Hans Georg Koch, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden –Württemberg Grußwort Sehr geehrter Herr Bürgermeister Eidenmüller, sehr geehrter Herr Dr. Wettengel, sehr geehrter Herr Dr. Kretzschmar, sehr geehrter Herr Kellerhals, sehr geehrter Herr Dr. Hochstuhl, sehr geehrte Damen und Herren, ich freue mich sehr, heute zum ersten Mal zur Eröffnung eines Südwestdeutschen Archivtags zu Ihnen sprechen zu dürfen und übermittele Ihnen die herzlichen Grüße des Ministers für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Professor Dr. Peter Frankenberg. Zum 66. Mal treffen sich Archivare aus dem deutschen Südwesten, aus Österreich, der Schweiz und dem Elsass, um spartenübergreifend ein für die Archive zentrales Thema zu erörtern. Dass der Südwestdeutsche Archivtag nach 60 Jahren nichts von seiner Lebendigkeit und Attraktivität eingebüßt hat, muss wohl damit zusammenhängen, dass er mit einem Minimum an Organisation und an Regeln auskommt. Es bedarf keiner Vereinszugehörigkeit, und dennoch kommen alle und fühlen sich dem Archivtag zugehörig. Es gibt keine Satzung, dafür aber eine Tradition, die normbildend wirkt. Es gibt keinen auf Dauer gewählten Vorstand, dafür aber engagierte Archivare, vom geschäftsführenden Präsidenten über den Tagungspräsidenten bis zu den Triariern, die über Ort und Thema des folgenden Archivtags entscheiden. In diesem Jahr haben Sie für Ihre Tagung ein aktuell wichtiges Thema gewählt, dass alle Archivsparten berührt: das Marketing und die Vermarktung von digitalen Bildern und Filmen im Archiv. Obwohl Fotografien und Filme wichtige landeshistorische Dokumente sein können, gehörten diese Medien im Gegensatz zu anderen -2 Archivalien in den Archiven bislang zu den eher vernachlässigten Überlieferungsteilen. Stand in den letzten Jahren die Bestandserhaltung dieser Medien m Vordergrund, so eröffnen sich durch die Digitalisierungstechnik ganz neue Möglichkeiten der Vermarktung und Verwertung von Filmen und Fotografien. Nicht nur das Landesmedienzentrum, sondern auch das Landesarchiv, die Kreisarchive und die Stadtarchive besitzen umfangreiche Fotobestände, die es nachzuweisen und zu erschließen gilt, damit die Öffentlichkeit sie nutzen kann. Ich begrüße es daher sehr, das das Landesarchiv Baden-Württemberg ein Inventar seiner Fotobestände erstellt hat, das Herr Prof. Dr. Krimm nachher vorstellen wird. Um Filme und Fotografien digital vermarkten zu können, müssen sie vorher erschlossen, wo nötig, restauriert und natürlich digitalisiert werden. Die bei Wissenschaftsministerium angesiedelte Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg hat in den letzten Jahren vermehrt Projekte aus den Bereichen Film und Fotografie gefördert. Ich erinnere an die umfangreiche Sammlung Willy Pragher, die für das Staatsarchiv Freiburg erworben werden konnte. Die Stiftung förderte auch die entsprechenden Konservierungsmaßnahmen und finanziert derzeit die Digitalisierung. Ein weiteres herausragendes Projekt der Stiftung aus dem Fotobereich ist die Sicherung und Erschließung des Karlsruher Fotoateliers Schmeiser, das zum Bestand des Stadtarchivs Karlsruhe gehört. Herr Dr. Bräunche wird darüber sicher nachher berichten. Als drittes aktuelles Projektbeispiel darf ich die Sicherung und Erschließung von Filmbeständen im Stuttgarter Haus des Dokumentarfilms erwähnen. Meine Damen und Herren, ich bin mir sicher, dass die Vorträge dieses 66. Südwestdeutschen Archivtags wichtige Beiträge für eine kundenorientierte Vermarktung digitaler Bilder und Filme leisten werden. Dass der Kunde im Zentrum steht, wusste schon der Unternehmer Zino Davidoff, als er zum Thema Marketing bemerkte: -3 Ich habe kein Marketing gemacht. Ich habe immer nur meine Kunden geliebt.In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine erfolgreiche Tagung.