Q-Fieber (Coxiella burnetti)

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Q-Fieber (Coxiella burnetti)
Direkter Kontakt, lebensmittelbedingte Zoonosen
Q-Fieber ist eine durch das Bakterium Coxiella burnetti verursachte Infektionskrankheit. Sie kommt
überwiegend bei Schafen und Ziegen vor und wird über die Luft (aerogen) auf den Menschen
übertragen.
Reservoir und Übertragungswege
Hauptreservoir des Erregers sind vor allem Hauswiederkäuer (Rind, Schaf, Ziege), des Weiteren auch
Haushund/-katze und Wildtiere (Hirsche, Füchse, Wildvögel). Coxiellen wurden auch in Arthropoden
(Insekten, Zecken und andere Spinnentiere) nachgewiesen, wobei deren Rolle bei der Übertragung
umstritten ist.
Coxiella burnetti bildet Dauerformen aus, die es dem Erreger erlauben, jahrelang außerhalb der Wirte
in der Umgebung zu überleben und infektiös zu bleiben.
C. burnetti wird über Urin, Kot und Milch sowie während Tiergeburten über Fruchtwasser und Plazenta
infizierter Tiere ausgeschieden. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt über die Inhalation der
Dauerformen (z.B. durch erregerhaltigen Staub) oder direkten Kontakt mit infizierten Tieren, den
Konsum infizierter Lebensmittel (Rohmilchprodukte) und (selten) durch direkte Übertragung von
Mensch zu Mensch (unter anderem in der Schwangerschaft von der Mutter auf den Fötus).
Symptome
Ca. 50% der Infektionen verlaufen symptomlos. Bei akuter Infektion können Fieber, Schüttelfrost und
starke Kopfschmerzen auftreten; im weiteren Verlauf kann es zu einer Lungen- oder Leberentzündung
kommen. Bei Infektionen in der Schwangerschaft kann es zum Abort oder zur Frühgeburt kommen.
Besonders empfängliche Personen
Ein größeres Risiko besteht vor allem für Menschen, die engen Umgang mit Tieren haben (Tierhalter,
Schlachtpersonal, Tierpräparatoren, Tierärzte, Jäger) sowie Laborpersonal.
Relevanz für Deutschland
Q-Fieber ist eine weltweit verbreitete Zoonose. In den letzten Jahren hat die Anzahl gemeldeter QFieber Infektionen in Deutschland zugenommen.
Bekämpfung/Prophylaxe
Der direkte und indirekte Nachweis von C.burnetti ist meldepflichtig (§7(1) IfSG). Entscheidend ist die
rechtzeitige Identifizierung infizierter Nutztiere und Prävention der damit einhergehenden bakteriellen
Kontamination der Umwelt. Ein Impfstoff liegt vor, ist in Deutschland aber nicht zugelassen.
Forschung in Deutschland
http://www.fli.bund.de/de/startseite/institute/institut-fuer-bakterielle-infektionen-undzoonosen/projekte/bmbf-verbundprojekt-q-fieber.html
www.zoonosen.net
Zoonosen-Lexikon
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http://www.rki.de/DE/Content/Institut/OrgEinheiten/ZBS/ZBS2/zbs2_node.html;jsessionid=17BE418E
5DDF0DCF49A0695BEC874B77.2_cid290
Weiterführende Links
http://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/Q/QFieber/Q-Fieber.html
http://www.cdc.gov/qfever/
Quellen:
1) Zoonosen: Von Tier zu Mensch übertragbare Infektionskrankheiten
Bauernfeind/Kimmig/Schiefer/Schwarz/Slenczka/Zahner Deutscher Ärzteverlag 4. Auflage 2013
2) Pathogene Mikroorganismen: Zoonosen Band I & II Heeschen Behr’s Verlag 2. Auflage 2012
www.zoonosen.net
Zoonosen-Lexikon
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