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Bedeutung, Diagnose und
Behandlung von Angststörungen
Vortrag im Rahmen des NÖ Bündnis
gegen Depression
Dr. Roland Daucher
www.buendnis-depression.at
www.kompetenznetz-depression.de
NÖ BÜNDNIS
GEGEN DEPRESSION
Inhalte der Präsentation
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Bündnis gegen Depression
Was ist Angst?
Risikofaktoren für Angststörungen
Einteilung der Angststörungen
Entstehung von Angststörungen
Behandlung
NÖ BÜNDNIS
GEGEN DEPRESSION
Bündnis gegen
Depression
NÖ
NÖ BÜNDNIS
GEGEN DEPRESSION
Bündnis gegen Depression
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EU-Projekt seit 2004
17 Partnerländer in Europa
In Österreich: Tirol, Steiermark, Kärnten, Wien, NÖ
PartnerInnen NÖ: NÖGUS (Agentur für
Gesundheitsvorsorge), PSD der Diözese St. Pölten, PSZ
GmbH, HPE und HSSG
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GEGEN DEPRESSION
NÖ BÜNDNIS - PartnerInnen
• NÖGUS: Finanzierung, Strategie, Koordination
• Caritas St. Pölten: PSD in 11 NÖ-Bezirken, Clubs,
Tageszentren, Wohnrehabilitation, Arbeitsassistenz
• PSZ GmbH: PSD in 11 NÖ-Bezirken, Clubs,
Tageszentren, Wohnangebote, Arbeitsassistenz und
Rehaassistenz
NÖ BÜNDNIS
GEGEN DEPRESSION
1.
2.
Kooperation mit
HausärztInnen:
Fortbildungen
PR Aktivitäten:
Aufklärung der
Öffentlichkeit
Bündnis gegen
Ziel:
4.
Angebote für
Betroffene und
Angehörige
NÖ BÜNDNIS
GEGEN DEPRESSION
Bessere Versorgung
für depressiv
erkrankte Menschen
3.
Zusammenarbeit
mit MultiplikatorInnen:
z.B. Pfarrer,
LehrerInnen,
Altenpflegekräfte
BÜNDNIS gegen
Ergebnisse 2009 (Caritas St. Pölten und PSZ GmbH):
112 Veranstaltungen mit 3240 TeilnehmerInnen :
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37 Veranstaltungen für die Allgemeine Bevölkerung mit 1282
TeilnehmerInnen (im Rahmen von Gesunde Gemeinde Tagen, in
Volkshochschulen usw.)
28 Workshops mit insgesamt 1030 SchülerInnen
10 Veranstaltungen mit 398 MedizinerInnen
33 Vorträge und Seminare für MultiplikatorInnen (1206 TeilnehmerInnen
aus dem pädagogischen Bereich, der Jugendwohlfahrt, der Polizei, von
sozialen Diensten usw.) sowie
4 Veranstaltungen für Betroffene/Angehörige und Selbsthilfegruppen mit
116 TeilnehmerInnen
45% gemeinsam mit Betroffenen
NÖ BÜNDNIS
GEGEN DEPRESSION
Was ist Angst?
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Angst ist ein „ganz normales“ Gefühl
Angst ist eine sinnvolle Reaktion
Angst ist ein Warn- und Alarmsignal
Angst kann man körperlich fühlen
NÖ BÜNDNIS
GEGEN DEPRESSION
Bekannte Angstauslöser
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Laute Geräusche
Schnelle Bewegungen
Höhe
Neues
Plötzliche Hilflosigkeit
Schmerz
NÖ BÜNDNIS
GEGEN DEPRESSION
Pathologische Angst
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Angst verliert ihre ursprüngliche Warnfunktion
Dauer und Häufigkeit der Angstzustände
Alltag stark eingeschränkt (Vermeidung)
Unfähigkeit die Angst zu überwinden
Lebenssituation nicht ausreichend Erklärung
NÖ BÜNDNIS
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Risikofaktoren
• Neuerkrankungen nach 45. Lebensjahr seltener
• Live Events: bei Panikstörung oftmals spezifische
Lebensereignisse vor der Panikattacke (bedrohliche
Ereignisse sowie Tod, plötzlich schwere Erkrankungen
eines Angehörigen oder Freundes)
• Frauen häufiger betroffen als Männer
• Familienstand: Risiko bei getrennt lebenden,
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Risikofaktoren
• Familienstand: Risiko bei getrennt lebenden,
geschiedenen und verwitweten Personen
• Keine Unterschiede hinsichtlich ethnischer
Zugehörigkeit, Einkommen, Beschäftigungsverhältnis,
Bildung, Lebensraum
NÖ BÜNDNIS
GEGEN DEPRESSION
Angststörungen - Relevanz
• Angststörungen zählen zu den häufigsten psychischen
Störungen und neigen oft zur Chronifizierung
• Häufig körperliche (vegetative) Symptome – kann lange
dauern bis erkannt wird
NÖ BÜNDNIS
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Einteilung der Angststörungen
• Gerichtete Angst:
Bestimmte Situationen, Objekte (umschriebene
Auslöser)
• Ungerichtete Angst:
Kein spezifischer Auslöser
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GEGEN DEPRESSION
Gerichtete Angst
•Agoraphobie (Angst vor offenen, weiten Plätzen…)
•Spezifische Phobien (Tiere…)
•Soziale Phobie (Angst vor dem Umgang mit anderen
Menschen)
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Ungerichtete Angst
• Panikstörung (plötzliche, wiederkehrende, schwere
Angstattacken)
• Generalisierte Angststörung (dauerhafte Angst)
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GEGEN DEPRESSION
Phobien
Übertriebene Angst vor Objekt/Situation:
• Agoraphobie (Angst vor offenen, weiten Plätzen…)
• Spezifische Phobien (Tiere…)
• Soziale Phobie (Angst vor dem Umgang mit anderen
Menschen)
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GEGEN DEPRESSION
Agoraphobie
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Situation
Außerhalb der gewohnten Umgebung
Nicht nur die Angst vor offenen, weiten Plätzen
Menschenmengen oder die Schwierigkeit, sich wieder sofort
und leicht an einen sicheren Ort zurückziehen zu können
• Zusammenhängende und sich häufig überschneidende
Gruppe von Phobien, mit der Angst, das eigene Haus zu
verlassen – Kaufhäuser, Menschenmengen, öffentliche
Plätze
- alleine in öffentlichen Verkehrsmittel zu reisen
• Das Fehlen eines sofort nutzbaren „Fluchtweges“ –
Schlüsselsymptom
• Flucht könnte schwierig oder peinlich sein, Hilfe könnte nicht
erreichbar sein
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Spezifische Phobien
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Objekt/Situation
Tiere: Spinnen, Schlangen, Mäuse…
Höhen, Donner, Dunkelheit
Fliegen
Geschlossene Räume (enge Räume wie Aufzüge,
Fahren auf der Autobahn, durch Tunnel)
• Zahnarztbesuch, Anblick von Blut oder Verletzungen
oder bestimmten Krankheiten ausgesetzt zu sein
• Verzehr bestimmter Speisen
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GEGEN DEPRESSION
Soziale Phobie
• Übermäßige Angst vor dem Umgang mit anderen Menschen, die
das Leben des Betroffenen einschränkt – Vermeidung
sozialer Situationen
• Prüfende Betrachtung durch andere Menschen in
verhältnismäßig kleinen Gruppen
• Bei Frauen und Männern gleich häufig
• Sprechen/Essen in Öffentlichkeit
• Treffen/Kontakt mit dem anderen Geschlecht
• Treten in fast allen sozialen Situationen, außerhalb des
Familienkreises auf
• Niedriges Selbstwertgefühl, Furcht vor Kritik
• Fehlschlag-, Kritik-, Beachtungsangst u. Hemmung im
zwischenmenschlichen Kontakt
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GEGEN DEPRESSION
Soziale Phobie
Begleiterscheinungen:
• Erröten
• Händezittern
• Übelkeit
• Drang zum Wasserlassen
• Schwitzen
NÖ BÜNDNIS
GEGEN DEPRESSION
Soziale Phobie
Mögliche Folgen:
• Vermeidungsverhalten kann zu vollständiger sozialer
Isolierung führen
• Vereinsamung
berufl. Einschränkung
Berufsunfähigkeit
NÖ BÜNDNIS
GEGEN DEPRESSION
Soziale Phobie
Bei vielen Betroffenen zusätzliche psychische
Erkrankungen:
• Depression
• Panikattacken
• Alkoholproblem
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GEGEN DEPRESSION
Ungerichtete Angst
• Panikstörung (plötzliche, wiederkehrende, schwere
Angstattacken)
• Generalisierte Angststörung (dauerhafte Angst)
NÖ BÜNDNIS
GEGEN DEPRESSION
Panikstörung
• Wiederkehrende, schwere Angstattacken, die sich nicht
auf eine spezifische Situation oder
besondere
Umstände beschränken
• Deshalb auch nicht vorhersehbar - plötzlich, unerwartet
• Plötzlicher Beginn mit Herzklopfen, Brustschmerz,
Erstickungsgefühlen, Schwindel (Schwitzen,
Zittern, Atemnot)
• Angst, die Kontrolle zu verlieren/ zu sterben
• Dauer: Minuten, manchmal auch länger
• Danach meist die ständige Furcht vor einer erneuten
Attacke
NÖ BÜNDNIS
GEGEN DEPRESSION
Generalisierte Angststörung
•Generalisierte und anhaltende Angst - nicht auf bestimmte
Situationen beschränkt
•Andauernde Sorgen und Befürchtungen - Sorge über
zukünftiges Unglück, um Angehörige
•Nervosität, Zittern, Anspannung, Schwitzen,
Benommenheit, Herzklopfen, Schwindel
•Angst an den meisten Tagen – Wochen, Monate
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Bio-psycho-soziales Modell:
PSYCHE
KÖRPER
UMWELT
Komplexes individuelles Zusammenspiel biologischer,
psychischer und sozialer Faktoren
NÖ BÜNDNIS
GEGEN DEPRESSION
Wie entstehen Angststörungen?
Veranlagungen:
• Hohe vegetative Reaktionsbereitschaft
• Lernerfahrung: ängstliche Elternmodelle, tödlich verlaufende
Herzerkrankungen im nahen Umfeld, dadurch Erwerb
ungünstiger Einstellungen, erlebte Gefahren
Auslöser:
Anhaltende und/oder akute Stressfaktoren
Aufrechterhaltung:
Ängstliche Selbstbeobachtung, Vermeidung (angstauslösender
Situationen), keine Überprüfung der Befürchtungen
NÖ BÜNDNIS
GEGEN DEPRESSION
Körperliche Auslöser
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Schilddrüsenüberfunktion
Koronare Herzerkrankung
Gehirntumor (Schläfenlappentumor)
Nebennierentumor (Phäochromozytom)
Psychomotorische Epilepsie
Koffeinintoxikation
Amphetaminintoxikation
NÖ BÜNDNIS
GEGEN DEPRESSION
Behandlung
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Psychotherapie
Psychoedukation (Aufklärung…)
Entspannungsverfahren
Selbsthilfegruppen
Medikamentöse Behandlung
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Behandlung
• Linderung der Angstsymptome/ des Leidensdruckes
• Verbesserung der Lebensqualität
• Hinweise für eine nachhaltigere Wirksamkeit der
Psychotherapie gegenüber der
medikamentösen
Behandlung
NÖ BÜNDNIS
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Medikamentöse Behandlung
Antidepressiva:
• Medikamente mit einer psychischen Wirkung -wirken auf
den Stoffwechsel im zentralen Nervensystem
• sind in der Lage, Botenstoffe im Gehirn zu normalisieren
• ermöglichen die Besserung der Beschwerden bzw.
schaffen die Voraussetzung für eine Psychotherapie
• bei gesunden Menschen haben sie keine Wirkung
• es besteht kein Abhängigkeitsrisiko
NÖ BÜNDNIS
GEGEN DEPRESSION
Medikamentöse Behandlung
• Verzögerte Wirkung von Antidepressiva: Zumeist dauert
es 2 bis 3 Wochen bis sich die Wirkung zeigt
• Nebenwirkungen: Antidepressiva können auch -wie alle
anderen Medikamente -unerwünschte Effekte
hervorrufen. Diese treten oft zu Beginn auf, aber
verringern sich im Laufe der Therapie oder verschwinden
ganz.
• Wichtig ist, Antidepressiva nicht selbst abzusetzen oder
niedriger zu dosieren, sondern Ärztin/Arzt zu konsultieren
NÖ BÜNDNIS
GEGEN DEPRESSION
Vorsicht
• Vermeidung - keine Lösung - weitere Probleme Angst verfestigt
• Professionelle Hilfe hinausschieben
• Beruhigungsmittel
• Alkohol
NÖ BÜNDNIS
GEGEN DEPRESSION
Angehörigen- und Selbsthilfe
Gruppentreffen, Seminare und
Fortbildungsveranstaltungen, Betroffene beraten
Betroffene
HPE: Hilfe für Angehörige psychisch Erkrankter
www.hpe.at
HSSG: Hilfe zur Selbsthilfe für seelische Gesundheit
www.hssgnoe.at
NÖ BÜNDNIS
GEGEN DEPRESSION
Schutzfaktoren
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Dauerhafte, gute Beziehungen
Familiäres Umfeld
Robustes, aktives und kontaktfreudiges Temperament
Soziale Förderung (Vereine…)
Weniger Belastung
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GEGEN DEPRESSION
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