1 Neues Marketing-Verständnis 1.1 Marketing als Unternehmensphilosophie Ganzheitlich gelebte Orientierung des Unternehmens am Markt bzw. Kunden Marketing als Leistungs- & Führungskonzept. Anforderungen: c Markt- & Kundennähe: klare, allen MA bekannte Unternehmenspolitik Kundenbefragung, -bindung (z.B. Cumulus), -zufriedenheit (z.B. Fragebögen, Reklamationen), Unternehmenskultur (z.B. Festlegung „Gast hat oberste Prio“) => Outside-In-Prinzip: Produkte von aussen kreiert, nicht „wir machen mal was“ d Visionen/Geschäfts-/Leitidee: Förderung Kreativität der Führung & MA Ideen der MA fördern, Feedback, am Erfolg beteiligen (auch MA-Zufriedenheit) e Interessenorientierung: intensive Auseinandersetzung mit Kundeninteressen & -nutzen Wichtige Kunden zu Produkt befragen => Diskussionsrunde Kader+Key-Accounts f Ganzheitliche Führung: Konzentration interne & externe Aktivitäten auf Kernkompetenz => vgl. Stakeholders Personalmanagement g Vernetztes Denken: Schnittstellen vermeiden: Integration aller in Marktorientierung Keine Schnittstellen für Kunden Koordinierung aller Abteilungen, z.B. Rezeption muss über Marketing Bescheid wissen h Flexibilität: schnelle Reaktionen auf Veränderungen bei immer dynamischeren Märkten Am Puls des Marktes sein i Synergien: Nutzung aller Strukturen für Erschliessung neuer Marktpotentiale Netzwerke statt Einzelkämpfer, Kooperationen mit anderen Hotels/Bergbahnen/Spital bezüglich Einkauf/Verkauf/… 1.2 Marketing als Management-Funktion Kundenorientierung, Streben nach Rentabilität => Marketingleiter auf oberster Hierarchiestufe, in kleineren Betrieben Geschäftsführer c Geschäftsleitung d Marketing, Finanzen, Produktion e in Marketing: Werbung, Verkauf, Marktmanagement, Marktforschung Aktiva sind von geringem Wert wenn man keine Kunden hat => Kunden gewinnen & halten Kundengewinnung durch zugkräftige Angebote, Bindung durch Zufriedenstellung Zufriedenstellung durch Leistung aller Abteilungen => Marketingabteilung muss Einfluss/Kontrolle über Abteilungen haben Willensbildung Planung Organisation Zielsetzung, was will ich? Wie soll’s gemacht werden? Willensdurchsetzung Kontrolle Führung MA, was sie tun sollen Kontrolle der Umsetzung 1.3 Wertewandel/Veränderungen/Trends Was wollen unsere Kunden? => Trendforschung Kundenbedürfnisse – sozialer/kultureller Wandel Einflüsse: Politik, Gesellschaft, Ökologie, Technologie, Wirtschaft Trends = langfristige (!) individuelle/gesellschaftl. Entwicklungstendenzen, betreffen alle Nicht Modewellen, nicht Zeitgeistströmungen, behalten Richtung bei Dauer: 5-20 Jahre, Durchschnitt 10 Jahre Jeder Trend hat Gegentrend Wertewandel => Megatrend => Konsumententrend ==>>> Branchentrends z.B. Gesundheit Wellness/Schönheit/Sport Medizin, Nordic Walking, Haarausfall, Botox Bsp.: Bevölkerungsstruktur, neue Lebens- und Arbeitsformen, Spass genauso wichtig wie Leistung, Sinnlichkeit & Körperbewusstsein, Frauen gewinnen an Bedeutung, Multi-OptionsGesellschaft „ich will alles gleichzeitig, nicht „entweder-oder“ Konsumenten und Trends: Innovators - Early Adapters - Late Adap.(Mainstream) - Laggards (Nachzügler) - Non-Laggards (resistent) -Man muss nicht jeden Trend mitmachen, wichtig ist sie zu kennen, Lücken nutzen -Trendscouts, z.B. IHA/GfK Hergiswil -„gelungene Hotelkonzepte müssen bestimmte Gruppen ausschliessen, um andere gezielt anzusprechen“. -Hotels arbeiten mit Emotionen => Zeitalter der Emotionen & des Individualismus => soziale Kontakte in Hotels (sonst könnte man ja zu Hause bleiben) Entwicklungstendenzen: Freizeit als… … Eigenzeit(Zeit für sich, sichere Werte) … Kulturzeit (von Volksmusik bis Oper) … Urlaubszeit (Ruhe + Rummel gleichzeitig) … Medienzeit … Konsumzeit … Aktivzeit (Heimwerken) … Sozialzeit (Geselligkeit) Weitere Trends: Konsum-Feminismus, Individualismus, Voyeurismus, Spiesser/heile Welt, Abschied von Schriftkultur (SMS), Teddybärenwelt (Alessi), Ökolozismus (Doppelmoral), polykulturell (weltweit vernetzt aber kleine Verein) Konsument alt neu: markentreu markenwurstig verlässliches Kaufverhalten sprunghaft, hybrid, polarisiert zielgruppentreu individualistisch produktorientiert nutzenorientiert geldknapp zeitknapp Sammler Shredder Konsument Pro-sument Märkte der Zukunft: Individualkonsum, Kinderlifestyle, Körperkult, persönliche Lieferung, Life-Management, Erotik, Sicherheitsdienstleistungen, Erlebnis-Begräbnisse, Shoppertainment, Gesundheit/Wellness, Spezial-Handwerker, Haustiere 2 Marketing-Grundlagen Prozess im Wirtschafts- und Sozialgefüge, durch den Einzelpersonen und Gruppen ihre Bedürfnisse & Wünsche befriedigen, indem sie Produkte von Wert erzeugen, anbieten und miteinander tauschen. cBedürfnis=Mangel an Befriedigung, in menschlicher Natur (Nahrung, Luft, Wasser, Kleidung, Sicherheit, Wärme, Anerkennung, Zugehörigkeit, Erholung, Bildung) – wenige Wunsch=konkrete Befriedigung (Nahrung => Hamburger, Kleidung => Prada, Anerkennung => Porsche) – zahlreich, geformt durch Gesellschaft & Wirtschaft Nachfrage=Wunsch nach spezifischen Produkten+Kauffähigkeit & -bereitschaft+Zugang dProdukt= Angebot zur Befriedigung eines Bedürfnisses oder Wunsches (Güter, Dienstleistungen, Ideen) Kauf nicht nur des Gutes wegen, Mehrwert/Zusatznutzen! eNutzen=Einschätzung des Käufers zur Fähigkeit des Produkts zur Bedürfnisbefriedigung Entscheidung für Produkt mit bestem Kosten-Nutzen-Verhältnis Zufriedenheit nur wenn Nettonutzen entsteht (Nutzen>Kosten) fBeziehungsmarketing aller am Austausch Beteiligter: langfristig, vertrauensvoll, vorteilhaft => bewusste Steuerung und Gestaltung der Beziehungen zu Kunden, Lieferanten, Mittlern => Marketingnetzwerk, wettbewerbsstark, krisenfest Bsp. Direktor überall bekannt, dabei sein: GV, Veranstaltungen, Vereine,… gMarkt=alle potentiellen Kunden mit bestimmtem Bedürfnis/Wunsch + willens + Kaufkraft Markt = Zusammentreffen Verkäufer-Käufer = Angebot/Nachfrage Angebot: Quantität (Anzahl, Wert/Nutzen), Qualität (Preis, Typ, Charakter des Produkts) Nachfrage: Wunsch nach spezifischem Produkt + Fähigkeit + Bereitschaft zum Kauf Marktgerichtet: ständiger Anpassungsprozess an Veränderungen im Markt, Trends Marktgerecht: Angebote für genau definierten Markt mit richtigem Kundennutzen hMarketer: sucht Interessenten zum Austausch Interessent: von Marketer identifiziert als willens + fähig Funktionseinheiten des Marketingsystems: Weiteres Umfeld Beschaffungs markt Unternehmer Marketer Lieferanten Kapitalmarkt Arbeitsmarkt Konkurrenz Absatzmarkt MarketingInstitutionen Mittler/Medien Endnutzer Kunden Interessent 3 Unternehmensplanung Oberste Führungsebene: Grundsätze zu Zweck, Politik, Strategie => Rahmen setzen • Unternehmerischer Grundauftrag • Festlegung strategische Geschäftseinheiten SGE • Ressourcenzuweisung zu SGE • Planung Wachstum, Neugeschäft Unternehmensplanung: Vorgehen/Planungsprozess: cGrundauftrag/Vision: Unternehmenszweck da)SWOT Analyse Umfeld/Makroumwelt: Chancen, Gefahren. Demographie, Ökonomie, Ökologie, Technologie, Politik/Recht, Soziokulturell => wichtigste Akteure im Auge behalten (Kunden, Konkurrenten, Absatzkanäle, Lieferanten) => Marktforschung usw. db)Analyse Leistungsfähigkeit: Stärken, Schwächen. Fähigkeiten in Marketing, Finanzen, Leistungsprogramme, Personalführung => Marktchancen erfolgreich nutzen, ganzheitliche Lösung von Kundenproblemen eU-Politik/Ziele/CI: was erreichen? mengenmässig, leistungsmässig, zeitlich definiert => messbar, steuerbar. Verhaltensregeln in CI fStrategie: wie viel erreichen? was tun zur Zielerreichung? wie tun (operative Planung)? => auf Ziele zugeschnittene Strategie in Marketing, Finanzen und Ressourcen gOperative Planung: Umsetzung der Strategie (Angebot, Preis, Verkaufsweg, Kommunikation), Abschätzung der Programmkosten. hDurchführung: MA-Auswahl, Know-How, Sachverstand, gemeinsames Selbstverständnis, Stil, gleiche Grundwerte im Verhalten. iFeedbackkontrolle: Resultate laufend überprüfen, neue Entwicklung im Umfeld beachten => angemessen reagieren, umgestalten => Zielerreichung 4 Marketing-Management-Konzept => Seite 12 5 Situationsanalyse Zentrale Bedeutung, Tätigkeit dauernd auf Markt ausrichten Vergleich mit Konkurrenz, wichtigste Voraussetzung für Strategie 5.1 Vorgehen beim Klären der Marktsituation cMakro- & Mikroumfeld dMarktgrössen & -möglichkeiten eKundenanalyse, Nutzen, Bedürfnisse fKonkurrenzanalyse, Verhalten gBewertg eigenes Unternehm.(quali, quanti) hSchlussfolgerung: Portfolioanalyse 5.2 Informationen über das Umfeld Chancen & Risiken, Entwicklungen im Umfeld erkennen Umfeld: alle Mitspieler, Gestaltungskräfte die Unternehmen nicht/kaum steuern kann, die aber Auswirkungen auf Markt und Marketing haben Makro: Technologie, Ökologie, Demografie, Volkswirtschaft, Politik/Recht, Soziokulturell Mikro: Konkurrenz/Branche, Absatzmarkt, Marktgrössen, Standort, Beschaffungsmarkt, Öffentlichkeit, Aktionäre, Behörden, Organisationen, Verbände =>Makroumfeld =>Ein-/Austrittsbarrieren =>Branchenanalyse 5.3 Untersuchung der Marktgrössen/-möglichkeiten Schätzung der mengen- und wertmässigen Grössen + Prognose Marktpotential: überhaupt mögliche Aufnahmefähigkeit eines Marktes für Güterart 1. Wen könnte es interessieren? 2. Wer hat die Kaufkraft? Marktvolumen: Teilmenge des M-Potentials, realisiert oder prognostiziert Absatzmenge während einer Zeitperiode Marktanteil: Teilmenge des M-vol. in %, z.B. innerhalb Stadt: realisierter Umsatz in Zeit Sättigungsgrad: Marktanteil: (M-volumen Mv * 100) / M-potential Mp = Ms in % (Absatzvolumen * 100) / Gesamtvolumen = M-anteil in % Marktnischen: von grösseren Konkurrenten übersehen/vernachlässigt, Nischenbesetzer beschränken sich auf bestimmte Teilmärkte, Erfolg durch Spezialisierung auf Märkte/Kunden/ Produkte/Marketing-Mix-Elemente Profitabel weil Kunden genau kennen = Bedürfnis optimal erfüllen = höherer Nutzen = Kunden bereit mehr zu zahlen 5.4 Analyse der Kunden • • • Struktur/Profil (Alter, Geschlecht, Beruf, Wohnort, Kaufkraft) Verhalten (Kaufmotiv, Informations- Konsumverhalten, Abwanderung, Initiator) Bedürfnisse (Lebensstil, Nutzenerwartung, Qualitäts-, Umwelt-, Preisbewusstsein) Kaufentscheidende Phasen: vgl. AIDA!!! cAktivierung des Bedürfnisses dInformationsbeschaffung, Alternativen bewerten, passt Angebot zu Erwartungen? eKritische Phase: evtl. verhindert durch z.B. Unfreundlichkeit, Beeinflusser, Image fKauf-/Konsumentscheid gVerhalten nach Kauf, Nachbearbeitung, After Sales Bedürfnispyramide nach Maslow cGrundbedürfnisse Nahrung, Wohnung, Kleidung, Bewegung, Sex dSicherheit, Ordnung eZugehörigkeit, Liebe fAnerkennung gSelbstverwirklichung =>Black Box =>Herzbergsche Motivationstheorie =>Einflussfaktoren Kaufverhalten =>Konsumentenverhalten Life Styles 5.5 Beurteilung der Konkurrenz Gegenwärtige und zukünftige Mitbewerber Bestehende Wettbewerbsstruktur, Absichten/Verhaltensweisen der Mitbewerber Identifikation + Charakterisierung wichtigster Konkurrenten: Gemeinsamkeiten, Unterschiede Identifikation: Anzahl, Standort, Grösse, Wachstumsdynamik, Innovationsfähigkeit, Zukünftige in Markt eintretende direkte oder indirekte Konkurrenz Charakterisierung: spezielle Fähigkeiten, SWOT im Vergleich zu eigenem Unternehmen Quick-Beurteilung der Konkurrenz: Kritische Faktoren in Hotellerie (Ruf/Image, Soft Factors Qualität/Dienstleistung, Standort, Preis,…) beurteilen und auswerten (Konkurrenz+ich) Wer ist meine Konkurrenz? Gleiche Merkmale: Klassifikation (4*), Lage (am See), Grösse (100 Zimmer), Ausstattung/Design Woher bekomme ich Daten zu Stärken, Schwächen, Zielen, Strategien? Auftritt am Markt, Kooperationen, Reservationssysteme Kader abwerben, falsche Bewerbung „Mystery Check“: MA Konkurrenz testen lassen Aktien der Konkurrenz kaufen => GV Lieferanten nach Liq. Der Konkurrenz fragen Reaktionsprofil: wie reagiert Konkurrenz wenn ich was Neues mache? Benchmarking: Was läuft bei mir nicht? Bei wem läufts? Vergleichen! 5.6 Analyse des eigenen Unternehmens Ermittlung der Ausgangslage des eigenen Unternehmens Stärken und Schwächen selbstkritisch & ehrlich überprüfen Analyse für Gesamtunternehmen und Einzelbereiche, Vergleich mit Konkurrenz Qualitative/leistungswirtschaftliche Analyse: Gesamtes Leistungsangebot Preispolitik, Preis-Leistungs-Verhältnis Interne Organisation, Führungsstil, MA-Potential, Managementpotential Wettbewerbsvorteile, Positionierung Marktbearbeitungsprogramm, Data Base, Marktinformations-Systeme Erscheinungsbild, Verhalten in Öffentlichkeit Quantitative/finanzwirtschaftliche Analyse: Ertragsstruktur: Umsatz, Marktanteil, Cash Flow, Auslastung, Rentabilität, EBITDA Kostenstruktur: Personalkosten, Warenaufwand, Break-Even, Zinsen, Abschreibungen 5.7 Portfolio-Analyse Grafische Zusammenfassung aller Aussagen zu Marktattraktivität und Wettbewerbsstellung Basis für alternative Strategien & langfristige Marketingentscheide Marktattraktivität (Chancen, Gefahren): M-volumen, M-wachstum, Konkurrenz, Umfeld Wettbewerbsstellung (Stärken, Schwächen): Standort, Qualität, Infrastruktur, Image, Finanzen, HR, Marktbearbeitung, Wettbewerbsvorteil Ermitteln, gewichten, durch Index ausdrücken 4-Feld-Matrix: cPoor Dogs: stagnierender Markt, niedrige Gewinne/Verlust, evtl. Betrieb schliessen dFragezeichen: Wachstumsmarkt, noch geringer M-Anteil, investieren eStars: Marktführer, Gewinn, Angriffe durch Konkurrenz, soll cash cow werden fCash Cows: starke M-Position, M-Attraktivität stagniert, liefert Geld um Stars+Fragezeichen zu unterstützen, abschöpfen, reinvestieren „tödliche Mitte“: nix so wirklich, evtl. zu unklar bewertet? => Strategien • Eliminieren: verkaufen/aufgeben • Ausbauen: M-Anteil vergrössern/Wettbewerbsstellung verbessern = investieren • Erhalten: Niveau halten, verteidigen, später ernten, investieren in max. Tempo • Ernten: kurzfristig Mittel abziehen, Investitionen zu Fragezeichen und Stars Optimal: 1-2 Cash Cows und 1 Fragezeichen haben Normalerweise ist F&B Poor Dog, Wellness Fragezeichen, Logement Cash Cow Nachteil der Methode: subjektiv, hängt schon von Kriterienauswahl ab 9-Feld-Matrix: Selektiver Ausbau Ausbau mit Investition Position verteidigen Selektiver Ausbau Gewinnorientierung / Selektion Expandieren / ernten Desinvestition Gewinnorientierung Verteidigen, Schwerpunkt verlagern 6 Marktforschung Systematische Beschaffung, Verarbeitung und Analyse (erfassen, auswerten, interpretieren) von externen und internen Marktinformationen zur Beantwortung von Marketingfragen 6.1 Beschaffung der Markt-Informationen Erst Sekundärquellen untersuchen: brauchbares Material? if not: Primärerhebung, z.B. MaFo 6.2 Primärforschung „Field research“, Erhebung, Verarbeitung, Analyse von Daten aus Befragung, Experimenten, Beobachtungen, eigens für verfolgtes MaFo-Projekt Pers. Befragung: MA zu Kundenwünschen, Kundenfragebogen, pers./tel. Befragung Panels: gleich bleibende Adressaten, geografisch begrenzt, regelmässig Beobachtungen: von Kundenverhalten => zukünftige Angebotsgestaltung Experimente: spezielle Beobacht-form, Kundenreaktionen auf Preis-/Quali-änderung Motiv-/Imageforschung: Verhalten, Einstellung, Präferenz der Befragten 6.3 Sekundärforschung „Desk Research“, Sammlung, Verarbeitung, Analyse von Daten, die ursprünglich für anderes Ziel erhoben wurden: Buchhaltung, Verkaufsstatistik, Kundenkartei Intern: Finanz, RW, Statistiken, Kartei, Reklamationen, Umfragen, Mittlerberichte Extern: Publikationen Verbände, Fachpresse, publizierte MaFos, Nationale Statistik, Banken Wissen muss abgesichert werden, nicht nur Intuition. Wissen wo man steht & wohin man will 7 Unternehmenspolitik / Strategische Planung Oberste Führung formuliert UN-Politik, Grundlage für UN-Verhalten in Zukunft Langfristige UN-Ziele & -Entscheide = Richtlinien / Normen UN-Politik regelt Beziehungen intern und zu Marktpartnern. Beinhaltet langfristige Zielsetzungen, Verhaltensgrundsätze. Schritte: cVision, Philosophie, Mission, Leitidee dÜbergeordnete Zielsetzungen: Finanz-, Marketing-, Personal-Ziele Ziele => Strategien => Massnahmen eUnternehmenskultur: Verhaltensgrundsätze, Corporate Identity fLeitbild: Stakeholder Anforderungen: callgemeingültig dwesentlich (wichtigste Grundsätze vorgeben) elangfristig (3-5 Jahre) fwahr (ernsthafte Absichten, auch für Führung) grealisierbar hKonsistenz iKlarheit (jeder weiss worum es geht) Voraussetzungen: Kreativität, Innovation, Geschäftsbezogenheit, Umsetzungsorientierung, flexible Organisations- & Kommunikationsstrukturen, Projekt-Teams, schrittweise vermitteln, MA Kompetenzen geben zum Umsetzen UN-politik drückt Vision aus, damit alle MA an einem Strick ziehen. Gesamtheit von UNGrundsätzen, in Leitbild festgehalten. Regelt UN-Verhalten, zeigt welcher Vision, Werten, Normen, Idealen das UN verpflichtet ist. Vision => (a)UN-Ziele (b)UN-Kultur => Teilkonzepte MA, Finanz, Marketing, Organis., Investit. Kernaufgabe UN-Politik: Sicherung Existenz, Gewinn, Erfolgspotential 7.1 Visionen und Firmen-Philosophie Ohne Vision kein Motiv sich anzustrengen Visionen ohne Taten werden zu Träumen. Taten ohne Visionen werden zu Alpträumen. Innovation beginnt in Köpfen. Was nicht gedacht wird, kann auch nicht umgesetzt werden. Vision = Zukunftsstoff, Anstrengungen auf gemeinsames Ziel bündeln, Einzigartigkeit, Innovationsklima, Unkonventionelle Ideen, Begeisterung, Leidenschaft, Fundament Vision = inneres Bild einer künftigen Realität, die realisierbar, aber noch nicht Realität ist. Voraussetzung: Spielraum für schöpferisches Denken Vision schafft Fundament der Kontinuität für Weiterentwicklungen, um aktuell zu bleiben Nicht nur Gewinnmaximierung zählt: Philosophie und Rentabilität 7.2 Übergeordnete Zielsetzungen Abgeleitet aus Vision Teilkonzepte / Ziele bilden cfinanzwirtschaftliche quantitative Ziele (z.B. Umsatz, EBITDA, Cash-Flow,…) dMarketing-Ziele / leistungswirtschaftliche Ziele (z.B. Bekanntheit gestützt/ungestützt, Image, Auslastung, Kundenbindung, Qualität ISO-Zertifizierung) => Art der Produkte und Qualitätsniveau (TQM) ePersonalpolitische & Personalwirtschaftliche Ziel Ziele = Messvorschriften. Festlegen: Zielinhalt (LN), Zielausmass (10%), Zielperiode (1 Jahr), Verantwortlichkeit. Müssen herausfordernd aber realistisch sein. 7.3 Unternehmenskultur / Corporate Identity Erfahrungen, Wertvorstellungen, Verhaltensnormen. Bestimmt gemeinsames Handeln. Werte in UN-Kultur müssen gelebten Werten entsprechen => Glaubwürdigkeit der Führung Wichtiges Führungsinstrument, essentieller Bestandteil der UN-Politik nach innen und aussen. Corporate Identity = sichtbarer Ausdruck der UN-Kultur, UN-Persönlichkeit Strategisch geplante, operativ eingesetzte Selbstdarstellung und Verhaltensweise Nach innen und aussen, auf Basis der festgelegten UN-Politik 3 Elemente, aufeinander abgestimmt, zusammenpassend: cCorp. Design: Architektur, Innenarch., Drucksachen,Logos,Beschriftung,Bekleidung,Farben dCorp. Communications: Werbung, VKF, Öffentlichkeitsarbeit, interne Informationssysteme eCorp. Culture & Attitude / Corp. Behaviour: Verhalten & Auftreten gegenüber Marktpartnern, Umwelt, MA,… = Stakeholder 7.4 Leitbild Versuch, sich auf das Wesentlichste der UN-Politik zu konzentrieren Zweck, Zielvorstellungen, Verhaltensweise zu Stakeholder 7.5 Credibility Gap Unterschied zwischen Selbst- und Fremdbild Mit gesamter Corporate Identity wird versucht, Credibility Gap zu überbrücken Wirkung: Koordination, Motivation, Leistung, Synergie, Glaubwürdigkeit, Vertrauen, Akzeptanz, Zuneigung 8 Marketing-Strategie Beschreibt, wie UN Mittel & Stärken einsetzt, um erkannte Marktchancen zu nutzen und substantielle und anhaltende Wettbewerbsvorteile zu erzielen Strategie muss logische Folgerung aus SWOT sein („SW“ auf eigenes UN, „OT“ Umfeld) Rahmenplan, Leitlinie der Marketingaktivitäten => höhere Erfolgschancen langfristig (3-5 Jahre, Kontinuität, gut für Identität) auf UN-Erfolg abgestimmte M-Aufgaben Voraussetzungen klären: M-Entwicklung, Ressourcen, Handlungsmöglichk. analysieren Ausführen Entscheiden Inhalte: cWettbewerbsvorteile/SEP dZielmärkte, Kundensegmentierung ePositionierung in Märkten fVernetzung mit anderen UN-Funktionen (Finanz, Personal, Organisation,…) Strategische Aktivitäten Operative Aktivitäten Langfristige Ziele Geschäftsfelder Kurzfristige Ziele Produktionsmengen Produkte/Dienstleistungen/Technologien Produktionsabläufe Langfrist. M-strategien, Kapazitätsausweitg Preise Werbekampagnen Investitionsbudgets Operative Budgets Neue Technologien entwickeln/akquirieren Produzieren, werben, verkaufen Produkte- / Dienstleistungsinnovationen Einkaufen, liefern; Service; Maschinen Kapaz. ausweiten; neue Fähigk. entwickeln warten, reparieren Effizienz steigern, Neue Märkte suchen/entwickeln/testen Kosten senken; Qualitätszirkel Produkte lancieren durchführen; Cash-Management; Langfristige Personalentwicklung Personalgewinnung, -honorierung 8.1 Wettbewerbsvorteile / Erfolgspositionen SEP Kernkompetenz, 2-3 SEPs sollte man haben, kostenintensiv, langfristig aufbauen Unterschied zu USP: strategisch, nicht operativ Spezifische Fähigk., dank denen UN langfristig überdurchschnittlichen Erfolg erzielen kann: cgegenüber Konkurrenz einzigartig dnicht/schlecht imitierbar/ersetzbar (z.B. MA-Fähigkeit, Know-How, Standort, Image) v.a. „weiche“ Faktoren in Zukunft wirksam: fachliche, soziale, emotionale Kompetenzen dauerhafte Differenzierung gegenüber Konkurrenz ist wichtig dauernde Pflege nötig, „Spitzenfähigkeiten“ => marktentscheidende Überlegenheit Beispiele: Cartier (Image), Accor (Preis+Standort), McDonald’s (Standort, Multiplizierbarkeit, weltweit, gleiche Qualität), Otto’s (Beschaffungskanäle), 3M (Innovation) 8.2 Zielmärkte und Segmentierung Markt besteht aus Kundengruppen mit verschiedenen Bedürfnissen und Nutzenerwartungen. cSegmentierung nach Geografie: Länder, Kulturen, Regionen, Orte, Distanzen dSegmentierung nach Bedürfnissen & Nutzenerwartungen: Lebensstil, Wertvorstellungen, Preisvorstellungen, Prestigeorientierung, Innovationsbedarf eSeg. Kundentypen: Alter, Geschlecht, Kaufkraft, Beruf, Wohnort, Konsumgewohnh. Faktoren für die Wahl von Zielmärkten und Segmentierung: cAttraktivität eines Segments: Chance darin langfristig gute Resultate zu erzielen => Marktpreis, Marktwachstum, Verhandlungsmacht Mittler, Preisempfinden dStärkenposition im Vergleich zur Konkurrenz: Chance sich durchzusetzen => Qualität, Kundenbeziehungen, Kostenstruktur, Fachkompetenz Gefahren: (a)Übersegmentierung: Segmente zu klein und zu spezifisch (b)Untersegmentierung: Profillosigkeit, Geringe Kundentreue, Preisdruck Kriterium zur Wahl eines Kundensegments ist langfristig zu erzielende Rentabilität. 2 Segmente wählen, die sich nicht beeinträchtigen (nicht Seminar und Familie) Kontrollfragen: Segment erreichbar? Messbarkeit, zeitliche Stabilität, Rentabilität 8.3 Strategische Positionierung Wie soll Zielkunde unsere Leistung / Produkt im Vergleich zur Konkurrenz sehen? Hauptziel: herausragende Leistung anbieten, Abstand zur Konkurrenz aufbauen (langfristig) => Kunden höheren Wert bieten, oder tieferen Preis, oder beides => ausschliesslich aus Kundensicht. Kriterien für eine starke Positionierung: cWichtiges Bedürfnis ansprechen (z.B. preiswert) dEinzigartigkeit hervorheben: aufbauend auf SEP (z.B. ruhigste Lage, freundlichste MA) ePositionierung klar ersichtlich machen: alle Marketing-Instrumente abgestimmt (M-Mix) Differenzierung zur Konkurrenz auf Rationaler und/oder emotionaler Ebene Positionierung langfristig => Kundenbindung Einzelne SEPs sollen zusammenpassen und sich unterstützen => Aktivitäts- und Wertkette Eignung für Markt Eignung für Unternehmen Eignung gegenüber Konkurrenz Eignung für Rentabilität Auf eigenen Stärken aufbauen Nicht kopierbar Auf Gästebedürfnis ausgerichtet Ansetzen wo Konkurrenz schwach ist harmonischer M-Mix einfache Kommunizierbarkeit Wettbewerbsvorteil Kunden-, Konkurrenzvorteil WettbewerbsPosition 8.3.1 Marktfeldstrategien: Strategie festlegen für jede SGE cDurchdringung / Bewahrung: bisheriger Markt, bisherige Leistung Position halten, kaum Invest. nötig, Produktlebenszyklus lang halten „Face Lifting“ der Produkte, Marktanteile erhöhen, Gefahr: zu lange statisch bleiben Bsp.: Kundenbindung, Rabattsystem, intensive Marktbearbeitung, Preissenkung dNeuheit / Produktentwicklung: bisheriger Markt, neue Leistung (a) Innovationsstrategie: selbst neue Produkte entwickeln, echte Erneuerung (b) Imitationsstrategie: Neuheiten anderer imitieren (c) Imaginationsstrategie: frühere Produkte neu aufleben lassen, z.B. Belle Epoque Bsp.: Ausbau, z.B. Wellness = neues Profit Center eMarktentwicklung: neuer Markt, bisherige Leistung (a) neu zu erschliessende Märkte Bsp.: geograph. Ausdehnung, neue Verkaufswege, neue Mittler, andere Kunden (b) Vulgarisierung: Luxus-Marken für breite/untere Schichten fDiversifikation / Ausbruch: neuer Markt, neue Leistung aufwändig, risikoreich, unangenehm, wenn alle anderen Strategien aussichtslos Bsp.: Swissair => Swissôtel 8.3.2 Konvex / Konkav Konvex: Vorteil => Konkurrenz, Innovation, Dynamik, Bekanntheitsgrad, schneller Gewinn Nachteile: Kosten, Qualitätsprobleme, kurzer Lebenszyklus, Produktionsengpässe Konkav: Vorteile: günstiger, Test- & Korrekturmöglichkeit, Konkurrenz schläft (subversiv) Nachteile: Konkurrenz überholt uns, Kundenbedürfnis nicht mehr aktuell 8.3.3 Diffusions- / Verkaufsstrategien cAbsatzmittlerstrategie: Zusammenarbeit mit Mittlern, exklusiv oder Lückenbüsser dAbsatzhelferstrategie: Prod.-verteilung per Meinungsführer, Beeinflusser (z.B. Journalisten) 8.3.4 Positionsstrategien cVertikalisierung: vor- oder nachgelagerte Stufen integrieren, z.B. Flagship Stores dHorizontalisierung: Einfluss auf Konkurrenzbetriebe, Franchising, Kooperationen über Branche hinaus eMarktanteilsstrategie: M-Anteil so stark erhöhen, dass Positionvorteil Zusammen mit Durchdringungsstrategie. Nur grössere Unternehmen, z.B. Coop fImagestrategie: Image verbessern der Firma/Produkt/Marke Sonderform „Now or never“ = Markt ausbeuten / abgrasen 8.3.5 Strategien nach Marketing-Instrumenten Abgrenzung Strategie – Operativ schwierig cMarktleistungsstrategie: Qualitätsstrategie, v.a. in Hochlohnland wenn Konkurrenz zu Billiglohn, Massnahmen: TQM, QQ dPreisstrategie: (a) Tiefpreis: Minimierung der Spanne, Maximierung der Menge: Easy Jet (b) Hochpreis: Folge der Qualität, Kunde denkt „hoher Preis = Qualität“ eMarktbearbeitungsstrategie: Werbung, Markenstrategie 8.4 Wirtschaftliche Ziele in Marketing-Strategie Vernetzung der einzelnen Strategien: Finanz-Marketing-Personal Marketing muss mit übrigen Entscheiden harmonieren Herausfordernd aber realistisch, Basis für Budget & Jahresplanung Wenn wirtschaftliche Ziele bekannt: entscheiden welche Mittel (Zeit, Geld, MA) oder Infrastruktur eingesetzt werden 8.5 Bedingungen für die Planung erfolgreicher Strategien cLeistungsbereiche planen drichtigen Zeitpunkt wählen eAusdauer zeigen fHarmonie gewährleisten gKräfte konzentrieren hKooperationsmöglichk. Nutzen iRisiken verteilen Strategie pro Leistungsbereich Markt schon bereit? Etappieren, z.B. erst Geld holen Beharrlichkeit, kein Zick-Zack-Kurs Vision, UN-Politik, Marketing, Finanz, Personal, Organisat. Prioritäten, nicht Giesskannen-Prinzip z.B. in Verkauf, Einkauf, Werbung, VKF, Preisfestlegung Risiken abschätzen, Ausgleich finden 8.6 Dominierende und flankierende Marketing-Massnahmen Schwerpunkte für einzelne Massnahmen bestimmen 6 Massnahmen (Produkt, Preis, Place=Distribution, PR, VKF, Werbung) passend zur Strategie Entscheiden: was ist dominierende Massnahme, was flankierende Dominierende = Prägende Leistung => Aufbau von SEP => USP – bedeutet Investitionen Flankierende: ergänzen Dominierende zu einem „Gesamtpaket“ 8.7 Marketing-Infrastruktur Alle strategischen Entscheide haben Auswirkung auf M-Infrastruktur Marketing-Infosysteme (Data Base Marketing) Führung und Organisationsstruktur Technische Einrichtung/Infrastruktur/Gebäude Marketing-Budget (in Hotellerie 3%, andere Branchen 10-15%) Situations-Analyse / SWOT-Analyse: Ist-Situation, Strategische Ausgangslage „Strategischer Fit“ Umweltanalyse, Chancen-Gefahren Makro-Analyse Mikro-Analyse Technologie, Ökologie, Demografie, Volkswirtsch., Politisch-rechtlich, sozio-kulturell Konkurrenz, Kunden, Marktgrössen, Allg. Infrastruktur, Branchen, Mittler, Öffentlichkeit Stärken & Schwächen Unternehmensanalyse Standort, Leistungsfähigk., Qualitäts- & Finanzanalyse Wettbewerbsfähigkeit Strategische Planung Unternehmenspolitik Vision, Grundidee, Leitbild, Zielsetzungen (Mark., Finanz, Personal), UN-Kultur, CI Marketing-Strategie Wettbewerbsvorteile, Erfolgspositionen (SEP), Zielmärkte, Segmentierung, Positionierung Vernetzung Marketing-Strategie mit Finanz, Personal, Organisation, Infrastruktur, Allianzen Operative Planung Marketing-Massnahmen Produkt, Preis, Place (Distribution), Kooperationen Promotion (Werbung, VKF/Sales, PR/Öffentlichkeitsarbeit) Marketing-Audit Kontrolle und Anpassungen, Informationssysteme und Data Base