Warum zu viel I - Putenfabrik – nein Danke!

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Warum zu viel
Ant*bi*tika Bei Menschen
und Tieren kommen massenhaft Antibiotika zum Einsatz.
Mit hohem Risiko: Bakterien
können unempfindlich
werden - und sehr gefährlich.
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f in Tag im September. In Kiel kränkelt
LAnna, triefende Nase, bellender Husten, kratzender Hals. Der Hausarzt verord-
net ihr ein Antibiotikum - schließlich
schreibt sie morgen eine Prüfung. In der
Nähe von München sorgt sich Bauer Meier.
kranke Puten hat er im Stall entdeckt
und aus dem Verkehr gezogen. Und die übrigen ro ooo? Der Tierarzt verschreibt Antibiotika für alle - sicher ist sicher. Am selben Tag: wieder einmal Schlagzeilen über
Killerkeime, gegen die Antibiotika nicht
wirken, ln einer deutschen Klinik.
Zwischen Anna, Bauer Meier und den
Killerkeimen gibt es einen Zusammenhang: ,,Der leichtfertige Einsatz von Antibiotika bei Menschen und Tieren macht
Zr,vei
Bakterien unempfindlich gegen diese Mittel'i sagt Dr. Gerd Glaeske, Professor für Versorgungslorschung an der Uni Bremen und
Leiter der Arzneimittelbewertungen der
Stiftung Warentest. Fachsprachlich heißen
solche Keime .,resistent'l und sie sind weltweit auf dem Vormarsch. Sie entstehen bei
Patienten innerhalb und außerhalb von
Kliniken, ebenso wie in Stäl1en. Und sie
werden munter übertragen. So gelangen
sie etwa von Nutztieren in Lebensmittel,
selbst in Gewässer (siehe Grafik).
Beim Menschen können sie schwere bis
- weil
Antibiotika kaum noch wirken. Ein Horrortödliche Infektionen hervorrufen
szenarlo. Manche Forscher warnen schon
vor der .,posrantibiotischen Ara'l Doch jeder kann die Gefahr eindämmen helfen.
Wettrüsten von Mensch und Mikrobe
Die Antibiotika-Ara begann t928. Alexander Fleming entdeckte zufällig, dass ein Inhaltsstoff von Schimmelpilzen Bakterien
tötet. Er nannte ihn Penicillin. Heute gibt es
in Deutschland etwa 8o antibiotische Wlrkstoffe. Sie gelten a1s Wunderwaffen gegen
vormals lebensbedrohliche Infektionen.
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ankmacht
Doch die Kelme wehren sich.,,Oft treten direkt nach Einführung eines Mittels die ersten Resistenzen auf'l sagt professor Dr. pe-
tra Castmeier, Direktorin des Instituts für
Hygiene an der Charit6 Berlin. Bakterien
lassen die Medikamente dann etwa nicht
mehr durch ihre Zellwand oder zersetzen
sie
mit speziellen Enzymen. Oft passiert
Raum. Damit nicht genug. ,,Andere resis-
tente Bakterien sind auf dem Vormarsch,i
sagt Dr. Annemarie Käsbohrer, Expertin
für das Thema am Bundesinstitut für Risikobewertung.,,Besonders große Sorgen
machen uns ESBL-Bildner." Dabei handett
es sich um Darmkeime, die durch spezielle
Enzyme gleich zwei Antibiotika-Gruppen Penicilline und Cephalosporine - unwirk-
gen. Jährlich gibt es in Deutschiand etwa
5oo ooo Krankenhausinfektionen. Sie kosten rund 15 ooo Menschenleben. ,,Ein gro-
ßer Teil dürfte auf das Konto resistenter
Keime gehen'l sagt Gastmeier. So steckten
ESBL-Bildner hinter den Todesfällen in ei-
ner Bremer Frühchenstation, die kürzlich
Schlagzeilen machten.
das zufällig, weil Mutationen das ErregerErbgut verändern. Brisant wird es, wenn ein
breit wirksames Antibiotikum die übrigen
Bakterien ausmerzt. Nun können sich die
Prozent der Deutschen
tragen schon ESBl-Bildnermit sich herum.
In Kliniken gelangen resistente Keime
leicht von Mensch zu Mensch und in den
Körper. Herangezüchtet werden sie aber
unempfindlichen konkurrenzlos vermeh-
Wehe, die Barriere bröckelt
nünftigen Umgang mit Antibiotika. Studi-
ren und ihren überlebensvorteil vererben.
sam machen.3 bis
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zum Großteil draußen: durch einen unver-
Erst einmal schadet es nicht, wenn iemand
MRSA, ESBL und Co. besiedelt ist. Die
en belegen den Zusammenhang. So gibt es
Keime bleiben außen auf der Haut oder
Schleimhaut, etwa im Darm. Doch wehe,
brauch oft auch hohe Resistenzraten.
die Barriere bröckelt. Das passiert etwa bei
Jedes Zweite unnötig verordnet
Deutschland liegt bei beidem im Mittelfeld
mit
Sie sitzen auf der Haut
Die bekanntesten resistenten Keime heißen MRSA: Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus. Das ,,M" steht oft auch für
,,mehrfach-" oder,,mulitresistent'i Diese
Unterformen haben nicht nur ihre Empfindlichkeit gegen Methicillin verloren,
sondern auch gegen weitere Antibiotika.
Bei t bis 2 Prozent der Bundesbürger sitzt
MRSA aufder Haut oder im Nasen-Rachen-
Verletzungen oder Immunschwäche. Doch
vor allem im Krankenhaus stehen Erregern
die Pforten ins Körperinnere oft weit offen:
durch Operationen, Wunden, Infusionen,
Beatmungsschläuche, Gefäß- und Blasenkatheter. Mögtiche Folgen : Harnwegsinfekte, Lungenentzündungen, Biutvergiftun-
in europäischen Ländern mit hohem
- und
Ver-
kann sich noch verbessern. ,,So sind
bis zu 5o Prozent der bei Kindern verordneten Antibiotika unnötig'l sagt Glaeske.,,Das
zeigen Daten, die wir kürzlich für die Bertels-
mann-Stiftung erhoben haben." Demnach
kommen die Mittel oft bei Erkältung, >
Übertragungswege resistenter Keime
Die massenhafte Gabe von Antibiotika bei Tieren und Menschen macht Bakterien
unempfindlich (resistent).
Gegen Krankheiten durch resistente Bakterien gibt es oft keine wirksamen Mittel.
Besonders g"rähro"t *inä Klinikpatienten.
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übertragungswege der resistenten Bakterien
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Vor allem in der Küche
Hände entscheidend
Hände waschen, Keime verbreiten
sich per Handschlag. Daher sollten
Sie die Hände gründlich mit Seife
waschen und sorgfältig abtrocknen :
nach jedem Toilettenbesuch, nach
Kontakt mit Tieren und deren Zubehör sowie vor dem Essen. Und besonders wichtig, aber oft vergessen:
Hände vor und nach dem Zubereiten
von Speisen waschen.
Hände desinfizieren. Die Hände der
Arae und Pfleger sind der wichtigste
Übertragungsweg für Keime und daher gründlich - selbst mit Handschuhen - mit Desinfektionsmittel
einzureiben: vor und nach jedem Patientenkontakt und wenn nötig zwischendurch - nach Berühren in-
Gut erhitzen. Erhitzen Sie Essen gut,
auch beim Aufwärmen. Die Kerntemperatur sollte mindestens zwei
Minuten lang mindestens 70 Grad
betragen. Das tötet Keime ab.
fektiöser Körperflüssigkeiten und vor
Tätigkeiten an ., Eintrittspforten",
zum Beispiel an Kathetern. Auch Besucher sollten vor und nach Patientenkontakt die Hände desinf izieren.
92Prozent der Masthühner in den geprüfKeime gelangen nicht nur durch
Wunden und Operationen in den
bei 97 Prozent der Puten, 68 Prozent der
Körper, sondern auch über Harn-
und Gefäßkatheter, lnfusions- und
Beatmungsschläuche. Sie sollen daher nur zum Einsatz kommen, wenn
unbedingt nötig - und so kuz wie
möglich. Solange Katheter und Co.
liegen, soll das Personal sie nach
neuer Lehrmeinung nur bei Bedarf
wechseln und sonst unangetastet
lassen - genau wie Wundverbände.
Lappen wechseln. Schrubben Sie
Messer, Brettchen und Co. gleich
nach dem Gebrauch mit heißem
Wasser und Spülmittel. Wechseln
Sie Lappen, Küchenschwämme
und zerkratzte Brettchen regelmäßig. Dort fühlen sich Keime wohl.
passen Behördenberichte vom selben Jahr:
ten Betrieben Nordrhein-Westfalens beka-
Rohware abschirmen. Schneiden
Rachtig kühlen. lm Kühlschrank
sollten Lebensmittel in geschlossenen Behältern oder gut abgedeckt
lagern. ln die kälteste Zone unten
gehört schnell Verderbliches wie
Wurst, Fleisch, Fisch. Putzen Sie
den Kühlschrank jeden Monat.
Tierischer Verbrauch
Schätzungsweise 3oo Tonnen Antibiotika
kommen so unters Volk. Tiere schlucken
noch mehr. 1734 Tonnen Antibiotika verordneten deutsche Tierärzte 2013. Dazu
Eintrittspforten kontrollieren.
Sie rohes Fleisch, Geflügel und
Fisch nie mit demselben Messer
oder auf demselben Brettchen wie
Obst und Gemüse - Keime könnten
überwechseln. Waschen Sie Obst,
Gemüse und Salat immer gründlich.
Grippe oder Bronchitis zum Einsatz. Doch
da rvirken sie meist gar nicht, weil Viren
und nicht Bakterien die Ursache sind.
Daten des Wissenschaftlichen Instituts
der AOK zeigen ein zweites Problem:Arzte
verordnen immer mehr Reserveantibiotika
- Mittel für den Notfall, wenn andere Antibiotika versagen. Pro Iahr beziehen die
Deutschen mehr als 40 Millionen Antibiotika-Rezepte, 85 Prozent davon ambulant.
MRSA erkennen. Der resistente
Keim ist hoch ansteckend. Kliniken
sollten neue Risikopatienten darauf
testen. Das betrifft Menschen, die
bereits MRSA hatten, letztes Jahr
stationär im Krankenhaus waren sowie Landwirte und Tierärzte. Auch
Pflegebedürftigkeit, Dialyse, Katheter und chronische Wunden steigern
das Risiko. Positiv Getestete bleiben
im Einzelzimmer isoliert. Zudem versucht man oft, MRSA zu beseitigen.
men Antibiotika. 1n Niedersachsen war das
Schweine und allen Kälbern der Fall.
Das liegt an der Massentierhaltung. Bei
rrielen Tieren aufengem Raum breiten sich
leicht Infektionen aus. Oft behandeln Tier-
ärzte nicht nur erkrankte Tiere. sondern
vorbeugend den ganzen Bestand. Lange
dienten Antibiotika zudem als ,,Mastbeschleuniger'l damit Tiere schneller wachund schlachtreif sind - obwohl es laut
Käsbohrer,,keine besonders guten Belege
für den Nutzen gab'l Seit zoo6 ist die Praxis
EU-weit verboten. Doch auch heute kommen Antibiotika vor allem bel Tieren für
die Fleischerzeugung zum Einsatz.
sen
Gefahr aus dem Kuhstall
,,Bei
Masttieren treten auch besonders vie-
le resistente Keime auf'l sagt Käsbohrer.
Ein spezieller Stamm namens MRSA cc a98
verbreitet sich stark in deutschen Ställen;
auch in deutschen Kliniken tauchte er schon
auf. Landwirte oder Tierärzte haben ihn
wohl eingeschleppt.,,Beide Berufsgruppen
sind oft besiedelt'l sagt Käsbohrer.
Aber nicht nur sie kommen mit den Keimen in Kontakt. Das Bundesinstitut für Risikobewertung fand zoog auf 43 Prozent
der Puten- und z4 Prozent der Hähnchenfleischproben MRSA. Auch andere resistente Bakterien gelangen in Lebensmittel, vor
allem auf Fleisch. aber auch in Rohmilch
und Eier. Um sich vor einer Übertragung zu
schützen, sind die Regeln der Küchenhygie-
Keimanfällig. Nutzen Sie für rohes
Fleisch und Fisch getrenntes Werkzeug.
92 J*urnal *ul*nc{}:eii
A und O in der Ktinik. Die Arzte und
Pfleger müssen die Hände desinfizieren.
ne laut Käsbohrer strikt zu befolgen. Sie
stehen im Kasten ganz links.
Gleich daneben finden sich wichtige Regeln für die Klinik. ,,Patienten sollten mit
auf die Einhaltung achten und zum Beispiel nachfragen, ob ein Katheter noch lie-
test 1112012
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&n"r§bi*t;ka
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Masseneinsatz. Mehr
als 40 Millionen Antibioti_
ka-Rezepte bekommen
die Deutschen pro Jahr_
-.k.i.*
gen muss'l betont Gastmeier.
,,Etwa 30 pro-
zent aller Krankenhausinfektionen sind
durch gute Hygiene vermeidbar.,,
Die Hygiene verbessern sollen Anderun_
gen des Infektionsschutzgesetzes von
2o11.
So sind Kliniken nun verpflichtet,
die Emp-
fehlungen der,,Kommission für frankenhaushygiene und Infektionsprävention,,
am Robert-Koch-lnstitut einzuhalten.
,,lm Kampf gegen die Keime müssen wir
auch bei den Antibiotika ansetzen,l sagt
Gastmeier. So hätten Länder wie Holanä,
Dänemark, Schweden mit sehr niedrigen
Resistenzraten sowohl eine gute Klinikhvgiene als auch einen geringen antibiotika_
verbrauch.,IlVir müssen unsern reduzieren
- zumal
die pharmaindustrie immer rveni_
ger neue Antibiotika entwickelt,l bekräftigt
Claeske. ,,Mr haben die Mittel jahrzehntl_
lang allzu sorglos eingesetzt.,,
Um den Verbrauch bei Tieren zu senken,
will Bundeslandwirtschaftsministerin
Ilse
Aigner das Arzneimittelgesetz verschärfen.
Wichtige humanmedizinische Antlbiotika
sollen nur noch eingeschränkt in die
Ställe
kommen und Tierärzte öfter Antibiogramme machen. Diese Labortests zeigen, wel_
che Antibiotika gegen die Erreger wirken.
Auch eine bundesweite Datenbank für
sämtliche Behandlungen sieht der Entwurf
vor. Kritikern geht er nicht weit genug.
So
fordert der Bund für Umwelt und Nalur-
schutz Deutschland klare Senkungsziele
und Verbesserungen bei der Tierhaltung.
Jeder kann mithetfun
Nicht nur die politik ist gefragt.
Ieder kann
Antibiotika einsparen helfen. Für Glaeske
Regel Nummer 1: ,,Drängen Sie Arzte
nicht,
Ihnen eins zu verordnen. Oft fühlen sie
sich
von dieser Erwartungshaltung unter Druck
gesetzt und verschreiben die Mittel
unnötigerweise." Dass sie nicht bei Erkältung
und
3rippe hetfen, erfuhren die Franzosen 20oz
)is zooT per Medienkampagne. Der
Ver-
rrauch sank um 27 prozent. Und Daten
zei1en Rückgänge bei Resistenzen. Vielieicht
ässt sich nicht nur Schlimmeres verhinlern, sondern sogar einiges
1/2012 test
verbessern.
I
So sparen Sie Antibiotika ern
Drängen Sie den Arä nicht, lhnen ein
Antibiotikum zu verschreiben. Oft nüt_
zen die Mittel wenig, sondern dienen
eher zur Beruhigung von patienten.
Hilft nicht bei Erkältung. Atemwegsinfektionen wie Grippe, Erkältung,
Halsschmerzen, Nasennebenhöhlenentzündung, Schnupfen, Husten und
Bronchitis werden meist durch Viren
verur§acht. Dagegen wirken Antibioti_
ka nicht, sondern nur gegen Bakterien.
Erst einmal abu/anen. Manche bak_
terielle lnfektionen heilen häufig allein.
P.aradebeispiel: Mittelohrentzündung.
Arzte können oft zwei bis drei Tage
abwarten, ob patienten wirklich ein
Antibiotikum brauchen.
Alternativen nutzen. Wer kein oder
nicht gleich ein Antibiotikum schluckt,
kann die Beschwerden mit anderen
Maßnahmen lindern. Oft helfen Ruhe,
viel trinken und rezeptfreie Medika_
mente, etwa Parazetamol gegen
Schmerzen und Fieber oder Mittel mit
Xylometazolin bei verstopfter Nase.
Wenn unverzichtbar, dann unver_
züglich. Bei schweren bakteriellen
lnfektionen wieetwa Lurgen_ und
Blasenentzündung, sind Antibiotika
unverzichtbar. Auch in der KIinik
ist die Gabe oft erforderlich. Sie sollte
dann aber auch sofort beginnen.
§trikt befolgen. Wenn
der Arzt Anti_
biotika verordnet, befolgen Sie strikt
die empfohlene Dosis und Dauer
der Einnahme. Sonst riskieren Sie die
Rückkehr der Erkrankung. Verwenden
Sie nie ohne ärztlichen Rat Antibiotika
- auch keine Restbestände_
Gezielt einsetzen. Antibiotika sollen
gezielt die Keime bekämpfen, die
Beschwerden verursachen. Hilfreich ist
- ein Test. wetche
Antibiotika gegen die Bakterien aus
Abstrichen oder proben der patienten
wirken. Nach etwa zwei Tagen liegt
das Ergebnis vor. Der Arzt kann nun
ein wirksames Antibiotikum auswählen
oder von einem Breitbandantibiotikum
gegen viele Bakterien auf ein genaues
wechseln. Aber: Antibiogramme finden
aus Kostengründen oft nicht statt.
ein Antibiogramm
Beserven schonen, Gegen manche
Antibiotika gibt es erst wenig Resisten_
zen. Damit sie im Notfall weiter wirken,
sollen Arzte sie nicht leichtfertig ver_
ordnen. Wichtige Reserven: Cephalo_
sporine (Wirkstoffe etwa Cefixim, Cef_
podoxim), neuere Makrolide (Azithro_,
Clarithro-, Roxithromycin), Chinolone
(wie Cipro-, Levo-, Ofloxazin).
Sicher entsorgen. Entsorgen Sie Anti_
biotika nie über Abfluss oder Toilette.
Sie können in Gewässer gelangen und
dort Resistenzen verursachen. Sicherer
ist Hausmüll, der meist verbrannt wird.
Der Königsweg: Manche Apotheken
ir
H
:i
sammeln freiwillig Altmedikamente.
i:,
*
Tiere schonen. Auch sie sollen wenig
Antibiotika bekommen. Strikte Vorgaben gelten für Bioprodukte laut EG_
Oko-Verordnung, erkennbar am EU_
Bio-Siegel, einem Blatt aus Sternen auf
grünem Grund. Antibiotika dürfen
hier
nicht vorbeugend und höchstens drei_
mal jährlich eingesetzt werden _ und
nur einmal, wenn Tiere maximal ein
Jahr leben. Das dürfte resistenten Kei_
men vorbeugen - allerdings wurden
sie auch schon in Biofleisch gefunden.
,l*urn*i**sl;nc{hsit
93
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