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III. Interdisziplinärer Kongress JUNGE NATURWISSENSCHAFT UND PRAXIS „Chancen und Grenzen (in) der Medizin“.
Langenbeck-Virchow-Haus, 18.-19.10.2011, Berlin
Zur Beurteilung des Begriffes „Selektion“ im Hinblick auf
ethische Fragen am Lebensanfang und Lebensende
Diana Aurenque
I. FRAGESTELLUNG: Das Argument der „Selektion“ fungiert in
Deutschland als ein zentrales Argument für ein Verbot der
Präimplantationsdiagnostik (PID).
Eine Auseinandersetzung mit dem ethischen Status der
Selektion von Nachkommen wird in Deutschland (im
Unterschied zu USA oder GB) jedoch nicht geführt.
II. HYPOTHESE:
Das Thema „Selektion von Nachkommen“ steht in
engem Zusammenhang mit dem Gedanken eines
lebenswerten Lebens. Da beide Gedanken in
Deutschland intuitiv als negativ aufgenommen
werden, wird diesen Zusammenhang zu wenig
Aufmerksamkeit geschenkt.
Ein ethisches Argument gegen die Selektion kann
aber mit historischen und intuitiven Vorbehalten nicht
hinreichend begründet werden. Die medizinethische
Diskussion in Deutschland sollte sich daher mit diesem
Zusammenhang beschäftigen, da dieser für ethische
Fragen am Lebensanfang und Lebensende relevant
ist.
III. WIE SOLL GEFRAGT UND BEWERTET WERDEN?
1. Schritt: Unterscheidung zw. den Urteilsmodi über
den Lebenswert:
a) bereits geborene Menschen (ex post)
b) noch nicht geborene Menschen (ex ante)
c) Fremdbeurteilung (objektiv)
d) Beurteilung des eigenen Lebens (subjektiv)
2. Schritt:
Sterbehilfe
PID; PND
Lebenswert
Ethische
Fragen am
Lebensanfang
Ist die Selektion von
Nachkommen ethisch
vertretbar?
Unter welchen
Bedingungen?
Ethische
Fragen am
Lebensende
Ist Sterbehilfe oder
assistierter Suizid ethisch
vertretbar?
Unter welchen
Bedingungen?
Lebenswert
und
Lebensanfang
Lebenswert
und
Lebensende
Literaturverzeichnis:
R. Bennett, „The fallacy of the principle of procreative beneficence”, Bioethics 23 (2009), No. 5, 265-273.
T. Beauchamp/J. Childress, Principles of biomedical Ethics“, New York u.a. 2009.
J. Habermas, Die Zukunft der menschlichen Natur. Auf dem Weg zur liberalen Eugenetik? Frankfurt 2001
H. Jonas, Das Prinzip Verantwortung. Versuch einer Ethik für die technologische Zivilisation, Frankfurt 2003.
E. Pellegrino, „Physician-Assisted Suicide and Euthanasia: Rebuttals of Rebuttals The Moral Prohibition Remains”, JMP 26 (2001), No. 1, 93-100.
J. Savulescu, „In defense of Procreative Beneficence“, J Med Ethics (2007) 33, 284-288.
J. Savulescu/ G. Kahane, „The moral obligation t create children with the best chance of the best life“, Bioethics 23 (2009), No. 5, 274-290.
P. Singer, Writings on an ethical life, New York 2000.
R. Veatch, The Basics of Bioethics, New Jersey 2003.
ETHISCHE BEWERTUNG
Allgemeine
Spezifische
Aspekte
Aspekte
- Argumente für die
Selektion von
Nachkommen
- Ethische Theorien:
(z.B. Procreative
Utilitarismus;
Beneficence)
Deontologie;
- Argumente
Verantwortungsdagegen
ethik
- Selbstverständnis
der Medizin
- Prinzipienethik
(beneficence,
nonmaleficence,
autonomy,
justice)
- Argumente für
rationale
Rechtfertigung von
Selbstmord
- Argumente
dagegen
Kontakt:
Dr. phil. Diana Aurenque
Universität Tübingen
Institut für Ethik und Geschichte der
Medizin
Gartenstr. 47, 72074 Tübingen
Tel.: 07071 – 2977680
Email: [email protected]
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