LEONCE UND LENA von Georg Büchner Regie: Barbara Frey Premiere: Donnerstag, 15.9.2011, 20 Uhr, Pfauen Liebesgeschichte, Gesellschaftskritik, Persiflage auf die Romantik, philosophische Erörterung und Sprachspiel – der in Zürich beerdigte Georg Büchner brachte dies 1836 alles in seiner einzigen Komödie LEONCE UND LENA unter. Barbara Frey eröffnet mit dem Stück am 15. September im Pfauen ihre dritte Spielzeit als SchauspielhausIntendantin. Leonce, Prinz aus dem Reiche Popo, lebt in einer Welt der Dekadenz und des Müssiggangs. Ob es sich um andere Menschen, die Liebe, die Wissenschaften oder die eigene Person handelt: Leonce leidet an existenzieller Langeweile. Als er auf Geheiss seines Vaters, des Königs von Popo, die Prinzessin Lena aus dem Reiche Pipi heiraten soll, ohne diese je gesehen zu haben, rafft er sich auf und flieht mit Valerio, seinem arbeitsscheuen Gefährten, nach Italien. Unterwegs trifft er auf eine Frau, in die er sich augenblicklich verliebt. Durch eine bizarre List gelingt es Leonce, sich von seinem trotteligen Vater mit ihr verheiraten zu lassen – um danach festzustellen, dass es sich bei seiner Angetrauten um keine andere als Prinzessin Lena handelt. Liebesgeschichte, Gesellschaftskritik, politischer Angriff auf die deutsche Kleinstaaterei, Persiflage auf die Romantik, philosophische Erörterung und Sprachspiel – Büchners Genie brachte all dies in einem einzigen Stück, LEONCE UND LENA, unter. Er schrieb diese vielleicht sonderbarste Komödie der Weltliteratur 1836, zur Uraufführung gelangte sie erst 60 Jahre später. Georg Büchner wurde 1813 in Goddelau bei Darmstadt geboren. Als Student geriet er in die revolutionären Wirren Hessens, machte sich als Herausgeber des „Hessischen Landboten“ strafbar und floh nach Strassburg, wo er Medizin studierte. In Zürich doktorierte er und wirkte für ein halbes Jahr als Privatdozent an der neu gegründeten Universität. Eine Typhusepidemie riss ihn 1837 mit 23 Jahren aus dem Leben. Zu seinen Lebzeiten ohne Erfolg, wies Büchner formal und inhaltlich unter 2 anderem dem Realismus und dem Expressionismus den Weg, vor allem auch durch seine Erzählung „Lenz“. Seine Stücke „Dantons Tod“, „Woyzeck“ und „Leonce und Lena“ beeinflussen durch ihre Radikalität das Drama bis zum heutigen Tag. Die Intendantin Barbara Frey war nach Arbeiten u.a. am Theater Neumarkt, am Nationaltheater Mannheim und am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, von 1999 bis 2001 Hausregisseurin an der Schaubühne am Lehniner Platz Berlin, 2005 bis 2008 in gleicher Funktion am Deutschen Theater Berlin. Wiederholt inszenierte sie am Theater Basel, am Bayerischen Staatsschauspiel in München („Onkel Wanja“ wurde 2004 zum Berliner Theatertreffen eingeladen), am Burgtheater Wien und bei den Salzburger Festspielen. Am Schauspielhaus Zürich führte Barbara Frey 2005 bei Ibsens „John Gabriel Borkman“ und 2007 bei Schnitzlers „Reigen“ Regie. In ihrer ersten Spielzeit als Künstlerische Leiterin des Schauspielhauses Zürich inszenierte sie Schillers „Maria Stuart“, Shakespeares „Was ihr wollt“ sowie die Uraufführung von Lukas Bärfuss‘ Stück „Malaga“. Als Übernahmen waren ausserdem „Triumph der Liebe“ von Marivaux, „Quartett“ von Heiner Müller und das Solo „Trommel mit Mann“ zu sehen. Im Herbst 2010 eröffnete Barbara Frey ihre zweite Spielzeit mit Marieluise Fleissers „Fegefeuer in Ingolstadt“, realisierte das Edgar Allan Poe-Projekt „A Dream Within a Dream“ und „Platonow“ von Anton Tschechow. Weiter standen Ihre Inszenierungen „Medea“ (Deutsches Theater) und „Sturm“ (Wiener Burgtheater) auf dem Spielplan des Zürcher Schauspielhauses, beide Produktionen werden auch in der neuen Spielzeit im Pfauen zu sehen sein. 3 LEONCE UND LENA von Georg Büchner Regie Bühnenbild Kostüme Musik Licht Dramaturgie Barbara Frey Bettina Meyer Bettina Walter Claus Boesser-Ferrari Rainer Küng Katja Hagedorn Mit: König Peter vom Reiche Popo Prinz Leonce, sein Sohn Prinzessin Lena vom Reiche Pipi Valerio Die Gouvernante Der Hofmeister Der Präsident Rosetta Musiker Michael Neuenschwander Jirka Zett Sarah Hostettler Markus Scheumann Ursula Doll Jan Bluthardt Sean McDonagh Lilith Stangenberg Claus Boesser-Ferrari Weitere Vorstellungen im Pfauen 19./ 20./ 21./ 23./ 24. September, jeweils 20 Uhr 25. September, 15 Uhr 1. Oktober, 20 Uhr 2. Oktober, 15 Uhr Weitere Vorstellungen sind in Planung. Kontakt Medienstelle Kathrin Gartmann Leiterin Medien/PR Tel. +41 (0)44 258 72 39 [email protected]