Möglichkeiten und Grenzen der chirurgischen - GI

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Möglichkeiten und Grenzen der chirurgischen Therapie von
hepatobiliären Tumoren
Prof. Dr. Wolf O. Bechstein
Universitätsklinikum Frankfurt, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
Die chirurgische Therapie ist fester Bestandteil der stadien-adaptierten Therapie
sowohl des hepatozellulären Karzinom (HCC) als auch des Cholangiozellulären
Karzinoms (CCC).
Epidemiologische Daten aus den USA (SEER) belegen ein Verbesserung der
Prognose des HCC durch Leberteilresektion und –transplantation bereits vor
Einführung von Sorafenib (Nijei 2015). Das neu entwickelte Hong Kong Liver Cancer
Staging (HKLC) eröffnet mehr Patienten die Chance einer radikalen Therapie als
das bisher gebräuchliche Barcelona Clinic Liver Cancer Staging (BCLC) (Yau 2014).
Auch
bei
kompensierter
Leberzirrhose
ist
ein
klinisch
signifikanter
Pfortaderhochdruck als relevanter Prognose Faktor des HCC im Hinblick auf das
Risiko der Dekompensation nach Leberteilresektion und das Langzeitüberleben zu
werten (Berzigotti 2015). Ob resektable Patienten mit Lebertransplantation eine
verbesserte Prognose haben gegenüber der Behandlung durch Leberteilresektion ist
weiterhin offen (Proneth 2014) . Radiofrequenzablation (RFA) des HCC hat zwar
eine geringere periprozedurale Morbidität gegenüber der Leberteilresektion, geht
aber mit vermindertem 5 Jahres OS und DFS einher (Wang 2014, Feng 2015). Auch
in der Behandlung des Rezidivs eines HCC weist die Re-Resektion ein besseres 5Jahres DFS auf als die RFA (Cai 2014).
Beim
Cholangiokarzinom
Cholangiokarzinom
(iCCA),
wird
unterschieden
perihilärem
zwischen
Cholangiokarzinom
intrahepatischem
(pCCA)
(vormals
„Klatskin Tumor“ genannt) und dem distalen Cholangiokarzinom (dCCA). Die
Abgrenzung vom Gallenblasenkarzinom (GBCA) ist nicht immer einfach. Die EASL
hat eine praktikable Leitlinie der Behandlung des iCCA entwickelt, deren Validierung
noch aussteht (Bridgewater 2014). In der Behandlung des pCCA ist eine erweiterte
Resektion mit Pfortaderteilresektion (soweit erforderlich und möglich) besser als gar
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keine
Resektion.
Ob
eine
Pfortaderteilresektion
de-principe
mit
einem
prognostischen Vorteil einhergeht ist fraglich (Chen 2014).
Eine neue Technik der Erweiterung der Radikalität der Leberteilresektion eröffnet
sich durch ALPPS - „Associating Liver Partition and Portal Vein Ligation for Staged
Hepatectomy“ (Schnitzbauer 2012). Hierbei erfolgt in einer ersten Operation die
Teilung der Leber entlang der geplanten Resektionsfläche mit gleichzeitiger Ligatur
des Pfortaderastes des später zu entfernenden rechten Leberlappens (unter
Belassung der arteriellen Durchblutung und des venösen Abstroms). Auf diese
Weise wird eine Volumenzunahme des linken Leberlappens durch Induktion der
Hypertrophie ermöglicht. In einer zweiten Operation nach 7-10 Tagen erfolgt dann
die Leberteilresektion. Für die Behandlung des pCCA erscheint diese Methode nicht
geeignet aufgrund der hohen Letalität. Für jüngere Patienten mit kolorektalen
Lebermetastasen kann die Methode eine Ausweitung der chirurgischen Radikalität
erreichen (Schadde 2014).
Laparoskopische
Techniken
der
Leberteilresektion
sind
bei
entsprechender
Patientenauswahl der offenen Leberteilresektion gleichwertig im Hinblick auf
Radikalität und Langzeitprognose. (Parks 2014, Schiffman 2015, Twaij 2014)
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