höchsten Bewertungen. Power-User von mobilen Endgeräten gehören zur
zufriedensten Gruppe unter den Befragten. Da der Finanzdienstleistungssektor im
Vergleich zu anderen Branchen beim Einsatz neuer Technologien immer ein
wenig langsamer ist, weisen die Daten u. U. darauf hin, dass die höhere Zufriedenheit vor allem grundlegende Banking-Aktivitäten betrifft. In einem kürzlich
veröffentlichten Forrester-Bericht erhielten Banken gute Noten beim Angebot
von grundlegenden Services wie Kontostandsabfragen und Überweisungen.
Doch anstatt den Funktionsumfang zu verbessern und künftige Anforderungen
der Kunden vorwegzunehmen, bieten viele große Geldhäuser lediglich dasselbe
wie die Konkurrenz. Um das Erlebnis für den Kunden so angenehm wie möglich
zu gestalten, müssen sich Marketer über den Status quo hinauswagen und den
Anwendern den Funktionsumfang und das Kundenerlebnis bieten, das sie sich
wünschen.13
Die Tatsache, dass 78 % der Power-User den Aspekt Vereinfachung als wesentliches
Element des mobilen Erlebnisses nennen, sollte Finanzinstitute aufhorchen lassen. Die
gewünschten Informationen sollen immer sofort zur Hand sein. Dementsprechend
gibt es immer mehr Lösungen, mit denen grundlegende Kontoinformationen auch
ohne vollständige Authentifizierung abgerufen werden können.14 Durch die Vereinfachung von Abläufen lässt sich also der Geschäftsbetrieb intensivieren. So wurden
laut Forrester bei der Commonwealth Bank of Australia aufgrund vereinfachter
Abläufe bei Mehrfachzahlungen innerhalb von 18 Monaten mobile Überweisungen
in Höhe von über 6,7 Mrd. AU$ (ca. 4,5 Mrd. Euro) getätigt.
November 2015 | Die Bewältigung der Komplexität von Mobile durch Einfachheit
Viele der Befragten sagten aus, dass das Online-Erlebnis über Desktop, mobile App
und mobile Website bei der Auswahl eines neuen Geldinstituts eine wesentliche
Rolle spielt. Über die Hälfte erklärte, dass das Desktop-Erlebnis das wichtigste
Kriterium bei der Entscheidung für ein neues Bankhaus ist. Für 54 % war das
mobile Web wichtig, und für 50 % stand das App-Erlebnis im Vordergrund. Für
Marketer zahlt es sich also aus, auf allen Kanälen ein konsistentes und möglichst
einheitliches Anwendererlebnis zu schaffen.
Da immer mehr Verbraucher mobile Finanzangebote nutzen, könnte es künftig sogar
Banken geben, die ausschließlich mobile Dienste anbieten. Diesem Konzept stehen
laut unserer Studie 61 % der Befragten in den USA aufgeschlossen gegenüber.
Auch den Verbrauchern in Großbritannien und Deutschland gefällt die Idee einer
Bank, die nur per mobiles Endgerät erreichbar ist. In Frankreich hingegen war
nur ein Drittel der Befragten interessiert. Von den vier befragten Altersgruppen
signalisierten die Angehörigen der Generation X die höchste Bereitschaft für ein
reines Mobile-Geldinstitut.
WICHTIGE FAKTOREN BEI DER AUSWAHL EINES NEUEN FINANZDIENSTLEISTERS
MOBILE APP
MOBILE WEBSITE
DESKTOP-WEBSITE
(NICHT MOBIL)
9
Touristik und Gastgewerbe: Trends
Die Verbraucher in allen vier Regionen verbringen viel Zeit mit der Planung
künftiger Geschäfts- oder Urlaubsreisen. Zu den Top-Aktivitäten bei Reisenden in
den USA zählen das Lesen von Bewertungen (81 %), die Suche nach Reisezielen
(81 %) und der Vergleich von Flug- und Übernachtungsangeboten (74 %). Ähnlich
wie in anderen Branchen wird bei der Recherche das mobile Web bevorzugt.
Sobald die Verbraucher das günstigste Angebot gefunden haben, verwenden
ungefähr 68 % der Befragten ihr mobiles Endgerät für die Buchung. Die Zahl der
mobilen Buchungen in Großbritannien ist ähnlich (65 %), fällt in Frankreich (38 %)
und Deutschland (39 %) jedoch geringer aus.
Power-User von mobilen Endgeräten und Digital Natives buchen ihre Reisen am
häufigsten mobil. Diese Erkenntnis ist nicht überraschend, schließlich sind sie
insgesamt mobil aktiver als andere Gruppen. Außerdem nutzt dieser Anwenderkreis
Apps lieber als weniger Mobile-orientierte Verbraucher und ältere Altersgruppen.
Die Zahl der Verbraucher, die ihr mobiles Endgerät beim Einchecken verwenden,
ist seit dem Vorjahr weiter gewachsen. 71 % der Befragten nutzten ihr Smartphone
oder Tablet zum Abrufen der Reisedaten, 64 % beim Check-in am Flughafen und
49 % bei der Anmeldung im Hotel.
November 2015 | Die Bewältigung der Komplexität von Mobile durch Einfachheit
Digital Natives und Generation-X-Nutzer wickeln im Gegensatz zu Baby-Boomern
und den über 70-Jährigen einen Großteil der Reiseplanung mobil ab. Beispielsweise
verwenden 69 % der Digital Natives und 60 % der Generation-X-Nutzer mobile
Karten oder Routenplaner; im Vergleich dazu nur 46 % der Baby-Boomer und
45 % der über 70-Jährigen. 55 % der Digital Natives und 42 % der Generation-XNutzer verlassen sich auf Online-Bewertungen. Unter den Baby-Boomern sind es
lediglich 26 % und in der Gruppe 70+ nur 15 %.
Bei der Reiseplanung über das Internet scheinen die
Befragten in den USA aktiver zu sein als die Europäer.
Insgesamt sind die Verbraucher jedoch mit dem aktuellen
Funktionsangebot mobiler Reise-Apps und -Websites
nicht zufrieden.
Die Zufriedenheit war in Großbritannien, Frankreich und Deutschland sogar noch
geringer. Power-User zeigen ein wenig mehr Begeisterung als der Rest der Bevölkerung, doch dieser Umstand könnte auf Treueprogramme zurückzuführen sein.
Normalerweise gilt: Sobald ein Verbraucher ein Unternehmen gut findet, steigt
auch seine Bereitschaft, die mobilen Apps des Unternehmens zu verwenden.
Dieser Trend wird durch Treueaktionen für die Nutzung von Apps verstärkt. Die
geringfügig höhere Zufriedenheit unter den Power-Usern könnte auch darauf
zurückzuführen sein, dass diese Gruppe mehr reist und damit vermehrt auf ihre
mobilen Endgeräte angewiesen ist.
10
Häufigkeit der Aktivitäten im Bereich Touristik
AKTIVITÄTEN AUF MOBILEM ENDGERÄT
MOBILE WEBSITE ODER APP?
Nutzung von Karten oder
Routenplanern
Lesen von Bewertungen
Abruf von Reisedaten
Suche nach Reisezielen
Vergleich von Flug- und
Übernachtungsangeboten
Buchungsänderungen
Schlüssel zum Hotelzimmer
Reisebuchung
Check-in am Flughafen
Anmeldung im Hotel
Täglich Wöchentlich Monatlich Alle 2 Monate + Nie
November 2015 | Die Bewältigung der Komplexität von Mobile durch Einfachheit
11
Touristik und Gastgewerbe: Chancen
Das mobile Erlebnis bei der Urlaubsplanung oder auf Reisen kann durch viele
Faktoren beeinträchtigt werden. Eine Unbequemlichkeit wird dabei unter Umständen
sogar zum Hindernis. Marketer haben zwar keinen Einfluss auf Bandbreite, Mobilgerät oder gar das Wetter. Einige Maßnahmen können Unternehmen jedoch
ergreifen, um Probleme zu vermeiden und die Kunden zu binden. Auch in diesem
Fall heißt eines der Schlüsselwörter Vereinfachung. Sie ist laut 65 % der Befragten
ein wichtiger Faktor für die Qualität ihres App-Erlebnisses. Speziell bei Power-Usern
von Mobilgeräten steht sie mit 72 % hoch im Kurs. Marketer müssen also eine
Kombination aus vereinfachten mobilen Erlebnissen und verbesserten Prozessen
auf Basis der richtigen Technologie finden.
Neben der Vereinfachung von Abläufen ist für Power-User die Personalisierung von
Inhalten wichtiger als für andere Anwender. Aber auch jüngere Reisende schätzen
Personalisierung: 30 % der Digital Natives und 34 % der Generation-X-Nutzer legen
Wert darauf, während diese Meinung nur von 9 % der Baby-Boomer und 4 % der
über 70-Jährigen geteilt wird. Durch die Berücksichtigung der Faktoren Vereinfachung
und Personalisierung bei der Gestaltung ihres mobilen Erlebnisses gelingt es Unternehmen, die Komfortansprüche der meisten Vielreisenden zu erfüllen. Eine ForresterStudie hat ergeben, dass Kunden des Fahrdienstleisters Uber im Gegenzug für die
Bereitstellung ihrer Zahlungsdaten per 1-Klick-Bestellung ein Auto mieten und das
gewünschte Fahrzeug in Echtzeit verfolgen können. Über einfache standortbezogene
und Navigationsdienste finden Kunden die gewünschten Inhalte leichter. Dadurch
steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie die mobilen Kanäle des Unternehmens auch
in Zukunft nutzen werden.
Trotz ihrer Forderung nach Vereinfachung und Personalisierung führen Power-User
das Feld bei Reiseplanungs- und Buchungsinteraktionen mit 81 % an. Darüber hinaus
zählen sie zu den größten Befürwortern und Nutzern innovativer Technologien. Der
Durchschnittsbürger kommt vielleicht gar nicht auf die Idee, sein mobiles Endgerät als
Hotelschlüssel zu verwenden, doch 77 % der Power-User waren von dieser Funktion
begeistert. Auch Dienste wie die Integration von Board-Karten mit Apple Passbook
werden angeboten, z. B. von JetBlue. Marketer müssen innovativ sein, um ihre
wertvollsten Kunden angemessen zu bedienen.
November 2015 | Die Bewältigung der Komplexität von Mobile durch Einfachheit
Die anhaltende Herausforderung für Unternehmen im Bereich Touristik und Gastgewerbe liegt darin, die Gruppe der Power-User weiterhin bei Laune zu halten und
zum Geldausgeben zu bewegen. Im internationalen Vergleich verlangen Power-User
Preisgarantien bei der Reisebuchung, doch ebenso wichtig sind blitzschnelle Suchergebnisse. Durch die gezielte Optimierung der Suchfunktion für mobile Nutzer
können Marketer also nicht nur das Kundenerlebnis verbessern, sondern auch
die Konversionsrate steigern. In diesem Punkt sollten Unternehmen keine Mühen
scheuen, denn die Bedeutung mobiler Erlebnisse im Bereich Touristik und Gastgewerbe wird sicher noch zunehmen. Laut dem Travel Report 2015 für die USA
(Adobe Digital Index) wurden 20 % der Reiseausgaben im untersuchten Jahr über
mobile Endgeräte getätigt. Dabei planten 68 % der Reisefreudigen, 2015 in diesem
Bereich noch mehr Geld auszugeben.
BEDEUTUNG EINZELNER ASPEKTE BEI
MOBILEN ERLEBNISSEN IM BEREICH TOURISTIK UND GASTGEWERBE
NIEDRIGERE KOSTEN
APP
WEBSITE
VEREINFACHTE
ABLÄUFE
APP
WEBSITE
PERSONALISIERTE
ERLEBNISSE
APP
WEBSITE
12
Medien und Unterhaltung: Trends
Ähnlich wie in der Vorjahresstudie verbringen die Verbraucher in allen untersuchten
Regionen im Bereich Medien und Unterhaltung die meiste Zeit mit sozialen Medien,
Spielen und dem Abrufen lokaler Inhalte wie Nachrichten, Kinoprogramm und Wetter.
Ungefähr 71 % der Befragten in den USA gab an, mindestens einmal pro Woche
einen Beitrag in sozialen Netzwerken zu posten. Angeführt wird das Feld dabei von
Power-Usern und Digital Natives. Die Monetarisierung von sozialen Plattformen im
Bereich Medien und Unterhaltung ist für Marketer keine leichte Aufgabe, die durch
Veränderungen im Nutzerverhalten noch komplexer wird. Schließlich sind es längst
nicht mehr die Marken selbst, die Filmkritiken oder Restaurantempfehlungen
verfassen oder Bestseller anpreisen. Stattdessen machen sich die Verbraucher
lieber ein eigenes Bild, indem sie Meinungen in ihren sozialen Netzen einholen.
Angesichts der steigenden Zahl von Verbrauchern, die ihre Facebook-Freunde um
Koch- und Ernährungstipps oder Filmempfehlungen bitten, erhöht sich der Druck
auf Marketer, ihren Kunden Erlebnisse zu bieten, die sie mit andern teilen möchten.
Laut der Adobe-Umfrage zur Nutzung mobiler Endgeräte zeigen Digital Natives und
Generation-X-Nutzer bei der Nutzung des Medien- und Unterhaltungsangebots –
und speziell beim Fernsehen – ein ähnliches Verhalten wie Power-User. Unter den
Befragten, die über ihre mobilen Endgeräte Inhalte streamen, wird das TV-Angebot
von 63 % der Digital Natives im Vergleich zu nur 48 % der Generation-X-Nutzer,
27 % der Baby-Boomer und 14 % der über 70-Jährigen wahrgenommen. Dieses
Verhaltensmuster spiegelt ganz klar die Entwicklung in der Medienbranche wider,
nämlich die Ablösung der klassischen Übertragungswege durch Smart TV und
DTC-Dienste (Direct to Consumer). Insgesamt sind die Zugriffszahlen auf Videos
so hoch wie nie und steigen sogar noch weiter an. Laut dem U.S. Digital Video
2014 Inaugural Report (Adobe Digital Index) geben Desktops die Führung in dieser
Kategorie bis Ende 2016 an mobile Endgeräte ab.
Der wohl interessanteste Trend in dieser Studie ist die Zunahme an Nutzern, die
auf ihren mobilen Endgeräten fernsehen. 2015 erlebten 38 % der Befragten
Sportereignisse live auf ihrem Mobilgerät, im Vergleich zu 9 % im Vorjahr. 44 %
verwenden ihre Geräte zum Fernsehen; 2014 waren es noch 11 %. Auch beim
Streamen von Filmen stieg die Zahl von 8 % im Vorjahr auf 38 %. Das Interesse der
Power-User ist in dieser Hinsicht ebenfalls sehr hoch: 58 % nutzen ihre Mobilgeräte
zum Fernsehen, 51 % für Live-Übertragungen von Sportveranstaltungen und
48 % zum Streamen kompletter Spielfilme. Auch in Großbritannien wird viel auf
Mobilgeräten ferngesehen. In Frankreich und Deutschland trifft das allerdings nur
auf die Hälfte der Befragten zu.
Laut Adobe Digital Index gewinnen mobile Endgeräte
beim Abruf von Online-Videoinhalten mit einem Anteil
von mittlerweile fast 33 % deutlich an Relevanz.
November 2015 | Die Bewältigung der Komplexität von Mobile durch Einfachheit
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Häufigkeit der Aktivitäten im Bereich Medien und Unterhaltung
AKTIVITÄTEN AUF MOBILEM ENDGERÄT
MOBILE WEBSITE ODER APP?
Zugriff auf soziale Medien
Zugriff auf lokale Informationen
(u. a. Kinoprogramm, Wetter, Kartendienste)
Spielen im Einzel- oder Mehrspielermodus
mehr als einmal pro Tag
Abspielen von Musik
Posten in sozialen Medien, Kommentieren
von Artikeln, Posts oder Blogs
Lesen von Nachrichten oder Blogs
Nutzung von Musik-Streaming-Diensten
Abruf von Feeds zu Sportereignissen/
Tabellen, Lesen von Sportnachrichten
Streaming von Fernsehsendungen
Download oder Lesen digitaler Versionen
von Zeitungen und Zeitschriften
Live-Übertragung von Sportveranstaltungen oder Fernsehsendungen
Kaufen oder Spielen konsolenartiger Spiele
Streamen kompletter Spielfilme
Täglich Wöchentlich Monatlich Alle 2 Monate + Nie
November 2015 | Die Bewältigung der Komplexität von Mobile durch Einfachheit
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Medien und Unterhaltung: Chancen
Warum ist die zunehmende Nutzung mobiler Endgeräte zum Fernsehen so faszinierend für Marketer? Für den Verbraucher gehört die Darstellung von TV- und Videoinhalten auf mobilen Endgeräten untrennbar zum mobilen Erlebnis dazu. Laut
Adobe Digital Index gewinnen mobile Endgeräte beim Abruf von Videoinhalten mit
einem Anteil von mittlerweile fast 33 % immer mehr an Bedeutung. Da Internetfähige Geräte wie Apple TV und Roku die Anzeige auf Fernsehgeräten ermöglichen,
erwarten mobile Nutzer unabhängig von der Bildschirmgröße vergleichbare
Erlebnisse. Zusätzlich stellen Anbieter von Internet-Fernsehen, z. B. Netflix oder
Hulu, auch mobile Apps zur Verfügung, die das Abrufen von TV-Inhalten auf
Smartphones und Tablets noch einfacher machen.
Die Branche begrüßt damit eine neue Generation von Zuschauern, die ausschließlich
über das Internet fernsieht – also ihre Verträge bei Kabel- oder Satellitenanbietern
gekündigt oder noch nie ein solches Angebot wahrgenommen haben.15 Der
zunehmende Trend weg vom traditionellen Fernsehen eröffnet Unternehmen in
der Medien- und Unterhaltungsbranche die Möglichkeit, Zuschauer in Abonnenten
umzuwandeln, indem sie ihnen werbegestützte Premium-Inhalte anbieten. So
haben bereits 63 % der Mobile-Nutzer in den USA ihre E-Mail-Adresse hinterlegt,
um werbegestützte Premium-Inhalte zu erhalten. Power-User in allen vier Ländern
zeigen großes Interesse am Zugriff auf Premium-Inhalte, besonders wenn sie im
Rahmen ihres Internet-Service angeboten werden. Auf die Frage, was sie von
einem Angebot ihres Providers für Premium-Inhalte mit Werbeeinblendungen
halten würden, gaben 71 % der Power-User in den USA an, dass sie den Service
für ihr mobiles Endgerät abonnieren würden, gefolgt von 65 % in Großbritannien
und jeweils 61 % in Frankreich und Deutschland. Die Verbraucher schätzen die
Bereitstellung von Premium-Inhalten und haben kein Problem mit gelegentlichen
Werbeunterbrechungen. Diese verstehen sie als geringfügige Gegenleistung für
Kinohits und preisgekrönte TV-Sendungen, die u. U. sonst nur im teuren Pay-TV
ausgestrahlt werden.
Bei allen Aktivitäten im Bereich Medien und Unterhaltung nutzen Verbraucher
lieber Apps als das mobile Web. In den USA bevorzugten 67 % der Befragten
für das Streaming von TV-Sendungen und Spielfilmen eine App. Im Vergleich
zu Power-Usern ist die Allgemeinheit jedoch mit der Leistung von Apps und
dem mobilen Web weniger zufrieden. Während 65 % der Power-User zufrieden
November 2015 | Die Bewältigung der Komplexität von Mobile durch Einfachheit
Premium-Inhalte: große Nachfrage
E-Mail-Adresse für Zugriff auf
Premium-Inhalte angegeben
(% Ja)
Interessiert an Abo
werbegestützter
Premium-Inhalte (% Ja)
und 31 % der Digital Natives sogar sehr zufrieden waren, konnten nur 20 % der
Generation-X-Nutzer, 13 % der Baby-Boomer und 9 % der über 70-Jährigen dasselbe
von sich behaupten. In den europäischen Ländern ist der Grad der Zufriedenheit
allgemein gering, wobei in Deutschland die niedrigsten Bewertungen für mobile
Apps und mobiles Web verzeichnet wurden. Nachdem die Hälfte der Befragten in
den USA die Vereinfachung von Abläufen als wichtigen Bestandteil ihres mobilen
Erlebnisses nannte, sollten Marketer ein besonderes Augenmerk auf die umfassende
Optimierung ihrer mobilen Kanäle legen.
Bei der Bewertung des Gesamterlebnisses muss auch beachtet werden, dass
Digital Natives und Generation-X-Nutzer personalisierte Erlebnisse für genauso
wichtig halten wie Vereinfachung. Empfehlungen auf Basis der Anzeigehistorie
und der Tageszeit könnten das mobile Erlebnis für den Verbraucher relevanter
und benutzerfreundlicher machen. Angesichts der zunehmenden Darstellung von
Videoinhalten auf mobilen Endgeräten und der Aufgeschlossenheit gegenüber
Premium-Inhalten durch die jüngere Generation sollten sich Marketer auf die
Optimierung von Videoinhalten für mobile Apps konzentrieren und das mobile Web
für die Verbraucher verbessern, die noch nicht zur überzeugten Anhängerschaft
gehören. Über Analysen zur detaillierteren Definition und Segmentierung der
Zielgruppen lässt sich auch das Kundenerlebnis verbessern. Im Blog von Adobe
Digital Marketing ist zu diesem Thema Folgendes zu lesen: „Entscheidend ist die
Verfügbarkeit der richtigen Daten zum richtigen Zeitpunkt. Nur damit lassen sich
Marketing-Entscheidungen treffen, die langfristig Markentreue, Kundenbindung,
bessere Monetarisierung und engere Kundenbeziehungen erzielen.“
15
Einzelhandel: Trends
Im Bereich Einzelhandel verbrachten die Verbraucher die meiste Zeit mit dem
Vergleich von Online-Promotions. Dabei nutzten sie stichwortbasierte Suchläufe
und recherchierten Produkt- und Preisinformationen. Dies trifft v. a. auf PowerUser, Digital Natives und Angehörige der Generation X zu, die sich viel stärker
auf Bewertungen verlassen als weniger technisch geneigte Nutzer oder ältere
Altersgruppen. Wenn sie beim Zugriff auf Inhalte die Wahl zwischen mobilem Web
oder einer App haben, bevorzugen mindestens zwei Drittel der Verbraucher in den
USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland bei der Suche nach bzw. dem
Vergleich von Produkten und Preisen das mobile Web.
Power-User verbringen mit denselben Aktivitäten deutlich mehr Zeit. Dabei nutzen sie
Apps, um Coupons abzurufen, während bei der Suche nach Produkten das mobile
Web an erster Stelle steht. Ungefähr ein Drittel der Smartphone-Nutzer in den USA
sucht mindestens einmal pro Woche nach Informationen zu Produkten. Dabei
verwenden 57 % Shopping-Apps, während 43 % das mobile Web bevorzugen.
Digital Natives nutzen ihre mobilen Endgeräte für Finanzdienstleistungen, Reisen,
Medien und Einzelhandel. Am wichtigsten ist ihnen jedoch, dass sie über ihr Handy
einkaufen können. Angesichts der Tatsache, dass ein Drittel der Smartphone-Nutzer
in den USA mindestens einmal pro Woche nach Produktinformationen sucht,
wird Marketern dringend angeraten, ihre mobilen Kanäle zu optimieren, um
Interessenten in Käufer umzuwandeln.
Dennoch bleibt die Zufriedenheit mit mobilen App- und mobilen BrowserErlebnissen insgesamt unter der 50-Prozent-Marke. Um die Bewertungskriterien
der Verbraucher beim Shopping besser verstehen zu können, fragten wir, wie
wichtig folgende Elemente für die Gesamterfahrung mit mobilen Apps und
Websites sind: digitale Coupons, Preisvergleich, Komfort, effiziente Abläufe mit
möglichst wenig Schritten und personalisierte Inhalte. Für die Mehrheit, darunter
71 % der Power-User in den USA, hat Komfort bei mobilen App-Erlebnissen den
höchsten Stellenwert. Nur Deutschland bildet hier eine Ausnahme. Da die meisten
Verbraucher auf ein gutes Angebot Wert legen, wurden Preisvergleich sowie der
Erhalt von digitalen Coupons ebenfalls als wichtig eingestuft. Interessanterweise
waren personalisierte Inhalte für die Käufer in allen vier Ländern am unwichtigsten.
November 2015 | Die Bewältigung der Komplexität von Mobile durch Einfachheit
RELATIVE BEDEUTUNG VERSCHIEDENER ELEMENTE
FÜR DAS GESAMTE MOBILE EINKAUFSERLEBNIS
DIGITALE COUPONS
ODER ANGEBOTE
PREISVERGLEICH
RABATTE DURCH
TREUEPUNKTE
PERSONALISIERTE
INHALTE
EFFIZIENTE ABLÄUFE MIT
WENIGEN SCHRITTEN
KOMFORT
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Häufigkeit der Aktivitäten im Bereich Einzelhandel
AKTIVITÄTEN AUF MOBILEM ENDGERÄT
MOBILE WEBSITE ODER APP?
Nutzung von Online-Angeboten,
Promotions oder Coupons
Stichwortbasierte Produktsuche
Produktsuche mit Sortierung/
Filterung zur Eingrenzung
Recherche zu Produkt- und
Preisinformationen
Lesen von Kundeninformationen
mit Freunden
Austausch von Produktinformationen
mit Freunden
Prüfung des Bestellstatus
Online-Anmeldung für Sonderangebote
und Promotions über mobiles Endgerät
Produkt- und Preisvergleich bei
unterschiedlichen Anbietern
Kauf von Produkten
über mobiles Endgerät
Ausführen von In-Store-Funktionen
Abrufen von Bildern
Täglich Wöchentlich Monatlich Alle 2 Monate + Nie
November 2015 | Die Bewältigung der Komplexität von Mobile durch Einfachheit
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Einzelhandel: Chancen
Aufgrund der zunehmenden Anzahl an Verbrauchern, die über ihre mobilen
Endgeräte einkaufen, müssen Einzelhändler das Verhalten der Kunden verstehen
und auf ihre Anforderungen eingehen. Wenn also Komfort eine höhere Priorität
hat als Preisvergleiche oder Sonderangebote, müssen Einzelhändler ein nahtloses
Einkaufserlebnis bieten, bei dem der Käufer möglichst rasch zum gewünschten
Produkt gelangt. Umfangreiche Produktseiten und verschachtelte Navigationsebenen scheinen bei manchen Unternehmen hoch im Kurs zu stehen. Doch diese
Detailverliebtheit steht im Gegensatz zu den blitzschnellen Suchergebnissen, die
von Verbrauchern gewünscht werden. Laut einer Forrester-Studie führt der OnlineEinzelhändler Fab ein Drittel aller Verkäufe auf die Reduzierung von Elementen
zurück, die den Kunden ablenken könnten.
Für die meisten Verbraucher ist das Thema Datenschutz zumindest so lange wichtig,
bis ihnen eine vielversprechende Gegenleistung angeboten wird. Die Haltung
„Ich gebe meine privaten Daten weiter, wenn es entsprechend honoriert wird“
ist ziemlich weit verbreitet. Aus diesem Grund müssen Marken die Vorteile eines
personalisierten App- oder mobilen Web-Erlebnisses ganz klar kommunizieren.
Ein einfaches Beispiel für Personalisierung ist der Versand von Coupons zum
Geburtstag des Kunden, wodurch er Geld sparen kann, oder eine App, die dem
Verbraucher den gewünschten Preisvergleich liefert, wodurch er sogar Zeit und
Geld sparen kann. Den Kunden liegt der Schutz ihrer Daten am Herzen. Doch bei
einem entsprechend verlockenden Angebot wird Personalisierung schnell mit
Preisvorteilen und einem hochwertigeren Erlebnis gleichgesetzt.
Auch wenn personalisierte Inhalte von den Verbrauchern als unwichtigster Faktor
bewertet wurden, sind sie dennoch ein bewährtes Mittel zur Erfüllung von Komfortwünschen. Beispiele dafür sind Produktempfehlungen oder Coupons basierend
auf der Einkaufshistorie, den Interessen oder dem Standort des Kunden. In einem
von ständigem Preiskampf geprägten Marktumfeld kann die Entwicklung eines
einzigartigen Erlebnisses ein wesentlicher Faktor sein, um die eigene Marke von
der Konkurrenz abzugrenzen. Zu diesem Zweck müssen jedoch die Wünsche
und das Verhalten der Kunden – beispielsweise mithilfe von Analysen oder
Benutzerumfragen – genau ausgewertet werden. Doch wie die oben genannten
Daten zeigen, möchten die Verbraucher alle Vorteile eines bequemen mobilen
Shopping-Erlebnisses genießen und zugleich eine Garantie dafür erhalten, dass
sich die Weitergabe ihrer persönlichen Informationen tatsächlich auszahlt.
Zwischen mobilen, digitalen und klassischen Kanälen im Einzelhandel besteht eine
besondere Beziehung. Beispielsweise gaben 58 % der Power-User an, In-StoreFunktionen auf ihren mobilen Endgeräten auszuführen. Ganz gleich, ob Verbraucher in
einem Filialgeschäft oder über ihr mobiles Endgerät einkaufen, wichtig ist vor allem,
dass die Kunden alle gewünschten Informationen abrufen können. Nachdem viele
Jüngere zur Gruppe der „Mobile First“-Nutzer zählen, ist die mobile Präsenz häufig
der erste Eindruck, den Käufer von einer Marke erhalten. Im Einzelhandel gibt es
im Vergleich zu manch anderen Branchen, etwa Finanzdienstleistungen, deutlich
mehr Gelegenheit zum Crossselling. Es ist jedoch unabhängig vom Kundensegment
bei jeder mobilen App oder Website wichtig, dass der Kunde die Marke mit einem
positiven Erlebnis verbindet.
November 2015 | Die Bewältigung der Komplexität von Mobile durch Einfachheit
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Shoppable Media
Eine ganz neue Möglichkeit für einfacheres mobiles Shopping: Kunden können per
Tap auf ein Produkt in einem Bild oder Video die zugehörigen Details abrufen, z. B.
weitere Ansichten, Farben, Größen und Preise. Der Kauf kann dann direkt vom Bild
aus und ohne Navigation auf eine andere Seite erfolgen.
Shoppable Media: die nächste Stufe.
65 % der Umfrageteilnehmer nutzen ihre mobilen Endgeräte zum
Shoppen. Einzelhändler müssen daher ein optimales mobiles Erlebnis
bieten. Bisher waren die meisten Online-Auftritte von Händlern auf Transaktionen ausgelegt. Inzwischen geht der Trend verstärkt zu „Look-Galerien“,
die den Konsumenten ein relevantes interaktives Erlebnis bieten, wie
z. B. die Funktion „Shop this Look“ von J. Crew. Durch Auswahl eines
Outfits in der Vorschau können die Käufer einzelne Teile gleich in den
Einkaufswagen legen, ohne lange nach Produkten suchen zu müssen.
Um zu testen, wie zufrieden Tablet-Anwender mit dynamischen Angeboten
im Gegensatz zum statischen Ansatz sind, führte Adobe eine separate Umfrage mit Verbrauchern durch, die in den letzten zwölf Monaten per
Tablet eingekauft haben. Die Befragten besuchten dafür entweder eine
herkömmliche transaktionsorientierte Website oder eine vergleichbare
Version, die in Adobe Experience Manager mit „Shoppable Hotspots“
versehen wurde. Auf der Website mit diesen Hotspots wurde zudem
direkt neben dem Produktbild ein Element „In den Einkaufskorb“
angezeigt. Damit konnten die Verbraucher sofort ihren gewünschten
Look zusammenstellen, ohne zu diesem Zweck weitere Produktseiten
aufrufen zu müssen.
Die mobile Site mit Shoppable Hotspots fand großen Anklang bei
den Befragten, die im Vergleich zur statischen Website vor allem die
Navigation viel einfacher fanden. Da die Konversionsrate durch die
Bereitstellung von Vorschauansichten gesteigert werden kann, wirken
sich Shoppable Hotspots positiv auf die Verkaufszahlen aus. Einige
Einzelhändler berichten, im Vergleich zu ihrer statischen Website,
von einer Verdopplung der Konversionsrate nach der Integration von
Shoppable Hotspots. Aufgrund der hohen Akzeptanz von Shoppable
Hotspots könnte diese neue Technologie im mobilen Shopping-Markt
schon bald zum Standard werden.
November 2015 | Die Bewältigung der Komplexität von Mobile durch Einfachheit
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MEHR VERTRAUEN in
INNOVATIONEN
für unterhaltsame Interaktionen
M-Payment wird immer populärer. In den USA und in Großbritannien finden
mindestens 83 % der Verbraucher diesen Dienst benutzerfreundlicher als Kreditkarten. Dieser Meinung sind auch 72 % der Verbraucher in Deutschland und 69 %
in Frankreich – eine vielversprechende Prognose für Einzelhändler weltweit. In den
letzten sechs Monaten wurde M-Payment beim Einkauf zahlreicher Waren und
Serviceleistungen genutzt, wobei Bekleidung, Lebensmittel und Beauty-Produkte
die Liste anführen. Aufgrund des zunehmenden Vertrauens in M-Payment müssen
Marketer sicherstellen, dass ihre mobilen Apps und Websites diesem Trend Rechnung tragen. Auch wenn sich die Verbraucher bei der Nutzung von M-Payment
immer sicherer fühlen, steigen sie beim tatsächlichen Kauf gelegentlich auf eine
andere Lösung um. Nachdem 16 % der Umfrageteilnehmer in das Ladengeschäft
des Einzelhändlers gehen, um dort den über ihr mobiles Endgerät ausgesuchten
Artikel zu kaufen, müssen Marketer dafür sorgen, dass digitale und physische
Einkaufswelt nahtlos ineinandergreifen.
Ob in Werbeanzeigen oder auf Lebensmittelverpackungen – QR-Codes sind fast
überall zu finden, und das durch sie gebotene Kundenerlebnis wird immer besser.
Im untersuchten Jahr gaben 84 % der Nutzer von mobilen Endgeräten an (im
Vergleich zu 76 % im Vorjahr), dass sich die Qualität ihres Einkaufserlebnisses durch
QR-Codes und den damit verbundenen Zugriff auf mobile Sites erhöht hat. Über
ein Drittel der Verbraucher weltweit hat eigenen Angaben zufolge in den letzten
sechs Monaten QR-Codes gescannt, wobei die Nutzungsraten in Frankreich und
Deutschland höher waren als in den anderen Ländern.
M-Payment und Multi-Channel-Shopping
Digital Natives und Generation-X-Nutzer kaufen den gewünschten Artikel häufig über
die Website des Unternehmens, während sie sich noch im Ladengeschäft befinden.
Die Tatsache, dass In-Store-Einkäufe über mobile Endgeräte keine Seltenheit sind,
beweist die enge Verknüpfung zwischen digitalem und physischem Shopping. Durch
das Zusammenspiel von Ladengeschäften und mobilen Endgeräten werden die
Vorgänge, die zum Kauf eines Produkts führen, jedoch komplexer und unvorhersehbarer. Aus diesem Grund sollten sich Marketer nicht zu sehr auf Transaktionen
oder sogar Personalisierung konzentrieren. Entscheidend ist letztendlich die Fähigkeit eines Unternehmens zur Bereitstellung einheitlicher Erlebnisse während der
gesamten Customer Journey. So werden Bestandskunden gehalten und Neukunden
gewonnen.
November 2015 | Die Bewältigung der Komplexität von Mobile durch Einfachheit
Auch wenn Facebook noch immer der erste Anlaufpunkt ist, wählen Verbraucher
immer häufiger auch direkt die Web-Auftritte einzelner Marken. In diesem Jahr
berichteten 46 % der Befragten, dass sie dadurch Coupons oder Prämienpunkte
erhielten. Im Vorjahr waren es lediglich 29 %. Apps zum Auslesen von Barcodes
erfreuen sich bei den Verbrauchern weiterhin großer Beliebtheit, wobei Preisvergleich (56 %) und Coupon-Suche (40 %) die Hauptgründe für die Nutzung dieser
Technologie waren. Deutsche Verbraucher verwenden Barcodes in erster Linie
zum Abrufen von Produkteigenschaften, während Franzosen Textnachrichten an
Marken sendeten, um im Gegenzug Rabatte zu erhalten.
Auch Augmented-Reality-Apps werden immer populärer. 59 % der Verbraucher
setzen sie bei der Suche nach Firmen oder Produkten ein, 57 % für Spiele.
Wearables begeistern weiterhin hauptsächlich Power-User und jüngere Generationen.
33 % der Befragten in den USA haben ihr Wearable schon einmal für die Recherche
bei einem geplanten Produktkauf genutzt. Im Vergleich zur Allgemeinheit ist dieses
Nutzerverhalten unter den Power-Usern doppelt so häufig zu beobachten, gefolgt
von Digital Natives und Angehörigen der Generation X. Generell wird hier die
Adoptionskurve von Power-Usern angeführt. Schließlich gaben 41 % der Befragten
in den USA an, dass sie nicht planten, ihre Wearables jemals zur Suche nach Informationen zu verwenden. Bislang kommen Wearables hauptsächlich als FitnessTracker, für medizinische Zwecke oder zur Zeiterfassung zum Einsatz.
20
Entwicklung mobiler Momente,
die Kunden
BEGEISTERN.
Die diesjährige Adobe-Umfrage zur Nutzung mobiler Endgeräte zeigt, dass Vereinfachung durchgängig der wichtigste Aspekt beim mobilen Verbrauchererlebnis ist –
sowohl auf Apps als auch im mobilen Web. Doch diese Aufgabe ist nicht einfach
durchzuführen, besonders angesichts der vielen Varianten für die einzelnen
geografischen Regionen, Branchen und Altersgruppen. Für die Entwicklung erstklassiger mobiler Erlebnisse mit Schwerpunkt auf Benutzerfreundlichkeit und Personalisierung ist ein umfassendes Verständnis des Verbraucherverhaltens erforderlich.
Dies gilt vor allem für Power-User.
Um künftige Marktentwicklungen zu erkennen, müssen Unternehmen die PowerUser im Auge behalten und herausfinden, womit sie die meiste Zeit verbringen
und wofür sie das meiste Geld ausgeben, denn dieses extrem vernetzte und
aktive Segment zählt kontinuierlich zu den Vorreitern bei der Nutzung neuer
Technologien und Konzepte. Die Entwicklung von passenden Erlebnissen für
diese lukrative Kundengruppe und die vereinfachte und vor allem umgehende
Bereitstellung der von ihr gewünschten Informationen verbessert letztendlich auch
die mobilen Erlebnisse aller anderen Nutzer.
Da Digital Natives ein ähnliches Einkaufsverhalten aufweisen wie Power-User, müssen
sich Marketer auch auf diese Gruppe konzentrieren. Schließlich verbringen sie ebenso
einen Großteil ihrer Zeit mit ihren mobilen Endgeräten und schätzen Personalisierung
mehr als der durchschnittliche Anwender. Die vielleicht interessanteste Erkenntnis
aus der Studie ist jedoch die Tatsache, dass die Angehörige der Generation X ein
sehr ähnliches Verhalten zeigen wie die Digital Natives. Angesichts der Komplexität
von Generationsunterschieden und ähnlichen Verhaltensmustern müssen MarketingElemente wie Segmentierung, Analyse und Personalisierung genutzt werden, damit
im mobilen Markt höhere Zufriedenheit und Erfolge erreicht werden.
November 2015 | Die Bewältigung der Komplexität von Mobile durch Einfachheit
Die eingesetzten Methoden zur Akquise und Bindung von Kunden müssen sich
mit dem Verbraucher mitentwickeln. Beim Thema Vereinfachung von mobilen
Anwendererlebnissen können Marketer auf Personalisierung setzen, um den Kunden
die gewünschten Inhalte auf sinnvollere Weise zur Verfügung zu stellen. Der Schlüssel
liegt dabei in der Fähigkeit, mobile Daten für personalisierte Erlebnisse zu nutzen,
doch nur 27 % der von Forrester befragten Marketer verfügen über ganzheitliche
Kundenprofile. Viel zu wenige Unternehmen haben die Werkzeuge, Infrastrukturen
und Prozesse, um mobile Momente zu nutzen. Da Verbraucher im Durchschnitt
nur zwölf Apps pro Monat nutzen, müssen Unternehmen dringend Investitionen
in die richtige Technologie, Expertise und Prozesse tätigen, um die besten mobilen
Erlebnisse bieten zu können.
Entsprechend optimierte mobile Web-Angebote und Apps erfüllen die besonderen
Anforderungen der Verbraucher und schaffen eine langfristige Beziehung zwischen
Marke und Kunde. „Ihre Website muss für mobile Nutzung optimiert sein, doch
die App ermöglicht Ihnen einen Grad der Interaktion mit Ihren Kunden, den Sie
über das mobile Web niemals erzielen können“, erklärt Anne Lewnes, Senior Vice
President und CMO bei Adobe. „Erst wenn Sie die Kunden dazu gebracht haben,
eine App herunterzuladen, mit der sie zufrieden sind und die sie regelmäßig nutzen,
ist Ihre Strategie aufgegangen.“
21
VIER
STRATEGIEN
für mehr Erfolg im
Mobile Marketing
Angesichts der zunehmenden Anzahl an mobilen Endgeräten und
steigender Kundenerwartungen dürfen Sie den Mobile-Trend keinesfalls
verschlafen. Alle Aspekte, von der Analyse bis zur Optimierung und
Personalisierung, müssen auf den Mobile-Markt ausgelegt sein und
zum richtigen Zeitpunkt einzigartige und relevante mobile Erlebnisse
bieten. Die folgenden vier Strategien unterstützen Sie dabei, Ihr Unternehmen auf den Mobile-Markt auszurichten und Ihre wichtigsten
Kunden auch weiterhin zufriedenzustellen.
1 Mobile ist mehr als nur ein weiterer Kanal. Denken Sie nicht, dass
mit „Mobile“ lediglich die Darstellung auf kleineren Bildschirmen gemeint ist. Da
einige Verbraucher auch weiterhin in Ladengeschäften einkaufen und für andere
reine Onlineshops ausreichen, muss Ihre Mobile-Strategie die gesamte Customer
Journey abdecken. Wenn Sie Mobile als Methode zur Verbesserung des gesamten
Kundenerlebnisses sehen, ist Ihr Unternehmen auf dem besten Weg zu höheren
Konversionsraten.
2 Gestalten Sie mobile Erlebnisse benutzerfreundlich. Aufgrund
begrenzter Bildschirmgrößen und gelegentlicher Verbindungsprobleme bei der
Nutzung mobiler Endgeräte müssen Marketer unnötige Ablenkungen vermeiden
und Inhalte leicht zugänglich machen. Das Ziel ist die Entwicklung innovativer
Technologien, bei denen Verbraucher keine umständlichen Suchläufe starten
müssen, sondern z. B. über Shoppable Hotspots mit nur einem Klick sofort auf die
gewünschten Inhalte zugreifen können.
3 Nutzen Sie Kennzahlen, um den Erfolg mobiler Apps und
Websites zu messen. Die Bewertung des Erfolgs erfordert ein wenig Aufwand im
Vorfeld. Bei der Entwicklung und Verwaltung von Apps müssen Mobile-Teams wissen,
wie oft die Verbraucher die App herunterladen und aufrufen, wie ihr Navigationsverhalten aussieht und ob durch die Interaktionen Umsätze generiert werden. Für die
optimale Verwertung Ihrer mobilen Kanäle sollten Sie Kennzahlen für Kundenakquise,
Interaktion, Konversion und Bindung einsetzen. So können Sie Ihren ROI messen.
4 Entwickeln Sie personalisierte Lösungen für einzelne
Zielgruppensegmente. Ihre Marke ist der gemeinsame Nenner für Ihre Kunden.
Zugleich ist jeder Kunde besonders und erwartet ein besonderes Erlebnis basierend
auf seinem Interaktionsverhalten und seinen Interessen. Zur Bindung Ihrer Kunden
sollten Sie mithilfe von A/B-Tests, Optimierung und standortbasiertem Targeting
relevante, personalisierte Erlebnisse bieten.
Weitere Informationen zur Entwicklung einzigartiger Kundenerlebnisse auf mobilen
Endgeräten finden Sie unter
www.adobe.com/de/creativecloud/business/teams.html.
November 2015 | Die Bewältigung der Komplexität von Mobile durch Einfachheit
22
Methodik
Zwischen dem 11. Juni und 7. Juli 2015 befragte Adobe über 4.000 Teilnehmer in den
USA (1.025), Großbritannien (1.006), Frankreich (1.062) und Deutschland (1.076), um
festzustellen, wie zufrieden sie mit ihren mobilen Erlebnissen sind, womit sie am
meisten Zeit verbringen und wie sie auf neue Methoden für mobiles Marketing
reagieren. Dabei wurden Kundenerfahrungen in den Bereichen Finanzdienstleistungen, Touristik und Gastgewerbe, Medien und Unterhaltung sowie Einzelhandel untersucht. Um aussagekräftigere Daten zum Verhalten von Verbrauchern
und Marktsegmenten zu gewinnen, wurde die Qualifikation für die einzelnen
Marktsegmente im Vergleich zum Vorjahr verändert: Die Befragten mussten
ihre wichtigsten Aktivitäten in den letzten Monaten priorisieren und wurden
den Segmenten anschließend auf Basis der aufgewendeten Zeit zugeteilt. In der
letztjährigen Studie mussten die Befragten für die Aufnahme in ein bestimmtes
Marktsegment von einer Aktivität innerhalb der vergangenen sechs Monate in
diesem Segment berichten.
Die Geschlechter der Teilnehmer in den USA waren gleichmäßig aufgeteilt: 49 %
männliche und 51 % weibliche Befragte. Die vorliegende Studie gibt die Ergebnisse
aus den USA wieder. Vollständige Daten und Diagramme zu den Antworten der
Befragten aus Großbritannien, Frankreich und Deutschland sind in einem separaten
Dokument zu finden.
Ein weiterer wichtiger Unterschied im Vergleich zur Vorjahresstudie war die Altersgruppierung der Befragten. Für 2015 wollte Adobe die Unterschiede zwischen Generationen genauer untersuchen. 44 % der Befragten zählten sich zu den Digital Natives,
29 % zur Generation X, 20 % zu den Baby-Boomern und 7 % zu den über 70-Jährigen.
Um in die Gruppe der Power-User aufgenommen zu werden, mussten Teilnehmer:
• mindestens zehn Stunden pro Monat auf einer Website aus dem Bereich Medien
und Unterhaltung verbringen,
• mindestens fünf Stunden pro Monat auf einer Website aus dem Bereich Touristik
verbringen,
• mindestens fünf Stunden pro Monat auf einer Website aus dem Bereich
Finanzdienstleistungen verbringen oder
1 „The State of Mobile App Development.“ Forrester Research, Inc., 23. März 2015.
2 „The Best and Worst of Mobile User Experience.“ Forrester Research, Inc., 4. April 2014.
3 „The Unified Customer Experience Imperative.“ Adobe, 2015.
4 Jeffry Bartash: „A changing America: U.S. more diverse than ever, millennials exceed boomers.“ MarketWatch, 25. Juni 2015.
http://www.marketwatch.com/story/a-changing-america-us-more-diverse-than-ever-Millennials-exceed-boomers-2015-06-25,
abgerufen am 10. September 2015.
5 Micah Solomon. „The Millennial Customer Has $200 Billion To Spend (But Wants A New Style Of Customer Service).“ Forbes,
20. Januar 2015. http://www.forbes.com/sites/micahsolomon/2015/01/21/the-millennial-customer-has-arrived-has-200billion-to-spend-and-wants-a-new-style-of-customer-service/, abgerufen am 3. August 2015.
6 Adobe Digital Index. „Mobile Benchmark Report, 2015.“ CMO.com, 27. August 2015. https://www.cmo.com/content/dam/
CMO_Other/ADI/2015_Mobile_Benchmark/ADI_mobile_benchmark_report_2015.pdf, abgerufen am 27. August 2015.
7Ebd.
8 „The Best and Worst of Mobile User Experience.“
9 „Personalization and the Rise of Individualized Experiences.“ Forrester Research, Inc., 9. Dezember 2014.
10Ebd.
11 „Closing the Gap: Why It’s Time For Retailers to Rethink Personalization.“ Adobe, November 2014.
12 „Adobe Digital Index: Mobile Benchmark Report, 2015.“
13 „2015 US Mobile Banking Functionality Benchmark.“ Forrester Research, Inc., 25. Mai 2015.
14 „Follow Best Practices to Encourage Mobile Banking Use.“ Forrester Research, Inc., 24. November 2014.
15Ebd.
16 Mohammad Gaber. „The Path to Travel mobile success starts with a focus on convenience.“ LinkedIn Pulse, 28. Mai 2015.
https://www.linkedin.com/pulse/delivering-convenience-through-customer-centric-mobility-gaber?trk=prof-post,
abgerufen am 10. September 2015.
17 „The Best and Worst of Mobile User Experience.“
18 Mickael Bentz. „5 Top Mobile Marketing Tips from Travel and Hospitality Industry Leaders.“ Adobe Digital Marketing Blog,
2. März 2015. http://blogs.adobe.com/digitalmarketing/campaign-management/5-top-mobile-marketing-tips-travelhospitality-industry-leaders/, abgerufen am 10. September 2015.
19 Adobe Digital Index. „Summer Travel Report, Mai 2015.“ CMO.com, 20. Mai 2015. http://www.slideshare.net/adobe/2015adobe-digital-index-summer-travel-report/1, abgerufen am 3. August 2015.
20Adobe Digital Index. „US Digital Video 2014 Inaugural Report, 2014.“ CMO.com. http://www.cmo.com/content/dam/CMO_
Other/ADI/Inaugural-Video-Benchmark-Report/Digital-Video-Benchmark-2014-Inaugural-Yearly-RPT.pdf, abgerufen am
10. August 2015.
21Ebd.
22Jennifer Cooper. „Cord Cutters and Cord Nevers Redefine Audience Make Up.“ Adobe Digital Marketing Blog, 31. Juli 2015.
http://blogs.adobe.com/digitalmarketing/advertising/cord-cutters-and-cord-nevers-redefine-audience-make-up/, abgerufen
am 10. September 2015.
23„A Marketer’s Guide to the Mobile Mind Shift.“ Forrester Research, Inc., 29. Dezember 2014.
24„The Best and Worst of Mobile User Experience.“
25„Mobile’s Untapped Value is Contextual Data.“ Forrester Research, Inc., 27. Oktober 2014.
26„Win Your Offline Mobile Moments.“ Forrester Research, Inc., 29. Dezember 2014.
27„The Best and Worst of Mobile User Experience.“
28 Ann Lewnes. „At Adobe, the App is the Ad.“ eMarketer, 14. August 2015. http://www.emarketer.com/Article/Adobe-lsquoAppAdrsquo/1012822, abgerufen am 10. September 2015.
• in den vergangenen sechs Monaten über ein mobiles Endgerät mindestens
500 US$ (ca. 455 €) für Einkäufe ausgegeben haben.
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or other countries.
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