Emmi im Spannungsfeld der künftigen Herausforderungen

Werbung
Emmi im Spannungsfeld
p
g
der
künftigen Herausforderungen
Polit-Treffpunkt ZMP
Luzern, 1. September 2009
Urs Riedener
CEO
Agenda
Ausgangslage und Entwicklungsoptionen
der Schweizer Agrarpolitik
Was spricht für eine Fortsetzung der
Marktliberalisierung, was dagegen?
Wie bereitet sich Emmi auf die künftigen
Herausforderungen vor?
Schlussfolgerungen
Polit-Treffpunkt ZMP - 1. September 2009
Page 2
1
Ausgangslage
Markliberalisierung ist bereits im Gang
Bekannte Entwicklungen
2005
Æ Marktöffnung verarbeitete Landwirtschaftsprodukte (Bilaterale II)
2006
2007
Æ Vollständige Käsemarktliberalisierung (Bilaterale I)
2008
2009
Æ Abbau Milchmarktstützung und Aufgabe Milchkontingentierung
2010
Æ Einführung einseitiges Cassis de Dijon-Prinzip
2011
2012
Wahrscheinliche Entwicklungen
g
Æ Liberalisierung passiver Veredelungsverkehr
2012
Æ Umsetzungsbeginn FHAL ??
Æ Umsetzungsbeginn WTO ??
2013
2014
2015
Æ Aufgabe Milchquotenregelung in der EU
Polit-Treffpunkt ZMP - 1. September 2009
Page 3
Szenarien zur Weiterentwicklung der Agrarpolitik
Das Rad der Zeit kann nicht zurückgedreht werden
Schweizer Milchmarkt
Status quo
Marktabschottung
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ Grenzschutz erhöhen
Nicht mehr möglich!
Marktliberalisierung
ƒ Verbesserung Wettbewerbsfähigkeit
ƒ Exportchancen konsequent nutzen
ƒ Sicherung Absatzmöglichkeiten
Weitere Importe
Wenig Exportchancen
Druck auf Milchmenge
Strukturanpassungen
Möglicher Weg, der jedoch
viele Opfer fordert!
Perspektiven für die gesamte Branche?
Polit-Treffpunkt ZMP - 1. September 2009
Page 4
2
Der Weg der Schweizer Milchwirtschaft (I)
Preise verteidigen
(Preis vor Menge)
Fehlende Strukturanpassungen
Menge unter Druck
(steigende Kostennachteile)
- Mengenregelung
- Überschussverwertung
- Fehlende Kundenähe
Wenig Exportchancen
- zu teuer
- zu aufwändig
- kein Marktaufbau
Steigende Importe
(Käse, Mozzarella, Joghurt, …)
Polit-Treffpunkt ZMP - 1. September 2009
Page 5
Der Weg der Schweizer Milchwirtschaft (II)
Marktorientierung
(Preis x Menge)
Strukturanpassungen
Gewinn Marktanteile
im Ausland
Sicherung der
Absatzmöglichkeiten
Nachhaltiger Marktaufbau
bei den Endkunden
Polit-Treffpunkt ZMP - 1. September 2009
Page 6
3
Szenario I vs. Szenario II
Preis vor Menge
Menge x Preis
Voraussetzungen
- Märkte öffnen sich nicht weiter
- Konzentration auf CH Markt
- Export ist kein strategisches Ziel
Voraussetzungen
g
- Märkte bleiben oder werden liberalisiert
- Glaube an Exportchancen und Wille
zur Mengenausweitung
Auswirkungen
- CH Milchwirtschaft verliert
Marktanteile
- Markt ist gelenkt
- Mangelnde Marktorientierung bringt
ineffiziente Strukturkosten
- CH Milchwirtschaft manövriert sich in
die Nische
Auswirkungen
- Druck auf Preisanpassung an int.
Niveau steigt
- Steigende Mengen können vom Markt
absorbiert werden
- Strukturanpassungen erfolgen auf
Stufe Produzenten und Verarbeiter
- Milchwirtschaft kann wachsen und
nachhaltige Position sichern
Polit-Treffpunkt ZMP - 1. September 2009
Page 7
Agenda
Ausgangslage und Entwicklungsoptionen
der Schweizer Agrarpolitik
Was spricht für eine Fortsetzung der
Marktliberalisierung, was dagegen?
Wie bereitet sich Emmi auf die künftigen
Herausforderungen vor?
Schlussfolgerungen
Polit-Treffpunkt ZMP - 1. September 2009
Page 8
4
Zunehmende Abhängigkeit der Schweizer
Milchwirtschaft vom EU-/Weltmarkt
Marktöffnung ist bereits stark fortgeschritten
Offene Grenzen
Käse, Quark
Milchmischgetränke
Proteine
Total
Milchverwertung 2008
in Mio. kg
g Milch
1‘460
60
130
1‘650
Import 500
Export 685
Erleichterter Marktzugang
Import 185
(nur Rohstoffpreisausgleich)
Export 395
Pulver
Butter
Frischprodukte
Total
Export 45
CH Milchproduktion 2008
(inkl. Milch aus Freizonen)
3‘430 Mio. kg Milch
320
275
165
760
Export zu EU-/Weltmarktpreisen
Milchpulver
40
Frischprodukte
5
Total
45
Geschützter Markt
Konsummilch
Konsumrahm
Butter Detailhandel
Total
440
260
275
975
Einkaufs
Einkaufstourismus ??
Æ Jedes 3. Kilogramm Schweizer Milch wird exportiert
Æ 3 von 4 Kilogramm Schweizer Milch stehen im internationalen Wettbewerb
Polit-Treffpunkt ZMP - 1. September 2009
Page 9
Absatzmarkt Schweiz
Starke Nachfragemacht des Schweiz Detailhandels
ƒ Hoher Konzentrations
Konzentrations-
Marktanteile Top 5 Lebensmittel
Lebensmittel-Detailhändler
Detailhändler (%)
grad in der Schweiz
94
ƒ Anteil Coop & Migros
(inkl. Denner) ca. 88%
62
ƒ Discounter setzen den
63
57
57
Preis
34
ƒ Discounter führen in der
Regel internationale
Sortimente
ƒ Konsolidierungsprozess
geht im Handel weiter
Quelle: Retailplanet, Bauernzeitung
Polit-Treffpunkt ZMP - 1. September 2009
Page 10
5
Schleichender Verlust von Marktanteilen
Zunehmende Importe und stagnierende Schweizer Exporte
Tonnen
Import & Export 2005 - 2008 von Jogurt & Milchdesserts
16'000
Import
14'000
Export Emmi
12'000
Export übrige
10'000
8'000
3'564
(38%)
15'513
4'597
(53%)
6'000
7'361
(68%)
6 186
6'186
(67%)
12'730
12
730
9'261
4'000
6'502
5'739
4'082
2'000
0
2005
3'405
2'987
2006
2007
2008
Quellen: OZD, Emmi
Polit-Treffpunkt ZMP - 1. September 2009
Page 11
Käsemarkt ist bereits liberalisiert
Wettbewerbsfähigkeit von Schweizer Käse entscheidet
über Erfolg oder Misserfolg
Tonnen
70'000
Export
Import
Bilanz
60'000
50'000
40'000
30'000
20'000
10'000
0
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
1-7/2009
Quelle: TSM
Polit-Treffpunkt ZMP - 1. September 2009
Page 12
6
Konsolidierung auf dem internationalen Milchmarkt
schreitet voran
Drei Arten von Molkereitypen haben eine Zukunft
ƒ IInternationale
t
ti
l Unternehmen
U t
h
iim C
Commodity-Bereich
dit B i h
ƒ Kleine regionale Anbieter von Milchprodukten
ƒ Internationale Anbieter von Spezialitäten
Ergebnisse einer aktuellen Studie der Munich Strategy Group:
ƒ Deutsche Molkereiwirtschaft wirtschaftlich schwach aufgestellt
ƒ Beschleunigter
g Strukturwandel („
(„Marktausscheidungswettbwerb“)
g
)
ƒ Drei Option für Molkereien:
Æ Internationalisierung
Æ Konzentration
Æ Verbesserung Produktportfolio
Die Positionen auf dem internationalen Markt werden jetzt bezogen!
Polit-Treffpunkt ZMP - 1. September 2009
Page 13
Risiken der Marktliberalisierung
Starker Wettbewerbsdruck
Hoch
ƒ Importdruck bei Standardprodukten
(Butter, Rahm, Pulver)
ƒ Exportchancen für Frischprodukte,
Käse im Premiumbereich und
Spezialitäten
EX
XPORTCHANCE
((Menge/Preis)
Frischprodukte
Käse
Molkerei
Molkereiprodukte
Pulver
Frischkäse
Tief
Tief
IMPORTDRUCK
(Menge/Preis)
Polit-Treffpunkt ZMP - 1. September 2009
Hoch
ƒ Begleitmassnahmen für gesamte
Land- und Ernährungswirtschaft
g
sind
erforderlich
ƒ Marktorientierte strategische
Ausrichtung der Schweizer
Milchwirtschaft notwendig
Page 14
7
Erstes Fazit
Klarheit über den Weg statt Schuldzuweisungen
ƒ Di
Die h
heutige
ti Sit
Situation
ti bi
bietet
t t viele
i l U
Unsicherheiten
i h h it
ƒ Die vorhandenen Chancen nutzen wir zögerlich (Käse)
ƒ In der Schweiz verunsichern wir mit Richtungsdiskussionen
Konsumenten
ƒ Politische Preisstellung verhindert kontinuierlichen Marktaufbau
ƒ Die Schweiz hat in der Verarbeitung einen Strukturvorteil, welchen
wir nicht konsequent nutzen
ƒ Absatzmärkte kann man zeitlich nicht beliebig formen
Æ Wir brauchen Klarheit über den Weg und nicht Verunsicherung
oder gar Schuldzuweisungen
Polit-Treffpunkt ZMP - 1. September 2009
Page 15
Agenda
Ausgangslage und Entwicklungsoptionen
der Schweizer Agrarpolitik
Was spricht für eine Fortsetzung der
Marktliberalisierung, was dagegen?
Wie bereitet sich Emmi auf die künftigen
Herausforderungen vor?
Schlussfolgerungen
Polit-Treffpunkt ZMP - 1. September 2009
Page 16
8
Emmi will ein internationaler Player mit
konkurrenzfähigen Strukturen werden
Ausgangslage
Erfolgsfaktoren
ƒ Markt Inland gesättigt,
ƒ Kritische Unterneh-
Ausland wachsend
ƒ Marktliberalisierung in
allen Segmenten
> Mengendruck mit
Importen
> Wachstum Exporte
> Abbau Beihilfen
ƒ Lieferanten CH
> Gap zu EU-Milchpreis
ƒ Konsolidierung Wettbewerber
ƒ Konsolidierung Kunden
ƒ Verstärkter Preisdruck
national und international
g
wichtiger
g
mensgrösse/
internationaler Player)
ƒ Frühzeitige, proaktive
Einsteuerung auf
Marktveränderungen
ƒ Enge Kundenbindung
über Preis hinaus,
Reduktion Austauschbarkeit
ƒ Preisliche
Wettbewerbsfähigkeit/
„Europatauglichkeit“
Strategische
Säulen
Stärkung Inland
Wachstum Ausland
Kostenmanagement
Polit-Treffpunkt ZMP - 1. September 2009
Page 17
Vision von Emmi
Als unabhängiges Unternehmen in offenen Märkten
langfristig erfolgreich sein
Reingewinn-Marge: 2-3%
Umsatzwachstum: 2-3% p.a.
Frischprodukte
Ein führendes Unternehmen
in Europa für PremiumMilchprodukte
p
Käse
Das Unternehmen
für Schweizer
Käse im In- und
Ausland
Eigenkapital-Quote: >40%
Heimmarkt Schweiz
Führender Schweizer
Milchverarbeiter
Strategiehorizont 2014
Polit-Treffpunkt ZMP - 1. September 2009
Page 18
9
Strategischer Fokus Schweiz
Führende Position im Heimmarkt behaupten
Stärkung Inland
ƒ
Stellung als führender Vollsortimenter in
allen
ll Kanälen
K äl ffestigen/verteidigen
ti
/ t idi
> Marktanteile im Detailhandel halten
> Wachstum Food Service-Segment
ƒ
Reduktion der Austauschbarkeit
> Stärkung der Marke Emmi
> Kompetenzpartner des Handels
ƒ
Markenkonzepte
p als Wachstumstreiber bei Frischprodukten und Käse
ƒ
Ausbau der Position bei Produkten
mit gesundheitlichem Zusatznutzen
Polit-Treffpunkt ZMP - 1. September 2009
Page 19
Strategischer Fokus international
Eine führende Premiummolkerei in Europa und
das Unternehmen für Schweizer Käse weltweit
Wachstum Ausland
ƒ Erhöhung des Umsatzanteils im Ausland in
6-8 Jahren auf 50% des Gesamtumsatzes
ƒ Organisches Wachstum von 8-10% pro
Jahr in den Fokus-Märkten
> Deutschland, Italien, Österreich,
UK und USA
ƒ Gezielte Verstärkung durch Akquisitionen
und Allianzen
ƒ Wachstum mit Premiumprodukten
> Herkunft Schweiz
> Themen wie Genuss besetzen
> international multiplizierbare PremiumKonzepte
Polit-Treffpunkt ZMP - 1. September 2009
Page 20
10
Konsequentes Kostenmanagement
Wettbewerbsfähige Kostenstrukturen
nach Marktöffnung sicherstellen
Kostenmanagement
ƒ
Investitionen in Produktivitätssteigerungen
wie
i b
beispielsweise
i i l
i
> Konzentration Schmelzkäse-Produktion
> Hochregallager Suhr
> Fruchtgrundstoffaufbereitung Emmen
> Optimierung der Betriebsabläufe
> Weitere Bündelung Einkaufsvolumen
ƒ
Optimierung Sortimente
> Kleinstmengen
> Produktmix
ƒ
Investitionen in Kapazitätserweiterungen
wie beispielsweise
> Kapazitätsverdoppelung Kaltbach
> Ausbau Reifungslager in Moudon
Polit-Treffpunkt ZMP - 1. September 2009
Page 21
Genuss und Herkunft als Differenzierung
Kompetenzpartner für „Echten Schweizer Premium Genuss“
ƒ Markenkonzepte mit
S h i
Schweizer
H
Herkunft
k f
als Differenzierung
ƒ Synonym für
„Echten Schweizer
Premium Genuss“
ƒ Stärkung der
Dachmarke Emmi
Polit-Treffpunkt ZMP - 1. September 2009
Page 22
11
Agenda
Ausgangslage und Entwicklungsoptionen
der Schweizer Agrarpolitik
Was spricht für eine Fortsetzung der
Marktliberalisierung, was dagegen?
Wie bereitet sich Emmi auf die künftigen
Herausforderungen vor?
Schlussfolgerungen
Polit-Treffpunkt ZMP - 1. September 2009
Page 23
Zweites Fazit
ƒ Emmi hat Erfahrung auf den internationalen Märkten und sorgt für
g Absätze von Schweizer Milch
nachhaltige
ƒ Eine starke Emmi erhöht die künftigen Chancen in- und ausserhalb
der Schweiz
ƒ Die Politik muss sich für verlässliche, attraktive und international
konkurrenzfähige Rahmenbedingungen engagieren
ƒ Strategische Ausrichtung der Milchwirtschaft muss jetzt erfolgen.
Jedes verlorene Jahr kostet uns schleichend Absatz
Polit-Treffpunkt ZMP - 1. September 2009
Page 24
12
Milch = Gold oder Massenware?
„Swissness“ und „Genuss“ schaffen Mehrwerte für die
Wertschöpfungskette, aber nur wenn der Konsument kauft
und dafür zahlt
zahlt.
Emmi arbeitet daran!
Aber: Commodity-Produkte können auch in Zukunft
nicht vergoldet werden!
Polit-Treffpunkt ZMP - 1. September 2009
Page 25
Besten Dank für Ihre
Aufmerksamkeit!
Polit-Treffpunkt ZMP - 1. September 2009
Page 26
13
Herunterladen