Zusammenfassung Mikro 2 1. Effiziente Allokation Optimaler Tausch: Tangentialpunkt der Indifferenzkurven, Grenzraten der Substitution (MRS) sind gleich. (dU/dX)/(dU/dY) = ìx/ìy = (dU2/dX2)/(dU2/dY2) Effiziente Produktion : Produktion auf der Transformationskurve; Steigung der Isoquanten sind identisch => Grenzrate der technischen Substitution (MRTS) zwischen den Faktoren sind bei beiden Produktionsprozessen gleich. (dFx/dNx)/(dFx/dKx) = ín/ík = (dFy/dLy)/(dFy/dLy) Optimale Produktionsstruktur: Grenzrate der Substitution (MRS) ist gleich der Grenzrate der Transformation (MRT). (dU/dX)/(dU/dY) = ìx/ìy = (dFy/dNy)/(dFx/dNx) Private Haushalte : Nutzenmaximierung unter der Budgetbeschränkung Wi= px*x + py*y => effizienter Tausch: (dU/dx)/dU/dy)=px/py Unternehmen: Gewinnmaximierung: Max Ð= p*F(N, K) – w*N – r*K => MRTS = (dF/dN)/(dF/dK) = w/r Gesamtergebnis: MRS = px/py = MRT Intertemporaler Tausch: F(N, K1) = K2 + c1 F(N, K2) = c2 Ergebnis: Intertemporale Substitutionsrate entspricht Grenzprodukt der Investition in Periode 2: U(c1)/U(c2) = dF/dK2 Budgetrestriktion mit Zins: W1 + W2/(1+r) = c1 + c2/(1+r) => U(c1)/U(c2) = dF/dK2 = 1+r => Wertgrenzprodukt des Kapitals entspricht dem Zins und damit den Kosten am Kapitalmarkt 1.4 Wohlfahrtsanalyse Erster Hauptsatz: Ein Gleichgewicht, das über den Konkurrenzmarkt generiert wird, ist stets pareto-effizient. Zweiter Hauptsatz: 18.03.02 Sascha Tünker FB 02 Wirtschaftswissenschaften Seite 1 von 1 Zusammenfassung Mikro 2 Jede Zulässige Pareto-effiziente Lösung kann durch geeignete Umverteilung der Anfangsausstattung über den Markt generiert werden. Unvollkommener Wettbewerb und Industrieökonomie 2. Monopol Gewinnmaximierung: Grenzerlös (MR) – Grenzkosten (MC) =! 0 Grenzerlös: MR = p + (dp/dq)*q (Zusätzlicher Erlös für eine Einheit (p) + Veränderung des Preises für alle Einheiten (dp/dq)*q) Grenzkosten: MC = p(q) ð MR = MC Preiselastizität der Nachfrage : ε = - (dq/dp) *p/q ð MR = p – p/ε Inverse Elastizitätsregel: (p – MC)/p = 1/ε Der Preis des Monopolisten ist umgekehrt proportional zur Preiselastizität der Nachfrage. 2.2 Wohlfahrt, Allokation und Umverteilung Problem 1: Deadweight loss: Die Gesamtwohlfahrt im Monopol ist absolut geringer als im Wettbewerb, da die Konsumentenrente stärker zurückgeht als die Produzentenrente steigt. Insgesamt findet eine Verknappung des Angebots statt, was zu einem höheren Preis führt. Problem 2: Rent seeking: Da die Monopolpositionen trotz Fehlallokationen für den Produzenten attraktiv ist, ist er im Zweifel bereit, nahezu seine gesamte Zusatzrente zu investieren, um diese Position zu erlangen. Als Ausgaben kommen in Frage: - Lobbying- Kosten - Ausgaben zur Verhinderung von Markteintritten - Exzessive F&E- Ausgaben Sowie: - F&E, die zu Patenten führt - Bestechungsgelder - Auktionen von Monopolstellungen 18.03.02 Sascha Tünker FB 02 Wirtschaftswissenschaften Seite 2 von 2 Zusammenfassung Mikro 2 Während es die letzten drei Punkte neutral für die Beurteilung der Gesamtwohlfahrt sind, haben die ersten drei eindeutig einen negativen Wohlfahrtseffekt. 2.3 Preisdifferenzierung 1. Grades: Vollständige Preisdifferenzierung; jeder Konsument zahlt genau nach seiner Zahlungsbereitschaft. 2. Grades: Unterteilung in wenige Personengruppen (Schüler, Studenten, Rentner, etc.), die unterschiedliche Preise zahlen. 3. Grades: Unterteilung in wenige Kundengruppen, die unterschiedliche Preise zahlen. Wohlfahrtbeurteilung: Bei der Preisdifferenzierung ersten Grades ist die Produzentenrente maximal, die Konsumentenrente = 0. Insgesamt entspricht die Produktionsmenge und die Gesamtwohlfahrt aber der bei vollständiger Konkurrenz und ist somit pareto-effizient. Bei der Differenzierung 2. und 3. Grades steigt die Produzentenrente ebenfalls gegenüber dem undifferenzierten Monopol, es kommt aber auch zu einer höheren Ausbringungsmenge. Die Gesamtwohlfahrt steigt auch hier, und die Konsumentenrente sinkt. Ausnahme: Output bleibt konstant: dW = - (bce + b`c`e`)< 0 Ramsey-Preisregel: [(pi-MC)/pi]/ [(pj-MC)/pj] = εj/εi Das Preisverhältnis für die Kundengruppen entspricht dem umgekehrten Verhältnis der Elastizitäten. 3. Oligopol und strategische Interaktion Spieltheorie: Nash-GG: Ein Nash-Gleichgewicht ist immer dann gegeben, wenn es sich für keinen der Spieler lohnt, abzuweichen, sofern die anderen Spieler ihre Strategie beibehalten. Dominante Strategie: Ein Spieler hat dann eine dominante Strategie, wenn es für ihn immer eine optimale Handlungsalternative gibt, unabhängig davon, was die anderen Spieler tun. Gefangenen-Dilemma: Von einem Gefangenendilemma spricht man dann, wenn es für beide Teilnehmer eine dominante Strategie gibt, die zu einem nicht pareto-effizienten Nash-GG führt. Strategie: eine Strategie ist eine komplette Liste von Aktionen, mit je einer Aktion für jeden Knoten, an dem der Spieler an der Reihe ist. Teilspiel: Ausschnitt eines Spiels oder das Spiel selbst 18.03.02 Sascha Tünker FB 02 Wirtschaftswissenschaften Seite 3 von 3 Zusammenfassung Mikro 2 Teilspielperfektes Gleichgewicht: Ergebnis, bei dem in jedem Teilspiel ein Nash-GG vorliegt (einschließlich dem Gesamtspiel). 3.2.1 Bertrand-Wettbewerb Annahmen: - homogene Güter - bei gleichem Preis teilt sich die Nachfrage auf alle Anbieter paritätisch auf - Keine Mengenrestriktionen auf Produzentenseite - Identische und fixe Stückkosten Gewinn: Π (pi, pj) = (pi – c)*Q (pi, pj) Wenn eine Firma billiger ist als die anderen, vereinigt sie die Gesamtnachfrage auf sich. Sind die Preise gleich, teilt sich die Nachfrage paritätisch auf, ist der Preis über dem eines Wettbewerbers, wird nichts nachgefragt. ð Anreiz für jede Firma, die andere zu überbieten, solange der Preis noch über den Grenzkosten liegt. ð Gleichgewicht bei Preis gleich Grenzkosten (p = MC) ð Schon bei zwei Wettbewerbern kommt es zur gleichen Lösung wie bei vollständiger Konkurrenz (Bertrand-Paradoxon). Unterschiedliche Kosten: Hat eine Firma niedrigere Kosten als die anderen Wettbewerber, kann sie diese aus den Markt drängen und Extraprofite erzielen. Der Preis wird aber weiterhin unter dem Preis liegen, bei dem sich der Markteintritt für andere Wettbewerber lohnt. Maximal wird der Anbieter den Monopolpreis verlangen, da bei diesem Preis der Erlös maximal ist. Mengenmäßige Beschränkungen (bei nur 2 Firmen am Markt): Ist eine Firma nicht in der Lage, die Gesamtnachfrage zu bedienen, ist der andere Wettbewerber Monopolist auf dem Restmarkt. Zur Analyse geht man davon aus, das 1. Die beschränkte Firma zu Grenzkosten anbietet und sie damit 2. die Kunden mit der höchsten Zahlungsbereitschaft an sich bindet. Somit ist die Residualnachfragekurve um die Angebotsmenge des beschränkten Unternehmens nach rechts verschoben. Auf diesem Markt verhält sich der unbeschränkte Anbieter als Monopolist und maximiert seinen Gewinn mit MR = MC. Ergebnisse: - der Beschränkte Anbieter bietet zu Grenzkosten an und macht keinen Profit - der unbeschränkte Anbieter verlangt einen höheren Preis und macht positive Gewinne - Die Gesamtmenge beider Anbieter entspricht genau der Menge, die nachgefragt würde, wenn beide Anbieter den höheren Preis verlangen würden. Cournot-Wettbewerb Annahmen: - homogene Güter - Firmen können ihre Nachfrage befriedigen - Identische Kosten - Einmalige, nichtkooperatve und simultane Aktionen Gewinn: 18.03.02 Sascha Tünker FB 02 Wirtschaftswissenschaften Seite 4 von 4 Zusammenfassung Mikro 2 Π (qi, qj) = qi*P (qi + qj) – qi*c Reaktionsfunktion: R1 (q2) = (a-c)/(2b) – ½*q2 R2 (q1) = (a-c)/(2b) – ½*q1 Gleichgewicht: R2 in R1: q1 = (a – 2c1 +c2)/3b q2 = (a – 2c2 +c1)/3b p = a – b*Q = a – b*(q1 + q2) = (a + c1 + c2)/3 Πi = (pi – c)*qi = b*qi² Ergebnisse: - Im Cournot-Wettbewerb sind die Angebotsmengen niedriger und die Preise höher als bei vollständiger Konkurrenz, wobei sich die Allokation bei steigender Anzahl der Firmen der im vollständigen Wettbewerb annähert (was ja auch nicht unlogisch ist, gell?) Sequentielles Cournot-Spiel (Stackelberg – oder Leader-Follow-Spiel): Einsetzen der Reaktionsfunktion des anderen Spielers in eigene Gewinnfunktion des Führers: ΠF (q1, q2) = q1* P (q1 + R2 (q1)) – c*q1 q1 = (a-c1)/ 2b = 3/2 qc q2 = (a – c2)/ 4b = ¾ qc - Führer kann First-Mover-Advantage nutzen (Gewinn steigt) Folger hat Gewinneinbußen Gesamtmenge steigt Preis sinkt Tacit Collusion Kooperative Lösung ist zwar pareto-effizient, aber kein Nash –GG. => beide Spieler haben Anreiz zum Abweichen. Superspiele = wiederholte Spiele Bertrand: Gewinn: max Σ Πit (pit, pjt)*δt = Σ Πit (pit, pjt)/(1+r)t Endlicher Zeithorizont Annahme: Trigger-Strategie Lösung durch Rückwärtsinduktion (backward induction) möglich 18.03.02 Sascha Tünker FB 02 Wirtschaftswissenschaften Seite 5 von 5 Zusammenfassung Mikro 2 Keine neuen Erkenntnisse Unendlicher Zeithorizont Annahme: Trigger-Strategie Lösungsansatz: Π/2 (1 + δ+ δ² + δ³ + ...) >= Π ð ð ð ð ð Π / (1 - δ) >= Π δ >= ½ 1/ (1 + r) >= ½ 1 + r <= 2 r <= 1 (= n) Dürfte in der Regel erfüllt sein, daher ist eine Kooperation ein stabiles GG 3.3.4 Reputation und ASIV Informationen über die Unternehmen sind asymmetrisch verteilt: Jedes Unternehmen kennt nur die eigene Kostenstruktur genau und kann die des anderen lediglich schätzen. Deshalb ist es für ein Unternehmen möglich, Signale bezüglich der eigenen Kosten auszusenden. Problem: Glaubwürdigkeit! Um glaubwürdig zu sein, müssen die Signale Geld kosten. 3.4 Produktdifferenzierung Produktdifferenzierung im Cournot-Fall p1 = α - βq1 - γq2 p2 = α - βq2 - γq1 wobei : β > 0 ; β² > γ² Maß der Differenzierung : δ = β²/ γ² Vollständige Differenzierung (vollständig heterogene Güter): δ = 0 Keine Differenzierung (vollständig homogene Güter): δ = 1 R1 (q2) = (α - γq2)/2β R2 (q1) = (α - γq1)/2β Allgemeine Ergebnisse : qi = α/ (2β + γ) pi = αβ/ (2β + γ) Πi = α²β/ (2β + γ)² Bei steigender Differenzierung ( sinkendes γ) gilt: - Produktionsmenge steigt 18.03.02 Sascha Tünker FB 02 Wirtschaftswissenschaften Seite 6 von 6 Zusammenfassung Mikro 2 - Preis steigt Profite sinken 3.5 Marktzutritt und Marktaustritt Gründe für Extraprofite: - Economies of Scale - Kostenvorteile (z.B. durch learning by doing) - Differenzierte Produkte - Fianzierungsbeschränkungen Contestable Markets Drohender Markteintritt kann genügen, eine Wettbewerbslösung herzustellen. Voraussetzung: Sunk Costs (F) Maximierung : DB = (P(Q) – c)* Q Überlebensfähig, wenn DB > F ð Pc = AC >= c + F/Q Sobald P > Pc besteht die Gefahr des Markteintritts. => Kampf bis auf die Grenzkosten => Verluste => besser gleich zu Pc verkaufen Wohlfahrtseffekte: - effektive Produktion, nur eine Firma am Markt (Economies of Scale) - beschränkt effektive Allokation Spieltheoretisch: Sunk Costs bilden Eintrittsbarriere Stillschweigende Übereinkünfte: Beide Firmen teilen sich den Monopolprofit ð aus gesellschaftlicher Sicht Verschwendung, da doppelte Fixkosten anfallen ð Kampf um Monopolstellung bei Stillschweigender Übereinkunft ist billiger als bei Zermürbungskrieg ð Ineffizient niedrige Ausstiegsrate Abschreckung des Markteintritts: - Stackelberg-Spencer-Dixit: Sunk Costs haben Commitmentwert. Hohe Investitionen können Kampfbereitschaft signalisieren und zeigen, dass bei Markteintritt keine Profite zu erzielen sind. - Umgekehrt: „puppy dog“ – Strategie: niedrige Investitionen und akkumulieren einer geringen Kapazität kann bei Konkurrenten aggressives Verhalten verhindern - Learning by doing: geringe Preise und hohe Kapazitäten ermöglichen schnelles Lernen => Kosten sinken => niedriger Preis schreckt Konkurrenz vor Markteintritt ab - Exklusive Vertriebskontrakte können Markteintritt erschweren 3.6 Asymmetrische Information 18.03.02 Sascha Tünker FB 02 Wirtschaftswissenschaften Seite 7 von 7 Zusammenfassung Mikro 2 Beispiel: Statisches Spiel - 2 – Perioden – Duopol - Informationen über Kostenstruktur sind privat - Annahmen über die Kostensituation der Konkurrenz wird aufgrund des Verhaltens in der Vorperiode getroffen o Verhalten kann strategisch eingesetzt werden - Bertrand-Wettbewerb - Konstante Skalenerträge - Kosten der Firma 1 (c1) sind nur Firma 1 bekannt - Kosten der Firma 2 sind allen bekannt - Symmetrische und lineare Nachfragefunktion o Di (pi, pj) = a - bpi – dpj § 0<d<b Erwartete Kosten der Firma 1: c1e = x*c1l + (1 – x)* c1h Reaktionskurven: - R von Firma 2 ist bekannt - R von Firma 1 kann 2 Formen haben: R1l und R1h - Bei ASIV: Nur eine Funktion dazwischen: R1e Kann Firma 1 Ihre Kosten offen legen, will sie: - bei hohen Kosten diese enthüllen - bei niedrigen Kosten keine Offenlegung o kann als Signal gewertet werden - Firma 1 hat immer Anreiz, hohe Kosten zu signalisieren - Kann sie keine hohen Kosten glaubhaft machen, wird sie versuchen, Prewissignale zu geben Mögliche Signale in der ersten Periode: - Signalisierung hoher Kosten, um Preis hochzuhalten - Aggressive, niedrigen Preise, um vor Markteintritt abzuschrecken - Bei Übernahme: Geringe Preise, um den Kaufpreis zu drücken o Diese Signale sind i.d.R. nicht kostenlos 4. Patente Wohlfahrtswirkung hängt von folgenden Punkten ab: - Laufzeit - Umfang des Schutzes - Reaktion der Firmen (Investitionen) Ergebnisse, wenn F&E- Ergebnisse allen Marktteilnehmern gleichermaßen zur Verfügung stehen (ohne Patentschutz): o Weiterhin vollständige Konkurrenz o Keine Zusatzprofite o Preis sinkt, Konsumentenrente steigt (A) o Gesamtwirtschaftliches Optimum 18.03.02 Sascha Tünker FB 02 Wirtschaftswissenschaften Seite 8 von 8 Zusammenfassung Mikro 2 o Problem: Keine Anreize zu F&E-Investitionen Geschützte Patente: F&E – Ergebnisse stehen nur einem Marktteilnehmer zur Verfügung 1. kleine Innovationen (p < pm) - Preis und Menge am Markt bleibt unverändert Unternehmen kann Monopolprofite (K) einfahren Ein teil des möglichen zusätzlichen Profits bleibt ungenutzt (wie bei Monopolen üblich) 2. große Innovationen (p > pm) - Unternehmen kann Monopolmacht voll ausspielen, Zusatzrente W Preis sinkt, Menge steigt Dennoch: Ein teil des möglichen zusätzlichen Profits bleibt ungenutzt (wie bei Monopolen üblich) 3. große Innovation eines Monopolisten: - Effekte wie bei 2, allerdings: o Verdrängung des eigenen Monopolprofits, Nettoeffekt: M`- M o Konsumentenrente steigt stärker, da M dazukommt Wohlfahrtseffekt: A > W > (M`- M) >K Ergebnisse: - auch Monopolisten können die Zusatzrente nicht komplett abschöpfen o zu wenig Investitionsanreize für F&E o Anreiz einer Firma, eine Monopolstellung zu erlangen, ist bei vollständiger Konkurrenz größer als wenn sie bereits Monopolist ist o Patente sichern Anreize für F&E o Bei unendlicher Laufzeit vermutlich zu wenig F&E o Mindestlaufzeit: Gewinne müssen alternative Anlageform übersteigen o Maximallaufzeit: so kurz wie möglich, damit Wohlfahrtsverlaust durch Monopolstellung minimiert werden Problem: Patentrennen - Investitionen des Unterlegenen sind i.d.R. verloren - Zu hohe Investitionen, um Rennen zu gewinnen Fazit: - Patente sind notwendig, um Anreize zu schaffen Imitationen müssen bekämpft werden, um Anreize zu erhalten Subvention von F&E kann sinnvoll sein, da Konsumentenrente steigt Grundlagenforschung muss öffentlich geleistet werden 5. Entscheidung unter Unsicherheit 18.03.02 Sascha Tünker FB 02 Wirtschaftswissenschaften Seite 9 von 9 Zusammenfassung Mikro 2 5.1 Versicherung und Vermögen Vermögen ohne Versicherung: (1 – p ) * W0 + p (W0 – S) = W0 – p*S Vermögen mit fairer Versicherung: (1 – p ) * (W0 - p*C) + p * (W0 – S + C – p*C) = W0 – p*S ð Erwartetes Vermögen ändert sich nicht, lediglich die Verteilung auf die Umweltzustände ð Ist C = S, ist das Vermögen in beiden Zuständen gleich Allgemein gilt für Versicherungen: (1 – p ) * (W0 - Π*C) + p * (W0 – S + C – Π*C) = W0 – p*S + (p - Π)*C 5.2 Erwartungsnutzenhypothese: Eu = pu(V) + (1 – p)u(W) Bestimmung von Extrema : Du/dV = uv ; du/dW = uw Totales Differential : DEu = p*uv*dV + (1 – p) *uw*dW = 0 Wenn V =W => uv = uw => uv/uw =1 ð dV/dW = - (1 – p)/p - bei Risikofreudigkeit: Minimum bei Risikoneutralität: kein Extremum bei Risikoaversion: Maximum (Regelfall) Bei Risikoaversion gilt: - sind Schadensfälle nicht vollständig positiv korreliert, kann ein Tausch der Vermögensansprüche den Nutzen erhöhen - Korrelieren 2 Schäden vollständig negativ, können sie sich gegenseitig vollständig versichern - Sind die Risiken unabhängig voneinander und eine genügend große Anzahl vorhanden, ist ebenfalls vollständige Absicherung möglich Faire Versicherung: p= Π Maximaler Risikoaufschlag µ: Differenz zwischen fairem Wert und Sicherheitsäquivalent Bei einer Versicherung mit Risikoaufschlag stellt sich das Individuum besser, wenn es sich nur teilweise versichert. Ist der Risikoaufschlag höher als die maximale Risikoprämie, wird es sich nicht versichern. Ist das individuelle Risiko höher als der Prämiensatz (bei kollektiven Versicherungen) wäre eine Überversicherung aus Sicht des Individuums optimal. 18.03.02 Sascha Tünker Seite 10 von 10 FB 02 Wirtschaftswissenschaften Zusammenfassung Mikro 2 5.4 Principal- Agent Problem Prizipal kann die Aktivitäten des Agenten nicht exakt kontrollieren. Modell: - Prinzipal bietet Vertrag an - Agent entscheidet über Annahme und über Engagement - Prinzipal zahlt vereinbarte Entlohnung Bei Sicherheit: - Anstrengung: e (0 oder 2) - Reservationsnutzen: 10 - Lohnsatz: wH bei hohem Engagement, wL bei niedrigem Nutzenfunktion: U=w–e Gewinn der Firma: Π = R (e) – w Partizipationsbedingung: WH – 2 >= 10 Anreizbedingung: WH – 2 >= wL ð wH = 12, wL = 10 ð Wird von Firma nur gezahlt, wenn ΠH = R (eH) – 12 > ΠL = R (eL) – 10 ð R(eH) > R(eL) + 2 Bei Unsicherheit: R (2) = 0,8 * H + 0,2 * L R (0) = 0,4 * H + 0,6 * L EwH = 0,8 * wH + 0,2 * wL EwL = 0,4 * wH + 0,6 * wL Partizipationsbedingung: 0,8 * wH + 0,2 * wL – 2 >= 10 => wL = 60 – 4 wH Anreizbedingung: 0,8 * wH + 0,2 * wL – 2 >= 0,4 * wH + 0,6 * wL ð wL = wH – 5 ð wH = 13 ð wL = 8 ð Ew (eH) = 12; Ew (eL) = 10 6. Asymmetrische Information - Vertragspartner haben unterschiedliche Informationen Besser informierter kann mit seinen Informationen Zusatzrente erwirtschaften (zu Lasten des anderen) Kontrollen sind Kostenintensiv und nicht immer möglich Besser Informierter wird über Signale versuchen, Informationen preiszugeben o Strategischer Einsatz von Signalen 18.03.02 Sascha Tünker FB 02 Wirtschaftswissenschaften Seite 11 von 11 Zusammenfassung Mikro 2 6.1 Hidden Information oder Adverse Selection - Informationen über Qualität (Nutzen) nicht verfügbar - Am Markt wird sich nur ein Preis für durchschnittliche Qualität ergeben - Anbieter hoher Qualität werden diesen Preis nicht akzeptieren - Zitronenmarkt Versicherung und Adverse Selection a. Poollösung: - Versicherung kennt individuelles Risiko nicht - Bietet nur Durchschnittlichen (fairen) Vertrag an Extremfall: - Π > ΠmaxL - Individuen mit niedrigem Risiko werden Vertrag ablehnen - Risiko der Versicherung steigt - Weitere niedrige Risikoklassen steigen aus - Prämie steigt weiter - and so on Anderer Fall: - ΠmaxL > Π > p - Individuen mit niedrigem Risiko werden sich unterversichern - Individuen mit hohem Risiko werden sich überversichern - Risiko der Versicherung steigt, Prämien steigen - Individuen mit niedrigem Risiko werden sich noch weniger Versichern - And so on Einzige mögliche Poollösung: - ja/nein Entscheidung zu Vollversicherung (S =C) - Π < ΠmaxL - Problem: kein Spieltheoretisches Gleichgewicht - Es gibt Markteintrittschancen für günstigere Versicherung, die nur Individuen mit niedrigem Risiko abschließen b. Separierendes Gleichgewicht Voraussetzung: - Selbstselektion: Typen mit hohem Risiko schleißen anderen Vertrag ab als welche mit niedrige - Break- Even- Bedingung: Versicherung macht keinen Verlust - No- Entry Bedingung: es darf keinen Spielraum für interessantere Versicherung geben Lösungsbeispiel: - Poollösung ist mit so hoher Prämie, dass diese von Individuen mit geringem Risiko nicht akzeptiert würde - Vertragsangebote B und C: - B ist mit voller Deckung, aber zu hohem Prämiensatz 18.03.02 Sascha Tünker FB 02 Wirtschaftswissenschaften Seite 12 von 12 Zusammenfassung Mikro 2 - C ist mit niedrigem Prämiensatz, aber mit einer so niedrigen Deckung, dass es für Individuen mit hohem Risiko auf der gleichen Indifferenzkurve wie B liegt (und diese somit B wählen) 6.2 Hidden Action oder moral hazard - Aktionen nach Vertragsschluss nicht beobachtbar - Eintrittswahrscheinlichkeit für Schaden wird durch Agenten erhöht - Anbieter von Leistungen (Prinzipal) macht Verluste Versicherung und Moral Hazard - Nach Versicherungsschluss kann der Versicherte das Schadensrisiko beeinflussen - Verlustrisiko für Versicherung - Kein Versicherungsangebot (Effizienzverlust) Lösungen: 1. Versicherung kann Maßnahmen des Versicherten kontrollieren - Angebot von 2 Prämien: ohne Investition Π = p, mit Π = pa. Da Punkt D einen höheren Nutzen stiftet als Punkt B würde sich das Individuum für die Investition und die billigere Prämie entscheiden. 2. - Versicherung kann Maßnahmen nicht kontrollieren D ist kein Gleichgewicht Individuum schließt billigeren Vertrag ab und unterlässt Investition Nutzen des Individuums: Indifferenzkurve durch H Versicherung macht Verlust Mögliche Lösung: - Versicherung bietet Kontrakt Πa = pa nur mit Teildeckung an und überlässt es dem Individuum, ob es die Investition tätigt - Indifferenzkurven haben aufgrund der Risikounterschiede unterschiedliche Steigungen - Wenn sich die Indifferenzkurven, die durch die Punkte C`und A`gehen, auf der Sicherheitslinie treffen, ist das Individuum indifferent und wird im Zweifel die Investition tätigen 6.3 Signaling: Bei ASIV haben Anbieter hoher Qualität Interesse daran, ihre Qualität offenzulegen und Glaubhaft zu machen. Dies ist über Signale möglich. Beispiel Arbeitskräfte: Modell: - 2 Bewerbertypen mit hoher (θH) und niedriger (θL) Produktivität - Ausbildung wirkt sich nicht auf Produktivität aus, ist aber von Produktiveren einfacher zu erlangen - Ausbildung hat zunehmende Grenzkosten - Nutzen besteht aus Differenz zwischen Lohn und (Ausbildungs-) Kosten u = w – c(e) Möglichkeit 1: Poollösung: 18.03.02 Sascha Tünker FB 02 Wirtschaftswissenschaften Seite 13 von 13 Zusammenfassung Mikro 2 Arbeitgeber zahlt Durchschnittslohn entsprechend dem erwarteten Anteil der Unproduktiven λ: w (e) = (1 - λ) * θH + λ * θL Möglichkeit 2: Separierendes Gleichgewicht: Arbeitnehmer signalisieren Ihre Produktivität durch Ausbildung: Hat ein AN mindestens das Ausbildungsniveau e0, zeigt er, dass er zu den Produktiveren gehört, da es sich für die unproduktiven nicht lohnt, dieses anzustreben (Kosten = Nutzen) 6.4 Screening: Umgekehrter Fall: schlechter Informierter Agent versucht Anreize so zu setzen, dass der besser informierte seine privaten Informationen enthüllt. Beispiel: - 2 Waren mit unterschiedlicher Produktivität - Wahrscheinlichkeit der Fehlerfreiheit: 0 < pl < ph < 1 - Identische Grenzkosten c - Wertschätzung des Produktes ist V 1. - Fall: Ohne Garantie müssten beide zu Grenzkosten c anbieten Profite wären bei beiden 0 Kunden des schlechteren Produzenten hätten höheres Risiko, ein kaputtes Teil zu erwischen 2. - Fall mit Garantie: Produktionskosten der Herstellers: c + (1-p)c + (1-p)²c+... = c/p Kosten des guten Herstellers c/ph < Kosten des schlechteren Herstellers c/pl Verkauf zu P= c/pl: Lohnt sich nur für guten Hersteller, da Kosten niedriger als Erlöse (beim schlechten Hersteller sind diese identisch) Wertschätzung des Kunden: u = p*V – P o Beim schlechten Hersteller ohne Garantie: u = pl*V – c = pl *(V – c/pl) o Beim guten Hersteller mit Garantie (p =1) u = V – c/pl o Nutzen des Produktes mit Garantie ist um das (1-pl)-Fache höher - 18.03.02 Sascha Tünker FB 02 Wirtschaftswissenschaften Seite 14 von 14