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MILESTONE 07
WANDERAUSSTELLUNG 'ÖKOZIRKUS'
PLING! ErlebnisWorkshop 'Manege frei für die Vielfalt'
INFORMATIONSBEILAGE FÜR WORKSHOPLEITERINNEN
im Rahmen des EU-Förderprojektes "ACT WELLL!"
Mag. Kathi Hischenhuber
Mag. Teresa Hansal
Wien, Jänner 2014
D18074 AW! WÖZ IB 'Manege frei' KH TH GH Jän '14
V E REIN 'U MWELT B ILDUN G W I EN ' – G RÜNE I NSE L
c/o NationalparkCampLobau | 2301 Groß Enzersdorf | Lobaustraße 100
 +43-2249-28711 | Fax +43-2249-287118 |  [email protected] | www.ubw.at
MILESTONE 07
WANDERAUSSTELLUNG 'ÖKOZIRKUS'
PLING! ErlebnisWorkshop 'Manege frei für die Vielfalt'
INFORMATIONSBEILAGE FÜR WORKSHOPLEITERINNEN
im Rahmen des EU-Förderprojektes "ACT WELLL!"
Inhaltsverzeichnis
1
Biodiversität …….….…………..................................................................…...…….
03
2
Übung 'Highlights der Biodiversität rund um den Globus' ....…….....…...…..…
04
3
Akrobatik 'Heimische Tiere in ihren Lebensräumen' ……………...............…..…
06
4
Gestische Darstellung 'Tiere & Pflanzen auf der Wiese' …...................…..…..…
08
5
Animatorisches Spielgedicht 'Das Waldkino im Kopf' ……...............................…
11
6
Spiel 'Berg-Bewohner' ……...................................................................…............…
13
7
Schattentheater 'Interaktionen von Wassertieren' …...................……..............…
15
© Hischenhuber, Hansal & Hofer | Jän '14
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01
Biodiversität
01.1
Definition 'Biodiversität'
Biodiversität wird im Deutschen vielfach mit "Biologische Vielfalt" übersetzt.
Der Begriff kommt vom griechischen "bios" (Leben) und vom lateinischen "diversitas" (Vielfalt).
Zusammengesetzt ergibt das die Übersetzung von Biodiversität mit "Vielfalt des Lebens".
Auf der Konvention über die Biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity) auf dem UN-Umweltgipfel
in Rio de Janeiro 1992 wurde der Begriff "Biodiversität" wie folgt definiert:
"Biological diversity means the variability among living organisms from all sources including, inter alia, terrestrial,
marine and other quatic ecosystems and the ecological complexes of which they are part; this includes diversity
within species, between species and of ecosystems."
Im Sinne der Biodiversität besitzen Gene, Arten, Gilden, Lebensgemeinschafte und Ökosysteme eine Funktion
und somit eine Bedeutung bzw. einen Wert, den es im Naturschutz zu erhalten gilt.
Die Biodiversität umfasst die Artenvielfalt, die genetische Vielfalt und die Vielfalt der Ökosysteme.
Diese 3 Ebenen werden auch in der Wanderausstellung sichtbar:
"Biodiversität - lebendige Vielfalt der Gene, Arten & Ökosysteme".
01.2
Die Kapitel der Ausstellung
Bei der Konzeption und Gliederung der Ausstellung wurde der Aspekt der Herkunft und der Entstehung
der weltweiten Biodiversität in den zentralen Blickpunkt gestellt.
Dazu einige Erklärungen, was Evolution ist und wie sie wirkt:
"Biologische Evolution ist die Veränderung der Organismen in der Zeit durch Selektion."
Selektion bringt eine Richtung in die Evolution und ist das Gegenteil von Zufall. Sie ist der Mechanismus,
der für das nicht-zufällige Überleben sorgt und somit bewirkt, dass gewisse Individuen ihre erblichen Eigenschaften
mit einem höheren Anteil als andere in die nächste Generation bringen.
Kurz gesagt, bewirkt Selektion einen unterschiedlichen Vermehrungs- und Fortpflanzungserfolg, der auf die
unterschiedliche genetische Eignung der Individuen zurückzuführen ist. Sie findet immer zwischen Individuen
derselben Art statt.
Veränderungen des Erbguts eines Lebewesens können zu Informationsveränderungen in der DNA führen und zu
Merkmalsänderungen im Phänotyp. Mutationen bilden also eine Grundlage für das Angreifen der Selektion.
Dieses Zusammenspiel von Mutation und Selektion führt dazu, dass nur bestimmte Genotypen weiter bestehen
können. Jene Lebewesen also, die gut an ihre Umwelt angepasst sind, werden erwachsen und können sich fortpflanzen.
Stillen des Hungers: Lebewesen müssen an Nahrung herankommen, auf die sie spezialisiert sind,
damit die Konkurrenz nicht zu groß ist. Deshalb besitzen sie lange Hälse, unterschiedlich geformte Schnäbel oder
besitzen ausgefallene Ernährungsweisen.
Bilder auf der Tafel: Seeadler, Koala, Giraffe, afrikanischer Elefant, Flechte, Kannenpflanze
Schützen vor Feinden: Lebewesen müssen sich davor schützen, gefressen zu werden. Deshalb sind sie in der
Lage, sich zu verteidigen, sind giftig, können sich gut tarnen oder schnell flüchten.
Bilder auf der Tafel: Kleines Nachtpfauenauge, fliegender Fisch, Schwebfliege, indische Stabheuschrecke,
Wollkopf-Kratzdistel, Kaktus
Suchen nach Partnern: Lebewesen konkurrieren um den größten Fortpflanzungserfolg.
Deshalb kämpfen sie um potenzielle Paarungspartner oder präsentieren ihre Eignung in auffälligen Prachtkleidern.
Bilder auf der Tafel: Fasanpärchen, Hirschkäfermännchen, Stockenten-Erpel, Rothirsche, Fliegen-Ragwurz
mit Ragwurz-Zikadenwespe
Pflegen der Kinder: Die biologische Vielfalt zeigt sich auch in den unterschiedlichsten Formen von
Brutpflegeverhalten, um möglichst viele Nachkommen erwachsen werden zu lassen.
Bilder auf der Tafel: Känguruh, Geburtshelferkröte, Honigbiene, Delphin, Blattlaus
Überleben durch Anpassung: Lebewesen haben Fähigkeiten entwickelt, um auch unwirtliche Gegenden besiedeln
zu können, in denen die Konkurrenz um Ressourcen nicht so groß ist. Dafür besitzen sie spezielle Anpassungen an
extreme Bedingungen wie Hitze oder Dunkelheit.
Bilder auf der Tafel: Weißkopfadler, Gebirge, Anglerfisch, Wüste, Nacktmulle
Siegen durch Spezialisierung: Die heutige Biodiversität ist das Produkt der Evolution, der Veränderung der
Organismen in der Zeit durch Selektion.
Bilder auf der Tafel: Inseln von Paulau, grauer Riffhai, Galapagos-Pinguin
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02
Übung 'Highlights der Biodiversität rund um den Globus'
02.1
Der Planet 'Erde'
Die Erde ist der 5. größte Planet des Sonnensystems mit einem Durchmesser von über 12 700 km.
Die Oberfläche der Erde besteht zu 70,7% aus Wasser, von denen der Großteil auf die drei Ozeane Pazifik, Atlantik
und den indischen Ozean entfallen. Die Landfläche teilt sich (je nach Definition) auf die 7 Kontinente
(continens: zusammenhängende, geschlossene Festlandmasse)
Asien, Afrika, Nordamerika, Südamerika, Antarktis, Europa und Australien auf.
Regionen, die von einem hohen Verlust an natürlichen Lebensräumen betroffen sind und zugleich eine große
Artenvielfalt aufweisen, werden als Hotspots bezeichnet. Die Zahl dieser Regionen beträgt 34, wobei die meisten
um den Äquator zu finden sind.
02.2
Besonderheiten aus aller Welt
Pazifik:
Der Pistolenkrebs (auch Knallkrebs genannt) kann mit einer seiner Scheren ein sehr lautes Geräusch erzeugen.
Ein Zahn am Scherenfinger, der beim Zuklappen der Schere in eine passende Höhlung geführt wird, ist dafür
verantwortlich. Beim Schließen der Schere wird ein Wasserstrahl ausgestoßen. Dieser bildet eine dampfgefüllte Blase.
Wenn die Blase implodiert, entsteht ein lauter Knall, ein pistolenähnliches Geräusch.
Damit sind die Pistolenkrebse die lautesten Tiere auf der Welt.
Das Geräusch wird z.B. zum Warnen, zur Kommunikation, zum Fangen (durch Betäuben) oder Kämpfen genutzt.
Die Implosion kann gleichzeitig ein Lichtblitz und lokale Temperaturen um die 4000 Grad erzeugen.
Der Pistolenkrebs lebt am Boden, ist ein schlechter Schwimmer und einige Arten leben in Symbiose (Gemeinschaft)
mit anderen Tieren wie z.B. Grundeln. Er kommt im Indo-Pazifik, Philippinen vor, wobei viele Arten in Korallenriffen
leben.
Nordamerika:
Das Opossum kann sich tot stellen und seine Lebensfunktionen für mehrere Stunden beinahe abstellen,
um Feinde abzuwehren. Dabei lässt es sich steif auf die Seite fallen und lässt die Zunge aus dem Maul hängen.
Auch die Atmung verringert sich extrem. Das Opossum ist das einzige Beuteltier in Nordamerika.
Südamerika:
Die Gruppe der Kolibris hält einige Rekorde im Tierreich:
Die Bienenelfe ist der kleinste Vogel der Welt (5cm lang; 2g schwer; Eier 6,35mm lang; 0,25g schwer).
Der Zwergkolibri baut die kleinsten Nester, während die Sonnenstrahlelfe mit 90 Schlägen pro Sekunde den
schnellsten Flügelschlag besitzt.
Der Schwertschnabelkolibri besitzt den längsten Schnabel im Verhältnis zur Körperlänge und der Rubinkehlkolibri
trägt die wenigsten Federn im Vogelreich. Kolibiris können ihre Flügel rotieren lassen.
Arktis:
Der Eisbär gilt mit einer Größe von 2,4 bis 2,6 m bei Männchen als das größte an Land lebende Raubtier der Erde.
Sein durchschnittliches Gewicht beträgt etwa 420 bis 500 kg. Durch seinen gut ausgebildeten Hörsinn ist er in der Lage,
durch Schlagen auf das Eis und Wahrnehmen der Wasserreflektion die Dicke des Eises und somit Stellen
zum Aufbrechen von Wasserlöchern auszumachen.
Südeuropa:
Die Libelle ist mit einer Geschwindigkeit von 50 km/h das schnellste fliegende Insekt. Ihre Facettenaugen setzen
sich aus bis zu 30 000 Einzelaugen zusammen, so dass sie die meisten Augen im Tierreich besitzt.
Einige sind in der Lage, rückwärts zu fliegen.
Mitteleuropa:
Mit einer Ausdehnung von 880 ha (=880 Fußballfelder), einem Alter von bis zu 2400 Jahren und einer Masse
von etwa 600 Tonnen ist der Hallimasch eines der größten und ältesten bekannten Lebewesen auf der Erde.
Eine weitere Besonderheit vom Hallimasch ist die Fähigkeit, die Myzelien zur Biolumineszenz anzuregen.
Ein leuchten vergleichbar mit dem eines Glühwürmchens entsteht dabei.
Er besiedelt viele Obst-, Laub- und Nadelgehölze, auch Kartoffeln (auch in der tropischen Zone).
Westafrika:
Schlammspringer sind sind die einzigen an Land und im Wasser lebenden Fische. Ihre verdickten Brustflossen
dienen ihnen an Land als Arme zur Fortbewegegung, die hüpfend und kriechend passiert.
Südafrika:
Der Gepard gilt mit einer erreichbaren Geschwindigkeit von 112 km/h als das schnellste Landtier der Welt.
Diese Geschwindigkeit kann er jedoch nur wenige 100 m durchhalten. Er ist hautpsächlich in Afrika verbreitet und
gehört zur Familie der Katzen.
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Ostafrika:
Die Teufelsblume ist eine Fangschrecke, die sich als Pflanze tarnt. Sie hat eine Körperlänge von bis zu 13 cm
und ist meist hellbraun oder grün gefärbt. In Schreckstellung ähneln die Fangbeine einer Blume (Namensgebung).
Die Tarnung dient als Schutz vor Feinden sowie zum Anlocken und Fangen der Beutetiere. Sie ernähren sich von
Fluginsekten.
Atlantik:
Der Krill lebt in riesigen Schwärmen, die pro m³ 10 000-30 000 Tiere ausmachen können.
Er bildet die Nahrungsquelle aller größeren Tiere wie Wale, Robben und Pinguine. Seine Körperlänge beträgt
maximal 6 cm. Der Krill kann bis zu 6 Jahren alt werden. Er gehört zur Gruppe der Krebstiere und besitzt 10 Leuchtorgane.
Asien:
Der chinesische Moso-Bambus kann eine Höhe von bis zu 30 m erreichen. Er gehört zu den Gräsern, hat jedoch
die Eigenschaften eines Holzes (Härte, quellen/schrumpfen).
Mit der täglichen Wachtumsrate von bis zu einem Meter gehört er zu den Pflanzen mit dem schnellsten Wachstum.
Die Vermehrung erfolgt über Rhizombildung und Samen; an Berghängen 400-1000m NN (und höher).
Der Bambus dient der Herstellung von Möbeln, Parkett, Ziergegenständen und Papier.
Die Sprossen sind sehr wohlschmeckend.
Südostasien:
Die Rafflesia (auch Schmarotzerlilie) bildet mit einem Durchmesser von bis zu 91 cm die größten Blüten
im Pflanzenreich aus. Die Blütenblätter sind ca 1,9 cm dick und wiegen rund 11 kg. Die Pflanze ist auf bestimmte
Wirtspflanzen (Weinrebengewächse) angewiesen und bildet keine Wurzel, Sproß und Laubblätter.
Sie ahmen in Farbe und Geruch Aas nach und locken so Insekten zur Bestäubung an. Es ist eine kurzlebige Pflanze,
die nach ein paar Tagen zu schwarzem, zähem Schleim zerfällt. Sie kommt in den Regenwäldern Südostasiens vor.
Indonesien:
Ausschließlich auf einigen Inseln Indonesiens lebt die längste Echse unter den Schuppentieren, der Komodowaran.
Er wird bis zu 3 m lang und kann im satten Zustand 100 kg wiegen. Er erlegt seine Beute mit Biss, der aufgrund
von Giftstoffen aus Drüsen im Unterkiefer meist tödlich verläuft. Er ernährt sich vom Aas der erbeuteten Tiere.
Australien:
Der Dornteufel (auch Wüstenteufel) gehört zu den Agamen. Er ist ca. 20 cm groß und besitzt auf seinem
gesamten Körper große harte Stachelschuppen und Dornen. Über den Augen sitzen die größten Stacheln.
Die Stacheln sind ausschließlich zur Verteidigung da und wirken abschreckend. Er sieht aus wie ein welkes Blatt,
was der Tarnung dienen könnte. Er hat Furchen in seinem ganzen Körper, wodurch das Tauwasser,
das sich zwischen seinen Dornen sammelt ,ihm in das Maul rinnt.
Auch ermöglichen ihm seine langen Beine den Kontakt mit dem heißen Wüstenboden zu vermeiden.
Seine Grundfarbe wird von der Farbe des Sands bestimmt. Er ernährt sich Hauptsächlich von Ameisen und Termiten.
Der Dornteufel ist in ganz Australien verbreitet. Er lebt vorwiegend in der Steppe und in Wüstengebieten.
Neuseeland:
Der Kiwi (auch Schnepfenstrauß) ist ein nachtaktiver, flugunfähiger Vogel. Unter den Laufvögeln sind sie
mit ca. 35 cm die kleinsten Vertreter. Sie besitzen keinen äußerlich sichtbaren Schwanz und haben rudimentäre Flügel
mit kleinen Krallen. Die weit nach hinten verlagerten Beine sind kräftig. Ihr guter Geruchssinn hilft ihnen
bei der nächtlichen Orientierung.
Antarktis:
Pinguine sind flugunfähige Vögel, die monogam leben. Sie besitzen 3 Schichten Federn und einen
stromlinienförmigen Körper. Ihre Augen sind an eine Sicht unter Wasser angepasst.
Südsee:
Seeanemonen gehören zur Gruppe der Nesseltiere. Bei Berühung feuern sie mit einer Geschwindigkeit
von bis zu 400m/s Nesselpfeile ab. Dies ist die schnellste Bewegung, die in der Natur gemessen wurde.
Sie sind in allen Meeren verbreitet.
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03
Heimische Tiere in ihren Lebensräumen
In der Akrobatiknummer stellen fünf Turngeräte symbolisch fünf Lebensräume dar:

Turngerät I  Tunnel: Boden

Turngerät II  Sitzkübel: Berggipfel

Turngerät III  Moonhopper: Blumenwiese

Aufbau IV  Kinderwald: Wald

Turngerät V  Tücher: Teich
Im Folgenden werden die Lebensräume kurz beschrieben und mögliche Bewohner sowie
deren 'Akrobatiknummern' vorgeschlagen.
03.1
Boden
Der Lebensraum Boden zeichnet sich durch Dunkelheit, hohe Feuchtigkeit und Engräumigkeit aus.
Es finden sich dort Tiere, die durch geringe Pigmentierung und reduzierte optische Sinnesorgane auffallen.
Im Boden leben weiters kleine, meist winzigste Tiere, die oft einen spindelrunden (Regenwurm) oder
abgeflachten (Hundertfüßer) Körper und grabende (Maulwurfsgrille) oder reduzierte (Würmer) Extremitäten haben.
Kaninchen und Dachse graben Höhlen unter der Erde. Kaninchen hoppeln, Dachse trotten.
Der Regenwurm schiebt und frisst sich durch die Erde, Maulwurf und Maulwurfsgrille graben
mit Hilfe ihrer verbreiterten Extremitäten Gänge.
Bewegungen
im Tunnel
03.2

Hoppeln wie ein Kaninchen



Trotten wie ein Dachs
Schieben wie der Regenwurm
Graben wie der Maulwurf
Berggipfel
Durch die meist sehr große Höhe ist die Luft relativ dünn und die Temperatur gering. Oft herrschen starke Winde,
die aufgrund fehlender Vegetation ungebremst wirken. Der Untergrund ist felsig, steil und durch Geröll häufig unsicher.
Vögel, wie Bergadler und Dohle sind geschickte Flieger und haben einen sehr scharfen Sehsinn, um aus großer Höhe
Nahrung ausmachen zu können.
Säugetiere wie Murmeltier und Gämse haben ein dichtes Fell. Gämse und Steinbock können fast senkrechte
Hänge entlanglaufen, ohne abzurutschen.
Insekten wie der Gletscherfloh und Dammlaufkäfer bewegen sich sehr schnell springend bzw. laufend auf Eis
und zwischen Geröll. Der Bergmolch kriecht zwischen den Steinen.
Bewegungen
über Sitzkübel

Rundherum laufen wie ein Laufkäfer




Rundherum fliegen wie Adler, Geier und Dohle
Drüberklettern wie Gämse und Steinbock
Drüberspringen wie ein Gletscherfloh
Drüberkriechen wie ein Bergmolch
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03.3
Blumenwiese
Den Großteil der Biomasse einer Wiese machen die Gräser aus. Die Artenzusammensetzung wird durch den
pH-Wert des Bodens, die Wasserverfügbarkeit und das Klima am Standort beeinflusst.
Blühende Pflanzen locken viele verschiedene Insekten an, die sich von Pollen, Nektar, Samen und Blättern ernähren.
Räuber wie Laufkäfer, Libellen und Spitzmaus fangen diese bestäubenden Insekten.
Hummeln, Bienen und Fliegen fliegen von einer Blüte zur nächsten, um dort Nektar und Pollen zu sammeln.
Schmetterlinge sitzen auf den Blüten und saugen Pflanzensäfte.
Heuschrecken hüpfen zwischen den Gräsern auf der Suche nach Blatttrieben.
Schnecken kriechen über kräftige Stängel, um zu saftigen Blättern zu gelangen.
Libellen jagen über die Wiese und fangen andere Insekten im Flug.
Laufkäfer laufen über den Wiesenboden und jagen nach Kleintieren wie Würmern, Schnecken und Insekten.
Ameisen marschieren auf der Suche nach neuen Futterquellen.
Bewegungen

auf den Moonhoppern 




03.4
Hüpfen wie Heuschrecken
Fliegen wie Biene, Hummel und Fliege
Flattern und sitzen wie ein Schmetterling
Laufen wie ein Käfer
Marschieren wie Ameisen
Kriechen wie die Schnecke
Wald
Der Lebensraum Wald beherbergt je nach Klima, Bodenbeschaffenheit und menschlichen Einfluss
unterschiedliche Baumarten. Alle Waldarten haben gemeinsam, dass Bäume den Großteil der Biomasse ausmachen
und den Boden relativ wenig Licht erreicht.
Säugetiere und Vögel, die einen Wald bewohnen sind scheu und daher hauptsächlich nacht– und dämmerungsaktiv.
Rehe, Wildschweine und Füchse leben im Verborgenen und Eulen wie der Uhu fliegen lautlos durch die Nacht.
Viele Waldbewohner sind bestens an das Leben auf und in Bäumen angepasst. Spechte hämmern sich Baumhöhlen
und können dabei senkrecht am Baumstamm sitzen. Eichhörnchen klettern Baumstämme hoch und springen
in großen Höhen von Ast zu Ast. Rossameisen bauen ihre Behausungen in morschen Baumstämmen
und die Larven von Holzkäfern fressen sich durch das Holz der Bäume.
Bewegungen
zwischen den
Stangen
03.5

Gleiten wie ein Uhu

Springen wie Eichhörnchen und Reh




Schreiten wie ein Hirsch
Trotten wie ein Wildschwein
Schleichen wie ein Fuchs
Trippeln und huschen wie eine Maus
Teich
In einem stehenden Gewässer gibt es meist eine Schlammschicht, die den Boden bedeckt und dort vielen Tieren
Deckung bietet. Am Ufer wachsen Schilf und Röhricht, auf der Wasseroberfläche schwimmen Seerosenblätter.
Am Grund des Teiches kriechen Wasserschnecken, lauern Libellenlarven und graben Würmer.
Im freien Wasser tummeln sich Fische, Frösche und Wasserflöhe, auf der Wasseroberfläche laufen
Wasserläufer, springen Springschwänze und hängen Mückenlarven. Über dem Wasser kreisen Libellen und Schwalben.
Bewegungen
unter und am Tuch

Schwimmen wie ein Frosch





Kriechen wie eine Wasserschnecke
Fliegen wie eine Libelle
Schreiten wie eine Libellenlarve
Zucken wie eine Mückenlarve
Laufen wie ein Wasserläufer
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04
Gestische Darstellung 'Tiere und Pflanzen auf der Wiese'
04.1
Arten von Wiesen
Feuchtwiesen beherbergen eine Vielzahl an krautigen Pflanzen und stellen gehölzfreie halbnatürliche Biotope dar.
Sie entstehen durch die Nähe zum Grundwasser, Gewässern, die regelmäßig Hochwasser führen oder
Ansammlungen von Regenwasser in Geländemulden. Feuchtwiesen werden für kurze Zeiten überschwemmt oder
besitzen in den höheren Bodenhorizonten relativ viel Grundwasser. Pflanzen sind an diese Zustände angepasst.
In Mitteleuropa werden Feuchtwiesen bewirtschaftet und würden sich ohne menschliche Nutzung zu
Hochstaudenfluren, Gebüschen und schließlich Auwäldern entwickeln. Feuchtwiesen bieten einer Vielzahl von Tieren
wie Insekten, Spinnentieren, Reptilien, Amphibien einen geeigneten Lebensraum durch beispielsweise Bereitstellung
entsprechender Brutplätze oder ausgewählter Futterpflanzen.
Magerwiesen stellen nährstoffarme Flächen dar, die sich durch eine Vielzahl an Wildblumen und somit einer
diversen Insektenfauna auszeichnen. Sie werden nicht gedüngt und ein- bis zweimal pro Jahr gemäht.
Durch intensivere Mahd und Düngung der Wiesen zur Ertragssteigerung werden sie oftmals in artenärmere,
produktivere Fettwiesen transformiert. Auch Aufforstungsarbeiten tragen zur Gefährdung dieses Biotoptyps bei.
Magerwiesen beherbergen Pflanzenarten mit geringen Nährstoffansprüchen. Bei Magerwiesen wird zwischen
verschiedenen Typen unterschieden, von denen einer der Trockenrasen ist. Diese Fläche wird alle 2-3 Jahre
einmal gemäht und mit Ausnahme von Wanderschäferei oder periodischer Entbuschung kaum genutzt.
04.2
Wiesenbewohner
Die ausgewählten Wiesenbewohner für die gestische Darstellung sind:
Schlüsselblume
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Schneeglöckchen
Blindschleiche
Trauermantel
Löwenzahn
Baumläufer
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Regenwurm
Dornschrecke
Gottesanbeterin
Frauenmantel
Neuntöter
Kurzflügler
Stolperkäfer
Schneeball
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10 | 18
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Hahnenfuß
Regenpfeifer
Kleine Hufeisennase
Storchenschnabel
Weißdorn
Zaunkönig
Ziegenmelker
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11 | 18
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Königskerze
Schachtelhalm
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05
Animatorisches Spielgedicht 'Das Waldkino im Kopf'
Setting: Kinder sitzend im Kreis, in der Zirkusarena auf den bunten Sitzkübeln;
Figuren: Protagonist = Zirkusdirektor, Antagonist = Clown (taucht erst bei der 1. Strophe als Off-Stimme auf);
Spielidee: Wenn Kinovorstellung beginnt, geht das Saallicht aus … wir schließen die Augen, schauen
den Film in unseren Gedanken, … imaginieren Sinneseindrücke … bis das dreimalige Klopfen auftaucht
… wir öffnen die Augen & rufen gleichzeitig das gesuchte Tier! … schließen wiederum die Augen usw.;
Vortrag: Rhythmisch, mit kurzen Pausen & altersgemäß unterstützenden, lautmalerischen Betonungen;
Pädagogische Ziele: Förderung der Konzentration, Sensibilisierung der Imagination, Rätsellösen durch Kognition.
DAS WALDKINO IM KOPF
Tipper, tapper, tipper, tapper, tipper, tapper … tesen,
flink huscht zwischen den Gräsern ein graues Wesen,
raus aus der Höhle und schnurstracks zum Baum.
["Erzählst du uns deinen nächtlichen Traum?"]
Nein, es fiept echt, ganz leise, … du hörst es kaum!
Wer ist das graue Wesen in deinem Waldkino im Kopf?
Eins, zwei, drei … klopf, klopf, klopf!
[ Kinder erahnen spontan!]
["Ich sagte es doch, … es ist die Maus!"]
Horch, … spitz' deine Ohren, … beide bitte!
Und lausch', … dann hörst du ganz zarte Schritte.
Da schleicht jemand langbeinig über das Waldbodenstreu.
["Wir sind im Wald? Das ist mir neu!"]
Schau' genau hin, nun hebt es den Kopf ziemlich scheu!
Wer ist das langbeinige Wesen in deinem Waldkino im Kopf?
Eins, zwei, drei … klopf, klopf, klopf!
[ Kinder erahnen spontan!]
["Ich sagte es doch, … es ist das Reh!"]
Über der Wiese schwebt ein Klangteppich aus Summen
von pelzigen Tierchen, … darunter manche, die brummen!
Hör' wie Libellen schwirren und Schmetterlinge flattern
["Ich hör' nur den bösen, bösen Rasenmäher rattern!"]
und inmitten des Teichs aufgeregt Wildenten schnattern!
Wer sind die brummeligen Wesen in deinem Waldkino im Kopf?
Eins, zwei, drei … klopf, klopf, klopf!
[ Kinder erahnen spontan!]
["Ich sagte es doch, … es sind die Hummeln!"]
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Was ich da riech', ist keine duftige Wonne,
da rollt auf der Wiese eine müllige Tonne.
Und hinterher hoppelt hungrig ein Borstentier!
["Jetzt seh' ich es auch, … es ist ein Stier!"]
Es grunzt und jauchzt und frisst Müll mit Gier!
Wer ist das borstige Wesen in deinem Waldkino im Kopf?
Eins, zwei, drei … klopf, klopf, klopf!
[ Kinder erahnen spontan!]
["Ich sagte es doch, … es ist das Wildschwein!"]
Im Gebirge die Lärchen trotzen dem Wind und Herbstwetter,
oben rascheln die Nadeln, unten Gräser und Blätter.
Ein schrill pfeifender Bergbewohner flieht in den Bau gut versteckt
["Ob er weiß, dass ihn da nicht der Adler entdeckt?!"]
und schläft murmelnd tief ein, … bis ihn der Frühling weckt!
Wer ist das pfiffige Wesen in deinem Waldkino im Kopf?
Eins, zwei, drei … klopf, klopf, klopf!
[ Kinder erahnen spontan!]
["Ich sagte es doch, … es ist das Murmeltier!"]
Am Baum knabbert das Eichhörnchen seine saftige Nuss,
es pocht Meister Spitzschnabel, … da ist blitzartig Schluss!
Doch zehntausende Ameisen können es ungestört wagen
["Tatsächlich?! … Und ohne einen Pieps zu sagen?!"]
und emsig ihre Vorräte in den Hügelbau tragen.
Wer ist das spitzschnabelige Wesen in deinem Waldkino im Kopf?
Eins, zwei, drei … klopf, klopf, klopf!
[ Kinder erahnen spontan!]
["Ich sagte es doch, … es ist der Specht!"]
Das Konzert der Waldvögel kann uns richtig betören,
da gesellt sich zum Zwitschern ein kraftvolles Röhren,
die Maulwürfe beginnen inbrünstig zu singen!
["Dirigent Fuchs bringt das Orchester bestens zum Klingen!"]
Doch wird der Grille das hohe C auch gelingen?
Wer ist das röhrende Wesen in deinem Waldkino im Kopf?
Eins, zwei, drei … klopf, klopf, klopf!
[ Kinder erahnen spontan!]
["Ich sagte es doch, … es ist der Hirsch!"]
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06
Spiel 'Berg-Bewohner'
06.1
Die Alpen - Lebensbedingungen
Die Alpen erstrecken sich über die Länder Österreich, Italien, Frankreich, Schweiz, Deutschland, Slowenien,
Liechtenstein und Monaco. Ihre Fläche macht 200 000 km² aus. 62% der Landfläche Österreichs nehmen die Alpen
ein, womit Österreich einen Anteil von 28% an diesem Gebirge hat.
Die Lebewesen in den Bergen müssen mit einer Reihe von unwirtlichen Bedingungen zurechtkommen und
sind an diese durch ihre Morphologie, Physiologie oder Lebensweise angepasst.
In den Böden sind Nährstoffe schlecht verfügbar. Felsen, Gletscher und Rasen wechseln sich ab und bilden
ein Mosaik unterschiedlich gestalteter Lebensräume. Die Vegetationsperiode ist sehr kurz,
so dass Nahrungsressourcen nur beschränkt vorhanden sind. Das Klima ist rau (dünne Luft, geringe Temperaturen,
starke Winde) und der Winter lang. Weiters sind die Bewohner einer hohen Strahlungsmenge am Tag ausgesetzt,
während der Temperaturunterschied zur Nacht relativ groß ist.
06.2
Berg-Bewohner und ihre Fortbewegungsweisen
Der Gletscherfloh gehört zu den Springschwänzen und verbringt sein ganzes Leben
am Gletscher. Er bewegt sich durch seine Sprunggabel hüpfend fort und hat eine Größe
von 1,5 – 2,5 mm. Seine Nahrung bilden angewehte Substanzen wie Pollen oder
Pflanzenreste und Schneealgen, die er auf Gletschern und Schneeflächen abweidet.
Er zeichnet sich durch seine dunkle Färbung aus. Sein Temperaturoptimum liegt bei 0°C,
an das er durch Bildung eines Frostschutzmittels gut angepasst ist.
Der Gletscherfloh kann mehrere Jahre alt werden. Die Fortpflanzung erfolgt über
Spermatophoren, die das Männchen im Schnee ablegt und von den Weibchen
aufgenommen werden.
Dammläufer gehören zur Gruppe der Laufkäfer und sind in den höheren Lagen beheimatet.
Diese schnellen Läufer sind nachtaktiv und an Gebirgsbächen, anderen fließenden
Gewässern oder feuchten Gebieten zu finden. Nach dem Rückgang eines Gletschers
gehören sie zu den Erstbesiedlern. Sie jagen nach Springschwänzen.
Die Gämse ist ein Paarhufer mit kräftigen, langen Beinen.
Sie ist ein ausgezeichneter Kletterer und somit gut an ihren Lebensraum
in den Bergen angepasst. Sie ist im gesamten Alpenraum verbreitet.
Sowohl Männchen als auch Weibchen tragen Hörner. Sie werden 15-20 Jahre alt.
Der Steinadler ist in vielen Teilen Europas in Gebirgsgegenden zu finden.
Die Flügelspannweite beträgt zwischen 190-210 cm beim Männchen und 200-230 cm
beim Weibchen. Das Gefieder ist in verschiedenen Brauntönen gemustert.
Er ist ein eleganter Flieger, der seine Flügel während des Segelns leicht anhebt.
Er nistet in Felswänden und auf hohen Bäumen und baut Horste mit einem Durchmesser
von über 1 m.
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Der Bergmolch ist bis in alpine Lagen in verschiedenen Gewässern,
von Tümpeln bis Bergseen, zu finden.
Für die Paarung tragen beide Geschlechter auffällige Färbungen.
Nach der Laichzeit verlassen sie wieder das Wasser und nehmen eine dunkle Färbung
an Land an. Er ist nachtaktiv und ernährt sich von kleinen Tieren.
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07
Schattentheater 'Interaktionen von Wassertieren'
Das Schattentheater führt die Kinder in den Lebensraum 'Wasser' und greift die Themen
'Metamorphose' und 'Nahrungskette' auf.
07.1
Das Schattentheater des 'Ökozirkus'
Die Spielfläche für das Schattentheater stellt ein weißes Tuch dar, das an der Vorderseite des Zirkuszeltes montiert
ist. Es stellt sowohl die Situation über Wasser als auch unter Wasser dar.
Der Scheinwerfer wird in entsprechender Entfernung und Höhe auf die Leinwand gerichtet.
Jeweils 4 Kinder spielen die Erzählung des Zirkuswasserwesens mit bereitgestellten Schattenfiguren in Form
verschiedener Entwicklungsstadien von Libelle und Frosch nach. Der Zirkusdirektor unterstützt die agierenden
Kinder hinter dem Vorhang.
07.2
Der Vortrag des Zirkuswasserwesens
Am Wasser kann es munter zugehen, Frösche springen ins Wasser, ruhen sich auf Seerosenblättern aus
und Libellen flitzen anmutig über die Wasseroberfläche.
Froschmännchen veranstalten meist laute Froschkonzerte, um Weibchen zu beeindrucken. Wenn sich zwei Frösche
gefunden haben, legt das Weibchen Eier ins Wasser. Diese glibberige Masse nennt man Laich.
Andere Tiere, die versteckt hinter Steinen und Pflanzen sitzen, verfolgen das mit großem Interesse.
Nach einigen Wochen schlüpft aus dem Laich eine Kaulquappe, und noch eine, und noch eine, und immer mehr.
Sie schwimmen munter durchs Wasser, doch nicht alle überleben. Einige stehen auf dem Speiseplan anderer Tiere,
auch seltsamer Tiere, die zwischen Wasserpflanzen und Steinen auf ihre Beute warten.
Die anderen Kaulquappen werden größer und größer, bekommen Beine, werfen ihre Schwänze ab und steigen
schließlich als junge Frösche aus dem Wasser. Nach zwei Monaten sind sie erwachsene Frösche.
Uns allen sind Libellen bekannt, die wie Pfeile über das Wasser flitzen. Die Männchen beeindrucken ihre Weibchen
mit schillernden Farben und atemberaubender Flugakrobatik. Wenn sich zwei Libellen gefunden haben,
legt das Weibchen viele 100 Eier im Wasser ab. Nach wenigen Wochen schlüpfen die Larven der Libellen
aus den Eiern. Sie werden größer und größer und streifen jedes Mal ihre Haut wie eine zu klein gewordene Hose ab.
Sie sind hungrige Jäger, die auch Beute fangen, die größer ist als sie selbst. Dies machen sie mit ihrer Fangmaske,
einer Art Lade, die sie unterhalb ihrer Mundöffnung ausklappen können.
Wenn ihre Kindheit vorbei ist und das Wetter günstig ist, klettert die Libelle aus dem Wasser. Dabei streift sie zum
letzten Mal ihre Haut ab. Jetzt kann sie ihre glänzenden Flügel entfalten und sich in die Lüfte erheben.
Aber auch sie steht am Speiseplan anderer Tiere, die quaken und auf der Wasseroberfläche ihre Beute fangen.
07.3
Nahrungskette und Metamorphose
Die Nahrungskette beschreibt die Beziehungen von Organismen zueinander, die über trophische Beziehungen
miteinander verknüpft sind. Das heißt, ein Organismus ist die Nahrungsgrundlage eines anderen.
Nahrungsketten sind selten lineare Systeme, sondern bilden in Ökosystemen ein Netz von Beziehungen.
Die Organismen in Nahrungsketten können in Produzenten (z.B. Sauerstoffproduzierende Pflanzen),
Primärkonsumenten (Pflanzenfresser), Sekundärkonsumenten (Fleischfresser) und Destruenten (Zersetzer)
unterteilt werden. Ein Ausfall von Arten wirkt sich durch die Nahrungskette somit auch auf jene Arten aus,
die mit dieser in Verbindung stehen.
Bei der Metamorphose entwickelt sich die Larvenform eines Organismus zu einem erwachsenen, geschlechtsreifen
Tier. Dabei werden die larvalen Organe abgestoßen oder eingeschmolzen.
Bei Froschlurchen erfolgen hier eine Reihe von strukturellen und physiologischen Veränderungen, da die Larvenform
im Wasser lebt und das adulte Tier an Land. So werden während der Metamorphose die Beine ausgebildet,
der Schwanz resorpiert, die Lunge für die Atmung an Land entwickelt, die Kiemen rückgebildet und
das larvale Hämoglobin durch Adult-Hämoglobin ersetzt. Auch eine Umstellung der Exkretionsorgane für das Leben
an Land sowie eine Umstellung von herbivorer zu carnivorer Lebensweise findet statt.
Ausgelöst wird die Metamorphose bei Fröschen durch Schilddrüsenhormone.
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Bei Insekten wird die Metamorphose durch 2 Hormone, das Juvenilhormon und das Häutungshormon Ecdyson,
gesteuert. Bei hemimetabolen Insekten entwickeln sich die Larven schrittweise zum adulten Tier.
Von Häutung zu Häutung bilden die Tiere Adultmerkmale aus, während die Larvenmerkmale nach und nach
abgebaut werden. Puppenstadium findet keines statt, so dass diese Form der Metamorphose auch als
unvollkommene Verwandlung bezeichnet wird.
Bei holometabolen Insekten unterscheiden sich Larven morphologisch stark von adulten Tieren. Während eines
Puppenstadiums werden die larvalen Organe vollständig aufgelöst und eine Neubildung von Adultmerkmalen findet
statt. Im Puppenstadium erfolgt keine Nahrungsaufnahme.
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