Vorlesung „Der Begriff der Person“: WS 2008/09 – PD Dr. Dirk Solies Begleitendes Thesenpapier – nur für Studierende gedacht! Philosophische Anthropologie: Max Scheler (1874-1928) Zur Phänomenologie und Theorie der Sympathiegefühle und von Liebe und Haß, 1913 Der Genius des Kriegs und der Deutsche Krieg, 1915 Der Formalismus in der Ethik und die materiale Wertethik, 1913 - 1916 Vom Umsturz der Werte, 1919 Neuer Versuch der Grundlegung eines ethischen Personalismus, 1921 Vom Ewigen im Menschen, 1921 Wesen und Formen der Sympathie, 1923 Die Stellung des Menschen im Kosmos, 1928 Philosophische Weltanschauung, 1929 PD Dr. Dirk Solies, Arbeitsbereich Praktische Philosophie, JGU Mainz, [email protected] 1 Grundfrage der Philosophischen Anthropologie: Wesensbestimmung des Menschen „Tier“ und Mensch?! „Das Wesen des Menschen und das, was man seine „Sonderstellung“ nennen kann, steht hoch über dem, was man Intelligenz und Wahlfähigkeit nennt und würde auch nicht erreicht, wenn man sich diese Intelligenz und Wahlfähigkeit quantitativ beliebig, ja bis ins Unendliche gesteigert vorstellte“. 1 Wesensunterschied zwischen Mensch und Tier „Anm: Zwischen einen klugen Schimpansen und Edison, dieser nur als Techniker genommen, besteht nur ein – allerdings sehr großer – gradueller Unterschied.“ (ebd.) homo faber erfüllt nicht das Wesen des Menschseins! 1 Stellung des Menschen, 37 PD Dr. Dirk Solies, Arbeitsbereich Praktische Philosophie, JGU Mainz, [email protected] 2 „Alles, was das Tier merken und fassen kann von seiner Umwelt, liegt in den sicheren Zäunen und Grenzen seiner Umweltstruktur“.2 Umweltbegriff Uexkülls Weltoffenheit: Heraustreten aus „Umweltverflochtenheit“ Geist 2 D i e S t e l l u n g d e s M e n s c h e n , SGW 9, 33. PD Dr. Dirk Solies, Arbeitsbereich Praktische Philosophie, JGU Mainz, [email protected] 3 Personbegriff: Die „Person“ im Menschen muß dabei als ein Zentrum gedacht werden, das über dem Gegensatz von Organismus und Umwelt erhaben ist. (a.a.O., 43) Person als Ort der Weltoffenheit Zentrum: Strukturell-funktionaler Personbegriff Hinaussein über Umwelt PD Dr. Dirk Solies, Arbeitsbereich Praktische Philosophie, JGU Mainz, [email protected] 4 Der Geist ist das einzige Sein, das selbst gegenstandsunfähig ist – er ist reine, pure Aktualität, hat sein Sein nur im freien Vollzug seiner Akte. Das Zentrum des Geistes, die „Person“, ist also weder gegenständliches noch dingliches Sein, sondern nur ein stetig selbst sich vollziehendes (wesenhaft bestimmtes) Ordnungsgefüge von Akten. Die Person ist nur in ihren Akten und durch sie.(a.a.O., 48) Person als Aktzentrum „Geist“ als menschliches Prinzip, Leben entgegengesetzt Kritik an negativer Theorie des Geistes (z. B. Klages). Dagegen Scheler: Geist wirksam durch Lenkung (Hemmung und Enthemmung) Mensch kann sich zu seinem Leben asketisch verhalten → Plessners „exzentrische Lebensform“ → Gehlens Entlastungsmodell PD Dr. Dirk Solies, Arbeitsbereich Praktische Philosophie, JGU Mainz, [email protected] 5