Argumentstruktur - Universität Bielefeld

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Morphologie und Syntax (BA)
Morphologie und Syntax (BA)
Syntax und Semantik: Argumentstruktur
PD Dr. Ralf Vogel
Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft
Universität Bielefeld, SoSe 2007
[email protected]
21.6.2007
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Morphologie und Syntax (BA)
Gliederung I
1 Übungsaufgabe 9
2 Argumentstruktur
3 Semantische Restriktionen
4 Typologie, Subkategorisierungsrahmenreduktion und -erweiterung
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Morphologie und Syntax (BA)
Übungsaufgabe 9
Übungsaufgabe 9
1
Das Dänische bildet definite Nominal-Phrasen mit einem Affix:
(1)
en bil — ein Auto ; bilen — Auto-das, „das Auto“
Wenn man jedoch ein Adjektiv hinzufügt, ist das Definitheitsaffix nicht
mehr möglich, und ein Artikel muss verwendet werden:
(2)
den røde bil — das rote Auto ; *røde bilen — rote Auto-das
Wir beobachten also auch hier eine Arbeitsteilung zwischen
Morphologie und Syntax, zwischen analytischer und synthetischer
Konstruktion. Stellen Sie die Syntax der dänischen Nominal-Phrase
mithilfe des DP-IP-Schemas dar. Welche Bewegungsprozesse muss
man dafür annehmen?
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Morphologie und Syntax (BA)
Übungsaufgabe 9
Übungsaufgabe 9
• Wir können die dänische DP ähnlich wie die englische IP analysieren.
• Auch hier beobachten wir die komplementäre Verteilung von
Funktionswort und Affix, die wir nun beide unter D0 einsetzen. Das Affix
muss dann in einem syntaktischen Bewegungsprozess zum N-Kopf
hinunter bewegt werden:
(i)
(ii)
DP
D0
en
‘ein’
DP
NP
D0
NP
N0
ti
N0
bil
‘Auto’
bil
D0
-en
‘das’
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Morphologie und Syntax (BA)
Übungsaufgabe 9
Übungsaufgabe 9
2
Die Bindungs-Prinzipien A, B und C lassen sich einigermaßen auf das
Deutsche übertragen. Analysieren Sie die Bindungsrelationen in den
folgenden Sätzen:
(3)
a.
b.
c.
Mariai wäscht sichi /*siei
Peteri glaubt, dass Mariak ihni /*sichi nicht leiden kann.
Mariai hat Holgersk Lügen über siei /*sichi nicht geglaubt.
(3-a) Die Anapher ist Akkusativ-Objekt, wird vom koindizierten Subjekt
c-kommandiert, und ist deshalb gebunden. Also ist ein Pronomen
in dieser Position ausgeschlossen (wegen Prinzip B).
(3-b) Der durch ‘dass’ eingeleitete Nebensatz enthält das Subjekt ‘Maria’
und das Verb ‘leiden’, das das Pronomen/die Anapher regiert. Das
Antezedens ‘Peter’ ist außerhalb dieser Bindungsdomäne, also
liegt keine Bindung vor, das Pronomen ist möglich, die Anapher ist
ausgeschlossen.
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Morphologie und Syntax (BA)
Übungsaufgabe 9
Übungsaufgabe 9
(3-c) Mariai hat Holgersk Lügen über siei /*sichi nicht geglaubt.
Die Anapher/das Pronomen ist innerhalb einer DP, in der ein Subjekt
enthalten ist, ‘Holgers’. Mit der Präposition ‘über’ haben wir darin auch
einen Regenten für Anapher bzw. Pronomen. Also ist diese DP die
Bindungsdomäne.
3
Welchen der beiden folgenden Sätze finden Sie besser, und wie könnte
man das mit der Bindungstheorie erklären?
(4)
a.
b.
Holgerk hat Mariai bei ihri zuhause besucht.
Holgerk hat Mariai bei sichi zuhause besucht.
• Eigentlich kann man beide Sätze in (4) als nicht sehr gelungen
bezeichnen.
• Das Antezedens ‘Maria’ ist Akkusativ-Objekt, das
Reflexiv-Pronomen ist in einer PP enthalten, die mit dem Adverb
‘zuhause’ eine Ortsangabe bildet, die als Adverb an VP adjungiert
ist. Die Ausgangsstruktur (=D-Struktur) ist also die Folgende:
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Morphologie und Syntax (BA)
Übungsaufgabe 9
Übungsaufgabe 9
IP
DP
Holger
• In dieser D-Struktur
wird die Anapher vom
Antezedens nicht
c-kommandiert, also
nicht gebunden.
I0
I0
hat
VP
AdvP
VP
Adv0 DPi
PP
P0
DPi zuhause Maria
bei
sich
ihr
V0
besucht
• Allerdings entspricht
dieser Baum auch
nicht der eigentlichen
Oberflächenabfolge,
da die DP ‘Maria’
dem Adverb ‘bei sich
zuhause’ folgt.
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Morphologie und Syntax (BA)
Übungsaufgabe 9
Übungsaufgabe 9
IP
DP
Holger
• Das
AkkusativObjekt ist in
dieser
S-Struktur an
VP adjungiert.
I0
I0
hat
VP
DPi
VP
Maria AdvP
VP
Adv0
PP
P0
DPi zuhause
bei
sich
ihr
ti
V0
besucht
• Nun ist die
Anapher
durch das
Antezedens
c-kommandiert, und
damit auch
gebunden.
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Morphologie und Syntax (BA)
Übungsaufgabe 9
Übungsaufgabe 9
(5)
a.
b.
Holgerk hat Mariai bei ihri zuhause t besucht.
Holgerk hat Mariai bei sichi zuhause t besucht.
• Halten wir also Folgendes fest:
• Auf der D-Struktur liegt keine Bindung vor, da hier die DP ‘Maria’ noch
an der Position der Spur t steht. Damit wäre hier das Pronomen durch
die Bindungstheorie erlaubt, die Anapher verboten.
• Auf der S-Struktur liegt Bindung vor, die Anapher ist hier erlaubt, aber
das Pronomen verboten.
• Welche der beiden Ebenen soll nun relevant sein für die Bindung?
• Es sind für beide Sichtweisen Argumente vorgebracht worden.
• Ein Vorschlag für das Deutsche ist, dass die Bindungs-Prinzipien nur
einmal erfüllt sein müssen, um als generell erfüllt betrachtet zu werden.
• Dadurch wäre es hier möglich, Anapher und Pronomen zu verwenden.
• Andererseits könnte auch die bloß teilweise Erfüllung der
Bindungs-Prinzipien Grund dafür sein, dass wir beide Sätze nicht
besonders gelungen finden.
• Generell: Bewegungs-Schritte können Bindungs-Relationen verändern.
• Wir müssen dies bei der Formulierung der Bindungstheorie
berücksichtigen.
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Morphologie und Syntax (BA)
Übungsaufgabe 9
Übungsaufgabe 9
4
Eine bemerkenswerte Beobachtung ist, dass Reflexiv-Pronomen nicht
im Nominativ stehen können, also dass Formen wie bspw. Englisch
‘heself, sheself’ nicht existieren, und zwar in keiner Sprache. Wie könnte
man das mithilfe der Bindungstheorie erklären?
• Wenn eine DP im Nominativ steht, dann ist sie von einem finiten INFL
regiert und steht im Spezifikator einer IP.
• Damit ist diese IP auch zugleich die Bindungsdomäne für das Subjekt.
• Innerhalb dieser IP gibt es nun keine andere Konstituente, die das
Subjekt c-kommandiert.
• Also kann eine in dieser Position stehende Anapher auch nicht
innerhalb der IP von einem Antezedens gebunden werden.
• Also kann es keine Nominativ-Anaphern geben.
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Morphologie und Syntax (BA)
Argumentstruktur
Subkategorisierung
• In einer früheren Sitzung haben wir das Konzept der Subkategorisierung
kennengelernt.
• Es geht hierbei vor allem darum, mit welchen Beifügungen ein Verb
auftreten muss.
• Man spricht hier auch von der Stelligkeit oder Valenz (=‘Wertigkeit’, aus
der Chemie entlehnt) eines Verbs und seinem Valenzrahmen.
• Da die Gegenwart eines Subjekts von der Finitheit des Verbs abhängt,
betrifft dies insbesondere die anderen Beifügungen:
(6)
a.
b.
c.
Maria lud Heu auf den Wagen.
Holger traute niemandem.
Sonja wohnte in Sieker.
• Die grün und blau hervorgehobenen Beifügungen können nicht
weggelassen werden.
• Solche lexikalischen Selektionseigenschaften sind im Lexikoneintrag der
betreffenden Verben als Subkategorisierungsrahmen festgehalten.
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Morphologie und Syntax (BA)
Argumentstruktur
Subkategorisierungsrahmen
• Bei der Notation verbaler Subkategorisierungsrahmen wird der
Nominativ weggelassen, da er nicht vom Verb, sondern von der
Kategorie I (oder INFL) abhängt.
laden: [ DPAkkusativ PPdirektional ]
trauen: [ DPDativ ]
wohnen: [ PPpositional ]
Das Subjekt wird auch als externes Argument bezeichnet.
Alle anderen Elemente sind interne Argumente.
Der Begriff des Arguments kommt aus der Prädikatenlogik.
Verben werden als prädikate oder Funktoren aufgefasst, die eine
bestimmte Zahl an Argumenten nehmen.
• Diese Subkategorisierungsrahmen sind oft nicht willkürlich, sondern
haben mit semantischen Eigenschaften der Verben zu tun:
• ‘L ADEN ’ ist eine dreistellige Relation: Eine Person (oder Maschine)
X läd eine Sache Y an oder in einen Ort Z.
• Man kann sich die Bedeutung dieses Verbs als eine Art
‘Spielszene’ mit drei Akteuren vorstellen.
•
•
•
•
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Morphologie und Syntax (BA)
Argumentstruktur
Argumentstruktur
• Die semantischen Argumente eines Verbs werden in der
Argumentstruktur repräsentiert.
• Jedes dieser Argumente hat eine thematische (oder semantische) Rolle.
• Diesen thematischen Rollen geben wir Namen, die individuell auf das
Verb zugeschnitten sein können:
Verb
Arg.-Struktur
Subkat.-Rahmen
L ADEN
T RAUEN
W OHNEN
Ladender, Zu-ladendes, Ziel
Vertrauender, Vertrauen-Empfänger
Wohnender, Wohnort
DPAkk PPDir
DPDat
PPPos
• Solche Rollenbezeichnungen nennen wir individuelle thematische
Rollen, da sie für Verben individuell vergeben werden.
• Es ist allerdings gebräuchlicher, thematische Rollen in einige wenige
Kategorien zusammenzufassen, die universalen thematischen Rollen.
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Morphologie und Syntax (BA)
Argumentstruktur
Universale thematische Rollen
• Die Menge der universalen thematischen Rollen ist bei verschiedenen
Autoren verschieden groß. Dies sind die gängigsten:
Agens Der/die Handelnde, Agierende einer durch ein Verb
beschriebenen Handlung.
Instrument Ein unbelebtes Mittel zur Ausführung einer Handlung, auch
die Ursache eines Ereignisses.
Thema Der meist unbelebte Gegenstand einer Handlung (auf den sie
sich bezieht), ein Gegenstand, der sich bewegt oder dessen
Position oder Eigenschaften beschrieben werden.
Patiens Der belebte Gegenstand einer Handlung (manchmal unter
‘Thema’ subsumiert).
Ziel Typischerweise das Ziel einer Bewegung.
Empfänger Person, die von einem Ereignis profitiert, auch die Person, an
die sich eine Handlung richtet (manchmal unter ‘Ziel’
subsumiert).
Ort Eine Ortsangabe.
Experiencer Person, die den vom Verb beschriebenen psychischen
Zustand einnimmt.
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Morphologie und Syntax (BA)
Argumentstruktur
Universale thematische Rollen
• Die Rollen unserer drei betrachteten Verben können wir wie folgt
klassifizieren:
Verb
Arg.-Struktur
Subkat.-Rahmen
L ADEN
T RAUEN
W OHNEN
Agens, Thema, Ziel
Experiencer, Empfänger?Patiens?
Thema?Patiens?, Ort
DPAkk PPDir
DPDat
PPPos
• Die Einstufung in universale Rollen erfolgt oft intuitiv.
• Wie in der Tabelle zu sehen, ist sie auch nicht immer eindeutig.
• Wir hatten bereits Verben in intransitive (einstellige), transitive
(zweistellige) und ditransitive (dreistellige) Verben unterteilt.
• Mithilfe der thematischen Rollen lassen sich hier noch einmal
Unterklassen bilden.
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Morphologie und Syntax (BA)
Argumentstruktur
Verb-Klassen
• Folgende intransitive Verben verleihen ihren Subjekten verschiedene
thematische Rollen:
(7)
a.
b.
c.
Maria lachte (AGENS)
Ein Zug traf ein (T HEMA)
Peter friert (E XPERIENCER)
• Die Umwandlung des Verbs in ein Partizip Perfekt, das als adjektivisches
Attribut des Subjekts verwendet wird, ist nur mit T HEMA-Verben möglich:
(8)
a. *die gelachte Maria
b. der eingetroffene Zug, der abgefahrene Zug, der angekommene
Zug etc.
c. *der gefrorene Peter (in der Bedeutung von (7-c))
• Der Vorzug allgemeiner Rollen-Kategorien liegt darin, dass man
Beobachtungen dieser Art ausdrücken kann.
• Wenn wir die Rollen der Subjekte der Verben in (8-b) nur individuell
bezeichnen würden, könnten wir die Beobachtung in (8-b) nicht auf etwas
den Verben Gemeinsames zurückführen.
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Morphologie und Syntax (BA)
Argumentstruktur
Verb-Klassen
• Bei den transitiven Verben mit Akkusativ-Objekt können wir eine Reihe
unterschiedlicher Verben klassifizieren, zum Beispiel die folgenden:
(9)
a.
b.
c.
d.
Handlungsverben:
(i)
Maria baute ein Haus (AGENS — T HEMA )
(ii)
Thomas besiegte Roger (AGENS — PATIENS )
(iii) Der Stein zerschlug die Scheibe (I NSTRUMENT — T HEMA )
(iv) Der Pfeil verletzte den Hasen (I NSTRUMENT — PATIENS )
Wahrnehmungs- und psychologische Verben:
(i)
Mozart hörte Musik (E XPERIENCER — T HEMA )
Die Musik ärgerte Mozart (T HEMA — E XPERIENCER )
(ii)
Verben des Sagens und Meinens:
(i)
Sonja erzählte eine Geschichte (AGENS — T HEMA)
(ii)
Hubert glaubt, dass es regnet (AGENS — T HEMA)
Bewegungsverben:
(i)
Die Regierung erhielt einen Brief (Z IEL — T HEMA)
(ii)
Der Brief erreichte die Regierung (T HEMA — Z IEL)
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Morphologie und Syntax (BA)
Argumentstruktur
Verb-Klassen
• Zweistellige Verben mit Dativ-Objekt:
(10)
a.
b.
c.
d.
Handlungsverben:
(i)
Roger half dem Platzwart (AGENS — PATIENS)
(ii)
Der Regen nützt den Blumen (I NSTRUMENT — PATIENS )
(iii) Sonja widersprach dem Lehrer (AGENS — PATIENS )
Ereignisbezogene Verben:
(i)
Der Kuchen gelang mir (T HEMA — AGENS )
(ii)
Der Wurf glückte mir (T HEMA — AGENS )
Psychologische Verben:
(i)
Das Spiel gefällt mir (T HEMA — E XPERIENCER )
(ii)
Der Rat leuchtet mir ein (T HEMA — E XPERIENCER )
Besitz-Verben:
(i)
Das Auto gehört mir (T HEMA — E MPFÄNGER )
(ii)
Die Zeit fehlt mir (T HEMA — E MPFÄNGER )
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Morphologie und Syntax (BA)
Argumentstruktur
Verb-Klassen
• Eine Gruppe dreistelliger Verben hat neben dem Subjekt ein
Akkusativ-Objekt und eine Richtungsangabe, die im Dativ stehen kann
oder als PP realisiert ist.
(11)
a.
b.
c.
Sie schickte es ihm (T HEMA — Z IEL)
Sie schickte es an ihn (T HEMA — Z IEL)
Sie schickte es zu ihm (T HEMA — Z IEL)
• Diese Verben beschreiben eine verursachte Bewegung.
• Ähnliche Verben sind ‘bringen, senden, nehmen, stehlen . . . ’.
• In der Variante mit Dativ-Objekt ist auch noch ein Besitzwechsel
eingeschlossen.
• Einige andere Verben der verursachten Bewegung erlauben keinen Dativ
als Zielangabe:
(12)
a.
b.
Sie legte es auf ihn/*ihm (T HEMA — Z IEL)
Sie stellte es auf ihn/*ihm (T HEMA — Z IEL)
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Morphologie und Syntax (BA)
Argumentstruktur
Verknüpfung von Rollen und Kasus
• Allerdings haben die Verben ‘legen’ und ‘stellen’ auch üblicherweise ein
unbelebtes Z IEL-Argument und Dativ-Objekte sind meistens belebt.
• Bei diesen Verben finden wir eine systematische Verknüpfung von
Rollen und Kasus.
(13)
a.
b.
Besitzwechsel-Verben:
T HEMA =A KKUSATIV ; Z IEL = DATIV
Verben der verursachten Bewegung:
T HEMA = A KKUSATIV ; Z IEL = PP Dir
• Diese Verknüpfung von thematischer Rolle und subkategorisierter
Konstituente nennt man auch Linking.
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Morphologie und Syntax (BA)
Argumentstruktur
Passiv
• Mit welchem Kasus die thematischen Rollen ‘verlinkt’ sind, hängt aber
auch am sogenannten Genus verbi – im Deutschen können Verben im
Aktiv oder im Passiv stehen:
(14)
a.
Aktiv: Sonja hat das Buch dem Kind geschenkt.
b.
Passiv: Das Buch wurde von Sonja dem Kind geschenkt.
NOM
PPvon
DAT
NOM
AKK
DAT
• Beim Passiv wird das Akkusativ-Objekt des Aktiv-Satzes zum Subjekt,
und das ursprüngliche Subjekt kann weggelassen werden oder steht in
einer mit ‘von’ gebildeten PP.
• Beim sogenannten Rezipienten-Passiv wird statt dem Akkusativ-Objekt
das Dativ-Objekt des Aktiv-Satzes zum Subjekt:
(15)
Das Kind hat von Sonja das Buch geschenkt bekommen.
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Morphologie und Syntax (BA)
Semantische Restriktionen
Agentivität beim Passiv
• Passive lassen sich mit den meisten Verben bilden, die Akkusativ
zuweisen, es gibt aber auch semantische Einschränkungen:
(16)
a.
b.
(i)
(ii)
(i)
(ii)
Beethoven ärgerte Mozart.
Mozart wurde von Beethoven geärgert.
Der Vorschlag ärgerte Mozart.
*Mozart wurde von dem Vorschlag geärgert.
• In (16-a,ii) hat Beethoven etwas getan, um Mozart zu ärgern. Das ist in
(16-a,i) nicht notwendigerweise der Fall.
• Die Unmöglichkeit der Passivierung in (16-b) hängt damit zusammen,
dass ‘Vorschlag’ ein Abstraktum ist, das also nicht tätig werden kann.
• Voraussetzung für Passivierung ist also eine gewisse Agentivität des
Subjekts des Aktiv-Satzes.
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Morphologie und Syntax (BA)
Semantische Restriktionen
Faktive Verben
• Nebensätze können bei vielen Verben die Form von Hauptsätzen haben:
(17)
a.
b.
Peter glaubt, dass es regnet.
Peter glaubt, es regnet
• Diese Alternation finden wir nicht bei sogenannten faktiven Verben.
(18)
a. Du bedauerst bestimmt, dass es gestern geregnet hat.
b. *Du bedauerst bestimmt, es hat gestern geregnet
c. Peter leugnete, dass er schwarz gefahren war.
d. *Peter leugnete, er war schwarz gefahren.
• Faktive Verben wie ‘bedauern, leugnen’ werden so genannt, weil das
Nebensatz-Komplement dieser Verben eine Tatsache beschreibt.
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Morphologie und Syntax (BA)
Semantische Restriktionen
Der freie Dativ
• Nicht alle Kasus sind von einem Verb selegiert.
• Im Deutschen gibt es das Phänomen des freien Dativs – ein
Dativ-Objekt kann bei Sätzen mit Handlungsverben oft frei zugefügt
werden.
(19)
a.
b.
c.
(i)
(ii)
(i)
(ii)
(i)
(ii)
Maria backte Kuchen.
Maria backte dem Peter einen Kuchen.
Helga legte das Buch auf den Tisch.
Helga legte dem Lehrer das Buch auf den Tisch.
Martha sang ein Lied.
Martha sang dem Kind ein Lied.
• Die Sätze wären auch ohne Dativ-Objekt wohlgeformt.
• Die Verben selegieren also kein Dativ-Objekt.
• Die Dativ-Objekte sind hier Personen, die von der beschriebenen
Handlung in irgendeiner Weise profitieren.
• Wir subsumieren diese Rollen unter der universalen Rolle E MPFÄNGER.
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Morphologie und Syntax (BA)
Semantische Restriktionen
Konstruktionen
• Mit einem Subkategorisierungsrahmen ist oft ein prototypisches
Bedeutungsmuster verbunden.
• Das können wir daran sehen, dass wir ein erfundenes Verb mit einem
solchen Kasusrahmen verbinden:
(20)
a.
b.
Helga schlunzte der Verkäuferin eine Karte
Sonja schlunzte das Buch auf das Regal
• In (20-a) könnte ‘schlunzen’ so etwas wie ‘herstellen’ bedeuten, oder so
etwas wie ‘geben’.
• In (20-b) könnte ‘schlunzen’ so etwas ‘legen’ bedeuten.
• In beiden Fällen haben wir also Handlungen, Besitzwechsel in (20-a),
verursachte Bewegung in (20-b).
• Diese Interpretationen werden dadurch hervorgerufen, dass wir die in
solchen Fällen typischen Subkategorisierungsrahmen vorfinden.
• Man kann dies so verstehen, dass solche Subkategorisierungsrahmen
ein gewisses Eigenleben führen, wir nennen dies Konstruktionen.
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Morphologie und Syntax (BA)
Semantische Restriktionen
Konstruktionen
• Es ist also nicht nur so, dass in den Lexikoneinträgen von Verben
festgehalten ist, welche Menge von Beifügungen bei Ihnen stehen muss.
• Man kann auch umgekehrt sagen, dass eine bestimmte Menge von
Beifügungen eine bestimmte semantische Verbklasse verlangt, bspw.
ein Besitzwechselverb.
• Oder: Dadurch, dass ein Verb mit einer bestimmten Konstruktion auftritt,
bekommt es eine andere Bedeutung.
(21)
Das Auto quietschte die Strasse hinunter.
• Das Verb ‘quietschen’ könnte man als ‘Geräuschverb’ klassifizieren.
• In (21) ist es aber mit dem für Bewegungsverben typischen
Subkategorisierungsrahmen verbunden.
• Die Bedeutung des Satzes als Ganzem beinhaltet beide Aspekte:
Bewegung und Geräusch, d.h. Verb-Bedeutung und
Konstruktionsbedeutung werden hier kombiniert.
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Morphologie und Syntax (BA)
Typologie, Subkategorisierungsrahmenreduktion und -erweiterung
Typologie: Grammatische Funktionen und Kasus
• Universale Rollenkonzepte sind auch nützlich bei der typologischen
Klassifizierung.
• Im Deutschen gibt es mit dem Nominativ einen eindeutigen
Subjektkasus.
• So verhält es sich nicht in allen Sprachen.
• Der Nominativ wird auch als der einfachste, unmarkierte Kasus
bezeichnet.
• In einer Reihe von Sprachen beobachten wir nun, dass der Nominativ
nur bei den Subjekten intransitiver Verben steht.
• Bei transitiven Verben hat das Objekt den Nominativ und das Subjekt
einen anderen Kasus.
• Dementsprechend unterscheiden wir zwei Gruppen von Sprachen:
Nominativ-Akkusativ-Sprachen Der morphologisch einfachste Kasus wird
am Subjekt intransitiver und transitiver Verben realisiert.
Ergativ-Absolutiv-Sprachen Der morphologisch einfachste Kasus wird am
Subjekt intransitiver und am Objekt transitiver Verben
realisiert.
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Morphologie und Syntax (BA)
Typologie, Subkategorisierungsrahmenreduktion und -erweiterung
Typologie: Grammatische Funktionen und Kasus
• Um diesen Unterschied beschreiben zu können, ist man auf eine
Kasus-System-neutrale Beschreibung ausgewichen, die wo es nötig ist
auf thematische Rollen rekurriert.
• Das Subjekt eines intransitiven Verbs wird mit S symbolisiert, bei
transitiven Verben Verben verwenden wir A für das eher agentivische
Argument und O für das andere (von ‘other’).
(22)
Nom-Akk-Sprache
Erg-Abs-Sprache
unmarkierter Kasus
S,A
S,O
• Die Bezeichnung ‘Absolutiv’ ist historisch so entstanden und im Grunde
äquivalent zu dem, was wir unter Nominativ verstehen. Oft handelt es
sich um die reine unflektierte Stammform eines Nomens.
• ‘Ergativ’ ist die Bezeichnung für einen in diesem Sprachtyp
normalerweise am Subjekt transitiver Verben auftretenden Kasus.
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Morphologie und Syntax (BA)
Typologie, Subkategorisierungsrahmenreduktion und -erweiterung
Typologie: Grammatische Funktionen und Kasus
(23)
Yup’ik (Alaska):
a. Doris-aq ayallruuq
Doris-ABS reiste
b.
Tom-am Doris-aq cingallrua
Tom-ERG Doris-ABS grüßte
• Das Yup’ik ist eines vo vielen Beispielen für eine
Ergativ-Absolutiv-Sprache.
• Bein manchen dieser Sprachen ist das Ergativ-Absolutiv-Muster auch
beschränkt.
• So hat das Hindi ein Ergativ-Absolutiv-Muster im Perfekt, aber ein
Nominativ-Akkusativ-Muster im Präsens.
• Andere Muster von sogenannter split ergativity (‘gespaltene Ergativität’)
beziehen sich bspw. auf die grammatische Person (für 1./2. Person
Ergativ-Absolutiv, sonst Nominativ-Akkusativ).
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Morphologie und Syntax (BA)
Typologie, Subkategorisierungsrahmenreduktion und -erweiterung
Valenz-Reduktion: Passiv und Antipassiv
• Die deutschen Passiv-Konstruktionen haben wir bereits kennengelernt.
Hier handelt es sich um analytische Konstruktionen: das Passiv wird mit
einem Hilfsverb gebildet.
• Viele Sprachen haben aber auch einen morphologisch gebildeten
Passiv:
(24)
Kalam Kohistani (Dardische Sprache, Nordwest-Pakistan)
a. murǟd-ä
ǰämäl
bakā-y
Murad-ERG Jamal.ABS schlag-PERFEKT
„Murad schlug Jamal“
b. ǰämäl
murǟd-mā bakā-ǰ-ı̄n
Jamal.ABS Murad-ABL schlag-PASSIV-PERFEKT
„Jamal wurde von Murat geschlagen“
(ABL=Ablativ)
• In (24-b) handelt es sich um eine morphologische Passiv-Bildung: das
Passiv-Suffix ‘-ǰ-’ wird an den Verb-Stamm affigiert.
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Morphologie und Syntax (BA)
Typologie, Subkategorisierungsrahmenreduktion und -erweiterung
Valenz-Reduktion: Passiv und Antipassiv
• Kennzeichnend für Passive ist, dass das ursprüngliche Subjekt, also das
A-Argument eines transitiven Verbs, in einer Präpositional-Phrase steht
oder mit einer sogenannten obliquen Kasusmarkierung realisiert wird.
Obliquer Kasus Eine Kasusmarkierung gilt als oblique, wenn sie
normalerweise weder das Subjekt, noch das Objekt
eines transitiven Verbs markieren kann.
• Das O-Argument ist außerdem Subjekt eines Passiv-Satzes.
• Bei der Antipassiv-Konstruktion wird das O-Argument mit obliquem
Kasus realisiert:
(25)
Yup0 ik (Alaska und angrenzende Regionen Russlands):
a. Yero-m keme-q
nere-llru-a
Yero-ERG Fleisch-ABS essen-VERG -3 SG /3 SG
„Yero aß das Fleisch“
b. Yero-q (kemer-meng) nere-llru-q
Yero-ABS (Fleisch-INST) essen-VERG-INTRNS -3 SG
(VERG=Vergangenheit; 3 SG /3 SG=Subjekt-Objekt-Kongruenz; INTRNS=intransitiv; 3 SG=Subjekt-Kongruenz)
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Morphologie und Syntax (BA)
Typologie, Subkategorisierungsrahmenreduktion und -erweiterung
Die Mittel-Konstruktion
• Passiv und Antipassiv zeichnen sich auch dadurch aus, dass das
Argument, das abweichend vom Aktiv oblique realisiert wird (A im
Passiv, O im Antipassiv), weggelassen werden kann.
• Passiv und Antipassiv sind also Verbformen, bei denen eine Reduktion
des Subkategorisierungsrahmens stattfindet.
• Eine Konstruktion, bei der wie im Passiv das A-Argument unrealisiert
bleibt, ist die sogenannte Mittel-Konstruktion:
(26)
Der Käse schneidet sich gut (*von mir)
• Kennzeichnend für die Mittelkonstruktion ist im Deutschen . . .
1
2
3
4
die Hinzufügung des Reflexiv-Pronomens ‘sich’,
die Hinzufügung eines Adverbs wie ‘gut’,
dass das O-Argument zum Subjekt wird sowie
dass das A-Argument gar nicht realisierbar ist.
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Morphologie und Syntax (BA)
Typologie, Subkategorisierungsrahmenreduktion und -erweiterung
Unpersönliche Passiv- und Mittel-Konstruktionen
• Passivierung und Mittel-Bildung sind auch mit intransitiven Verben
möglich.
• Das Passiv ist in diesem Fall subjektlos (unpersönliches Passiv):
(27)
a.
b.
Gestern Abend wurde viel gesungen.
Hier wird nicht gestorben!
• Auch die Mittelkonstruktion kann mit intransitiven Verben gebildet werden.
• In diesem Fall tritt ein bedeutungsloses sogenanntes expletives
Pronomen (‘es’) an die Stelle des Subjekts:
(28)
a.
b.
Hier lebt es sich gut.
In diesen Schuhen tanzt es sich gut.
• Eine Besonderheit der Mittelkonstruktion ist, dass auch vom Verb nicht
selegierte Argumente Subjekt sein können:
(29)
a.
b.
Diese Schuhe tanzen sich gut.
(Aktiv: „Maria hat (in diesen Schuhen) getanzt“)
Das Messer schneidet sich gut.
(Aktiv: „Maria hat (mit dem Messer) geschnitten“)
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Morphologie und Syntax (BA)
Typologie, Subkategorisierungsrahmenreduktion und -erweiterung
Valenz-Erweiterung
• Konstruktionen und morphologische Prozesse, mit denen eine
Erweiterung des verbalen Subkategorisierungsrahmens einhergeht,
lassen sich auch beobachten.
• Bei der Kausativierung wird dem Subkategorisierungsrahmen eines Verbs
ein Verursacher hinzugefügt.
• Wir kennen dies im Deutschen sowohl in synthetischer als auch in
analystischer Form:
(30)
Analytischer Kausativ:
a. Das Wasser kochte.
b. Maria liess das Wasser kochen.
• Die Interpretation von (30-b) ist, das Maria das Kochen des Wassers
verursachte.
(31)
Synthetischer Kausativ:
a. Das Buch lag auf dem Tisch.
b. Maria legte das Buch auf den Tisch.
• Die Interpretation von (31-b) ist, das Maria das Liegen des Buches
verursachte.
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Morphologie und Syntax (BA)
Typologie, Subkategorisierungsrahmenreduktion und -erweiterung
Kausative
• Im Türkischen finden wir ein verbales Kausativ-Suffix:
(32)
Türkisch:
a. Hasan
öl-dü
Hasan.NOM sterben-VERG
„Hasan starb“
b. Ali
Hasan-t
öl-dür-dü
Ali.NOM Hasan-AKK sterben-KAUS-VERG
„Ali tötete Hasan“
• Wir sehen hier, wie auch in den vorigen Beispielen, dass das Subjekt
des nicht-kausativierten Verbs zum Akkusativ-Objekt des kausativen
Verbs wird.
• Der neu eingeführte Veursacher trägt Nominativ und wird Subjekt.
• Das kausativierte verb ist hier intransitiv, es weist selbst keinen Kausativ
zu.
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Morphologie und Syntax (BA)
Typologie, Subkategorisierungsrahmenreduktion und -erweiterung
Kausative
• Die Kausativierung eines transitiven Verbs erfolgt anders:
(33)
Türkisch:
a. Müdür
mektub-ü imzaladı
Direktor.NOM Brief-AKK unterschreiben-VERG
„Der Direktor unterschrieb den Brief“
b. Dišçi
mektub-ü müdür-e
imzala-t-tı
Zahnarzt.NOM Brief-AKK Direktor-DAT unterschreiben-KAUS-VERG
„Der Zahnarzt liess den Direktor den Brief unterschreiben“
• Wir sehen hier, dass das Subjekt des nicht kausativierten Satzes nach der
Kausativierung im Dativ steht und das ursprüngliche Akkusativ-Objekt
seinen Kasus behält.
• Bemerkenswert ist auch, dass verschiedene Kausativ-Affixe für
intransitive (‘-dür-’) und transitive (‘-t-’) Verben verwendet werden.
• Solche Unterschiede bei der Kausativierung intransitiver und transitiver
Verben finden wir auch in vielen anderen Sprachen mit synthetischer
Kausativierung.
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Morphologie und Syntax (BA)
Typologie, Subkategorisierungsrahmenreduktion und -erweiterung
Applikative
• Die sogenannten Applikativ-Affixe, die man in einigen Sprachen findet,
eröffnen die Möglichkeit, ein zusätzliches Objekt in den Satz einzufügen.
• Im Deutschen haben wir etwas Ähnliches bereits am Phänomen des
freien Dativs gezeigt.
(34)
Kinyarwanda (Bantu-Sprache, Ruanda):
umuhuûngu igitabo
Umukoôbwa a-rá-som-er-a
sie-PR-lesen-APPL-ASP Junge
Buch
Mädchen
„Das Mädchen liest dem Jungen das Buch vor“
(APPL=Applikativ-Affix; PR=Präsens; ASP=Aspekt, hier: andauernde Handlung)
• In diesem Beispiel ist das transitive Verb ‘som’ (‘lesen’) durch das
Applikativ-Affix morphologisch erweitert worden.
• Wir haben ein zusätzliches Argument, einen Empfänger in unserer
Terminologie.
• Dieser Empfänger steht auch syntaktisch in der Position des Objektes, die
ansonsten von ‘Buch’, das die Thema-Rolle realisiert, eingenommen
würde.
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Morphologie und Syntax (BA)
Typologie, Subkategorisierungsrahmenreduktion und -erweiterung
Applikative
(35)
Yagua (Peru):
a. s - chití-rya
javanu quiichi-tya
3 SG-stossen-UNBELEBT. OBJ Fleisch Messer-INST
b. s - chití-tya-ra
quiichi javanu
3 SG-stossen-APPL-UNBELEBT. OBJ Messer Fleisch
„Sie durchstiess das Fleisch mit einem Messer“
(APPL=Applikativ-Affix; INST=Instrument; UNBELEBT. OBJ=Kongruenz )
• In (35-a) ist das Messer eine oblique Beifügung.
• In (35-b) sehen wir das Affix ‘tya’, das vorher Kasusmarkierer war, als
verbales Applikativ-Affix am Verb.
• Nun rückt das Instrument, das Messer an die Stelle des Objekts, die
vorher von dem Thema-Argument ‘Fleisch’ eingenommen war.
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Morphologie und Syntax (BA)
Typologie, Subkategorisierungsrahmenreduktion und -erweiterung
Zusammenfassung
• Einige Selektionseigenschaften von Verben sind systematisch aus ihren
semantischen Eigenschaften ableitbar.
• Die universalen thematischen Rollen helfen uns, Verben semantisch zu
klassifizieren, und bestimmte Subkategorisierungseigenschaften
abzuleiten.
• Das Verb bestimmt aber die Bedeutung des Satzes nicht
notwendigerweise ganz alleine.
• Syntaktischen Konstruktionen kann eine gewissen Grundbedeutung
zugesprochen werden.
• Außerdem gehen mit bestimmten Morphemen wie bspw. dem Dativ im
Deutschen oder den vorgestellten Applikativ- und Kausativ-Affixen
eigene semantische implikationen einher, die die Bedeutung des Verbs
ergänzen.
• Wie die Argumente eines Verbs im Satz realisiert werden, und welche
davon, hängt auch vom genus verbi ab: im Aktiv werden die Argumente
anders realisiert als im Passiv, Antipassiv oder der Mittelkonstruktion.
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